Wildökologische Rahmenbedingungen
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- Edmund Dunkle
- vor 5 Jahren
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1 Wildökologische Rahmenbedingungen Prof. Dr. Friedrich Reimoser Vetmeduni Wien & Univ. f. Bodenkultur Wien Management-Bereiche (komplex vernetzt) Politisch-administratives System Landeskulturelle Werte, Gesetze Sozio-kulturelles System Ökonomisches System Ökologisches System Waldveget. Wildtiere Mensch 1
2 Der Umgang mit Wildtieren ist vergleichsweise einfach schwierig ist der Umgang mit den beteiligten Menschen. (Aldo Leopold) Wildtiermanagement Habitat Attraktivität, Schadendisposition, Bejagbarkeit Wildpopulation Dichte, Verteilung, Struktur Schadenstoleranz Vegetation, Beutetiere F. Reimoser,
3 Raumnutzung und Lenkbarkeit des Rotwildes Lenkbarkeit je nach Lebensraum und Wilddichte unterschiedlich 3 Hauptfaktoren zur Lenkung: - Ruhe, Sicherheit - Jagddruck - Nahrungsqualität/Fütterung Auswirkungen auf andere Arten (v.a. Rehwild) Lediglich Problemverschiebung? Wechselwirkung Umwelt - Wildtier Forstwirtschaft Naturschutz Lebensraum von Wildtierpopulationen Jagd Wildtiere Landwirtschaft Siedlungsbau Verkehr Tourismus F. Reimoser,
4 Beurteilungsgrundlagen 1 1. Habitatqualität (Biotopattraktivität) Geländeform Klima Nahrungsangebot Einstand Wohnraum Deckung (Klimaschutz, Feindschutz) Gemengelage, Randlinien (edge effect) Beunruhigung des Wildes 2. Wildbestand und Wildverteilung Wildarten (und deren Wechselwirkungen) räumlich, zeitlich Beurteilungsgrundlagen 2 3. Wildschadendisposition (des Waldes) Relation von Besiedlungsanreiz des Biotops zu verfügbarem Nahrungsangebot, getrennt nach Wildart und Jahreszeit Verteilung, Zustand und Funktion des Waldes (Standort, Struktur und Textur des Waldes) WS = f(z SOLL, H, WSA) H = WD * H m * t WSA = BA/N v 4. Wildschaden Schadensarten Ausmaß Verteilung (räumlich, zeitlich) Verbissschaden =/= Verbisshäufigkeit 4
5 Wildschadendisposition des Biotops / des Waldes Verbiss- und Schälschadendisposition verschiedener waldbaulicher Betriebsformen 1 = gering (günstig) 5 = hoch (ungünstig) BETRIEBSFORM (normale Betriebsklasse) Kleinkahlschlag, Aufforstung 5 5 Großkahlschlag (>2ha), Aufforstung 2 (3) 5 Schirmschlag Naturverjüngung 1 4 (3) Schirm-, Saum-, Femelschlag Naturverjüngung 1 3 (2) Femelschlag, Naturverjüngung SCHADENDISPOSITION Verbiß Schälung 2 3 (2) Plenterwald (Einz.,v-reich) Naturverjüngung 4 (5) 2 5
6 Integrales Maßnahmenkonzept Waldschutz durch integrales Wald-Wild-Management Maßnahmenschema 1 a) Jagdliche Maßnahmen - Abschußplanung und Wildbejagung Arealabgrenzung, Abschusshöhe, Jagdtechnik, Jahreszeitliche Abschussverteilung (Intervalljagd etc.), Räumliche Abschussverteilung (Schwerpunktbejagung etc.) - Wildfütterung, Wintergatter - Jagdliche Biotopverbesserung (Wildwiesen, Wildäcker, Verbissflächen) - Einteilung der Jagdreviere (Grenzziehung, Personalzuteilung etc.) b) Regelung des Tourismus - Habitatschutzgebiete; - Ruhezonen c) Landwirtschaftliche Maßnahmen - Regulierung der Waldweide; - Deckungsmöglichkeiten am Feld (z.b. Feldraine) 6
7 Maßnahmenschema 2 d) Forstliche Maßnahmen - Waldbauliche Betriebsform (mit oder ohne Kahlschlag; Aufforstung oder Naturverjüngung): Ernteverfahren, Verjüngungstechnik, Verjüngungszeitraum etc. - Baumartenwahl (Baumartenmischung) - Waldpflege (Jungwuchspflege, Dickungspflege, Durchforstung): Technik, Intensität - Walderschließung (Forstwege, Rückegassen) - Objektive waldbauliche Erfolgskontrolle (Wildschaden- Kontrollsystem, Kontrollzäune etc.) - Technische Schutzmaßnahmen gegen Wildschäden: Einzelbaumschutz (Spritz- und Streichmittel; Monosäulen, Drahthosen etc.); Flächenschutz (Massivzaun, Elektrozaun, geruchliche und akustische Vertreibungsmittel) e) Maßnahmenkoordination, integrale Raumplanung Räumliche und zeitliche Abstimmung der unter a) bis d) erwähnten Maßnahmenbereiche; Integrale Wildökologische Raumplanung Wildökologische Raumplanung WESP Wildlilfe Ecological Spatial Planning Ein Instrument zur großräumigen und nachhaltigen Lösung des Mensch-Wildtier-Umwelt-Konfliktes in der Kulturlandschaft 7
8 Ziele der WESP (WÖRP) Lebensraumerhaltung, Naturschutz: Erhaltung der Biodiversität (Arten, Lebensräume). Vermeidung von landeskulturell untragbaren Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft: Entwicklung klarer Belastungsgrenzwerte, objektives Monitoring. Planung auf Populationsebene: Großräumige Planung jagdlicher Maßnahmen (Ruhezonen, Abschussplanung, Fütterung, etc. - Wildräume, Wildbehandlungszonen, Migrationsachsen). Konfliktminimierung: Kommunikationsprozess - Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses der Beteiligten - Anregung von alternativen, ganzheitlichen Handlungsweisen Erleichterung behördlicher Entscheidungen: Jagdplanung, Schaffung von Wildtierkorridoren, Habitatschutzgebiete. Grundlage bei Infrastrukturmaßnahmen wie Siedlungsbau, Straßenbau, Erweiterung oder Ausbau des Schienennetzes, bei Tourismus- oder Naturschutzprojekten, Umweltverträglichkeits-prüfungen etc. Reimoser & Zink 2008 WESP - Planungsebenen Populationsareal Wildregionen bestehende administrative Strukturen F. Reimoser,
9 WESP - Wildbehandlungszonen Freizone 10 km Liechtenstein Randzone Österreich Kernzone Schweiz WESP-Detailplanung Habitatschutzgebiete Biotopvernetzung Intervallbejagung Schwerpunktbejagung Überwinterung 9
10 Überwinterung, Fütterung, Kirrung Wildeinfluss-Monitoring 10
11 Vergleichsflächenpaar Zaunfläche ungezäunte Fläche Zaun S t ö r u n g s z o n e Aufnahmefläche Abstand 5-20m Aufnahmefläche 5m 6m Metallstab Holzpflock F. Reimoser, 1990 Vergleich von zwei IST-Werten und einem SOLL-Wert SOLL - Vorgabe objektive Schadensbeurteilung IST ungezäunte Fläche IST - Zaunfläche objektive Ursachenfeststellung F. Reimoser,
12 Nachhaltige Jagd Bewertungs-Set 13 Prinzipien, 24 Kriterien, 51 Subkrit., Indikatoren in 3 Bereichen: Ökologie Ökonomie Sozio-Kultur Übereinstimmend mit internationalen Abkommen Interaktive Selbstbewertung: /jagd_fragebogen/v0202/cgibin/formular.pl Buch: ISBN 10: Download: uell/presse/lastnews/newsarchiv_20 12/news_120130/ Download: haltige-nutzung/kriterien-undindikatoren-einer-nachhaltigen-jagd/ Integratives nachhaltiges Wildtiermanagement Prinzipien, Kriterien, Indikatoren 4 Sektoren der Landnutzung (intersektoral abgestimmt): Jagd Forstwirtschaft Landwirtschaft Freizeitaktivitäten 12
13 Gutes Gelingen für das zukunftsweisende Projekt!! 13
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