Rezeptions- und Wirkungsforschung Vorlesung im Modul 1002/103
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- Erich Schulz
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1 Rezeptins- und Wirkungsfrschung Vrlesung im Mdul 1002/103 Vrlesung 1: Prblemstellung Medienwirkung und -nutzung: Was ist Medienkmmunikatin, was passiert in ihr? Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 1
2 Ziele der Vrlesung Übersicht über Frage-/Prblemstellungen der (empirischen) Mediennutzung-und wirkungsfrschung Übersicht über die wichtigsten Ansätze bzw. Therien swie exemplarischer empirischer Untersuchungen Beurteilung empirischer Studien Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 2
3 Vrläufige Terminplanung Prblemstellung/Mdell der Medienkmmunikatin Medien im Alltag Mediennutzung: Kntakt, Rezeptin, Aneignung (Wirkung) Publikumsfrschung I: Begriff und Mdelle Publikumsfrschung II: Methden Publikumsfrschung III: U&G, Medienbigraphien Wirkungsfrschung I: Begriff und Mdelle Wirkungsfrschung II: Einstellungsänderungen Wirkungsfrschung III: Agenda Setting Wirkungsfrschung IV: Lernen - das Beispiel Gewaltfrschung Wirkungsfrschung V: Wissenskluft Wirkungsfrschung VI: Schweigespirale Medien und interpersnale Kmmunikatin: das redende Publikum Wirkungsvrstellungen des Publikums: subjektive Medientherien Zusammenfassung: Synthese der Mdelle im DTA Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 3
4 Allgemeine Literaturempfehlungen Schenk, Michael: Medienwirkungsfrschung. Tübingen 2007 (3. Aufl.) UBL: AP S324 (3) Bnfadelli, Heinz/Friemel, Thmas: Medienwirkungsfrschung. Stuttgart 2011: UTB (4. Aufl.) E-Bk: Schweiger, Wlfgang: Therien der Mediennutzung. Eine Einführung. Wiesbaden 2007: VS UBL: AP S413 Schweiger, Wlfgang & Fahr, Andreas: Handbuch Medienwirkungsfrschung. Wiesbaden 2013: VS E-Bk: Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 4
5 Klausur bligatrisch als Teil der Mdulprüfung 103 im BA KMW Vrbereitung Besuch und Nachbereitung der Vrlesung Auseinandersetzung mit den Übungsfragen, die am Ende der Präsentatinen zu finden sind Literaturstudium (allgemeine und spezielle Texte) Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 5
6 Mdulprüfung 1002 mündliche Prüfung zu einer der belegten Vrlesungen Vrbereitung Besuch und Nachbereitung der Vrlesung Auseinandersetzung mit den Übungsfragen, die am Ende der Präsentatinen zu finden sind Literaturstudium (allgemeine und spezielle Texte) Zuteilung durch Prüfungsausschuss im Mai 2014, anschließend Absprache der Prüfungsthemen Prüfung dann Ende des Smmersemesters Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 6
7 Flien? Die aktuellen Flien sind am jeweiligen Dnnerstag vr der Vrlesung als PDF abrufbar unter: Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 7
8 Gliederung Vrlesung 1 1. Medienfunktinen: das Feld des Medienhandelns 2. Medien und Realität: Ausgangspunkte für die Medienwirkungsfrschung 3. Mediatisierung: veränderte Wirkungsbedingungen 4. Medienrealität und Publikum Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 8
9 Am Anfang I:Eine histrische Reminiszens Hadley Cantril: Die Invasin vm Mars. In. Prkp, Dieter: Medienfrschung. Band 2: Wünsche Zielgruppen Wirkungen. Frankfurt a.m. 1985: Fischer, S «milestne» der Kmmunikatinsgeschichte und der empirischen Kmmunikatins- und Medienfrschung Panik in Ney Yrk nach Hörspiel am 30. Oktber 1938 Interviews mit 135 Persnen Klassifikatin der Hörer Hinweis auf «starke Medienwirkungen» (unter besnderen Umständen) Hinweis auf differenzierte Umgangsweisen des Publikums mit Medienangebten Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 9
10 Am Anfang II:Einrdnung ältestes (und in Grenzen nch brauchbares) Ordnungsschema Lasswell-Frmel Wer? sagt was? in welchem Kanal? zu wem? mit welchem Effekt? Kmmunikatrfrschung Medieninhaltsfrschung Medienfrschung i.e.s. Publikumsfrschung Wirkungsfrschung Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 10
11 1. Medienfunktinen: das Feld des Medienhandelns Kübler (1994) Medienkmmunikatin ist gesellschaftliche, öffentliche, rganisierte, medial vermittelte und prfessinalisierte Spezialfrm vn K. Knstellatin: prfessinalisierte Gruppe vs. Amateure und Laien rganisierte Spezialinstitutinen vs. individuelle Nutzer hhes Wissen vs. geringes Wissen vm Anderen Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 11
12 1. Medienfunktinen: das Feld des Medienhandelns Wirkungen= Ergebnis einer Ursache gewünschter der unerwünschter Effekt Einfluss auf etwas Mediennutzung und Medienwirkungen haben etwas mit den Funktinen/ Dysfunktinen vn Medien für Gesellschaft und Individuum zu tun Wirkungen realisieren sich nicht durch die blße Existenz vn Medien, sndern durch Aktivitäten szialer Akteure auf verschiedenen Ebenen Medien: gelungene/misslungene Realisierung sziale Systeme (Wirtschaft, Plitik, Sprt usw.): Einflüsse auf die Medien und Umgang mit der Eigenlgik vn Medienkmmunikatin Publikum: Mediennutzung Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 12
13 1. Medienfunktinen: das Feld der Mediennutzung und -wirkung (Funktinen nach Burkart) Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 13
14 2. Massenmedien und Realität Medien kmmunizieren (i.d.r.) nicht direkt mit der Gesellschaft, sndern vermittels einer eigenen Realität = Medienrealität Gerhards: Medien Bebachtungssystem der Gesellschaft srgen für (relativ) verbindliche Realitätsknstruktinen stellen ihre Bebachtungen der Gesellschaft (bzw. anderen Teilsystemen zur Verfügung) srgen für Inklusin der Bürger in die Gesellschaft Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 14
15 2. Massenmedien und Realität Medienrealität ist Ergebnis vn Knstruktinsleistungen: Medien bilden die Realität nicht umfassend und bjektiv ab Merkmale der Medienrealität als Kmmunikatinsmittel (Früh) selektiv: Nachrichtenwerte strukturierend: Gattungen und Genres, Gewichtungen knstruktiv: Interpretatinen, Fiktinen evaluativ: explizite und implizite Kmmentare perspektivisch: Interessen, Relevanzkriterien eklektisch: Angebte als Gemischtwarenladen episdisch: Diskntinuitäten in medialen Gestalten Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 15
16 2. Massenmedien und Realität Ptlmäische vs. kpernikanische Auffassung (Schulz 1989) Ptlmäische Auffassung: Medien vn Gesellschaft unabhängig/passive Mittler der Realität Inhaltsfrschung fragt nach Einlösung des Anspruchs findet vr allem Verzerrungen im Vergleich mit Realität Beispiel: Kultivatinsfrschung (Gerbner et. al.) Vergleich der Fernsehrealität mit externen Daten Gewalt, Szidemgraphie Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 16
17 2. Massenmedien und Realität Kpernikanische Auffassung: Realität = Ergebnis vn szialen Knstruktinen Medien: Weltbildapparate Vergleich mit Realität nicht möglich, medienexterne Daten (z.b. Statistiken) sind andere Knstruktinen Frschung interessiert sich für Prinzipien, denen die mediale Realitätsknstruktin flgt Beispiel: Nachrichtenwertfrschung keine Merkmale vn Ereignissen, sndern Selektinshypthesen vn Jurnalisten Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 17
18 3. Mediatisierung besndere, aktuelle Frm der Transfrmatin der Realität in Medienrealität Mediengesellschaft bedeutet genereller Bedeutungsgewinn der Medien ( Allgegenwart ) andere gesellschaftliche Bereiche reagieren auf den Strukturwandel des Mediensystem und passen sich der Lgik medialer Realitätsknstruktin an (Schulz: Akkmdatin) Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 18
19 3. Mediatisierung (Beispiel Plitik; Vwe 2006) Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 19
20 3. Mediatisierung: Beispiel 1 Sprt Maximierung vn Prgrammware und des (riskanten) Unterhaltungswerts durch Einführung neuer Sprtarten Veränderungen im Wettkampfrhythmus Veränderungen in den Regeln Veränderungen in Sprtplätzen/Stadien Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 20
21 3. Mediatisierung Beispiel 2 : Plitik Veränderung vn plitischen Ereignissen bzw. Diskursen Wahlkampf: Duelle Parteitage ( Krönungszeremnien ) Presseknferenzen Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 21
22 3. Mediatisierung Beispiel 3: Kunst Medien als Gegenstand und/der Material (Nam June Paik) Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 22
23 3. Mediatisierung Beispiel 4: Medien Selbstthematisierung Jurnalismus- bzw. Medienjurnalismus Cmedy-Frmate mit Medientexten Casting-Shws: Eigenprduktin vn Prminenz Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 23
24 3. Mediatisierung: Knsequenzen (Kepplinger 2001) Wandel/Verschiebung der Ereignistypen genuine Ereignisse: Ereignisse, die unabhängig vn der Berichterstattung der Medien geschehen mediatisierte Ereignisse: Geschehnisse, die (vermutlich) auch hne die zu erwartende Berichterstattung geschehen wären, aber einen spezifischen, mediengerechten Charakter erhalten inszenierte Ereignisse (Brstin: Pseud-Ereignisse): Geschehnisse, die eigens zum Zwecke der Berichterstattung herbeigeführt werden (bzw.), hne die Erwartung der Berichterstattung nicht geschehen würden Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 24
25 4. Medienrealität, Publikum und Medienwirkungen Thesen Keine Medienwirkungen (auf das Publikum) hne Mediennutzung und -rezeptin Publikum vn Medien abhängig, da deren Funktinen (siehe Flien 11 und 12) nur teilweise der mit Verlusten vn anderen Frmen der Kmmunikatin substituiert werden können Mediennutzung ist in den Alltag eingegangen (Medienkntakt z.z. bei 600 Minuten/Tag), aber sie ist selektiv, (meist) selbstbestimmt und als Niedrigkstensituatin schnell veränderbar Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 25
26 4. Medienrealität, Publikum und Medienwirkungen Thesen Mediennutzung und Medienrezeptin bedeutet Begegnungen vn Medienrealität und Alltagsrealität (die aber mediatisiert sein kann) vn unterschiedliche Erfahrungswelten (genuine /eigene und interpersnal vermittelte/ Erfahrungen, mediatisierte Erfahrungen, Medienerfahrungen) Medienwirkungsfrschung fragt was in diesen Begegnungen passiert und was aus ihnen resultiert Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 26
27 Übungsfragen 1. Was versteht man unter Medienrealität, und welche Merkmale weist sie auf? 2. Was sind die Hauptmerkmale vn Auffassungen zum Verhältnis vn Massenmedien und Realität, die Winfried Schulz als kpernikanisch bzw. ptlmäisch kennzeichnet? 3. Inwieweit verändern Przesse Mediatisierung die Bedingungen für Nutzung und Wirkungen der Medienkmmunikatin? 4. Welche Rlle spielt das Publikum im Entstehen vn Medienwirkungen? Prf. Dr. Hans-Jörg Stiehler 27
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