DIVSI U9-Studie. Kinder in der digitalen Welt. Pressekonferenz , Berlin
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- Klaus Martin
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1 DIVSI U9-Studie Kinder in der digitalen Welt Pressekonferenz , Berlin
2 Vorgehensweise 2 Qualitative Exploration 15 Studiointerviews mit Eltern 3- bis 8-Jähriger; 3 Fokusgruppen mit Erziehern Modul & Lehrern; 1 28 Ethnografische Interviews bei Kindern und Eltern zu Hause Multiperspektivische Sicht auf zentrale Themen- und Konfliktfelder des digitalen Alltags Quantitative Repräsentativbefragung Interviews mit Eltern 3- bis 8-Jähriger Interviews Modul mit 6-2 bis 8- jährigen Kindern Quantifizierung der qualitativen Befunde und Entwicklung einer Zielgruppentypologie
3 DIVSI Internet-Milieus: Eltern U9 3 Eltern prägen die digitale Sozialisation der Kinder Aufwachsen in unterschiedlichen digitalen Lebenswelten *** Je digitalisierter der Lebensalltag der Eltern, desto selbstverständlicher halten digitale Medien Einzug in den Kinderalltag
4 Digital Souveräne (26%) 4 Selbstverständlich digitalisiert Wir haben keinen Fernseher, aber wir haben unsere Rechner und wir haben unsere Smartphones, das sind tägliche Begleiter unseres Lebens. (Mutter, Sohn 3 J.) Hohe Affinität zu digitalen Medien, die fester Bestandteil des beruflichen und privaten Alltags sind Chancenorientierter Blick auf das Internet, sowohl für sich als auch für ihre Kinder 69% sehen Computerspiele auch als Chance für Kinder die Konzentrationsfähigkeit und motorische Fertigkeiten zu verbessern 70% sagen, dass sie mithilfe von Bildern und Videos aus dem Internet ihrem Kind Vieles besser erklären können
5 Unbekümmerte Hedonisten (18%) 5 Intensivnutzer mit Fokus auf Spaß und Unterhaltung Das entscheiden die Kinder selber, weil umso mehr ich Fernsehen, Computer und so verbiete, umso mehr Interesse zeigen die daran [ ] ich guck da nicht so auf die Uhr. (Mutter, Sohn 5 J.) Sehr aktive Nutzung bei ausgeprägter Laissez-faire-Haltung und wenig Regularien Kinder sozialisieren sich im Kontext digitaler Medien häufig selbst 46%* geben an, dass ihr Kind wütend wird, wenn es das Spielen an einem Gerät beenden soll 42% stellen fest, dass das eigene Kind lieber alleine Videospiele spielt, als sich mit anderen Kindern zu treffen
6 Ordnungsfordernde Internet-Laien (9%) 6 Unwissenheit behindert Zugang Der Zugang zum PC ist schon beschränkt [ ]. Ich kenn mich damit ja auch nicht gut aus, wenn er [mein Sohn] dann irgendwas verstellt, versteh ich ja selbst nicht, was er da gemacht hat. (Vater, Sohn 8 J.) Die Verbreitung digitaler Medien wird als unumgänglich akzeptiert Wahrgenommene Gefahren des Internets führen zu Zugangsverboten für die eigenen Kinder 86%* können gut verstehen, dass Eltern Kindern die Internetnutzung verbieten 71% sind der Auffassung, dass das Internet viele Gefahren birgt, von denen das eigene Kind solange wie möglich ferngehalten werden sollte
7 Zentrale Erkenntnisse
8 Kinder machen früh die ersten Schritte im Netz 8 Anteil der Kinder, die online sind in % 100% 55 % 50% 11 % Orientierung im Netz anhand von Symbolen und Farben auch ohne Lesen und Schreiben zu können 28 % 0% Alter in Jahren
9 Digitale Teilhabe = soziale Teilhabe 9 65% der Eltern sind davon überzeugt, dass Kinder den Umgang mit digitalen Medien von klein auf lernen müssen, um nicht von der Gesellschaft abgehängt zu werden Digitale Medien sind die Zukunft, da führt kein Weg dran vorbei. (Mutter, Verantwortungsbedachte Etablierte, Töchter 4 und 7 Jahre)
10 Technischer Zugang ist keine Frage des Geldbeutels 10 62% der Eltern meinen, dass es für Kinder schwierig ist, im Freundeskreis anerkannt zu sein, wenn sie nicht mit den neuesten Geräten ausgestattet sind Internetzugang nach Einkommensklasse: Niedriges Einkommen 96% Mittleres Einkommen 98% Hohes Einkommen 99% Gerätebesitz von Kindern Spielekonsole TV-Gerät 24% 26% 22% 22% 22% 23% Niedriges Einkommen Mittleres Einkommen Hohes Einkommen
11 Digitale Medien finden in der Schule kaum Raum und Zeit 11 Mit Schuleintritt werden Laptop und Tablet wichtiger als die Spielekonsole 57% der Eltern sagen, dass Lernspiele am Computer oder Tablet die Lust ihrer Kinder am Lernen vergrößern 59% der Eltern finden, dass sie ihren Kindern mit Hilfe von Videos aus dem Internet vieles besser erklären können ABER ABER: Nur ein Fünftel der SchülerInnen arbeitet in der Schule regelmäßig mit digitalen Medien Ich bin dafür, dass digitale Medien teilweise eingesetzt werden, aber da der Konsum zu Hause schon so groß ist, habe ich eher das Gefühl, dass wir das im Kindergarten nicht so sehr nutzen sollten. (Erzieherin) Es gibt Kinder, die kommen damit gar nicht in Berührung und wenn, dann ist es nur Fernsehen und in der Regal negativ. Die positiven Seiten der digitalen Medien werden gar nicht aufgezeigt. (Lehrer)
12 Eltern sind wichtige Ansprechpartner aber nur kurze Zeit 12 Ansprechpartner bei Fragen zum Internet Anteil in % % 83% 76% 76% 76% 73% 71% 69% 70% 67% 62% 59% 58% 57% 53% 54% 55% Vater 50 43% Mutter 38% Freunde 37% 33% 32% Lehrer 29% 29% 24% 26% 27% 25% 23% 19% 18% 18% 13% 16% 14% 14% 12% 10% 9% 10% 3% 7% 7% 8% 2% 5% 3% Alter in Jahren Basis: Fälle; Eltern 3- bis 8-jähriger Kinder und Fälle; 9- bis 24 Jährige
13 *Prozentangaben beziehen sich auf die Zustimmung zu den entsprechenden Aussagen/Aspekten (Basis: alle befragten Eltern) Risiken des Internets überwiegen aus Elternsicht die Chancen 13 Umfangreiches Informations- & Wissensangebot (74*%) Kontakt zu Unbekannten / Mobbing (75%) Nicht kindgerechte Inhalte (80%) Mein Kind kann richtige und falsche Informationen im Netz nicht unterscheiden (75%)
14 Eltern zwischen Kompetenzvermittlung und Kompetenzbedarf Eltern sind Hauptverantwortliche und Hauptansprechpartner im Hinblick auf relevante Handlungsfelder oft selbst unsicher mit sinkender eigener Kompetenz weniger aktiv im Hinblick auf Sicherheitsmaßnahmen bei steigender Unsicherheit eher restriktiv als informationssuchend 14
15 Fazit 15 1,2 Millionen 3- bis 8-Jährige in Deutschland sind online Digitaler Alltag der Eltern prägt die digitale Sozialisation der Kinder à soziale Ungleichheiten reproduzieren sich im Netz Digitale Teilhabe wird zur zentralen Voraussetzung für soziale Teilhabe Ausstattung mit digitalen Medien führt nicht automatisch zu Chancengerechtigkeit Digitale Kompetenz ist kein Selbstläufer: Potenziale digitaler Medien müssen identifiziert und vermittelt werden
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