GUTACHTERVERFAHREN BADGASSE STADTGEMEINDE FROHNLEITEN =============================================== JURY - PROTOKOLL
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- Angelika Hausler
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1 GUTACHTERVERFAHREN BADGASSE STADTGEMEINDE FROHNLEITEN =============================================== JURY - PROTOKOLL =============================================== ORT: Sitzungssaal / Rathaus / Frohnleiten DATUM: DAUER: Uhr - Jurybeginn 15:15 Uhr - Juryende ANWESENDE: - Für die Ingenieurkammer Stmk./Ktn.: Arch. in DI Marlies Binder Arch. in DI Elisabeth Anderl (Ersatzjurorin ohne Stimmrecht) - Für den Auslober/ENNSTAL: DI Erich Feix - Für die Stadtgemeinde Frohnleiten: Bgm. OSR Dir. Johann Ussar DI Heinrich Bayer (Ersatzjuror ohne Stimmrecht) - Berater ohne Stimmrecht: Arch. DI Pichler, stellvertr. OBSV - Für das Amt der Stmk. Landesregierung: - F. d. Büro LR Seitinger: Ing. Walter Dirnböck - F. d. A15: DI Gerhard Bräuer - F. d. FA 13B: Ing. Günther Trost
2 Für die Vorprüfung ist DI Kampus und Arch. DI Heyszl im Auftrag des Auslobers anwesend. Um 9:00 Uhr begrüßt DI Feix im Namen des Auslobers die anwesenden Jurymitglieder. Im Anschluss ersucht er, die Wahl der Juryfunktionen vorzunehmen. Zum Vorsitzenden der Gutachterkommission wird Frau Arch. in DI Binder einstimmig gewählt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wird Bgm. Ussar gewählt. Zum Schriftführer wird Ing. Trost gewählt. Zum stellvertretenden Schriftführer wird Ing. Dirnböck gewählt. Im Anschluss übernimmt die Vorsitzende ihre Tätigkeit, stellt die Beschlussfähigkeit und Unbefangenheit sämtlicher Jurymitglieder, Berater und Vorprüfer fest, übernimmt vom Vorprüfer die Vorprüfberichte als auch die verschlossenen Verfasserkuverts und weist auf die Verschwiegenheitspflicht während der Jurysitzung hin. An Hand der Ausschreibungsunterlagen des Gutachterverfahrens werden ab 9:30 Uhr nochmals von DI Kampus die städtebaulichen Rahmenbedingungen und Vorgaben aufgezeigt und sämtlichen Jurymitgliedern zur Kenntnis gebracht. Die tabellarische Gegenüberstellung sämtlicher Projekte wird erläutert. Arch. Heyszl stellt die geprüfte HWB-Berechnung abgeleitet vom HWB zulässig aus Oberflächen-Volumenverhältnis und die Anforderungen für 2010 (HWB vorhanden) vor. Abweichungen gibt es bei den Projekten 3 (Haus B, C und D), 5 (Haus A) und 7 (Haus A und B). Die Dichtekontrolle ergibt geringfügige Abweichungen von den Angaben der Projektverfasser bei den Projekten 3 und 4, die Grenzabstände wurden von allen Projekten eingehalten. Der Vorprüfer DI Kampus erklärt die Vorgangsweise seiner Prüfung und verweist auf seinen Vorprüfbericht. Grundsätzlich wurde vom Vorprüfer festgestellt, dass alle 7 Teilnehmer den geforderten Leistungsumfang erbracht haben, ein TN hat keine Arbeit eingereicht. Anschließend erfolgt eine kurze Projektvorstellung durch den Vorprüfer hinsichtlich der wesentlichen Kriterien. Ende des Vorprüfberichtes um 11:30 Uhr. Die Vorsitzende bedankt sich bei der Vorprüfung für die Erläuterungen. 2
3 BEWERTUNGSVORGANG: Beginn 11:45 Uhr Alle 7 Projekte wurden an Hand der Ausschreibungskriterien besprochen und beraten. Vor- und Nachteile wurden in der Diskussion mit allen Jurymitgliedern aufgezeigt und bewertet (siehe Projektbewertungen). Grundsätzlich stellt die Jury fest, dass sich die Teilnehmer intensiv mit den Gegebenheiten beschäftigt haben und teilweise gute Beiträge geleistet wurden, dass aber Vorgaben aus Ausschreibung nicht immer eingehalten wurden. PROJEKTBEWERTUNGEN: PROJEKT 01 POSITIV: Durchgebundene Zweispännertypen Großzügiger Freiraum durch gefächerte Anordnung der BK an den Grundstücksrändern 3-Geschossigkeit angemessen 3
4 KRITISCH: Einseitig orientierte Wohnungen ausschließlich zum Platz (Haus C) Kommunikation: zentraler Platz als Begegnungsraum gepflastert jedoch mit großem Konfliktpotenzial (Lärm, Verkehrsfläche, Einsichtigkeit) Blickbeziehungen zum Ortszentrum aus der Badgasse durch die Baukörper abgeschnitten Länge der Baukörper im Verhältnis zur Umgebungsstruktur nicht angemessen Wirtschaftlichkeit: bevorstehende OEB-Richtlinie zur Erreichbarkeit der WE mit Lift ergibt beim 2-Spänner-Typus große Problematik Durchgesteckte Wohnungen haben Qualität, werden aber durch teure und aufwändige Erschließung erkauft Leitungsverlegung (Kanal/FW) durch Überbauung (Haus C) und Geländeveränderung erforderlich Haus C: kein Lift - Erreichbarkeit von TG umständlich Abstimmung für den Verbleib: 1:5 4
5 PROJEKT 02 POSITIV Abfolge von differenzierten Außenräume und Verzahnung der BK wirken sehr einladend Vorwiegende 3-Geschoßigkeit ergibt gut besonnte Außenräume Bebauungsstruktur fügt sich gut in Umgebung ein, Raumbildung mit den Bestandsbaukörpern Koch-Ess-Wohnraum immer an Gebäudeecke, dadurch gute Belichtung Alle Wohnungen sind zweiseitig orientiert, Typ Punkthaus ist bei Grundrissen durch Nord-Ost-Lösung sehr gut durchdacht Abstufung zum Durchgang Leobner Tor geländemäßig gut gelöst 3 Häuser direkt an TG angebunden Gebäudestruktur bietet hohe Flexibilität für Nutzungsvarianten 5
6 KRITISCH: 4-geschossiger Baukörper an der Badgasse kritisch, EG-Nutzung mit Einzelgaragen für Starterwohnungen nicht angemessen Trafo wird geringfügig versetzt (hohe Kosten) Allgemeinräume bei allen Gebäuden im EG überzogen Abstimmung für den Verbleib: 6:0 PROJEKT 03 POSITIV: Niedriges Gebäude (2G) an der Badgasse berücksichtig Umgebungsbestand Zwischen den Wohngebäuden kein Fahrverkehr Durch die kompakte Bebauung wird zusätzlicher Freiraum gewonnen 6
7 KRITISCH: 5-Geschossigkeit nicht angemessen Gebäudeabstände der parallelen Zeilen zu gering (Eigenbeschattung, Aussicht) Trotz Konzentration der Bebauung im Süden, geringe Freiraumqualität Bei Eigentumswohnungen im Haus 1 grundrissliche Problematik z.b. im OG Laubengang vor Schlafzimmer, Aufgang Keller vor Schlafzimmer im EG Allzu starke Durchmischung der Wohnungstypen Starter, Senioren und Familien Abstimmung für den Verbleib: 0:6 7
8 PROJEKT 04 POSITIV: Baumasse sehr sensibel eingefügt, im Nordwesten 2-G und Abstufung von West nach Ost Städtebaulich Auffächerung positiv Erschließungsweg ergibt kommunikative Spange verstärkt durch die am Kopf der Gebäude angeordnete Gemeinschaftsräume Wohnungsorientierung mit Ausnahme Haus 4 generell gut Abtreppung in Anlehnung an das Gelände positiv, Lösung berücksichtigt die Topgraphie Siedlungsverkehr wird rasch an der Nordseite in die TG abgeführt, auch Besucherparkplätze im Norden situiert 8
9 KRITISCH: Interner Siedlungsweg selbst bleibt nicht zur Gänze verkehrsfrei (Längsparker zu den Bestandsbauten hin) Starterwohngebäude kommt mit Erschließungsstraße in Konflikt (insb. die rein nach Osten orientierten WE), die nach Westen orientierten WE sehr nah an Bestandsgebäude in der Badgasse Bauphysikalische Ausführung sehr aufwändig (Laubengang über Wohnraum, Wohnungen über Laubengang) BK stark gegliedert- kostenintensiv Parkplätze entlang der Ammannstraße nicht möglich (Zufahrt nicht möglich aufgrund Fahrbahnbreite) Witterungsschutz für Laubengang fehlt Abstimmung für den Verbleib: 6:0 9
10 PROJEKT 05 POSITIV: Baukörper fächerförmig längs zum Hang, Richtung der umgebenden Baukörper wird aufgenommen Kommunikativer Gedanke mit mittlerer Erschließungszone gut, allerdings nicht verkehrsfrei (18P) Funktionelle Grundrisse Abfahrt TG ist auch Gestaltungselement Distanz der neuen BK zum Bestand ermöglichen weiter gewissen Ausblick Blickachse zur Altstadt von der Dr. Ammannstraße wird freigehalten 10
11 KRITISCH: Höhenentwicklung zum Leobner Tor hin mit 5G kritisch Auch geringe Attraktivität für den Benutzer des Weges (Geländesituation wird durch Überhöhung mit BK noch verstärkt Situation wirkt abweisend z.b. Beschattung) Der 4-geschossige Baukörper entlang der Badgasse beeinträchtigt das westlich benachbarte Bestandsgebäude TG-Lösung nicht sehr effizient, wenige Stellplätze, nur 1 Haus direkt angebunden Nassräume klein dimensioniert Abstimmung für den Verbleib: 4:2 11
12 PROJEKT 06 POSITIV: Lockere Anordnung in Anlehnung an die Umgebungsstruktur Kompakte Anordnung der Tiefgarage unter oberirdischem Parkplatz effizient Einbindung ins Gelände Richtung Badgasse mit 3G gut gelungen KRITISCH: Tiefgarage nicht an das anschließende Gebäude im UG angebunden Wege vom Parkplatz/TG zu den südlichen Gebäuden lang, ausgen. die 4 BEH-Stellplätze Grundrisslösung durch 4-Spänner ergibt reine Nord-Ost-Wohnungen (auch bei 3 Zimmer- WE), auch Freibereiche/Balkone teilweise rein Nord-Ost EG-Wohnungen teilweise direkt auf den Platz orientiert ergibt wenig Privatheit In Richtung Leobner Tor 4-G BK problematisch, da sehr knapp beim Gebäude des Leobner Tors Abstimmung für den Verbleib: 4:2 12
13 PROJEKT 07 POSITIV: Zentraler Hof vom Fahrverkehr freigehalten Aufnahme der Gebäudeform mit Steildach aus der Umgebung Küchen großzügig belichtet von 2 Seiten Höhenstaffelung gelungen Die Tiefgarage verbindet die 3 südlichen Gebäude miteinander KRITISCH: Lineare Struktur entspricht in der Länge der BK und Massivität nicht der umgebenden Charakteristik Hof ist sehr introvertiert, Außenraum wird benachteiligt Anlage wendet sich von Umgebung ab Umgebung frei von Verkehr erfordert keine Abschottung Bei einem Großteil der WE WC und Bad nur über Wohnraum erreichbar Abstimmung für den Verbleib: 2:4 13
14 Es verbleiben daher nach der ersten Abstimmungsrunde folgende Projekte in der Wertung: Projekte 2, 4, 5 und 6 Antrag von DI Feix das Projekt 6 als Nachrücker zu nominieren: 6:0 Im Wertungsdurchgang verbleiben daher die Projekte 2, 4 und 5. Antrag des Bgm. das Projekt Nr. 2 auf Platz 1 zu reihen: 6:0 Das Siegerprojekt zeichnet sich durch die sensible Anordnung der zueinander versetzten Baukörper und durch die Bezugnahme auf die Nachbarbebauung aus. Durch diese Anordnung der Baumassen ergeben sich qualitätsvolle Abfolgen von Außenräumen. Antrag des Bgm. das Projekt Nr. 4 auf Platz 2 zu reihen: 6:0 Das Projekt Nr. 5 wird somit auf den 3. Platz gereiht. JURYEMPFEHLUNGEN für das Siegerprojekt Optimierung der TG-Zufahrt (bzgl. Höhenlage) Teilunterkellerung im Bereich der TG ist zu überarbeiten (ökonomischere Variante) Nördlichster Baukörper sollte in seiner Geschossigkeit überdacht werden (Flächenreduktion) Erdschoßzone dieses BK sollte zumindest im südlichen Bereich geändert werden (z.b. Umnutzung für Wohnen) Gemeinschaftsräume in den übrigen BK sollten in ihrer Nutzung überdacht werden (Flächenangebot an Gemeinschaftsräumen ist zu groß) Reduzierung der Stiegenhausflächen durch Änderung der Hauseingänge 14
15 VERFASSERBRIEFE: Projekt Kenn Nr. Verfasser Architekt DI Mössler Projekt Kenn Nr. Verfasser eep-architekten Projekt Kenn Nr. Verfasser Architekt DI Harich Projekt Kenn Nr. Verfasser Nussmüller Architekten ZT GmbH Projekt Kenn Nr. Verfasser Architekt DI Zieseritsch Projekt Kenn Nr. Verfasser Architekt DI Loos Projekt Kenn Nr. Verfasser Architekt DI Frei 15
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