Neubau Zierenberger Tunnel. Bürgerinformationsveranstaltung DB Kurhessenbahn / DB ProjektBau Hans-Martin König / Uwe Kneißl

Transkript

1 Bürgerinformationsveranstaltung DB Kurhessenbahn / DB ProjektBau Hans-Martin König / Uwe Kneißl

2 Vorstellung Theresa Jansen Uwe Kneißl Peter Fritz Inan Cagimda Marko Rahlfs Hans-Martin König Projektleitung DB ProjektBau Frankfurt/M. Projektleitung DB ProjektBau Frankfurt/M. Fritz GmbH Gutachter Schall & Erschütterungen Planungsgemeinschaft Schüßler Plan / Amberg Engineering Bauherrenvertretung Kurhessenbahn Bauherrenvertretung Kurhessenbahn 2

3 Übersicht 1. Anlass und Ziel der Baumaßnahme 2. Ausgangslage 3. Baumaßnahmen 4. Termine 5. Zusammenfassung 3

4 1. Anlass und Ziel der Baumaßnahme 4

5 Anlass und Ziel Anlass Ersatz für den 816 m langen Tunnel Baujahr 1897 Feuchtigkeitseintritt mit Eiszapfenbildung im Winter Schäden am Mauerwerk und den Portalen, mittelfristig Standsicherheit gefährdet Ziel Langfristige Bestandssicherung der Strecke bis Korbach Abschnitt bis Wolfhagen (RT 4) wichtiger Bestandteil des RegioTram-Zielkonzeptes in Nordhessen Ab zusätzliche RT-Fahrten bis Zierenberg Konsequenz bei Verzicht auf Neubau Streckensperrung aus Sicherheitsgründen Busverkehr von Weimar bis Korbach ½-Stunden-Takt Kassel Zierenberg mit Bus sehr fraglich Wesentlich längere Fahrzeiten 5

6 Hohe Belastung für eingleisige Strecke mit 6 Zügen je Stunde 6

7 Variantenuntersuchung und Wirtschaftlichkeitsrechnung Variante 0: Neubau in alter Lage + Aufweitung Profil von 24 auf 36 m² Vorteil: Geringere Mengen von Ausbruchmassen gegenüber Neubau - Vollsperrung der Strecke für Bauzeit Busverkehre in HVZ kaum zu bewältigen, Zielkonzept RT nicht realisierbar - Arbeiten in der nächtlichen Betriebspause: Ineffizientes Arbeiten, sehr lange Bauzeit, sehr hohe Kosten! (Personenverkehr von 4.49 Uhr bis 0.33 Uhr, Güterzug n. Korb Uhr, von Korb Uhr) Variante 2: Südvariante + Kurze effiziente Bauzeit ohne betriebliche Beeinträchtigungen - Trasse verläuft durch Wasserschutzzone II der Quellen Nordbruch: Verbotstatbestand - Ein Versiegen der Quellen wäre nicht ausgeschlossen - Trasse liegt näher am Gebäude Dörnbergstr. 48 7

8 Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile wurde sich für die Nordvariante entschieden Variante 1: Nordvariante + Kurze effiziente Bauzeit ohne betriebliche Beeinträchtigungen - Trasse liegt näher am Gebäude Dörnbergstr Dörnbergstraße muss bauzeitlich kurz voll-, dann halbseitig gesperrt werden + Eingriffe in den Baumbestand an beiden Portalen werden minimiert + Trassierungstechnische Gesamtentwicklungslänge um ca. 275 m kürzer + Gleisgeometrische Linienführung ist fahrdynamisch komfortabler, da weniger Bögen und Überhöhungen 8

9 Rückblick auf Planungshistorie Beauftragung der Planungsleistungen im Mai 2006 Einleitung Planfeststellungsverfahren durch EBA am Durchführung Anhörungsverfahren durch RP ab Auslegung der Unterlagen in Calden, Zierenberg u. Wolfhagen vom bis Eingang der Stellungnahmen von TÖB und Privaten Anfang 2010 Obere Forstbehörde verlangt weitere Aufforstung, Fläche in Gem. Dörnberg Auslegung der Unterlagen in Habichtswald vom bis Anpassung der Planung wurde erforderlich (Logistikkonzept, Ersatzzufahrt Brunnen + Haus Dörnbergstr. 48, Anpassung techn. Details) Erneute Auslegung von bis in 4 Kommunen Erörterungstermin beim RP am Abschließende Landesbehördliche Stellungnahme durch RP am Planfeststellungsbeschluss durch Eisenbahn-Bundesamt vom Bestandskraft Beschluss am Freigabe der Ausführung durch Vorstand DB Netz AG am

10 2. Ausgangslage 10

11 Lage Lage: Strecke 3903 Volkmarsen - Obervellmar Zierenberger Tunnel Länge alt: 816 m Länge neu: 936 m Zierenberg Neubau Zierenberger Tunnel L= 936 m Richtung Obervellmar Richtung Volkmarsen Ostportal Westportal Alter Zierenberger Tunnel L= 816 m DB ProjektBau GmbH, I.BV-Mi-P(T) 11

12 Ausgangslage Bausubstanz des bestehenden Tunnels erfordert den Neubau eines 936 m langen, eingleisigen Tunnels in Parallellage. Der neue Tunnel liegt im Abstand von ungefähr 13 bis 20 m nördlich des alten Tunnels. Der alte Tunnel muss während der Herstellung des neuen in Betrieb bleiben. Nach Fertigstellung des neuen Tunnels erfolgt die Verfüllung des alten Tunnels.

13 3. Baumaßnahmen Vorbereitende Maßnahmen Herstellung Tunnel Verfüllung alter Tunnel Massenentsorgung Baulärm Rekultivierung 13

14 Lageplan Baustraßen Westportal Neuer Zierenberger Tunnel L= 936 m Baustraßen Ostportal Rückbau Straßenüberführung (SÜ) Alter Zierenberger Tunnel L= 816 m Zufahrt zum Ostportal Baustelleneinrichtungsfläche Ost Richtung Horkenhäuser Mühle Bestehende Eisenbahnüberführung EÜ Ersatzzufahrt Dörnbergstraße 48 und Rettungsweg zum Tunnelportal

15 Vorbereitende Maßnahmen Baustraßen + Ersatzzufahrt West 15

16 Vorbereitende Maßnahmen Ertüchtigung Brücke bei Horkenhäuser Mühle Rückbau Straßenüberführung (SÜ) 16

17 Vorbereitende Maßnahmen Baustraßen Ost Erschließung Baufeld Ost voraussichtlich ab

18 Herstellung Bohrpfahlwand Herstellung Bohrpfahlwand zur Vorbereitung der Anschlagwand Teil- und Vollsperrung der L

19 Herstellung Tunnel - Vorbereitung der Anschlagwand Foto Tunnel Eppstein Foto Tunnel Eppstein Foto Tunnel Eppstein 19

20 Herstellung Tunnel - Arbeitsablauf Quelle: 20

21 Geologischer Längsschnitt Max. 60 m Firstüberdeckung Vortriebsrichtung 21

22 Herstellung Tunnel - Vortrieb Sprengvortrieb in bergmännischer Bauweise. Sprengarbeiten: extrem erschütterungsarm wegen parallel verlaufendem alten Tunnel Elektronisches Zündverfahren mit kurzen Abschlagslängen -> Minimierung der Erschütterungen -> Minimierung des Lärms Kalotte Strosse / Sohle Arbeitsweise vorlaufend: Kalotte (oberer Teil), nachlaufend: Strosse / Sohle (unterer Teil). 22

23 Herstellung Tunnel - Vortrieb Nach der Sprengung an der Ortsbrust 23 Foto Tunnel Eppstein

24 Herstellung Tunnel - Vortrieb Nach der Sprengung wird geschuttert Foto Tunnel Eppstein Foto Tunnel Eppstein 24

25 Herstellung Tunnel - Vortrieb Sicherung der Ortsbrust mit Spritzbeton Foto Tunnel Eppstein Foto Tunnel Eppstein 25

26 die Vortriebsarbeiten Stellen von Bewehrungsmatten und Ausbaubögen Foto Tunnel Eppstein Foto Tunnel Eppstein 26

27 Herstellung Tunnel - Arbeitsablauf Dauer eines Arbeitsablaufs: ca. 6-8 Stunden 1 Bohren 2 Laden 3 Sprengen 7 Sichern 4 (Be)Lüften 6 Injizieren 5 (Nach)Lösen 6 (Auf)Laden 27 Quelle: Gerhard Girmscheid, Bauprozesse und Bauverfahren des Tunnelbaus

28 Baulärm während des Vortriebs Lärmintensive Bauaktivitäten außerhalb des Tunnels sind auf den Tageszeitraum beschränkt. Überschreitung von Grenzwerten ist ausschließlich an den Wohngebäuden unmittelbar vor dem Westportals zu erwarten. 28

29 Baubedingte Erschütterungen während des Vortriebs Bei den Lockerungssprengungen sind keine erheblichen Belästigungen von Menschen in Gebäuden infolge von Erschütterungseinwirkungen zu erwarten. Die resultierenden Schwingungsimmissionen unterschreiten die Anhaltswerte gemäß DIN an den nächstgelegenen Wohngebäuden deutlich. Somit können auch Schäden an Gebäuden ausgeschlossen werden! 29

30 Sicherheitsmaßnahmen für den Tunnelvortrieb Umfängliche Beweissicherung im Einflussbereich des Tunnelvortriebs. (Teil-)Sperrung der L3214 während der direkten Unterfahrung Baubegleitende Überwachung der Erschütterungen aus den Sprengungen durch Einsatz von speziellen Messgeräten. Sperrung der Bahnstrecke in planmäßigen Zugpausen für die Sprengungen. Begehung des alten Tunnels nach der Sprengung und vor Wiederaufnahme des Zugverkehrs. 30

31 Innenschale und Verfüllung alter Tunnel Herstellung der wasserundurchlässigen Innenschale Verfüllung des alten Tunnels und Herstellung eines Fledermausquartiers Foto Tunnel Ramholz Foto Tunnel Ramholz 31

32 Baustelleneinrichtung für Tunnelarbeiten West Baustelleneinrichtungsund Bereitstellungsfläche für Erdmassen 32

33 Baustelleneinrichtung für Tunnelarbeiten Ost Baustelleneinrichtungsund Bereitstellungsfläche für Erdmassen 33

34 Erdmassentransport Transport der Haupterdmassen über asphaltierte Wirtschaftswege südlich der Stadt Zierenberg bis zur L3220, anschließend bis zur B251 im Einrichtungsverkehr Reduzierung der Verkehrs- und Lärmbelastung der Anwohner in Zierenberg, Dörnberg, Ehlen 34

35 Andienung Baustelle 35

36 Ausbruchsmassen und Baustellentransporte Ausbruchsmassen gesamt ca. 114 tm³ (= m³) davon rd. 17 tm³ Verfüllung alte Tunnelröhre Rest rd. 97 tm³ Verwertung / Entsorgung davon rd. 11 tm³ gipshaltiges Material auf Deponie Entsorgung: Transporte per LKW Gesamtdauer ca. 17 Monate etwa LKW-Fahrten entspricht 25 LKW Fahrten pro Tag (Mo-Fr) im Mittel 2 LKW / Stunde (7 bis 20 Uhr) maximal 50 LKW Fahrten pro Tag Versorgung: Beton für Innenschale Dauer ca. 7 Monate Ansatz 30 LKW Fahrten pro Tag 37

37 Naturschutz während des Baus / Rekultivierung Umfangreicher Maßnahmenplan zum Schutz der Natur, u.a.: Umsiedlung und Schaffung von Habitaten für die Zauneidechsen Erhalt von Grabenstrukturen für den Feuersalamander Baumschutzmaßnahmen Rekultivierung von bauzeitlich in Anspruch genommenen Flächen und Neuansaat bzw. Bepflanzung 41

38 Beispiel für Instandsetzung Wege Projekt Kreuzungsbahnhof Twistesee Während Bauzeit musste ausgebessert werden Neue Deckschicht nach Abschluss der Arbeiten 42

39 4. Termine 43

40 Neubau Zierenberger Terminliche Abwicklung Phase Leistung [Monate] Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Planfeststellung Planfeststellungsbeschluss Rechtskraft Planfeststellungsbeschluss Ausschreibung Ausschreibung Vorabmaßnahmen Ausschreibung Tunnelbaumaßnahme Bauausführung Baubeginn Vorabmaßnahmen Vorabmaßnahmen Baubeginn Tunnelbau Tunnelbau mit Ausrüstungstechnik Inbetriebnahme Inbetriebnahme des neuen Tunnels Restarbeiten Verfüllung alter Tunnel Restarbeiten 44

41 5. Zusammenfassung 45

42 Zusammenstellung der wesentlichen Baumaßnahmen Vorbereitende Baumaßnahmen Herstellung Ersatzzufahrt zum Anlieger Dörnbergstraße 48 / Brunnen Stadt Zierenberg Leitungsverlegungen am Westportal Rückbau Straßenüberführung (SÜ) Westportal Herstellung Baustraßen Westportal Ertüchtigung Brücke Horkenhäuser Mühle für Massentransporte Hauptbaumaßnahmen Herstellung Baustraßen Ostportal Bau eines 936 m langen neuen Tunnels in Parallellage Herstellung von rund 1,6 km neuer eingleisiger Strecke ohne Oberleitung Abschließende Baumaßnahmen Verfüllung alter Tunnel Rückbau Baustraßen West- und Ostportal + Rekultivierung 46

43 Bauherr: DB RegioNetz Kurhessenbahn Realisierung: DB ProjektBau Regionalbereich Mitte Abt. Tunnelbauprojekte