I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann-Stellvertreter DI Erich Haider, Bürgermeister Dr. Franz Dobusch und Vorstandsdirektor DI Walter Rathberger am 9. September 2008 zum Thema "Regio-Liner - Die moderne Bahn ins Mühlviertel - Linz Hauptbahnhof - Aigen-Schlägl"

2 2 Regio Liner Die moderne Bahn ins Mühlviertel 1) Die nächsten Schritte des Projekts Regio-Liner: - Information des Oö. Landtages am 9. Oktober 2008 Der Verkehrsausschuss des Landtages hat einen Unterausschuss eingerichtet, der sich mit dem Konzept für die Errichtung der City-S- Bahn befasst. Für den 9. Oktober 2008 wurde eine Sitzung des Unterausschusses einberufen, damit das Projekt 'Regio Liner', eine moderne Regionalbahn von Aigen Schlägl direkt bis zum Linzer Hauptbahnhof, umfassend vorgestellt werden kann. - Antrag an das Bundesministerium für Verkehr Im gegenwärtigen ÖBB-Rahmenplan sind für die Detail-Planung des City-S-Bahn-Projektes 4 Millionen Euro bereit gestellt. BM Faymann hat bei der Vorstellung des Regio-Liner-Projekts zugesagt, dass diese 4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, um die Planungskosten für ein generelles Projekt der Regionalbahn Aigen- Schlägl - Linz Hauptbahnhof zu finanzieren. Diese Planungsmittel werden beantragt. - Grundsatzbeschluss des Gemeinderates des Stadt Linz am 18. September 08 Bereits am 18. September 2008 ist im Linzer Gemeinderat der Grundsatzbeschluss für die Umsetzung des innovativen Projekts Regio-Liner terminisiert. Mit diesem Beschluss wird das Projekt zur Errichtung einer zweiten Schienen-Achse in Linz mit Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Hauptbahnhof rasch voran getrieben.

3 3 - Information des zuständigen Ausschusses der Stadt Linz im Oktober Eine umfassende Information an die Mitglieder des Verkehrsausschusses des Gemeinderates der Stadt Linz erfolgt in der nächsten Ausschusswoche vom 6. bis 9. Oktober Beschluss im Aufsichtsrat der Linz Linien und der Linz AG Es ist vorgesehen, dass das Regio-Liner-Projekt von der Linz AG bzw. Linz Linien errichtet und betrieben werden soll. In der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates erfolgt der entsprechende Beschluss durch die Aufsichtsräte, damit die weiteren Schritte hinsichtlich Ausarbeitung des generellen Projektes vorgenommen werden können. - Informationsgespräch mit ÖBB-Management Die Mühlkreisbahn ist eine Regionalbahnstrecke der ÖBB; dementsprechend war auch das Projekt der City-S-Bahn ein Projekt der ÖBB. Um das Konzept der neuen Regionalbahn Aigen/Schlägl - Linz Hauptbahnhof umsetzen zu können, ist eine Absprache mit den einzelnen Firmen des ÖBB-Konzerns erforderlich. Daher wird umgehend ein Informationsgespräch mit dem ÖBB-Management geführt. - Informationsgespräch mit Gewerkschaft VIDA Eine Fortführung des Verkehrs auf der Mühlkreisbahnstrecke durch die Linz Linien verändert auch die Arbeitsverhältnisse von Bediensteten der ÖBB. Geplant ist ein freiwilliger Wechsel der auf der derzeitigen Strecke eingesetzten Mitarbeiter/innen der ÖBB zu den Linz Linien unter Wahrung der Rechte. In einem Gespräch mit Gewerkschaft VIDA wird diese Thematik behandelt.

4 4 2) Derzeit in Diskussion stehende Punkte zum Projekt Regio-Liner: Die vorliegende Untersuchung der zweiten Schienenachse im Stadtgebiet Linz trägt zurecht den Untertitel Verkehrs- und Kostenwirksamkeit. Es war vorweg wichtig, dass unter zwölf zu untersuchenden Varianten einer Linienführung jene mit der größten Verkehrswirksamkeit für die nähere Planung ausgewählt wird. Es sind daher zum jetzigen Zeitpunkt eine Fülle von technischen, gestalterischen und betrieblichen Fragen noch nicht in die Tiefe gehend behandelt. In Detailfragen gibt es noch eine Vielzahl von Varianten. Es ist daher wichtig, dass rasch ein generelles Projekt für die Gesamtstrecke in Auftrag gegeben wird, da viele Entscheidungen nur auf dieser Basis getroffen werden können. Dennoch ist es möglich einige der in den letzten Tagen aufgeworfenen Fragen auch bereits heute mit der nötigen Sorgfalt beantworten zu können. - Anzahl Haltestellen in Linz Die Zahl der Haltestellen im Stadtgebiet Linz muss vorrangig davon bestimmt sein, wo die Ziele der Pendler aus dem Einzugsbereich der Mühlkreisbahn liegen. Dabei sind Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und Einrichtungen von öffentlichem Interesse, wie beispielsweise die Krankenhäuser vorrangig zu beachten. Die Bedeutung dieser Ziele ist für Pendler aber auch für Linzer gleich groß. Es gibt wenig Sinn die Zahl der Haltestellen zu reduzieren um rascher am Hauptbahnhof zu sein, wenn dadurch für die Pendler längere Fußwege zu ihren Zielen entstehen. Da gilt es mit sorgsamer Interessensabwägung zu planen und dies soll im Rahmen des Generellen Projekts erfolgen.

5 5 - Unterirdische/oberirdische Streckenführung Reduziert man die Frage auf die einmaligen Errichtungskosten so spricht alles für möglichst oberirdische Führung. Wir sehen dabei aber im gesamten Stadtgebiet die großen Probleme und das Konfliktpotential mit dem Individualverkehr. Außerdem ist es oberirdisch nicht möglich die für die Fahrgäste und den Betrieb optimale Linienführung zu wählen. Die Behinderungen im Straßenraum, längere Fahrzeiten und unattraktive Haltestellenstandorte verursachen hohe Folgekosten im Betrieb. Nur mit einer unterirdischen Donauquerung kann das Thema Eisenbahnbrücke ausgeklammert und damit eine dauerhafte Lösung ohne Problemüberlagerung in Ruhe gesucht werden. Daher wurde die Variante E2 vom ÖIR trotz hoher Kosten am besten bewertet. - Fahrzeit Straßenbahnen sind grundsätzlich in der Lage die Geschwindigkeiten von Regionalbahnen zu erreichen. Wesentlich ist aber, dass durch das geringere Gewicht deutlich kürzere Brems- und Beschleunigungswege bestehen. Damit steigt die durchschnittliche Geschwindigkeit deutlich. Außerdem verfügt beispielsweise der City- Runner über acht Türen, wodurch ein durchschnittlicher Fahrgastwechsel nur etwa Sekunden dauert. In der Summe aller Vorteile kann damit gerechnet werden, dass sich die Reisezeit zwischen Aigen-Schlägl und dem jetzigen Mühlkreisbahnhof um ca. 10 Minuten verkürzen wird. - Ausstattung der Fahrzeuge, Komfort der Sitzplätze, WC Die Ausstattung der Fahrzeuge, die Gestaltung des Innenraums, das Design und die Anzahl der Sitzplätze muss den längeren Fahrstrecken entsprechen und wird bei der Sitzqualität Reisebusniveau haben.

6 6 Im Zuge der Ausschreibung der Fahrzeuge sind diese Vorgaben ebenso zu berücksichtigen wie das Vorhandensein einer modernen WC-Anlage. - Fahrradabstellplätze So der Bedarf gegeben ist und basierend auf vorliegendem Datenmaterial, ist der ausreichende und sichere Transport von Fahrrädern bei der Fahrzeuggestaltung zu berücksichtigen. So wie beim Thema Güterverkehr ist es durchaus vorstellbar bei bestellten Fahrten größerer Radfahrergruppen eigene Lösungen wie etwa der Umbau alter Straßenbahnfahrzeuge anzubieten. - Spurweite Im Sinne einer Verknüpfung mit dem Linzer Straßenbahnnetz kann nur mit 900mm-Spur gefahren werden. - Güterverkehr So wie beim Transport größerer Radfahrergruppen ist es auch beim Güterverkehr möglich auf eine entsprechende Nachfrage mit einem baulich adaptierten Fahrzeug zu reagieren. Voraussetzung ist, dass eine regelmäßige, gesicherte Nutzung den wirtschaftlichen Aufwand rechtfertigt. Es gibt mittlerweile einige gut funktionierende Güterstraßenbahnen. So läuft ein diesbezügliches Projekt bei der Badner-Bahn in Wien.

7 7 Vierte Donaubrücke mit Tunnel und der Regio - Liner Die Menschen im oberen Mühlviertel und in Linz brauchen beides. Sowohl die vierte Donaubrücke mit Tunnel als auch die Führung der Mühlkreisbahn bis zum Hauptbahnhof Linz sind sehr wichtig. Auf Grund des Verkehrsaufkommens aus dem Mühlviertel ist eine weitere leistungsfähige Straßenbrücke im Westen von Linz erforderlich, die die Verkehre rasch durch einen Tunnel ins Zentrum von Linz bringt. Denn derzeit treffen die Verkehrsströme aus dem oberen Mühlviertel mit jenen aus den Regionen Bad Leonfelden und Freistadt zusammen. Diese Donaubrücke ist auch erforderlich, um die Lebensqualität für die Menschen an einzelnen Durchzugsstraßen wie der Rudolfstraße oder der Kapuzinerstraße zu verbessern. Es ist weiter sehr wichtig, die Mühlkreisbahn bis zum Linzer Hauptbahnhof zu verlängern, um eine umsteigefreie Verbindung zu schaffen. Das erhöht die Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs und nützt dem Naturschutz. Dieses Ziel sollte zunächst durch das City-S-Bahn-Projekt verwirklicht werden. Nun liegt aber ein neues, viel besseres Projekt - der Regio-Liner - vor, das dieses Ziel in einer umfassenderen, innovativeren und moderneren Ausführung verwirklichen wird. Es war immer klar, dass beide Projekte - Donaubrücke mit Tunnel und Verbindung zum Hauptbahnhof - wichtig sind und realisiert werden müssen. Eine dynamische Region wie Linz und das Umland braucht eine weitere Donaubrücke. Dazu muss eine Regionalbahn aus dem oberen Mühlviertel bis zum Hauptbahnhof fahren.