Das Interview als Audit
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- Hedwig Bäcker
- vor 5 Jahren
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1 Das Interview als Audit Prof. Dr. Jürgen Friedrichs Vortrag auf dem DQS-Kundentag 2012 Madgeburg, 24. Mai 2012 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät Forschungsinstitut für Soziologie Prof. Dr. Jürgen Friedrichs Universität zu Köln Folie: 1
2 Gliederung 1. Die Situationen: Interview, Audit, Folgerungen 2. Strategien der Befragten 3. Strategien der Interviewer e Folie: 2
3 1. Die Interview-Situation Festgelegte Rollen Asymmetrisch Unterschiedliche Interessen von Interviewer, Befragtem und Empfänger I ist Stellvertreter/in der E Unsicherheit bei B Kenntnisse I < B Live vs. Aufzeichnung Folie: 3
4 1. Die Audit-Situation Festgelegte Rollen Asymmetrisch Unterschiedliche Interessen von Interviewer und Befragtem Es gibt keine E I vertritt Kunden Unsicherheit bei B Kenntnisse I < B Folie: 4
5 1. Situationen: Folgerungen für das Audit Das Audit ist keine (kooperative) Veranstaltung für Dritte B muss Auskunft geben, sich vor I rechtfertigen Ratschläge: Kontroverse Interviews als Ausgangspunkt Ratschläge: aufgrund von Analysen der Interviewer- und Befragten-Strategien Folie: 5
6 2. Strategien der Befragten Ausweichen Lange reden Ë I vergisst Frage Eigene Fragen formulieren (die B auch beantwortet!) Leimrute, meist am Ende der Antwort Emotionalisieren Folie: 6
7 Schaltgespräch mit unserem Finanzminister zur Griechenland-Rettung als Griechenland erstmals Antrag auf Finanzhilfe gestellt hatte. Meine Frage: Sie haben vor kurzem noch gesagt: Wir Deutschen können nicht für Griechenlands Probleme zahlen. Aber genau das machen wir doch jetzt, oder? Wolfgang Schäuble: Nein, wir beteiligen uns gegebenenfalls, wenn ein glaubwürdiges Sanierungsprogramm mit dem IWF und der EZB und der Europäischen Kommission vereinbart ist, an einem Kredit der Euro-Gruppe für Griechenland durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau. FAZ, Folie: 7
8 Interview Tom Buhrow Rüdiger Grube ARD, tagesthemen, Folie: 8
9 Interview Caren Miosga - Jens Weidmann ARD, tagesthemen, Folie: 9
10 2. Anzeichen für Unsicherheit bei Befragten Achtung: Es geht um die Kombination von nonverbalen Signalen Wiederholtes Schlucken Mehrere Versprecher hintereinander Arme über der Brust kreuzen Sich Umsetzen Sich über den Kopf streichen Kein Blickkontakt Schürzen der Lippen, Seufzen Folie: 10
11 3. Unbehagen: Ihr nonverbales Radar sollte jedes Mal ein Warnsignal senden, wenn jemand ein unverbindliche klingende, tonlose Antwort gibt. Wenn ich zum Beispiel nach Referenzen frage und der Berater mit gedämpfter Stimme sagt Die besorge ich Ihnen noch, dann würde mich das in Alarmbereitschaft versetzen und mich dazu veranlassen, die Frage später ein zweites Mal zu stellen. Joe Navarro, Menschen verstehen und lenken. München: mgv 2012, S Folie: 11
12 3. Strategien der Interviewer: Nonverbale Tricks Skeptisch zurücklehnen Kopf zur Seite neigen und gleichzeitig Hand des aufgestützen Armes öffnen Wahrnehmbar mit Kollegen flüstern Stirn kräuseln Synchronisieren Unterbrechungssignale Folie: 12
13 Interview mit Jens Weidmann, FAS, 20. Mai 2012: Es liegt in der Hand der Griechen
14 Interview Marietta Slomka Andreas Pinkwart (FDP), ZDF, heute-journal, Folie: 14
15 3. Strategien der Interviewer Informationsziel festlegen Genau Zuhören Zugespitzte Nachfrage ( Sie wollen also sagen... ) Schrittweises Festlegen: Trichter Keine Kontroverse ohne Recherche Gute Recherche, dann: Fragetyp Information plus Frage Folie: 15
Das journalistische Interview
Das journalistische Interview Jürgen Friedrichs Ulrich Schwinges Das journalistische Interview 4., überarbeitete Auflage Jürgen Friedrichs Köln, Deutschland Ulrich Schwinges Hamburg, Deutschland ISBN 978-3-531-19997-9
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