Kopfschmerzen Seltene Differentialdiagnosen
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- Lisa Koch
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Kopfschmerzen Kein COI im Hinblick auf diesen Beitrag Ansonsten in den letzten 3 Jahren Honorare/Einladung zu Kongressen: Allergan, GSK, Medtronic, Pfizer, Takeda Weber
2 Fall 1 Ahmet 11 Jahre Vorstellung wegen früh morgendlicher Nüchtern- Kopfschmerzen z.t. nächtliches Erwachen; z.t Übelkeit Täglich, Schmerzstärke 5 (Skala: 1-10) Gebessert nach dem Frühstück Lokalisation (fronto)-temporal beidseits Seit mehreren Monaten stabil, keine Progression FA unauffällig, PA unauffällig Weber
3 Fall 1 Weitere Diagnostik: Neurostatus und Blutdruck unauffällig Wer veranlasst/praktiziert als Nächstes 1. Augenarzt/-status 2. HNO-Status 3. Zahnstatus 4. MRI - Schädel Antworten (1) (2) (3) (4) Diagnose: Bruxismus Weber
4 Fall 2 Alter bei Erstvorstellung 15 4/12 Jahre, Mädchen NF-Vorstellung via Rega bei folgender Anamnese: Nachmittags vom galoppierenden Pferd auf die rechte Schulter und das re. Bein gestürzt, Pferd habe noch auf den rechten Fuss getreten. Abends Schmerzen im Bereich von Schulter und Hals rechts 2 Tage später gegen 17 Uhr Kopfschmerzen, progressiver Verlauf, drückender Charakter, bifrontal Gegen 19 Uhr Erbrechen, dann Gefühl nicht mehr richtig sehen zu können dann Bewusstseinsverlust Weber
5 Fall 2 Fremdanamnestisch zusammengebrochen, auf den Boden gelegen, 3 x über ca. 30 sec innerhalb von etwa 5 Minuten generalisiert tonisch-klonisch gekrampft, bei Eintreffen der REGA GCS 6 PA: 4 x qualitativ ähnliche Kopfschmerzen gehabt mit Erbrechen (als Migräne interpretiert mit 1. Episode im Alter von 12 Jahren) KEINE Photo-/Phonophobie, 1x Sprachstörung FA: Mutter 22jährig einen epileptischer Anfall, 3 Jahre mit Phenytoin behandelt, seither anfallsfrei Positive Migräneanamnese beim Vater und Onkel, Tante, Gm vs Weber
6 Fall 2 Weitere Diagnostik: Neurostatus und Blutdruck unauffällig Wer veranlasst/praktiziert als Nächstes 1. EEG 2. Nichts abwarten, aufwachen lassen 3. cct 4. cmri Antworten (1) (2) (3) (4) Weber
7 Fall 2 Relative mittlere Transitzeit Transit-to-peak Weber
8 Fall 2 Weber
9 Fall 2 Weber
10 Fall 2 Entlassung aus stationärer Behandlung 10/17: Dx 1. Anfall bei Migräne 1. Kontrolle: nach 14 Tagen: keine Anfälle, 1 x bifrontale Kopfschmerzen, noch leichte Frequenzverlangsamung im EEG 2. Kontrolle 03/2018: keine Anfälle, 2x / Monat Kopfschmerzen, gleiche Semiologie, getriggert durch Stress und 1. Tag der Menstruation; EEG unauffällig, gelegentlich subjektiv Tachykardie, nicht speziell bei Belastung, eher bei Stress kardiologische Abklärung ob 05/2018: 2. generalisierter Anfall, 1 Minute, selbstlimitierend, Vorher am Morgen Kopfschmerzen, sei dennoch zur Schule, im Verlauf bekannter Migräne-KS, pochend, habe Mühe gehabt zu hören, erbrochen, von der Mutter abgeholt, im Auto Kopfdeviation nach rechts, hypermotorisch klonische Entladungen linksbetont Wach-EEG ob; Schlafentzugs-EEG 10 Weber
11 Fall 2 Weitere Diagnostik: Neurostatus weiterhin unauffällig Wer veranlasst/praktiziert als Nächstes 1. EEG (Wach-/Schlaf) Antworten (1) 2. Nichts Verlauf beobachten (2) 3. Einleitung AED (3) 4. Erneutes cmri (4) Weber
12 Fall 2 Schlafentzugs-EEG Weber
13 Fall 2 Weitere Vorgehen: 1. Diagnose Epilepsie 2. Einleitung AED 3. Einleitung Migräneprophylaxe 4. Verlauf beobachten Antworten (1) (2) (3) (4) Weber
14 Fall 2 Weitere Vorgehen: Entscheidung / Empfehlung Fahrerlaubnis? Reiten? Schwimmen? Weber
15 Fall 2 Entscheid gegen Prophylaxe: diskutiert Beta-Blocker, AED mit Doppeleffekt Frühzeitige Akuttherapie Ibuprofen und Antiemetikum Aktueller Stand Diagnostik: genetisches Panel auf Channelopathien ausstehend keine weiteren epileptischen Anfälle bei frühzeitiger Therapie der inzw. seltenen Migräne-Episoden Weber
16 Migräne und Epilepsie Weber
17 Migräne und Epilepsie Kinder mit Migräne mit Aura haben ein 4x höheres Risiko eine Epilepsie zu entwickeln Kinder mit Migräne ohne Aura haben kein erhöhtes Epilepsie-Risiko (Ludvigsson et al., 2006) Kinder mit Migräne 3.2x höheres Risiko für Epilepsie, Kinder mit Epilepsie 4.5x höheres Risiko für Migräne (Toldo et al., 2010) (immer im Vergleich zum Spannungskopfschmerz) Bei fokaler Epilepsie Risiko v.a. gesteigert bei «kryptogener» Ätiologie (Toldo et al. 2010) Bei Migräne mit Epilepsie häufig positive Photosensibilität und positive FA für Epilepsie (Toldo et al. 2010) In Epilespie-Zentrum 25% mit comorbider Migräne, v.a. BECTS und JME, nicht häufiger bei therapierefraktärer Epilepsie (Kelley et al., 2012) Weber
18 Weber
19 Fall 3 Vorstellung auf NF Station Vor 5 Tagen kurzzeitig Fieber Vor 3 Tagen krank mit Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindel, Doppelbilder Kurzzeitige Besserung jetzt Vorstellung Erbrechen (kein Durchfall, kein Fieber), Drehschwindelattacken, intermittierend Doppelbilder bei Blick nach links Weber
20 Fall 3 Aktueller Status: Zu schwach zum Sitzen oder Stehen Augen geschlossen, weinerlich Bei aktiver/passiver Augenöffnung konstante Blickdeviation nach links Bei Versuch Augen kurzfristig in die Mitte einzustellen vertikaler Nystagmus Weber
21 Fall 3 Kind voll reagibel, bewegt auf Aufforderung alle Extremitäten mit guter Kraft, guter Faustschluss, Reflexstatus ob., kein Meningismus MRI unauffällig Weber
22 Fall 2 Weitere Vorgehen: 1. WATCH and WAIT 2. Gabe von Lorazepam 3. Akutes EEG 4. Labor inkl. LP Antworten (1) (2) (3) (4) Weber
23 Fall 3 Weber
24 Fall 3 Weber
25 Fall 3 Blutbild: Tc und Hb unauffällig, Leukozytose 25`000/ul keine Linksverschiebung Retentionswerte, Leberwerte, E`lyte, BGA unauffällig Liquor: 30/ul bei 81% Lymphozyten (55 Erys) Protein: 471mg/l (Norm: < 500mg/l) ; Kein Keimnachweis: Meningitis-/Encephalitis-Multiplex PCR negativ Kultur unauffällig Weber
26 Fall 3 Verlauf: Über zwei Tage anhaltende, aber zunehmende gebesserte verwaschene Sprache Leicht ataktisches Gangbild Nach 5 Tagen keine Residualsymptomatik mehr Weber
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29 Weber
30 Weber
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