Psychoanalyse Definitionen
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- Carin Brahms
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1 Psychoanalyse Definitionen Psychoanalyse ist der Name für die von Sigmund Freud begründete Disziplin und bezeichnet: Eine Reihe von psychologischen Einsichten, Konzepten, Theorien, Modellvorstellungen über Entstehung und Funktionsweisen der menschlichen Psyche. Ein Verfahren zur Untersuchung seelischer Vorgänge, welche sonst kaum zugänglich sind - insbesondere unbewusste Bedeutungen von Reden, Handlungen, Gefühlen und imaginären Bildungen (Träume, Phantasien, Wunschvorstellungen) werden untersucht.
2 Psychoanalyse Definitionen Psychoanalyse ist der Name für die von Sigmund Freud begründete Disziplin und bezeichnet: Eine psychotherapeutische Methode, die sich auf diese Untersuchung gründet und durch die Deutung von Wunsch und Abwehr, von Übertragung und Gegenübertragung gekennzeichnet ist (in dieser Bedeutung wird Psychoanalyse synonym für die psychoanalytische Behandlung verwendet) Die Psychoanalyse ist auch eine Kulturtheorie, eine Lehre von den individuellen und kollektiven internalisierten Opfern, die die Kultur als Preis ihres Erhalts den Individuen abverlangt.
3 Arbeitshypothesen, Grundannahmen der Freud`schen PA Der Mensch ein Mangelwesen Nichts ist zufällig Gesund / krank keine sichere Grenze Neurotische Symptome sind Kompromissbildungen Abwehr und Übertragung ubiquitäre Erscheinungen Frühe Kindheitserfahrungen beeinflussen späteres Erleben und Verhalten
4 Frühe Forschungsergebnisse der Freud`schen PA Unbewusst Triebtheorie Konflikt Objekt Ödipus Narziss
5 Merkmale des Unbewussten Sprachlos Keine Negation Zeitlos Folgt dem Lustprinzip Keine Kompromisse Zeigt sich auch in somatischen Prozessen
6 Merkmale des Unbewussten (nach H. Müller-Pozzi) Das Unbewusste ist sprachlos ; Verdrängen heißt sprachlos machen, den Zusammenhang von Wort- und Sachvorstellung zerreißen; die Sprache des Unbewussten = der Primärprozess; für das Bewusste eine Fremdsprache.
7 Merkmale des Unbewussten (nach H. Müller-Pozzi) Primärprozess als Bindeglied zwischen psychischem und somatischem Geschehen - großer Einfluss unbewusster Vorgänge auf körperliche Prozesse z.b. Erröten, Schweißausbruch, Pulsfrequenz, Konversionssymptome, Psychosomatik. Primärprozess als Körper- und Organsprache. Diese präverbale, affektive Sprache bleibt lebenslang wesentlich für die Kommunikation.
8 Merkmale des Unbewussten (nach H. Müller-Pozzi) Verschiebung, Verdichtung Diese Mechanismen des Primärprozesses dienen der Affektbewältigung im Unbewussten; Ziel: die abgewehrten Gefühle zugleich unkenntlich und wieder erlebbar machen. Verdichtung verbindet unbewusste Inhalte, Vorstellungen und Phantasien.
9 Merkmale des Unbewussten (nach H. Müller-Pozzi) Keine diskursive Logik; Wünsche, Vorstellungen, die für das Bewusstsein unvereinbar sind, stehen im Unbewussten unbeeinflusst nebeneinander. Kompromissbildungen entstehen erst durch sekundäre Bearbeitung am Weg zum Bewusstsein.
10 Merkmale des Unbewussten (nach H. Müller-Pozzi) Keine Negation, keine Abstraktion, kein Zweifel; NEIN = der erste abstrakte Begriff, markiert den Beginn der Symbolisierung und des abstakten Denkens; Im Traum kann Verneinung durch zwei gegenteilige Bilder ausgedrückt werden.
11 Merkmale des Unbewussten (nach H. Müller-Pozzi) Zeitlos, es gibt keine unbewusste Vorstellung von Zeit, Raum, Kausalität und keine Vorstellung des eigenen Todes, der eigene Nicht-Existenz; Mythen vom Paradies, der Wiedergeburt, dem ewigen Leben, dem Reich Gottes sind in unterschiedlichen Kulturen sehr ähnlich und scheinen tief im (kollektiven) Unbewussten verankert.
12 Merkmale des Unbewussten (nach H. Müller-Pozzi) Unbewusste Wünsche folgen dem Lustprinzip, kümmern sich nicht um die äußere Realität. Die Fähigkeit Bedürfnisbefriedigung aufschieben zu können muss erlernt werden. Spiel, Kreativität, Kunst - partielle, vorübergehende Aufhebung, Lockerung der festen Verankerung in der äußeren Realität ein sich dem Primärprozess überlassen können ohne psychotisch zu werden (Regression im Dienst des Ich).
13 Konflikt aus psychoanalytischer Sicht Symptom Aktueller Konflikt Konflikt Ebenen der verinnerlichten Konflikte und ihrer Verarbeitungen Übertragungskonflikkonflikt Re-Externalisierung Internalisierung Frühkindlicher, traumatischer Konflikt; konflikthafte Wünsche
14 Konflikt aus psychoanalytischer Sicht An der Entstehung unbewusster Konflikte haben Versagung, Verbot wesentlichen Anteil. Da es beim kleinen Kind nicht nur um die Erfüllung des Wunsches, sondern auch um seinen Ausdruck und um die Existenz des Wünschenden geht, führt Versagung und Verbot zu traumatischen Konflikten, zu Ausgrenzung und Abwehr des Wunsches aus dem bewussten psychischen Erleben und Handeln. Wünsche lassen sich aber nicht vernichten
15 Konflikt aus psychoanalytischer Sicht Die Entfaltung eines Wunsches ist angewiesen auf eine dazugehörende Beziehung zu einem bedeutsamen anderen Menschen. Zum Schutz der Beziehung, auf die das kleine Kind angewiesen ist, verinnerlicht es den Konflikt, übernimmt unbewusst die Verantwortung und identifiziert sich mit dem versagenden, verbietenden Aspekt des bedeutsamen Anderen (Über-Ich-Bildung).
16 Konflikt aus psychoanalytischer Sicht Liebe und Abhängigkeit bleiben das ganze Leben hindurch wie siamesische Zwillinge. Wir sind immer in Gefahr, von den Menschen, die wir lieben, abhängig zu werden und uns in jene, von denen wir abhängig sind, zu verlieben.
17 Konflikt aus psychoanalytischer Sicht Psychische Störungen, Symptome eines Menschen sind seine Versuche, mit Widersprüchen im eigenen Inneren zurechtzukommen und psychischen Schmerz in Grenzen zu halten. Sie enthalten die Geschichte seiner psychischen Konflikte und deren damals bestmögliche Lösungen.
18 Trieb ein Grenzbegriff zwischen Biologie und Psychologie Biologisch Psychologisch Sozial Erregung, Spannung Im und am Körper z. B.: > bei Pflege > Nahrungsaufnahme > Ausscheidung > später genitale Erregung Sehnsucht Verlangen Begehren Fantasien Gefühle Im Austausch mit Personen der Außenwelt Befriedigung, Erfüllung und/oder Versagung, Enttäuschung Quelle Drang Bedürfnis Wunsch Ziel Objekt Triebrepräsentanz Affekt (Besetzung) Objektvorstellungen innere Bilder
19 Abwehr und Widerstand Schutz vor Angst, Schmerz, Scham, Schuldgefühlen Alles kann in den Dienst der Abwehr genommen werden. Eine Leistung des Ich, die damals und dort angemessen war, die hier und jetzt unangemessen ist.
20 Übertragung Die Wiederholung eines Beziehungsaspekts Ein Anachronismus Eine Unangemessenheit Ein ubiquitäres Quänomen Ein überwiegend ungewusster Vorgang
21 Gegenübertragung allgemein: alle bew. und unbew. Reaktionen des/r Therapeuten/in auf seinen/ihren Klienten/in und darauf, was und auch wie er/sie sich einbringt Eine Art unbewusster, non-verbaler Kommunikation Erfahren ohne zu wissen Kontrollierte Rollenübernahme Projektionen aufnahmen Gegenübertragung als Teil der Szene
22 Wo geht`s denn hier zum Bahnhof? Es antwortet: Ein Gesprächstherapeut: Sie möchten wissen, wo der Bahnhof ist? Ein Psychoanalytiker: Sie meinen diese dunkle Höhle, wo immer etwas Langes rein und rausfährt? Ein Verhaltenstherapeut: Heben Sie den rechten Fuß! Schieben Sie ihn nach vor. Setzen Sie ihn auf! Geht gut, hier haben Sie ein Bonbon.
23 Wo geht`s denn hier zum Bahnhof? Ein Gestalttherapeut: Lass es voll zu, dass Du zum Bahnhof willst. Ein Familientherapeut: Ich frage mich, was Ihre Mutter sagen würde, wenn Ihr Vater ihr diese Frage stellen würde. Ein Hypnotherapeut: Schließen Sie die Augen. Ihr Unbewusstes kennt den Weg zum Bahnhof. Ein Bioenergetiker: Machen Sie Sch Sch Sch und spüren Sie, was passiert. Ein Logotherapeut: Welchen Sinn macht es, zum Bahnhof zu gehen?
24 Zur Auswahl einer Therapiemethode Stützend konfliktaufdeckend Symptombezogen persönlichkeitsverändernd Verbal non-verbal Stark wenig strukturierend Freundschaftlich zurückhaltend Die Person ist wichtiger als die Methode!
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