Datenreport Auszug aus Teil 2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.) Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland

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1 Statistisches Bundesamt (Hrsg.) In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim (ZUMA) Datenreport 2004 Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland Zweite, aktualisierte Auflage Auszug aus Teil 2 Bundeszentrale für politische Bildung

2 18 Einkommen Verteilung, Armut und Dynamik Die hier genutzten Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) geben Auskunft über die jährliche Einkommensentwicklung seit Beginn der deutschen Vereinigung. Neben der Einkommensentwicklung wird im Folgenden auch die Einkommensverteilung und Einkommensungleichheit im zeitlichen Verlauf betrachtet und somit ein wesentlicher Aspekt der Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen alten und neuen Ländern dokumentiert. Ein besonderes Augenmerk gilt dem unteren Rand der Einkommensverteilung der Betroffenheit von Niedrigeinkommen und Armut, die im Detail auch für soziale Gruppen ausgewiesen wird. Schließlich wird das Ausmaß der Einkommens- und Armutsdynamik in Deutschland dargestellt Daten und Methoden Die Einkommen werden im SOEP im Rahmen der jährlichen Befragungen detailliert erfasst: Zum einen wird das monatliche Haushaltsnettoeinkommen erfragt, also die regelmäßigen Einkünfte nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben zuzüglich erhaltener Sozialtransfers; zum anderen werden jeweils für das zurückliegende Jahr alle individuellen (Brutto-)Einkommen aller aktuell im Haushalt befragten Personen aufsummiert, aus denen mithilfe einer Schätzung der Steuer- und Sozialabgaben die Jahresnettoeinkommen des Vorjahres abgeleitet werden. Bei den Jahreseinkommen sind neben einmaligen Sonderzahlungen (13., 14. Monatsgehalt, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld etc.) auf diese Weise auch Steuerrückzahlungen implizit enthalten. Prinzipiell können auch Einkommensvorteile aus selbst genutztem Wohneigentum eingerechnet werden; diese Komponente wurde allerdings hier nicht berücksichtigt. Die erhobenen Monatseinkommen bilden gegenüber den Jahreseinkommen die aktuell verfügbaren ökonomischen Ressourcen ab, für alle zu diesem Zeitpunkt im Haushalt lebenden Personen. Die beiden Einkommenskonzepte unterscheiden sich damit nicht nur hinsichtlich des zeitlichen Bezugsrahmens, sondern auch in ihrer Konzeption. Im Folgenden werden deshalb sowohl Daten über das direkt erfragte monatliche Haushaltsnettoeinkommen in seiner ursprünglichen Form (der Anteil fehlender Werte beträgt ca. 9 %) als auch über das generierte Jahresnettoeinkommen der Haushalte (jeweils für das zurückliegende Jahr; fehlende Werte werden geschätzt [imputiert]) präsentiert. Um die Einkommenssituation von Haushalten unterschiedlicher Größe und Zusammensetzung vergleichbar zu machen, werden alle Haushaltseinkommen unter Verwendung der älteren OECD-Skala in so genannte»äquivalenzeinkommen«das sind unter Bedarfsgesichtspunkten modifizierte Pro-Kopf-Einkommen umgerechnet. Alle Einkommensangaben werden in Euro ausgewiesen. Die Analysen erfolgen 623

3 auf Personenebene und repräsentieren die in privaten Haushalten lebende gesamte Bevölkerung in Deutschland. Die Anstaltsbevölkerung (z. B. in Altersheimen) bleibt unberücksichtigt Einkommensentwicklung Die verfügbaren Durchschnittseinkommen der privaten Haushalte sind nach den Daten des SOEP in Deutschland nominal von monatlich 808 E im Jahr 1991 auf E Tab. 1: Haushaltsnettoeinkommen der privaten Haushalte in Deutschland Mittelwert in EUR Deutschland insgesamt Äquivalenzeinkommen im Monat Nominal Real Steigerungsrate real (in %) 8,4 2,0 6,5 2,3 1,2 Real (Median) Äquivalenzeinkommen im Vorjahr Nominal Real Steigerungsrate real (in %) 1,2 6,8 2,5 1,3 Alte Bundesländer Äquivalenzeinkommen im Monat Nominal Real Steigerungsrate real (in %) 4,0 0,7 6,9 2,2 1,2 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr Nominal Real Steigerungsrate real (in %) 5,0 0 7,0 2,6 1,1 Neue Bundesländer Äquivalenzeinkommen im Monat Nominal Real Steigerungsrate real (in %) 33,6 8,7 3,9 2,9 0,8 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr Nominal Real Steigerungsrate real (in %) 7,6 5,7 1,5 2,7 Preisindizes Alte Bundesländer 83,7 92,6 97,1 100,0 103,4 104,5 Neue Bundesländer 70,4 91,5 97,2 100,0 103,4 104,5 1 Quelle: Destatis Datenbasis: SOEP ,

4 im Jahr 2003 gestiegen (vgl. Tab. 1). Die entsprechenden Jahreseinkommen liegen im Jahr 2003 bei E (diese Einkommensangaben beziehen sich hierbei immer auf das jeweilige Vorjahr). Bei dieser gesamtdeutschen Betrachtung sind allerdings mögliche Unterschiede in den Preisniveaus der alten und neuen Länder insbesondere unmittelbar nach der Vereinigung noch nicht berücksichtigt. Die nachfolgenden Berechnungen werden deshalb auf der Basis von Realeinkommen durchgeführt, wobei die Einkommen der alten und neuen Länder bis 1999 jeweils getrennt an die entsprechende Preisentwicklung angepasst wurden (vgl. Tab. 1, unten). Die auf den Realeinkommen basierenden Steigerungsraten weisen für die 90er-Jahre ein insgesamt eher geringes Einkommenswachstum mit einigen Schwankungen auf. Die Schwankungen setzen sich auch in der jährlichen Einkommensbetrachtung bis 2003 weiter fort. Dies gilt für die alten und neuen Länder in gleicher Weise. Ein differenzierter Blick auf die Einkommensentwicklung verdeutlicht, dass reale Einkommenszuwächse in den Jahren nach der Vereinigung hauptsächlich in den neuen Ländern stattfanden. In den alten Ländern war der Realeinkommenszuwachs zu Beginn der 90er-Jahre nur gering ausgeprägt. In den neuen Ländern lag das Wohlstandsniveau zunächst noch weit unter dem der alten Länder. Der zu Beginn sehr hohe Einkommensanstieg hat sich im weiteren Verlauf der 90er-Jahre sukzessiv verlangsamt. Damit einhergehend setzte sich auch der Abbau der Einkommensunterschiede zu den alten Ländern seit Ende der 90er-Jahre nicht mehr weiter fort. Die Wachstumsraten der Jahreseinkommen zeigen seit der zweiten Hälfte der 90er-Jahre in Höhe und Verlauf ein ähnliches Muster der Einkommensentwicklung wie in den alten Ländern Ungleichheit und Angleichung Die Betrachtung von Mittelwerten allein sagt noch nichts darüber aus, wie gleich oder ungleich die Einkommen in der Bevölkerung verteilt sind. Ein allgemeiner Indikator zur Beschreibung der Einkommensverteilung sind die Einkommensanteile, die ein bestimmter Teil der nach der Einkommenshöhe geordneten Bevölkerung innehat (Tab. 2). Hier zeigt sich, dass die ärmsten 20 % der Bevölkerung (das unterste Quintil) über knapp 10 % des monatlichen Gesamteinkommens verfügen. Im Jahr 2003 ging der Einkommensanteil des ärmsten Quintils auf 9,2 % zurück. Die reichsten 20 % (das oberste Quintil) haben demgegenüber etwa 36 % des monatlichen Gesamteinkommens zur Verfügung, im Jahr 2003 waren es 36,9 %. Die Ungleichheit der verfügbaren Einkommen im Haushalt hat sich damit seit 2000 wieder erhöht. Dies geht auch aus dem Gini-Koeffizienten, einem zusammenfassenden Ungleichheitsmaß, hervor. Die jahresbezogenen Einkommen sind im Allgemeinen etwas ungleicher verteilt, als die enger gefassten monatlichen Nettoeinkommen der privaten Haushalte. Anhand des jahresbezogenen Einkommenskonzeptes lassen sich zudem auch Ungleichheitsziffern für die im Haushalt erzielten Markteinkommen (brutto) und Rentenzah- 625

5 lungen errechnen, die sich vor Eingriff des Staates in Form von direkten Steuern und Sozialtransfers ergeben. Die relative Differenz beider Koeffizienten illustriert so die Reduktion an Ungleichheit, die durch staatliche Eingriffe erreicht wird. Anhand der Daten für die alten Länder wird deutlich, dass die Ungleichheit der in den privaten Haushalten jeweils erwirtschafteten Markteinkommen und Renten in der ersten Hälfte der 90er-Jahre deutlich gestiegen ist der Gini-Koeffizient hat sich von 1991 bis 1995 von auf erhöht. Diese Zunahme an Ungleichheit der Markteinkommen hat auch bis Mitte der 90er-Jahre zu einer Zunahme der Ungleichheit Tab. 2: Einkommensungleichheit in Deutschland Deutschland insgesamt Äquivalenzeinkommen im Monat (real) Einkommensanteile in der Bevölkerung Ärmste 20 % 9,5 9,6 9,9 9,8 9,3 9,2 Reichste 20 % 36,2 36,0 35,2 35,4 36,4 36,9 Gini 0,267 0,264 0,252 0,256 0,270 0,274 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr (real) Gini (Markteinkommen und Renten im Haushalt) 0,345 0,356 0,353 0,368 0,365 Gini (Haushaltsnettoeinkommen) 0,277 0,274 0,271 0,289 0,287 Gini-Verminderung durch Umverteilung (in %) 19,7 23,0 23,2 21,5 21,4 Alte Bundesländer Äquivalenzeinkommen im Monat (real) Einkommensanteile in der Bevölkerung Ärmste 20 % 9,8 9,4 9,7 9,7 9,1 9,1 Reichste 20 % 35,2 36,2 35,4 35,5 36,7 37,1 Gini 0,254 0,267 0,257 0,259 0,275 0,279 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr (real) Gini (Markteinkommen und Renten im Haushalt) 0,319 0,340 0,357 0,351 0,368 0,362 Gini (Haushaltsnettoeinkommen) 0,264 0,281 0,281 0,278 0,296 0,292 Gini-Verminderung durch Umverteilung (in %) 17,2 17,4 21,3 20,8 19,6 19,3 Neue Bundesländer Äquivalenzeinkommen im Monat (real) Einkommensanteile in der Bevölkerung Ärmste 20 % 11,6 10,7 10,9 10,7 10,3 10,0 Reichste 20 % 30,9 31,7 31,8 32,4 32,9 33,4 Gini 0,191 0,209 0,209 0,216 0,225 0,235 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr Gini (Markteinkommen und Renten im Haushalt) 0,320 0,321 0,323 0,337 0,353 Gini (Haushaltsnettoeinkommen) 0,221 0,221 0,214 0,235 0,244 Gini-Verminderung durch Umverteilung (in %) 30,9 31,2 33,7 30,3 30,9 Datenbasis: SOEP ,

6 der Nettoeinkommen im Haushalt geführt. Die Ungleichheit der Markteinkommen blieb dann bis 2000 auf dem erhöhten Niveau, im Jahr 2002 war ein neuerlicher Anstieg zu verzeichnen. Die Ungleichheit der Nettoeinkommen ist indes durch den erhöhten staatlichen Einfluss bis zum Ende der 90er-Jahre zunächst etwas gesunken, steigt aber mit dem neuerlichen Anstieg der Ungleichheit der Markteinkommen ab 2002 wiederum an. In den neuen Ländern waren die Einkommen im Vergleich zu den alten Ländern von vornherein weit weniger ungleich verteilt. Zu Beginn der 90er-Jahre erfolgte lediglich ein geringer Anstieg der Ungleichheit, der sich aber schnell verlangsamte. Im Jahr 2003 ist auch hier ein neuerlicher Anstieg der Ungleichheit zu verzeichnen, ohne allerdings das weit höhere Ungleichheitsniveau der alten Länder zu erreichen. Die Ungleichheit der Markt- und Renteneinkommen ist dagegen nur wenig geringer als in den alten Ländern die Verminderung der Ungleichheit durch staatliche Maßnahmen ist damit wesentlich höher als in den alten Ländern (30,9 gegenüber 19,3 % in 2003). Abb. 1: Die Entwicklung des Haushaltseinkommens (Nettoäquivalenzeinkommen) in West- und Ostdeutschland Haushaltseinkommen in EUR 2000 Westdeutschland Ostdeutschland Datenbasis: SOEP Die Angleichung der Einkommensverhältnisse zwischen neuen und alten Ländern lässt sich anschaulich anhand der Entwicklung der verschiedenen Einkommensschwellen dokumentieren. Bei dieser Darstellung werden Niveau und Verteilung der Einkommen gleichzeitig betrachtet: Die Breite der so genannten Boxplots (vgl. Abb. 1) dokumentiert den jeweiligen Bevölkerungsumfang; die mittlere Linie der Blöcke stellt den jeweiligen Median dar, also den Einkommensschwellenwert, der von jeweils der Hälfte der Bevölkerung unter- bzw. überschritten wird. In analoger Form geben die Ober- und Untergrenzen der Blöcke die Einkommensschwellen wieder, die zusammen 50 % der Bevölkerung mit mittleren Einkommen umfassen; die äußeren Linien veranschaulichen schließlich die so genannten Dezilsschwellen, die die jeweils 627

7 reichsten bzw. ärmsten 10 % der Bevölkerung abgrenzen; sie beschreiben also die Einkommensspanne, die das Wohlstandsniveau von 80 % der jeweiligen Bevölkerung ohne die jeweils reichsten und ärmsten 10 % umfasst. Die Grafik zeigt anschaulich, wie sich im unteren Einkommensbereich die Realeinkommen in den neuen Ländern schrittweise an die der alten Länder angeglichen haben, vor allem in der ersten Hälfte der 90er-Jahre. Die Realeinkommen in den alten Ländern stagnierten stattdessen über weite Strecken. Dieser Angleichungsprozess verlangsamt sich ab der zweiten Hälfte der 90er-Jahre, wobei jedoch in beiden Landesteilen die Spreizung der Einkommen bis 2002 zunahm. Die Grafik macht nicht nur deutlich, dass die Streuung der Einkommen in den neuen Ländern weit weniger ausgeprägt ist als in den alten Ländern, sondern zeigt auch, dass dies vor allem an der geringeren Differenzierung im oberen Einkommenssegment liegt. Im Jahr 2002 erreichen erstmalig mehr als 10 % der Bevölkerung in den neuen Ländern Einkommensverhältnisse, die oberhalb des mittleren Einkommensbereichs in den alten Ländern liegen. Der wesentliche Einkommensunterschied zwischen alten und neuen Ländern besteht demzufolge allem voran in einer geringeren Spreizung der höheren Einkommen Einkommensschichtung und relative Armut Infolge der großen Unterschiede hinsichtlich des Wohlstandsniveaus wie auch der Wohlstandsverteilung zwischen alten und neuen Ländern wird zunächst die Einkommensschichtung anhand der regionsspezifischen Einkommensverhältnisse dokumentiert. Daran anschließend werden Niedrigeinkommen und Armutsquoten basierend auf gesamtdeutschen Schwellenwerten behandelt. Die relative Einkommensschichtung gemessen an jeweils regionsspezifischen arithmetischen Mittelwerten (vgl. Tab. 3) folgt weitgehend den beschriebenen Trends im Bereich der Einkommensungleichheit. Der Bevölkerungsanteil im Armutsbereich unterhalb der 50 %-Schwelle hat sich in Deutschland im Verlauf der 90er-Jahre vermindert, steigt aber bis 2003 wieder deutlich an. Der Bevölkerungsanteil im relativen Wohlstand hat sich nach 1991 ebenfalls etwas verringert und weist nach 2000 wiederum höhere Werte auf. Wie bereits anhand der Ungleichheitsentwicklung erläutert wurde, verlief die Einkommensentwicklung in den alten und neuen Ländern vor allem zu Beginn der 90er- Jahre noch unterschiedlich. In den alten Ländern hat sich der Bevölkerungsanteil im untersten Einkommenssegment bis 2003 stufenweise erhöht. Im obersten Einkommenssegment nahm der Bevölkerungsanteil seit 2000 wieder zu. Betrachtet man die jeweiligen Einkommensverteilungen in Ost- und Westdeutschland getrennt, dann sind in den neuen Ländern aufgrund der dortigen geringeren Einkommensspreizung die Bevölkerungsanteile sowohl im untersten als auch im obersten Einkommenssegment geringer und der Einkommensanteil im mittleren Ein- 628

8 Tab. 3: Schichtung der Bevölkerung nach relativen Einkommenspositionen Monatliches Haushaltsnettoeinkommen, äquivalenzgewichtet Deutschland insgesamt (Mittelwert gesamt = 100 %) Relativer Wohlstand (4 150 %) 13,0 12,3 11,1 12,2 12,5 12,9 Gehobene Einkommenslage ( %) 10,5 10,8 10,0 10,7 9,9 8,6 Mittlere Einkommenslage ( %) 39,4 41,6 44,0 43,4 41,0 41,8 Prekärer Wohlstand (50 75 %) 26,9 25,7 25,7 24,5 25,5 24,6 Relative Armut (0 50 %) 10,1 9,6 9,2 9,2 11,1 12,1 Alte Bundesländer (Mittelwert ABL = 100 %) Relativer Wohlstand (4 150 %) 12,3 11,9 12,3 12,4 12,9 13,8 Gehobene Einkommenslage ( %) 10,6 11,2 9,6 11,3 9,8 9,1 Mittlere Einkommenslage ( %) 42,3 41,5 43,0 40,9 40,0 39,1 Prekärer Wohlstand (50 75 %) 25,9 25,9 25,5 25,5 25,6 26,2 Relative Armut (0 50 %) 8,9 9,5 9,6 10,0 11,7 11,8 Neue Bundesländer (Mittelwert NBL = 100 %) Relativer Wohlstand (4 150 %) 7,9 9,6 8, ,5 9,4 Gehobene Einkommenslage ( %) 12,2 11,0 11,3 12,2 11,0 12,3 Mittlere Einkommenslage ( %) 57,5 53,9 55,4 51,4 51,0 47,8 Prekärer Wohlstand (50 75 %) 18,4 17,8 19,4 19,7 20,8 22,5 Relative Armut (0 50 %) 4,0 7,7 6,0 7,2 7,8 8,0 Datenbasis: SOEP , kommensbereich entsprechend größer als in den alten Ländern. Im Trend hat bis Mitte der 90er-Jahre der Bevölkerungsumfang im unteren Einkommensbereich zunächst zugenommen und schwankt seitdem zwischen 5,6 % und 8 % (2003) im Vergleich zu 9,5 % und 11,8 % (2003) in den alten Ländern. Der Bevölkerungsanteil mit gemessen am regionsspezifischen Durchschnitt höheren Einkommen liegt seit 2000 etwa bei 9,5 %. Der hier verwendete Armutsbegriff beruht auf einem so genannten relativen Armutskonzept und orientiert sich an der Definition der Europäischen Union. Die Operationalisierung erfolgt gemäß den vom Statistischen Amt der EU (Eurostat) empfohlenen Schwellenwerten, den so genannten Armutsgrenzen. Als arm gilt demnach, wer in einem Haushalt lebt, dessen Äquivalenzeinkommen weniger als 60 % des Medians der Einkommen in der gesamten Bevölkerung beträgt. Darüber hinaus werden in diesem Kapitel weitere, auf dem arithmetischen Mittelwert basierende Schwellenwerte zur Abgrenzung von»armut«(50 %-Schwelle) und Niedrigeinkommen, dem so genannten»prekären Wohlstand«, (75 %-Schwelle) ausgewiesen. Die auf den Median bezogenen Armutsquoten sind weniger anfällig für Extremwerte am oberen und unteren Rand der Verteilung und liefern damit robustere Ergebnisse als die aus dem arithmetischen Mittel abgeleiteten Armutsgrenzen. Die Berechnung aller Armutsgrenzen erfolgt ausschließlich auf Grundlage der gesamtdeutschen Einkommensverteilung anhand der Realeinkommen zu Preisen von 2000; dies gilt auch für die getrennt ausgewiesenen Armutsindikatoren der alten und neuen Länder. Frühere Betrachtungen, in denen die beiden Landesteile als unab- 629

9 hängige Einheiten behandelt wurden, lassen sich noch aus den regionsspezifischen Verläufen der Einkommensschichtung (vgl. Tab. 3) nachvollziehen. Die auf dem Median basierenden Armutsquoten werden anhand des so genannten FGT-Maßes (nach den Autoren Foster/Greer/Thorbecke) weiter differenziert: Neben Tab. 4: Armut und Niedrigeinkommen Monatliches Haushaltsnettoeinkommen, äquivalenzgewichtet Deutschland insgesamt (D gesamt = 100 %) Äquivalenzeinkommen im Monat (real) 75-%-Mittelwert (Niedrigeinkommen) 37,0 35,3 34,9 33,7 36,6 36,7 50-%-Mittelwert (Armut) 10,1 9,6 9,2 9,2 11,4 12,1 Armutsschwelle 60%-Median FGT(0) (Armutsquote) 12,4 11,0 11,4 11,3 13,1 13,9 FGT(1) (Armutslücke) 2,5 2,6 2,3 2,4 3,0 3,0 FGT(2) (Armutsintensität) 0,8 0,9 0,7 0,8 1,1 1,0 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr (real) Armutsschwelle 60%-Median FGT(0) (Armutsquote) 12,8 13,0 11,3 14,8 15,4 FGT(1) (Armutslücke) 3,5 3,9 3,3 4,3 4,4 FGT(2) (Armutsintensität) 1,8 2,0 1,7 2,1 2,1 Alte Bundesländer (D gesamt = 100 %) Äquivalenzeinkommen im Monat (real) 75-%-Mittelwert (Niedrigeinkommen) 27,4 32,3 33,0 31,3 35,0 35,0 50-%-Mittelwert (Armut) 6,3 8,4 8,6 8,2 10,5 11,3 Armutsschwelle 60%-Median FGT(0) (Armutsquote) 7,7 9,5 10,7 10,2 12,4 13,0 FGT(1) (Armutslücke) 1,5 2,2 2,2 2,2 2,8 2,9 FGT(2) (Armutsintensität) 0,5 0,8 0,7 0,7 1,0 1,0 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr (real) Armutsschwelle 60%-Median FGT(0) (Armutsquote) 11,8 12,9 11,1 14,3 15,0 FGT(1) (Armutslücke) 3,5 4,1 3,5 4,4 4,4 FGT(2) (Armutsintensität) 1,9 2,2 1,9 2,2 2,1 Neue Bundesländer (D gesamt = 100 %) Äquivalenzeinkommen im Monat (real) 75-%-Mittelwert (Niedrigeinkommen) 73,8 47,6 43,1 44,3 43,9 43,9 50-%-Mittelwert (Armut) 24,6 14,5 11,6 13,3 13,6 15,5 Armutsschwelle 60%-Median FGT(0) (Armutsquote) 30,4 16,9 14,5 16,0 16,1 17,7 FGT(1) (Armutslücke) 6,2 4,0 3,0 3,3 3,4 3,8 FGT(2) (Armutsintensität) 2,1 1,4 0,9 1,0 1,2 1,3 Äquivalenzeinkommen im Vorjahr (real) Armutsschwelle 60%-Median FGT(0) (Armutsquote) 16,7 13,4 12,2 16,7 17,0 FGT(1) (Armutslücke) 3,5 3,1 2,5 4,0 4,3 FGT(2) (Armutsintensität) 1,2 1,3 0,8 1,5 1,8 Datenbasis: SOEP ,

10 der Armutsquote, die den Umfang der Armutspopulation in Prozent ausweist, werden die so genannte Armutslücke FGT(1) und die Armutsintensität FGT(2) vorgestellt. Die Armutslücke (poverty-gap) ist ein Maß für den durchschnittlichen Einkommensabstand, der zur Überwindung der Armutsgrenze fehlt. Sie gibt somit Auskunft über das Ausmaß der Armut. Das FGT(2)-Maß schließlich erfasst die Armutsintensität, indem es diejenigen innerhalb der Armutspopulation am stärksten gewichtet, die am intensivsten von Armut betroffen sind. Im Jahr 2003 leben demnach 13,9 % der gesamtdeutschen Bevölkerung in Armut (Tab. 4), 12,1 % der Bevölkerung haben weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens zur Verfügung und insgesamt 36,7 % leben im Niedrigeinkommensbereich (75 % Schwelle). Legt man die jahresbezogene Einkommensberechnung zugrunde, so ergibt sich eine Armutsquote von 15,4 %. Die Armutslücke, hier bezogen auf die gesamte Bevölkerung, beträgt 4,4 % dies ist vereinfacht gesagt der durchschnittliche prozentuale Einkommensabstand zur Armutsschwelle. Die Intensität der Armut berücksichtigt darüber hinaus die Ungleichheit innerhalb der Armutspopulation und lenkt so den Blick auf die Ärmsten der Armen. Alle Indikatoren weisen ungeachtet des zugrunde liegenden Einkommenskonzeptes ab 2002 eine deutliche Zunahme der Armut gegenüber dem vorausgehenden Jahr aus. Übereinstimmend zeigen monatliche und jahresbezogene Einkommenskonzepte in den neuen Ländern höhere Armutsquoten als in den alten Ländern; dies gilt jedoch nicht in gleicher Weise für die Armutslücke und Armutsintensität Armut in verschiedenen Bevölkerungsgruppen Im Folgenden wird gezeigt, welche Bevölkerungsgruppen, Familien- und Haushaltsformen über- oder unterdurchschnittlich von Armut betroffen sind. Dabei wird auch die Armutslücke berücksichtigt. In den Tabellen 5a und 5b werden Armutsquoten und Armutslücken für verschiedene Bevölkerungsgruppen ausgewiesen; diese Quoten beziehen sich auf die Verteilung des monatlichen Haushaltsnettoeinkommens innerhalb der gesamten Bevölkerung des Jahres In der rechten Tabellenhälfte wird ergänzend dazu die Situation in den neuen Ländern dokumentiert. Demnach ist zwar die Armutsquote 2002 in den neuen Ländern höher als innerhalb des gesamten Bundesgebiets, die mittlere Armutslücke ist hingegen eher niedriger. Mit zunehmendem Alter sinkt die Betroffenheit von Armut. Am höchsten ist die Armutsquote in der Altersgruppe von Jahren. Personen über 50 Jahre sind unterdurchschnittlich von Armut betroffen. In den neuen Ländern ist dieser Zusammenhang besonders deutlich: Die Armutsquote von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen übersteigt die der Älteren um ein Vielfaches; dieser Befund gilt auch für die Armutslücke. Ältere Personen sind auch in den neuen Ländern weniger von Armut betroffen als in den alten Ländern. Hohe Armutsquoten sind auch bei Ausländern anzutreffen; dies betrifft insbesondere die alten Länder, in den neuen Ländern ist der ausländische Bevölkerungsanteil sehr 631

11 Tab. 5a: Betroffenheit von Armut in Deutschland nach Bevölkerungsgruppen im Jahre 2002 Armutsschwelle 60%-Median Bev.- Anteil Bevölkerung in Armut In Deutschland Darunter: In den neuen Bundesländern Armuts- Quote Armuts- Lücke Bev.- Anteil Armuts- Quote Armuts- Lücke Bevölkerung insgesamt: 13,1 22,6 16,1 21,4 Geschlecht 100,0 100,0 Männlich 47,6 12,5 21,9 47,4 15,5 21,7 Weiblich 52,4 13,5 23,1 52,6 16,5 21,2 Alter 100,0 100,0 Bis 10 Jahre 10,6 17,6 23,9 6,9 25,3 22, Jahre 11,3 22,9 23,1 13,2 26,3 23, Jahre 11,1 16,1 24,8 11,3 22,5 20, Jahre 16,0 11,2 22,2 15,0 17,4 20, Jahre 14,7 11,6 22,0 15,9 15,7 24, Jahre 12,6 8,9 23,6 12,5 14,2 19, Jahre 12,7 10,1 19,2 14,3 7,5 18,6 71 Jahre und älter 10,8 7,9 18,7 10,8 3,4 14,4 Nationalität 100,0 100,0 Deutsch 92,8 10,5 22,1 98,8 14,3 21,0 Nicht deutsch 7,2 27,4 24,2 1,2 22,9 16,9 (Befragungspersonen) Bevölkerung ab 17 Jahre Insgesamt: 11,7 22,6 14,4 21,4 Familienstand 100,0 100,0 Verh./zusammenlebend 55,1 9,6 20,4 52,4 8,7 18,2 Verh./getrennt lebend 1,8 26,0 25,4 2,1 39,2 24,8 Ledig 25,4 15,2 24,5 26,7 23,1 21,5 Geschieden 8,4 16,3 24,3 9,4 24,8 23,7 Verwitwet 9,2 7,3 20,0 9,4 5,4 18,1 Bildungsabschluss 100,0 100,0 Hauptschule, ohne Abschluss 12,5 22,8 25,1 7,1 21,4 24,9 RS, FHS, Gymn. ohne Abschluss 3,5 12,2 19,7 2,5 25,2 20,2 Hauptschule, mit Abschluss 27,9 10,4 20,7 23,5 13,2 21,9 Realschule, mit Abschluss 23,8 8,9 21,2 36,6 16,0 19,7 FHS, Gymn., mit Abschluss 8,6 10,6 19,8 6,2 16,7 16,9 Sonstiges 4,4 21,7 25,1 1,9 18,2 31,2 FH, Uni 16,9 4,7 22,7 19,6 6,2 18,3 In Lehre, Schule, Studium 2,3 18,6 23,8 2,6 22,0 19,5 Erwerbsstatus 100,0 100,0 Erwerbstätig, Vollzeit 38,7 4,7 19,6 37,6 5,8 18,5 Erwerbstätig, Teilzeit 15,0 14,8 22,2 11,4 17,7 21,4 Arbeitslos 6,7 37,9 26,5 13,2 41,8 23,8 In Ausbildung 4,7 26,0 20,4 5,7 32,2 18,4 Nicht erwerbstätig 34,9 10,9 21,6 32,1 8,7 18,2 Berufliche Stellung 100,0 100,0 Un-/angelernter Arbeiter 15,2 17,3 19,4 10,9 12,8 18,2 Facharbeiter, Meister 13,6 6,1 17,4 20,7 6,0 22,0 Selbstständige 9,9 9,1 27,1 9,5 13,9 26,2 Auszubildende, Volontäre 5,4 24,5 24,6 7,0 27,8 21,7 Einfache Angestellte 11,9 8,8 23,8 11,9 11,9 18,2 Qualifizierte Angestellte 22,4 3,1 13,9 22,0 5,7 12,1 Leitende Angestellte 14,6 0,7 21,1 14,6 1,8 14,0 Einf./mittl. Beamte 2,4 3,5 16,7 1,5 4,6 43,5 Gehob./höhere Beamte 4,6 0,7 17,9 1,9 2,5 18,5 Datenbasis: SOEP

12 Tab. 5b: Betroffenheit von Armut in Deutschland nach Haushaltsmerkmalen im Jahre 2002 Bev.- Anteil Bevölkerung in Armut und Niedrigeinkommen (in %) In Deutschland Darunter: in den neuen Bundesländern Armuts- Quote Armuts- Lücke Bev.- Anteil Armuts- Quote Armuts- Lücke Insgesamt: 13,1 22,6 16,1 21,4 Haushaltsgröße 100,0 100,0 1-Pers.-Haushalt 18,1 11,1 22,7 18,1 18,4 19,2 2-Pers.-Haushalt 31,0 9,4 21,7 33,5 10,7 21,1 3-Pers.-Haushalt 19,5 12,1 23,4 23,2 12,8 18,2 4-Pers.-Haushalt 21,0 13,4 21,3 19,3 18,2 20,1 5-u. m. Pers.-Haushalt 10,5 28,1 23,9 6,0 44,0 29,7 Alter des HV 100,0 100,0 Bis 45 Jahre 47,1 15,7 23,3 46,3 21,1 22, Jahre 35,1 11,7 22,3 35,6 15,5 21,6 66 Jahre und älter 17,8 8,7 19,4 18,1 4,6 11,1 Personengruppen 100,0 100,0 Haushaltsvorstand 48,9 11,8 22,8 49,9 15,3 20,3 (Ehe-)Partner 24,5 9,7 20,6 25,4 10,7 20,9 Kind(er) bis 17 Jahre 18,5 19,6 23,0 16,1 26,1 23,1 Kind(er) ab 18 Jahre 7,0 14,8 23,7 7,9 17,6 23,7 Weitere HH-Mitglieder 1,1 21,1 26,0 0,7 19,8 19,1 Haushaltstypen 100,0 100,0 Singlehaushalt 18,1 11,8 22,7 18,1 18,4 19,2 Paarhaushalt ohne Kind. 27,2 7,0 18,6 28,7 6,5 17,3 Paarhaush. mit mindj. K. 37,6 14,7 21,8 33,5 18,3 22,1 Einelternhaushalt 4,9 40,7 24,2 6,7 46,9 23,3 Elternhaushalt m. erw. K. 11,5 12,3 27,6 12,2 12,1 24,6 Sonstiger Haushalt 0,6 28,1 27,9 0,8 19,0 26,0 HH-/Lebenszyklus 100,0 100,0 HV bis 45 Jahre Singlehaushalt 6,6 14,1 25,3 6,4 27,1 18,1 Paarhaushalt ohne Kind. 6,3 7,3 22,3 4,8 12,8 19,6 HV Jahre Singlehaushalt 4,9 10,9 24,2 4,7 23,6 23,9 Paarhaushalt ohne Kind. 11,6 6,4 17,9 13,8 7,1 18,3 Paarhaush. mit mindj. K. Mit 1 Kind 15,4 10,4 21,4 18,5 13,0 21,6 Mit 2 Kindern 15,6 12,7 20,4 11,3 19,6 17,5 Mit 3 u. m. Kindern 6,5 29,3 23,5 3,6 40,3 29,4 Einelternhaushalt Mit 1 Kind 2,9 28,8 23,5 4,4 37,8 24,8 Mit 2 und mehr Kindern 1,9 58,5 24,8 2,3 63,9 21,5 Elternhaushalt m. erw. K. 11,5 12,3 27,6 12,2 12,1 24,6 HV 66 Jahre u. ä. Paarhaushalt ohne Kind. 9,4 7,5 16,9 10,1 2,6 8,2 Singlehaushalt 6,6 8,1 16,7 7,0 7,2 12,9 Gemeindegrößenklasse 100,0 100,0 Unter Einw. 8,7 16,5 20,3 23,2 14,4 20, bis Einw. 31,4 13,2 22,8 29,1 16,7 22, bis Einw. 26,5 12,5 22,3 19,0 18,7 21, bis Einw. 18,2 13,4 23,1 20,0 14,9 21,4 über Einw. 15,1 11,2 23,5 8,8 15,4 21,5 Mieter-Status 100,0 100,0 Eigentümerhaushalt 47,3 7,2 20,2 39,0 9,3 19,1 Mieterhaushalt 52,7 18,2 23,4 61,0 20,3 22,1 Datenbasis: SOEP

13 gering. Arbeitslose tragen ebenfalls ein weit überproportionales Armutsrisiko. Dies gilt insbesondere auch in den neuen Ländern, in denen der Bevölkerungsanteil an Arbeitslosen noch größer ist als in den alten Ländern. Überproportional hohe Armutsquoten sind zu finden bei getrennt Lebenden, Personen ohne abgeschlossene Schulbildung in den neuen Ländern auch Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sowie bei Personen, die sich in schulischer oder beruflicher Ausbildung befinden. Sieht man von den Auszubildenden und Volontären ab, so finden sich innerhalb der beruflichen Statusgruppen die höchsten Armutsquoten erwartungsgemäß unter den un- und angelernten Arbeitern. Facharbeiter und auch einfache Angestellte sind eher unterdurchschnittlich von Armut betroffen; die niedrigsten Armutsquoten finden sich bei qualifizierten und leitenden Angestellten sowie Beamten. In den neuen Ländern sind auch die Selbstständigen (und Mithelfenden) überdurchschnittlich durch Armut betroffen. Betrachtet man einzelne Haushaltstypen, dann sind die niedrigsten Armutsquoten bei Paarhaushalten ohne Kinder, die höchsten hingegen bei Familien- sowie bei Einelternhaushalten zu finden. Ordnet man die unterschiedlichen Haushaltstypen gewissermaßen im Ablauf des Lebenszyklus, so fällt zunächst die eher überdurchschnittliche Armutsquote bei jungen Alleinlebenden ins Auge. Hohe Armutsquoten sind vor allem bei Einelternhaushalten mit einem Kind und besonders hohe Armutsquoten bei Einelternhaushalten mit zwei und mehr Kindern sowie bei Familien mit drei und mehr Kindern zu beobachten. Bei Familien mit einem Kind ist die Armutsquote dagegen eher unterdurchschnittlich. Paarhaushalte ohne Kinder und Singlehaushalte sind im hohen Alter ebenfalls unterdurchschnittlich von Armut betroffen, in den neuen Ländern liegen die entsprechenden Werte unter denen in den alten Ländern. Hinsichtlich der Unterscheidung nach Gemeindegrößen findet sich die höchste Armutsquote bei den Landgemeinden, die höchste Armutslücke aber in den Metropolen. In den neuen Ländern sind vor allem Klein- und Mittelstädte überproportional von Armut betroffen. Schließlich sind Mieter erwartungsgemäß häufiger von Armut betroffen als Eigentümer. Dies gilt in gleicher Weise auch für die neuen Länder Dynamik von Einkommen und Armut Die Stabilität bzw. die Dynamik von Einkommenspositionen im Zeitverlauf beruht auch auf dem Ausmaß an Offenheit einer Gesellschaft. Es ist somit entscheidend, ob es Personen und Haushalten gelingt, defizitäre Positionen zu überwinden und welchem Risiko Personen und Haushalte ausgesetzt sind, in unzureichende Einkommenslagen zu gelangen. Die hier angesprochene Mobilität zwischen verschiedenen Einkommenspositionen im zeitlichen Verlauf kann auf mehrere Arten berechnet und dargestellt werden. Der so genannte Bartholomew-Index bezeichnet ein Mobilitätsmaß, mit dem der Umfang der jährlichen Einkommensdynamik anhand von Einkommensklassen (hier: Quintile) abgebildet wird. 634

14 Abb. 2: Einkommensmobilität im Zeitverlauf Index Index der jährlichen Einkommensmobilität (Bartholomew-Index) Ostdeutschland Deutschland, gesamt Westdeutschland 1985/ / / / / / / / / / / / / / / / /01 Datenbasis: SOEP Jährliche Übergänge Betrachtet man den Mobilitätsverlauf anhand dieses Mobilitätsmaßes für Ein-Jahres- Übergänge (vgl. Abb. 2), so zeigen sich in Deutschland unmittelbar nach der Vereinigung zu Beginn der 90er-Jahre zunächst erhöhte Mobilitätswerte, die sich bis Mitte der 90er-Jahre jedoch verringern. In der zweiten Hälfte der 90er-Jahre steigt die Mobilität zwischen den Einkommenspositionen zunächst wieder an, geht jedoch abermals zurück und erreicht in den Jahren 2000 und 2001 einen Tiefpunkt. Beim Übergang zum Jahr 2002 nimmt die so gemessene Mobilität erneut zu. In den alten Ländern setzt sich damit ein Mobilitätsverlauf fort, der zunächst Mitte der 80er-Jahre noch erhöhte Mobilitätswerte anzeigte, die sich bis zum Einsetzen des Vereinigungsbooms zu Beginn der 90er-Jahre verringert haben. In den neuen Ländern ist erwartungsgemäß zu Beginn des Transformationsprozesses der 90er-Jahre das Ausmaß der Dynamik besonders hoch, die Mobilitätswerte passen sich aber im weiteren Verlauf der 90er-Jahre an die gesamtdeutsche Entwicklung an. Die weiterhin höheren Mobilitätswerte in den neuen Ländern sind darauf zurückzuführen, dass die absoluten Einkommensabstände zwischen den Quintilsschwellen infolge der geringeren Ungleichheit kleiner als in den alten Ländern sind und deshalb auch leichter übersprungen werden können. Neben der Betrachtung von Ein-Jahres-Übergängen lohnt sich auch ein Blick auf längere Zeiträume. Dazu werden nun Verbleib und Übergänge von unterschiedlichen Einkommenslagen in einem vierjährigen Abstand betrachtet. Die Quintile wurden wieder auf der Basis der jeweiligen regionsspezifischen Verteilungen erstellt (Tab. 6). Hierbei zeigt sich, dass sich der Verbleib im untersten Quintil über die Jahre hinweg erhöht hat. Dies gilt nicht nur für die alten, sondern insbesondere auch für die neuen Länder. Der Übergang in gehobene Einkommenslagen hat sich entsprechend ver- 635

15 ringert. Auch im mittleren Einkommensbereich ist eine leichte Tendenz zunehmenden Verbleibs im jeweiligen Einkommensbereich zu beobachten. Im oberen Einkommenssegment haben sich die längerfristigen Stabilitätswerte gegen Ende der 90er-Jahre erhöht, diese Tendenz hat sich aber für die Zeitspanne bis 2002 nicht weiter fortgesetzt. Im obersten Einkommensbereich hat sich die Stabilität am Ende der 90er-Jahre in den neuen Ländern etwas erhöht, ohne jedoch die höheren Verbleibsquoten der alten Länder zu erreichen (die Einkommen sind allerdings im obersten Quintil der neuen Länder niedriger als in dem entsprechenden Bevölkerungssegment der alten Länder). Die Ergebnisse deuten so auf eine leichte Schließungstendenz vor allem im unteren Einkommensniveau. Abb. 3: Betroffenheit von Armut im Zeitverlauf nach der Einkommensposition 2002 Einkommensposition im Jahr 2002 (in % des Durchschnittes) Deutschland, insgesamt Über 150 % 125 % bis 150 % 100 % bis 125 % 75 % bis 100 % 50 % bis 75 % Unter 50 % Westdeutschland Über 150 % 125 % bis 150 % 100 % bis 125 % 75 % bis 100 % 50 % bis 75 % Unter 50 % Ostdeutschland Über 150 % 125 % bis 150 % 100 % bis 125 % 75 % bis 100 % 50 % bis 75 % Unter 50 % Datenbasis: SOEP % 4-mal 3-mal 2-mal 1-mal Nie Unter der Armutsgrenze 1998 bis 2001

16 Tab. 6: Einkommensdynamik: Quintilsmatrizen im Zeitverlauf Stabiler/Mobiler Bevölkerungsanteil gegenüber Ausgangszeitpunkt in Prozent Von der Bevölkerung im Ausgangsquintil (z. B. 1. Quintil) im Jahr A waren drei Jahre später, im Jahr B, 28,2 % der Bevölkerung im Quintil (z. B. 2. Quintil) Ausgangsquintil Übergang in Quintil A B A B A B A B A B Deutschland insgesamt 1. Quintil 1. Quintil 47,3 59,6 57,5 1. Quintil 2. Quintil 28,2 22,0 22,4 1. Quintil Quintil 24,4 18,4 20,1 3. Quintil 1. Quintil 13,1 7,5 9,4 3. Quintil Quintil 77,6 83,7 83,8 3. Quintil 5. Quintil 9,3 8,8 6,8 5. Quintil Quintil 12,6 13,2 8,5 5. Quintil 4. Quintil 21,5 14,1 22,9 5. Quintil 5. Quintil 65,9 72,7 68,6 Alte Bundesländer 1. Quintil 1. Quintil 53,5 51,5 53,9 59,7 57,7 1. Quintil 2. Quintil 25,5 24,9 24,3 21,2 20,5 1. Quintil Quintil 21,0 23,6 21,8 19,7 21,7 3. Quintil 1. Quintil 7,3 8,9 10,5 6,9 8,3 3. Quintil Quintil 84,2 84,9 82,3 85,1 85,7 3. Quintil 5. Quintil 8,4 6,7 7,2 8,1 5,9 5. Quintil Quintil 11,8 11,0 13,8 11,9 10,5 5. Quintil 4. Quintil 19,6 20,4 18,3 17,0 21,5 5. Quintil 5. Quintil 68,6 68,6 67,9 71,1 67,9 Neue Bundesländer 1. Quintil 1. Quintil 40,9 59,4 61,6 1. Quintil 2. Quintil 24,6 21,6 21,5 1. Quintil Quintil 34,5 19,0 16,8 3. Quintil 1. Quintil 11,9 9,6 11,8 3. Quintil Quintil 74,6 84,4 75,9 3. Quintil 5. Quintil 13,5 6,0 12,4 5. Quintil Quintil 16,5 12,3 13,3 5. Quintil 4. Quintil 27,4 21,1 22,8 5. Quintil 5. Quintil 56,1 66,6 64,0 Quintil = 20 % der nach der Höhe des Einkommens geschichteten Bevölkerung. 1. Quintil = unterstes (ärmstes) Quintil; 5 Quintil = oberstes (reichstes) Quintil. Datenbasis: SOEP Abschließend wird der Frage nachgegangen, in welchem Umfang die Bevölkerung in den einzelnen Einkommensschichten des Jahres 2002 in den zurückliegenden vier Jahren seit 1998 Armut persönlich erfahren hat (vgl. Abb. 3). Für jede dieser regionsspezifisch abgegrenzten Schichten (vgl. Tab. 3) wird anhand der kumulierten, jährlich ermittelten Armutsquoten (diese sind jeweils gemessen am gesamtdeutschen Median, 60 %-Schwelle) der Umfang der individuell in den zurückliegenden Jahren erfolgten Armutserfahrungen dargestellt. Dabei bleibt unbeachtet, ob diese Armutserfahrungen im selben oder einem anderen Haushalt erfolgt sind. 637

17 Die Ergebnisse zeigen, dass 80 % der Personen, die im Jahr 2002 in der untersten Einkommensschicht lebten, bereits in den Vorjahren zumindest einmal von Armut betroffen waren, über 50 % dieser Personen sind dauerhaft (3- bis 4-mal) arm. Die unterste Einkommensschicht setzt sich im Jahr 2002 demnach in folgender Weise zusammen: Gut die Hälfte der Personen sind mehr oder weniger permanent arm, knapp 30 % haben einen transitorischen Armutsverlauf in und aus der Armut und weitere 20 % sind zum ersten Mal arm. Mit zunehmender Höhe der Einkommen nimmt der Personenkreis mit Armutserfahrungen erwartungsgemäß ab. Im Bereich des prekären Wohlstands (50- bis 75 %-Schwelle) haben noch etwa ein Drittel der Personen zumindest einmal innerhalb der zurückliegenden 4 Jahre unterhalb der Armutsgrenze gelebt, darunter nahezu 10 % der Personen dauerhaft. Kurzfristige Armutserfahrungen reichen bis weit in die mittleren Einkommenslagen hinein. Selbst im Bereich höherer Einkommen finden sich noch ca. 4 % an Personen, die zumindest über kurzfristige Armutserfahrungen verfügen. In den alten Ländern zeigt sich weitgehend dasselbe Muster. Der Anteil der dauerhaft Armen ist in der unteren Schicht nur geringfügig niedriger als bei der gesamtdeutschen Darstellung. Allerdings ist hier die Armutserfahrung in höheren Einkommenslagen deutlich geringer. In den neuen Ländern ist insbesondere im unteren Einkommensbereich der Anteil der insgesamt von Armut Betroffenen geringer, der Anteil dauerhaft Armer aber höher als in den alten Ländern. (Jan Goebel/Roland Habich/Peter Krause) Weitere Informationen zum Thema Einnahmen privater Haushalte siehe Teil I, Kap

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