Herausforderungen für die Gynäkologische Sprechstunde bei der medizinischen Versorgung von Female Sex Workers (FSW)
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- Swen Schulz
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1 Herausforderungen für die Gynäkologische Sprechstunde bei der medizinischen Versorgung von Female Sex Workers (FSW) Zürcher Aids-Hilfe, Vernetzungstreffen «Migration und sexuelle Gesundheit» Zürich, 6. Dezember 2018 Milena Stoffel, Teamleiterin Gynäkologische Sprechstunde, Ambulatorium Kanonengasse, Zürich
2 Agenda 1 Angebot gynäkologische Sprechstunde (GYN) Zielgruppe Behandlungsziele Angebots-Spektrum Organisation und Finanzierung 06.Dezember 2018, Seite 2
3 Agenda 2 Herausforderungen und Lösungen Allgemeine Herausforderungen Sozio-ökonomische Faktoren Kommunikation Transkulturelle Kompetenz Individuelle Konstellationen Zeitdruck Angebots-Kapazitätsgrenzen Stigmatisierung Kompetenzbildende Strategien GYN Kanonengasse 06.Dezember 2018, Seite 3
4 Angebot gynäkologische Sprechstunde (GYN) 06.Dezember 2018, Seite 4
5 Zielgruppe Sexarbeiterinnen (FSW), weiblich und Transgender; FSW- Aussteigerinnen Frauen als Opfer von Gewalt und/oder Menschenhandel Frauen mit Drogenkonsum/psychiatrischen Diagnosen und eingeschränkter Compliance Asylbewerberin Bundeszentrum Juch Frauen mit Zugangsbarrieren zur Regelversorgung weitere vulnerable Frauengruppen 06.Dezember 2018, Seite 5
6 Behandlungsziele Erhalt bzw. Wiedererlangen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit sowie Public Health Auftrag: Prävention, Diagnose und Behandlung von HIV und anderen STI (Nationales HIV & STI-Programm) 06.Dezember 2018, Seite 6
7 Schwangerschaft erwünscht Gynäkologische Erkrankungen Infektiologie STI/HIV Prävention Beratung Spezialisierte pflegerische Beratungen Schwangerschaft unerwünscht Krebsvorsorge PAP-Abstrich Spektrum Gynäkologische Sprechstunde Vernetzungs- Arbeit Sexboxen Beratungen Senologie Verhütung Weiterbildungs- Vorträge Aufsuchende Arbeit 06.Dezember 2018, Seite 7
8 Organisation, Zahlen und Fakten Walk-In Praxis, mit Möglichkeit der Anonymität Kostenbarriere: so tief wie möglich Fachärztinnen Gynäkologie vom Stadtspital Triemli sowie spezialisierte Pflegefachfrauen von den Städtischen Gesundheitsdiensten 3.5 Tage/Woche ärztliche Sprechstunde mit ca '000 Patientinnen und rund 2'300 Konsultationen/Jahr 5 Tage/Woche pflegerische Sprechstunde Gassen- und- aufsuchende Arbeit sowie Beratungen in den Sexboxen Vernetzung 06.Dezember 2018, Seite 8
9 Finanzierung und Kosten Finanzierung: Stadt und Kanton Zürich (Pat. Beiträge) (Krankenkassen) Kosteneffizienz beachten: interne Standards Grundsatz: Notfall und Basisversorgung (keine Spezialabklärungen) Medikamentenabgabe (Generika) 06.Dezember 2018, Seite 9
10 Herausforderungen und Lösungen 06.Dezember 2018, Seite 10
11 Psycho-soziale und sozio-ökonomische Faktoren I finanzielle Not und Beschaffungsdruck fehlende oder ungenügende Krankenversicherung schlechte Ausbildung bis zu Analphabetismus eingeschränkte Allgemeinbildung fehlende oder ungenügende Sprachkenntnisse Aufenthaltsstatus und Wohnort oft nicht geregelt Traumatisierung und weitere psychische Belastungen psychiatrische Diagnosen Ausbeutung (psychisch, physisch und finanziell) eingeschränkte oder keine Freiheit (Opfer von Menschenhandel) Stigmatisierung und Selbststigmatisierung sozialmedizinische Komponente steigend 06.Dezember 2018, Seite 11
12 Psycho-soziale und sozio-ökonomische Faktoren II erleichterter Zugang durch institutionelle Rahmen Beratung die ankommt Wertschätzung und Vertrauen Pat. Ressourcen orientiert Informationen und Institutionen vermitteln Sprachkompetenzen Vernetzung ohne Stigma: Umgang in Bezug auf alle Merkmale 06.Dezember 2018, Seite 12
13 Kommunikation Kommunikation ist nicht immer Verständnis keine Muttersprache viele Nationalitäten zunehmende Mobilität psycho-sozial erschwerende Faktoren «Freundin» will übersetzen interne und extern erweiterte Sprachkompetenz Sprachkenntnisse einschätzen und berücksichtigen Feedback holen nonverbale Kommunikation beachten 06.Dezember 2018, Seite 13
14 Transkulturelle Kompetenz I Domenig (2007): Transkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, individuelle Lebenswelten in der besonderen Situation und in unterschiedlichen Kontexten zu erfassen, zu verstehen und entsprechende, angepasste Handlungsweisen daraus abzuleiten. Kultur beeinflusst stark die Wahrnehmung der Gesundheit (ganzheitlich) und eigene Standards in Bezug auf Gesund-Krank-Haltung. 06.Dezember 2018, Seite 14
15 Transkulturelle Kompetenz II Misserfolg in Beratung- «aneinander vorbei gesprochen» Problem der Akzeptanz der Behandlung generell erschwerte Akzeptanz von unseren Gesundheitsstandards Wissenstransfer teamintern Wissensaustausch mit Partnerinstitutionen Coaching mit Expertinnen aus dem Kulturkreis Weiterbildungen Multiplikatorinnen und Mundpropaganda 06.Dezember 2018, Seite 15
16 Individuelle Konstellationen Einzigartigkeit jeder Person widerspiegelt sich auch in der Sprechstunde oft dominieren die Schwächen kein Muster-/Schablonendenken systematische Wahrnehmung und wohlwollende Grundhaltung Ressourcen und Schwächen erkennen und in die Behandlung integrieren 06.Dezember 2018, Seite 16
17 Zeitdruck auf beiden Seiten zu wenig Zeit Prioritätensetzung klare, gezielte Kommunikation Kurzberatung Wiedervorstellungsmöglichkeit 06.Dezember 2018, Seite 17
18 Angebots-Kapazitätsgrenzen Triage, Wegtriage oder Aufnahme? Notfall: wohin? Aufnahme: nimmt Platz von wem? Zielgruppe GYN? Triage und Überweisung (Triagetool) Teamentscheid bei komplexen Situationen «Überbrückungs-Tipps» und Informationen respektvoller Umgang, klare Information Partnernetzwerke involvieren 06.Dezember 2018, Seite 18
19 Stigmatisierung gegen Sex-Work und FSW in der Gesellschaft reduziert REALE-Behandlungsmöglichkeiten bis zur Zugangsverweigerung FSW Stigma wird potenziert durch andere Stigmata Stigmatisierende sind selten klar positioniert Ein Mensch wird nicht als GANZES wahrgenommen selber nicht stigmatisieren die Stigmatisierenden nicht stigmatisieren keine Berührungsängste, Dialogbereitschaft sich zur eigenen Arbeit bekennen Patientinnen begleiten «Peers» DRAN BLEIBEN nicht resignieren!!! 06.Dezember 2018, Seite 19
20 Perspektivenwechsel Ich könnte du sein du könntest ich sein. 06.Dezember 2018, Seite 20
21 Kompetenzbildende Strategien GYN Kanonengasse gute interne und externe Kommunikation klare Prozesse, eigene Datenbank 3D-Modelle und weitere Beratungstools Weiterbildungen/Informationen und Austausch von Know-how Wach sein! Routine und keine Routine! Coaching durch interne Fachexpertin für die Gassenarbeit Partnernetzwerk Fallführung Begleitungen Psychohygiene des Teams Offen sein für Neues! 06.Dezember 2018, Seite 21
22 06.Dezember 2018, Seite 22
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