Expertise. Modul A1 Vorlesung im SS 2013 Kognitionspsychologie: Denken, Sprache und Problemlösen. Prof. Dr. Thomas Goschke

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Expertise. Modul A1 Vorlesung im SS 2013 Kognitionspsychologie: Denken, Sprache und Problemlösen. Prof. Dr. Thomas Goschke"

Transkript

1 Professur für Allgemeine Psychologie Modul A1 Vorlesung im SS 2013 Kognitionspsychologie: Denken, Sprache und Problemlösen Expertise Prof. Dr. Thomas Goschke 1

2 Literaturempfehlungen Eysenck, M.W. & Keane, M. (2010). Cognitive psychology: A student s handbook (6th Ed.). Hove: Psychology Press. [Kapitel 12] Anderson, J.R. (2007). Kognitive Psychologie (6. Auflage). (Kapitel 9: Expertise). Berlin: Springer. 2

3 Unterschiede zwischen gut und schlecht strukturierten Problemen Wissensarme & gut strukturierte Transformationsprobleme: Lösung durch Anwendung domänenunspezifischer und vorwissensunabhängiger Heuristiken Wissensreiche & schlecht definierte Probleme: Erfordern extensives domänenspezifischen Regel- und Erfahrungswissen Expertise = außergewöhnlich effizientes Problemlösen oder herausragende Fertigkeiten in einer speziellen Domäne Z.B. Konzertpianist; Weltranglisten-Erster im Tennis; Schachgroßmeister; erfahrene Wissenschaftler / Ärzte / Programmierer etc. 8

4 Expertiseforschung: Ziele Experten lösen Probleme meist besser und schneller Warum? Forschungsfragen Welche Besonderheiten weisen die mentalen Problemrepräsentationen von Experten auf? Verwenden Experten besondere Problemlösestrategien? Wie interagieren generelle (vorwissensunabhängige) und domänenspezifische (vorwissensabhängige) Problemlöseprozesse? Wie wird man zum Experten? Wie kann man die Entwicklung von Expertise fördern (Schule, Universität, Training)? 10

5 Expertiseforschung: Untersuchungsansatz Untersuchungsmethode: Vergleich von Experten und Novizen in spezifischen Wissensdomänen Schach (DeGroot, 1965; Gobet, 1998) Medizin (Groen & Patel, 1988; Lesgold et al., 1988; Schmidt & Boshuizen, 1993) Physik (Anzai, 1991) Computerprogrammierung (Davies, 1990) Musik (Krampe Ericsson, 1996) 11

6 Beispieldomäne: Schach Wurde als eine ersten Domänen empirisch untersucht Lässt sich gut mit Konzept des Problemraums beschreiben Problemlösung besteht in Sequenz von beobachtbaren Zügen Regeln (Operatoren) sind bekannt Extrem grosser Problemraum 12

7 Ist Denken mechanisierbar? Schachcomputer Deep Blue: Berechnete ca. 200 Millionen Positionen pro Sekunde und berücksichtige ca. 6 zukünftige Züge Schlug 1997 Weltmeister Gary Kasparov 13

8 Klassische Untersuchungen (De Groot, 1965) Verglich 5 Großmeister und 5 gute Schachspieler Methode des lauten Denkens beim Nachdenken über den nächsten Zug Großmeister Gute Spieler Maximale Suchtiefe 6,8 6,6 Anzahl aller betrachteten Züge 35,0 30,8 Suchzeit 9,6 min. 12,9 min. Qualität des gewählten Zuges 8,2 5,2 15

9 Klassische Untersuchungen (De Groot, 1965) Gross-Meister bezogen nicht mehr Züge ein, keine tiefere Vorausplanung Keine Unterschiede im Suchprozess, aber in der Qualität des gewählten Zuges Schlussfolgerung: Schachexperten verwenden keine besonderen Suchprozesse, sondern repräsentieren und kategorisieren die Problemsituation anders 16

10 Gedächtnis von Schachexperten (De Groot, 1965) 4 Schachspieler (Großmeister, Meister, sehr guter Spieler, guter Spieler) Sinnvolle Spielkonstellationen wurden für 2-15 Sekunden präsentiert Vpn sollten danach die Konstellationen aus dem Gedächtnis reproduzieren Schachmeister reproduzierten größere Zahl von Figuren korrekt (91%) als weniger gute Spieler (41%) Schlussfolgerungen: Schachmeister haben große Zahl von sinnvollen Schachkonstellationen mit dem jeweils optimalen Zug im LZG gespeichert Können daher irrelevante Züge ausschließen und schnell optimalen Zug auswählen Merken sich nicht Positionen isolierter Figuren, sondern Muster von vertrauten Spielkonstellationen 17 De Groot (1965, 1966)

11 Möglicher Einwand Verfügen Experten einfach über eine größere Kurzzeitgedächtniskapazität? Experiment: Schachmeistern und Amateuren wurden Schachpositionen kurz gezeigt und sollten diese reproduzieren Sinnvolle Figurenanordnungen: Positionen aus Mittelspiel (mit ca. 25 Figuren) oder Endspiel (mit ca. 14 Figuren) Zufällige Figurenanordnungen (gleiche Anzahl von Figuren) 19

12 Anzahl korrekt erinnerter Figuren bei Novizen vs. Schachmeistern (Chase & Simon, 1973) Überlegenheit der Schachmeister beim Reproduzieren kurzzeitig dargebotener Schachkonstellationen verschwand bei Zufallsanordnungen Analoge Gedächtniseffekte wurden in anderen Bereichen gefunden: Go-Spiel (Reitman, 1976); Bridge (Charness, 1979); Computerprogramme (McKeithen et al., 1981); elektronische Schaltkreise (Egan & Schwartz, 1979) 20

13 Chunking-Hypothese (Chase & Simon, 1973) Beim Problemlösen spielt beschränkte Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses wichtige Rolle (George Miller (1956): The magical number 7 +/- 2 ) Die Informationsmenge, die im KZG aufrechterhalten und verarbeitet werden kann, kann durch Chunking erhöht werden Chunking = Zusammenfassung von Elementen zu größeren sinnvollen Einheiten (chunks), die im LZG bereits gespeichert sind Anwendung auf Schach-Expertise: Experten repräsentieren Schachkonstellationen, indem sie diese in ca. 7 Chunks zerlegen Chunks von Experten enthalten mehr Information (Positionen/Konstellationen von Figuren) Experten haben riesige Zahl solcher Konstellationen (z.t. mit adäquaten Zügen) im LZG gespeichert 22

14 Experiment von Chase und Simon (1973) zum Chunking beim Schach Versuchspersonen: Schachmeister, guter Spieler, Anfänger Aufgabe: Vorgegebene Schachpositionen auf anderem (leeren) Brett nachstellen, während Originalposition sichtbar blieb A.V.: Anzahl und Konstellation von Figuren, die nach jedem Blick auf das Ausgangsfeld auf das zweite Feld positioniert wurden 27

15 Experiment von Chase und Simon (1973): Ergebnisse Schachmeister benötigten weniger Zeit, um Teilkonstellationen zu enkodieren Experten enkodierten mehr Figuren pro Chunk 2.5 vs. 2.1 vs. 1.9 (Meister vs. guter Spieler vs. Anfänger) neuere Studien (Gobet & Simon, 1998) legen nahe, dass diese Zahlen eine grobe Unterschätzung der Chunkgrösse von Experten ist! Typische Chunks der Experten: Angriffsmuster, Verteidigungsmuster, etc. 28

16 Zusammenfassung Experten haben vertraute Spielkonstellationen in Form einer großen Zahl von Chunks (z.t. mit bewährten Zügen) gespeichert erspart aufwändiges Durchspielen möglicher Züge Schätzungen, dass Großmeister oder mehr Konfigurationen gespeichert haben (Simon & Gilmartin, 1973) Experten enkodieren mehr Informationseinheiten pro Chunk Experten enkodieren Chunks schneller 30

17 Weiterentwicklungen Gobet & Waters (2003): Template Theory Häufig verwendete Chunks werden zu größeren und abstrakteren Templates (Schemata) zusammengefasst enthalten neben fixen Konstellationen von Spielfiguren auch variable Elemente ( Slots ) größere Flexibilität in der Anwendung Experten verfügen über größere Zahl solcher Templates Komplexe Schachkonstellationen werden durch 2-3 Templates repräsentiert (weniger & größer als Chase & Simon s Chunks) Experten können Templates sehr schnell abrufen und so Menge der sinnvollen Züge stark einschränken 31

18 Template Theory: Empirische Belege Evidenz für die Template-Theorie Besseres Gedächtnis für Schachkonstellationen von Experten ließ sich auf größere Templates zurückführen (13-15 Figuren vs. 6 bei Anfängern) (Gobet & Clarkson, 2004) Experten fixierten mit den ersten 5 Blickfixationen (ca. 1 Sek.) mehr strategisch relevante Figuren (80% vs. 64% bei Anfängern) (Charness et al., 2001) Aber: Experten planen auch tiefer (ca. 5 Züge vs. 2.3 bei Anfängern) (Charness, 1981) Unter Zeitdruck (Blitzschach) wurden Leistungsunterschiede zwischen Experten und Anfängern kleiner (van Harreveld et al., 2007) Experten machten bessere Züge, wenn sie mehr Zeit zum Nachdenken hatten (Burns, 2004) neben Template-Abruf spielen auch langsame strategische Suchprozesse bei Experten eine Rolle 33

19 McGregor and Howes (2002) 34 Experten und Anfänger beurteilten 30 Schachkonstellationen danach, welche Farbe im Vorteil ist Danach Rekognitionstest: Identische Konstellationen Identische aber um eine Position horizontal verschobene Konstellationen Veränderte Konstellationen (1 Figur um ein Feld verschoben, dass die Angriffs-/Verteidigungs-Relationen verändert wurden) Experten: besseres Gedächtnis für Angriffs-/ Verteidigungsrelationen als für exakte Positionen Für Templates sind weniger die exakten Positionen benachbarter Figuren relevant, sondern sie repräsentieren typische Angriffs- u. Verteidigungsrelationen

20 Template Theory: Bewertung Stärken Einschränkungen Empirische Evidenz zeigt, dass Spielkonstellationen relativ wenigen abstrakten Templates gespeichert wird (statt vielen relativ kleinen Chunks) Experten verfügen über mehr template-basiertes Wissen über Schachkonstellationen Erklärt die Prozesse, die sog. routine expertise zugrundeliegen Templates repräsentieren strategisch relevante Angriffs- / Verteidigungsrelationen (statt der exakten räumlichen Spielanordnung) Langsame Suchprozesse spielen größere Rolle als die Theorie postuliert Experten planen tiefer voraus (Charness, 1981) Expertise fällt weniger ins Gewicht unter hohem Zeitdruck (van Harreveld et al., 2007) sog. adaptive expertise 35

21 Beispieldomäne II: Medizinische Expertise Medizinische Diagnosen beinhalten häufig komplexe Entscheidungsprobleme Hohe Relevanz: Zahl vermeidbarer Todesfälle pro Jahr als Folge medizinischer Fehler in den USA wird auf mehrere zehntausend Fälle geschätzt Was unterscheidet Diagnosen von Experten von denen von weniger erfahrenen Ärzten? 37

22 Medizinische Expertise Krupinski et al. (2006) registrierten Blickbewegungen von Medizinstudenten, niedergelassenen Ärzten und spezialisierten Pathologen beim Betrachten von Brustbiopsien Betrachtungszeiten: Experten: 4.5 Sek. Ärzte: 7.1 Sek. Studenten: 11.9 Sek. Experten extrahierten mehr Information aus der 1. Fixation Experten verließen sich mehr auf globalen Eindruck, Novizen mehr auf fokale & sequentielle Suche 38

23 Medizinische Expertise Kundel et a. (2007) zeigten erfahrenen Ärzten Mammografien mit / ohne Brustkrebs Mittlere Betrachtungszeit für positive Fälle: 27 Sek. Zeit bis der Krebs fixiert wurde (Median): 1.13 Sekunden Korrelation zwischen Zeit der ersten Fixation auf den Krebs und korrekter Diagnose: -.90 Spricht für globale (holistische) Verarbeitung Aber: Experten validieren globalen ersten Eindruck mittels analytischer / sequentieller Verarbeitung! 39

24 Weitere Evidenz: Kulatunga- Moruzi et al. (2004): Drei Gruppen sollten Hauterkrankungen diagnostizieren Experten: erfahrene Dermatologen (grüne Balken) Erfahrene Hausärzte (violette Balken) Weniger erfahrene Hausärzte (orangene Balken) Drei Bedingungen: (1) Verbale Beschreibung; (2) Verbale Beschreibung + Foto; (3) nur Foto Anfänger waren besser mit verbaler Beschreibung Experten waren besser ohne verbale Beschreibung Hinweis auf holistischanaloge Verarbeitung 40

25 Engle (2008): Implizite vs. explizite Prozesse Explizites/analytisches Denken / Fokale Suche Implizite/Nicht- Analytische/holistische Prozesse Langsam Schnell Intentional Automatisch Bewusst Teilweise unbewusst Regelbasiert Global / Schemabasiert Typisch für Novizen Typisch für Experten (insb. bei visuellen Problemen; z.b. Radiologie) Aber: Experten nutzen zusätzlich analytische Strategien zur Validierung! 41

26 Schach- vs. medizinische Expertise: Ähnlichkeiten Großer und gut zugreifbarer Vorrat relevanten Wissens im LZG Effizientere Nutzung automatischer/ holistischer Prozesse Jahre intensiven Trainings Generelle Expertise Flexible Nutzung analytischer / strategischer Prozesse 44

27 Beispiel 3: Expertise in der Physik Ein Auto, das sich mit einer Geschwindigkeit von 25 Metern pro Sekunde bewegt, wird durch gleichmäßiges Bremsen innerhalb von 20 Sekunden zum Stillstand gebracht. Welchen Weg legte es noch zurück, nachdem die Bremse zum ersten Mal betätigt wurde? Anfänger benötigen etwa viermal solange wie ein Physiklehrer, um das Problem zu lösen (Larkin, McDermott, Simon, & Simon, 1980). Warum? 47

28 Expertise in der Physik Problemlösung erfordert: Analyse des Problem Aufbau einer kognitiven Repräsentation, die zum Abruf relevanter physikalischer Prinzipien führt Anwendung der Prinzipien auf das konkrete Problem Unterschiede zwischen Experten und Novizen: Das Wissen von Experten über physikalische Prinzipien ist in größeren funktionalen Einheiten organisiert (Larkin) Experten achten auf die Tiefenstruktur der Aufgabe, Novizen auf die Oberflächenstruktur (Chi, Feltovich, & Glaser, 1981). 48

29 Wissen von Experten über physikalische Prinzipien ist in größere funktionale Einheiten organisiert Bei der Lösung der Aufgabe greifen Novizen auf kleine funktionale Einheiten wie einzelne Gleichungen zurück: Weg = Durchschnittsgeschwindigkeit * Zeit Durchschnittsgeschwindigkeit = (Anfangsgeschwindigkeit + Endgeschwindigkeit)/2. Experten rufen größere Einheiten (komplexere Gleichungen) ab: Weg = [(Anfangsgeschwindigkeit + Endgeschwindigkeit)/2] * Zeit. 50

30 Experten achten auf die Tiefenstruktur der Aufgabe, Novizen auf die Oberflächenstruktur Chi, Feltovich & Glaser (1981) Novizen und Experten sollten 24 Physik-Probleme aus Lehrbuch in ähnliche und unähnliche Probleme kategorisieren Lautes Denken während des Klassifizierens Novizen klassifizierten Probleme nach Oberflächenmerkmalen Art der Objekte, benannte physikalische Größen, äußere Darstellung des Problems Experten klassifizierten Probleme nach tiefenstrukturellen Merkmalen Anwendbarkeit der gleichen physikalischen Prinzipien (z.b. Energieerhaltungssatz) 51

31 Novizen Experten 52 Klassifikation anhand von Oberflächenähnlichkeiten Diese Aufgaben haben mit Klötzen auf einer schiefen Ebene zu tun Schiefe-Ebene-Aufgaben Klötze auf schiefen Ebenen mit Winkeln Klassifikation anhand von gemeinsamen zugrunde liegenden physikalischen Prinzipien Energieerhaltung Der Zusammenhang von Arbeit und Energie. Das kann man mit Energiebetrachtungen behandeln. Man muss entweder den Energieerhaltungssatz kennen oder irgendwie geht Arbeit verloren

32 Expertiseforschung: Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse Experten finden schneller eine Lösung und machen weniger Fehler als Anfänger sind primär innerhalb ihrer Domäne besser als weniger erfahrene Problemlöser verfügen über besser organisiertes und umfangreicheres LZG-Wissen (z.b. Chunks / Templates; große Zahl relevanter Exemplare z.b. bei medizinischen Diagnoen) (aber keine deutlich bessere Basiskapazitäten wie z.b. KZG-Kapazität) enkodieren Probleme effizienter als Novizen: größere sinnvolle Muster (Templates) und entscheidungsrelevante Aspekte (z.b. Angriffs- vs. Verteidigungskonstellationen beim Schach) erinnern Information aus ihrer Domäne besser (aufgrund breiteren und besser organisierten Wissens) repräsentieren Probleme auf einer tiefenstrukturellen Ebene und rufen komplexere Regeln ab nehmen sich mehr Zeit, um die Struktur eines Problem zu analysieren zeigen mehr Selbstregulation, Selbstreflexion und Selbstüberwachung (selfmonitoring) sind zu Experten geworden durch extensive Übung 61 Chi, M., Glaser, R. & Farr, M.J. (Eds.) (1988). The nature of expertise. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum.

33 62 Wie wird man ExpertIn?

34 Wie wird man Expertin? Üben, üben, üben! Schätzung von Chase & Simon (1973): Übungsstunden = ca. 10 Jahre z.b. benötigen Schachspieler 9-10 Jahre Training bis zum Grossmeister (ähnlich für sensomotorische Fertigkeiten: Sport, Musikinstrument) Charness (1992) experts are made, not born 63

35 Wie wird man Expertin? Intentionales Üben: Aktivitäten, die mit dem Ziel ausgeführt werden, Fertigkeiten zu erwerben und zu verbessern Ist anstrengend und nicht immer intrinsisch befriedigend Motivation und Volition (Selbstkontrolle) spielen große Rolle! 64

36 Empirische Studie zum Übungsverhalten von Konzertmusikern Violinisten auf Expertenniveau Drei Gruppen alle Musikstudenten der Musikhochschule Berlin Spitzengruppe: hohes Potential für Karriere als internationaler Solist (N=14) Gute Violinisten aus gleicher Stichprobe (N=10) Musiklehrer aus einer anderer Klasse der Musikhochschule Allgemeine Daten Alle Gruppen begannen mit durchschnittlich 8 Jahren, Violine zu üben / Unterricht zu erhalten Entscheidung, Musiker zu werden mit 14.9 Mittlere Anzahl von Instrumenten vor der Violine: 1.8 Alter zu Beginn der Studie: 23 J. 68 Ericsson, K. A., R. T. Krampe, et al. (1993). The role of deliberate practice in the acquisition of expert performance. Psychological Review, 100,

37 Empirische Studie zum Übungsverhalten von Konzertmusikern: Indikatoren für Expertise-Grad Zahl erfolgreich absolvierter Violine-Wettkämpfe Beste 2.9 Gute 0.6 Musiklehrer 0.2 Umfang der Musikstücke, die sie angaben, aus dem Gedächtnis spielen zu können: Beste min Gute 79.1 min Musiklehrer min 69

38 Empirische Studie zum Übungsverhalten von Konzertmusikern: Übungszeit Methode: Interviews, Fragebögen und Tagebuch-Studie Tagebuch: Über Gruppen hinweg durchschnittl Std./ Woche Aktivitäten, die mit Musik zu tun haben Keine signi. Gruppenunterschiede Allein verbrachte Übungszeit mit der Violine Wurde als wichtigster Faktor für Leistungsverbesserung eingeschätzt Die beiden besten Gruppen: 24.3 Std./Woche Musiklehrer: 9.3 Std./Woche 70

39 71 Empirische Studie zum Übungsverhalten von Konzertmusikern: Übungszeit

40 Schlussfolgerungen Individuelle Unterschiede im Expertise-Grad sind Funktion von: Anzahl der Jahre intentionales Übens Anzahl der Übungsstunden pro Woche Ericsson: ermittelte bei Sportlern, Schachspielern, Musikern durchschnittliches Alter, in dem sie mit dem Üben begonnen hatten international herausragende Experten beginnen früher und üben viel! Std./ Woche für 11jährige Schwimmer 20 Std. / Woche für 13jährige Tennisspieler 73

41 Drei Phasen des Fertigkeitserwerbs (Anderson, 1983; Fitts & Posner, 1967) Kognitive Phase Assoziative Phase Autonome Phase 75

42 Drei Phasen des Fertigkeitserwerbs: I. Kognitive Phase Problemlösung durch Abruf von deklarativem (verbalisierbarem) Faktenwissen aus dem LZG Anwendung des Wissens mittels allgemeiner (domänenunspezifischer) Operatoren Häufige Verbalisiererung (inneres Sprechen; Selbstinstruktionen; sprachliche Regeln) Beispiel: Erste praktische Stunde in der Fahrschule Anwendung des Wissens ist Langsam Sequentiell Störanfällig Hohe Belastung des Arbeitsgedächtnisses Kontrollierte Verarbeitung 76

43 Drei Phasen des Fertigkeitserwerbs: II. Assoziative Phase Fehler werden nach und nach ausgemerzt Einzelne Lösungsschritte werden zunehmend miteinander assoziiert Bildung von Prozeduren, die als Einheit abgerufen werden können: Sequenz von Operationen beim Auto-Anfahren Sequenz von vorausgeplanten Zügen beim Schachspielen Sequenz von Fingerbewegungen beim Klavierspielen Abruf von deklarativem Wissen wird ersetzt durch prozedurales Wissen = spezifische Prozeduren in Form von Bedingungs-Aktions-Regeln: Wenn das Ziel = Anfahren Dann (Kupplung treten Schaltknüppel nach vorne links drücken Kupplung kommen lassen Gas geben) 77

44 Drei Phasen des Fertigkeitserwerbs: III. Autonome Phase Anwendung der Prozeduren wird zunehmend automatisierter schneller genauer benötigt weniger Aufmerksamkeit /Arbeitsgedächtniskapazität unbewusst / schwer verbalisierbar Tuning (Feinabstimmung) zunehmend feinere Anpassung von Prozeduren an sehr spezifische Auslösebedingungen (z.b. 4- vs. 5-Ganggetriebe) 79

45 Welche Mechanismen liegen Übungseffekten zugrunde? Speicherung von Episoden (Haider & Kluwe, 1994; Logan, 1988): Jede Problemlöseepisode wird zusammen mit Lösungsschritten im LZG gespeichert Je häufiger die gleichen / ähnliche Probleme gelöst werden, umso eher kann Lösung direkt aus dem Gedächtnis abgerufen werden Prozeduralisierung (Anderson, 1982): Anfangs werden Probleme aufgrund von deklarativem Faktenwissen und allgemeinen Heuristiken bewältigt Wird dasselbe Faktenwissen wiederholt bei Problemlösung abgerufen, wird eine Prozedur generiert, durch die das Ziel direkt erreicht wird Komposition von Prozeduren (Newell, 1990): Werden dieselben Problemlöseoperatoren häufig nacheinander angewendet, werden sie zu einer neuen Prozedur zusammengefasst Probleme, die zunächst in mehreren Schritten gelöst wurden, können in einem einzigen Schritt gelöst werden. 80

46 Der Prozess der Fertigkeitserwerbs: Potenzgesetz der Übung (Fitts & Posner, 1967; Logan, 1988) Lernzuwachs nimmt mit fortschreitender Übung ab T = T min + a P -b T = Ausführungsdauer T min = Asymptote P = Anzahl Übungsdurchgänge a, b = empirische Konstanten Gilt für viele Domänen (z.b. Zigarren drehen; mathematische Beweise führen; spiegelverkehrten Text lesen) 81

47 Neuronale Korrelate von Übung und Automatisierung Aktivierung in kortikalen Hirnregionen, die an kognitiven Kontrollprozessen ( exekutiven Funktionen) beteiligt sind, nimmt mit Übung ab Bei hoch automatisierten Aufgaben übernehmen teilweise subkortikale Regionen (Basalganglien, Cerebellum) die Steuerung 82 Schneider, W. & Chein, J.M. (2003). Controlled and automatic processing: behavior, theory, and biological mechanisms. Cognitive Science, 27,

48 Strukturelle Hirnveränderungen bei Experten Londoner Taxifahrer hatten größeren rechten posterioren Hippocampus als Kontrollprobanden Post. Hippokampusvolumen korrelierte mit Zeit als Taxifahrer Post. Hippocampus spielt wichtige Rolle bei Raumkognition / Raumnavigation 83 Maguire et al. (2000). Proc Natl Acad Sci USA, 97,

Einführung in Human Learning

Einführung in Human Learning Knowledge Engineering und Lernen in Spielen Einführung in Human Learning Vortrag von Stefan Steger Übersicht Einleitung Perception and Memory Problemsolving Empirical Studies of Learning Human learning

Mehr

TEIL 13: DIE EINFACHE LINEARE REGRESSION

TEIL 13: DIE EINFACHE LINEARE REGRESSION TEIL 13: DIE EINFACHE LINEARE REGRESSION Die einfache lineare Regression Grundlagen Die einfache lineare Regression ist ebenfalls den bivariaten Verfahren für metrische Daten zuzuordnen 1 Sie hat einen

Mehr

Lernen und Gedächnis. Was ist Gedächtnis? Explizites vs implizites Gedächtnis Anatomisches Substrat Neuronale Mechanismen Plastizität

Lernen und Gedächnis. Was ist Gedächtnis? Explizites vs implizites Gedächtnis Anatomisches Substrat Neuronale Mechanismen Plastizität Lernen und Gedächnis Was ist Gedächtnis? Explizites vs implizites Gedächtnis Anatomisches Substrat Neuronale Mechanismen Plastizität Definitionen Gedächtnis bezeichnet die Information, die mehr oder weniger

Mehr

Entwicklung von Wissen und Funktion des Wissens bei Lern- und Gedächtnisleistungen (13.6.)

Entwicklung von Wissen und Funktion des Wissens bei Lern- und Gedächtnisleistungen (13.6.) Entwicklung von Wissen und Funktion des Wissens bei Lern- und Gedächtnisleistungen (13.6.) Was ist semantisches Wissen/das semantische Gedächtnis? Welche Rolle spielt das bereits vorhandene bei Lern- und

Mehr

Proseminar Allgemeine Psychologie: Kognitive Psychologie Vortrag: Kapitel 9, aus Anderson.2000.Kognitive Psychologie.(3.Auflage).

Proseminar Allgemeine Psychologie: Kognitive Psychologie Vortrag: Kapitel 9, aus Anderson.2000.Kognitive Psychologie.(3.Auflage). DIE ENTWICKLUNG SPEZIELLER KENNTNISSE UND FERTIGKEITEN Wir lösen oft Probleme in Bereichen, die uns überaus geläufig sind. Bei der Ausführung solcher alltäglichen Dinge wie unsere Sprache zu sprechen,

Mehr

Kognitive Entwicklung

Kognitive Entwicklung Kognitive Entwicklung Psychologie der kognitiven Entwicklung: Veränderung der Prozesse und Produkte des Denkens. 1 Weil die Forscher besonders vom ersten Auftreten kognitiver Fähigkeiten F fasziniert waren,

Mehr

AS01 ASSISTENTEN THEORIE UNTERRICHTSTHEORIE

AS01 ASSISTENTEN THEORIE UNTERRICHTSTHEORIE AS01 ASSISTENTEN THEORIE UNTERRICHTSTHEORIE BEGRIFFSERKLÄRUNG DIDAKTIK THEORIE DES LEHRENS/LERNENS UNTERRICHTS und handelt vom WAS? METHODIK TECHNIK DES UNTERRICHTENS handelt vom WIE? des UNTERRICHTS =

Mehr

Allgemeine Psychologie: Gedächtnis. Sommersemester 2008. Thomas Schmidt

Allgemeine Psychologie: Gedächtnis. Sommersemester 2008. Thomas Schmidt Allgemeine Psychologie: Gedächtnis Sommersemester 2008 Thomas Schmidt Folien: http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas Zimbardo, Kap. 8 Literatur Lernen und Gedächnis Was ist Gedächtnis? Verschiedene

Mehr

Biologische Psychologie I

Biologische Psychologie I Biologische Psychologie I Kapitel 7 Mechanismen der Wahrnehmung, des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit Organisationsprinzipien eines sensorischen Systems: Primärer und sekundärer sensorischer Kortex

Mehr

Neues Denken Mythen und Fakten über unser Gehirn. Roland H. Grabner Begabungs- und Lernforschung Institut für Psychologie

Neues Denken Mythen und Fakten über unser Gehirn. Roland H. Grabner Begabungs- und Lernforschung Institut für Psychologie Neues Denken Mythen und Fakten über unser Gehirn Roland H. Grabner Begabungs- und Lernforschung Institut für Psychologie Post-mortem Untersuchungen Frontallappen Parietallappen Falk et al. (2013), for

Mehr

Literatur zu den Vorlesungen Allgemeine Psychologie I

Literatur zu den Vorlesungen Allgemeine Psychologie I Literatur zu den Vorlesungen Allgemeine Psychologie I gültig ab WiSe 2015/2016 Primäres Lehrbuch B.G.1 Lernen, Gedächtnis und Wissen (Hilbig) Lieberman, D.A. (2012). Human learning and memory. Cambridge:

Mehr

Def. Gedächtnis = Informationsspeicher für gelernte Informationen Fähigkeit, Informationen abzuspeichern und wiederzugeben

Def. Gedächtnis = Informationsspeicher für gelernte Informationen Fähigkeit, Informationen abzuspeichern und wiederzugeben Def. Gedächtnis = Informationsspeicher für gelernte Informationen Fähigkeit, Informationen abzuspeichern und wiederzugeben Hermann Ebbinghaus (1885): Lernen von sinnlosen Silben Untersuchte im Selbstversuch,

Mehr

Gedächtnis. Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften

Gedächtnis. Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften Gedächtnis Istvan Tiringer Institut für Verhaltenswissenschaften Gedächtnisformen Expliziter Gedächtnisgebrauch: Gedächtnisspeicher, der Erinnerung an Fakten und Erfahrungen, die man bewusst wissen und»erklären«kann,

Mehr

Kognition, Sprache und Gedächtnis. Katharina Fischer und Anja Thonemann

Kognition, Sprache und Gedächtnis. Katharina Fischer und Anja Thonemann Kognition, Sprache und Gedächtnis Katharina Fischer und Anja Thonemann 1 Gedächtnisfunktionen und mentales Lexikon 2 Kognitive Einheiten und Strukturen im LZG 2.1 Konzepte und Wortbedeutungen 2.2 Komplexe

Mehr

Altersveränderung des Gedächtnisses was ist (noch) normal?

Altersveränderung des Gedächtnisses was ist (noch) normal? Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim www.zi-mannheim.de Altersveränderung des Gedächtnisses was ist (noch) normal? Dipl.-Psych. Melany Richter Übersicht Intelligenz und Gedächtnis Veränderungen

Mehr

Deklaratives Gedächtnis: Abrufen und Vergessen

Deklaratives Gedächtnis: Abrufen und Vergessen Professur für Allgemeine Psychologie Vorlesung im WS 2011/12 Lernen und Gedächtnis Deklaratives Gedächtnis: Abrufen und Vergessen Prof. Dr. Thomas Goschke 1 Verfügbarkeit (availability) vs. Zugreifbarkeit

Mehr

Seminarleiter: Dr. Bertram Opitz. Seminar: Sprache Thema: Domänenspezifität

Seminarleiter: Dr. Bertram Opitz. Seminar: Sprache Thema: Domänenspezifität Domänenspezifität Seminar: Sprache Seminarleiter: Dr. Bertram Opitz Domänenspezifität? - Begriffsklärung Allgemein in der Neuropsychologie: Bestimmte Gehirnbereiche sind für bestimmte Aufgaben zuständig

Mehr

Gedächtnismodell. nach Büchel F. (2010). DELV Das eigene Lernen verstehen, S. 15 ff.

Gedächtnismodell. nach Büchel F. (2010). DELV Das eigene Lernen verstehen, S. 15 ff. Gedächtnismodell nach Büchel F. (2010). DELV Das eigene Lernen verstehen, S. 15 ff. Warum können wir uns gewisse Sachen besser und andere weniger gut merken und warum können wir uns an vermeintlich Gelerntes

Mehr

Programm des Tages: Einstieg: - Ich heiße - Das Bohnenspiel. P.P.: Tasks und Chunks mit einigen Aufgaben unterwegs! Mittagspause

Programm des Tages: Einstieg: - Ich heiße - Das Bohnenspiel. P.P.: Tasks und Chunks mit einigen Aufgaben unterwegs! Mittagspause Programm des Tages: Einstieg: - Ich heiße - Das Bohnenspiel P.P.: Tasks und Chunks mit einigen Aufgaben unterwegs! Mittagspause Spiel, Spaß und Bewegung mit vielen Aufgaben unterwegs! TASKS UND CHUNKS

Mehr

Denken: alle inneren Aktivitäten und Prozesse, die Begriffe, Ideen, Vorstellungen und andere Inhalte mental umgestalten und verändern.

Denken: alle inneren Aktivitäten und Prozesse, die Begriffe, Ideen, Vorstellungen und andere Inhalte mental umgestalten und verändern. Problemlösen Der Denker von Rodin Denken: alle inneren Aktivitäten und Prozesse, die Begriffe, Ideen, Vorstellungen und andere Inhalte mental umgestalten und verändern. vollkommene Abwendung von äußerer

Mehr

Neuere Theorien der kognitiven Entwicklung (26.6.)

Neuere Theorien der kognitiven Entwicklung (26.6.) Neuere Theorien der kognitiven Entwicklung (26.6.) Neuere Befunde: frühe Kompetenzen im Säuglings- und Kindesalter Frühe kognitive Förderung Gedächtnisentwicklung Entwicklung von Gedächtnisstrategien Bedeutung

Mehr

Wissen und Repräsentation

Wissen und Repräsentation Pädagogik Eric Kolling Wissen und Repräsentation Studienarbeit Universität des Saarlandes Fachbereich 5.1 Erziehungswissenschaft 15. Januar 2002 Proseminar: Lernen, Denken, Gedächtnis WS 2001/02 Proseminararbeit:

Mehr

Prof. Dr. Andreas Glöckner. Sprache, Denken, Urteilen, Entscheiden und Bewusstsein. kultur- und sozialwissenschaften

Prof. Dr. Andreas Glöckner. Sprache, Denken, Urteilen, Entscheiden und Bewusstsein. kultur- und sozialwissenschaften Prof. Dr. Andreas Glöckner Sprache, Denken, Urteilen, Entscheiden und Bewusstsein kultur- und sozialwissenschaften Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere

Mehr

Katrin Kaiser Experimente im Psychologieunterricht WS 2007/08. Stundenbild. Thema der Stunde: Kurzzeitgedächtnis

Katrin Kaiser Experimente im Psychologieunterricht WS 2007/08. Stundenbild. Thema der Stunde: Kurzzeitgedächtnis Stundenbild Thema der Stunde: Kurzzeitgedächtnis Stoff der Stunde davor: Einführung in das Thema Gedächtnis und Lernen Überblick über: Arbeitsweise des Gedächtnisses, Ebbinghaus Verschiedene Arten von

Mehr

Sensorisches Gedächtnis (Ultrakurzzeitgedächtnis)

Sensorisches Gedächtnis (Ultrakurzzeitgedächtnis) Lesetest zum Bestimmen der Lesegeschwindigkeit Zeitliche Klassifikation verschiedener Gedächtnissysteme Das Gedächtnis lässt sich nach der Dauer der Informationsspeicherung in verschiedene Subsysteme einteilen.

Mehr

Albert Bandura (geb. 1925) Beobachtungslernen ( Lernen am Modell )

Albert Bandura (geb. 1925) Beobachtungslernen ( Lernen am Modell ) Albert Bandura (geb. 1925) Beobachtungslernen ( Lernen am Modell ) Banduras Experiment zum Beobachtungslernen: Bobo doll study (1963) 4-5-jährigen Kindern wird jeweils alleine ein Film gezeigt, in dem

Mehr

Lernen und Gedächtnis

Lernen und Gedächtnis Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd University of Education Lernen und Gedächtnis - Lernen als Informationsverarbeitung - Gedächtnismodell Sensorisches Gedächtnis Kurzeitgedächtnis Langzeitgedächtnis

Mehr

Erklärungsmodell für Schachexpertise

Erklärungsmodell für Schachexpertise Erklärungsmodell für Schachexpertise von Verena Jakob und Jörg Faulhaber unter Bezug auf Gobet, F. (1998) Expert memory: a comparison of four theories. Cognition 66, 115-152 1. Einführung 2. chunking Theorie

Mehr

einfache, flache Enkodierung selten bis ins LZG

einfache, flache Enkodierung selten bis ins LZG Gedächtnis Gedächtnisprozesse1 Enkodieren Perzeptbildung + Erkennen reicht nicht zum Behalten, da wenig bewusster Prozess Positionseffekte am besten erinnert: Anfangs- und Endbetonung primacy effect der

Mehr

Einführung in die Pädagogische Psychologie HS 2014 Vorlesung 8: Kogni?ve Lerntheorien: Lernen als Verarbeitung fürs Langzeitgedächtnis Teil 3

Einführung in die Pädagogische Psychologie HS 2014 Vorlesung 8: Kogni?ve Lerntheorien: Lernen als Verarbeitung fürs Langzeitgedächtnis Teil 3 Einführung in die Pädagogische Psychologie HS 2014 Vorlesung 8: Kogni?ve Lerntheorien: Lernen als Verarbeitung fürs Langzeitgedächtnis Teil 3 Prof. Dr. Franz Baeriswyl Link: Zentrale Aussagen und Erkenntnisse

Mehr

TEIL 13: DIE LINEARE REGRESSION

TEIL 13: DIE LINEARE REGRESSION TEIL 13: DIE LINEARE REGRESSION Dozent: Dawid Bekalarczyk GLIEDERUNG Dozent: Dawid Bekalarczyk Lineare Regression Grundlagen Prognosen / Schätzungen Verbindung zwischen Prognose und Zusammenhang zwischen

Mehr

Implizites Lernen. Inhalt:

Implizites Lernen. Inhalt: Implizites Lernen Seminar: Psychologie des Lernens (Dr. A. Eickhorst) PH Ludwigsburg / SoSe 2006 ReferentInnen: Katharina Holzinger, Katarina Poredosch, Julia Rochel Inhalt: 1. Definitionen: Lernen Explizites

Mehr

Stundenbild. Experimente im Psychologieunterricht. Lehrplanbezug: Die verschiedenen Speichermodelle unseres Gedächtnisses

Stundenbild. Experimente im Psychologieunterricht. Lehrplanbezug: Die verschiedenen Speichermodelle unseres Gedächtnisses Stundenbild Experimente im Psychologieunterricht Thema: Das Gedächtnis des Menschen (Einführung) Lehrplanbezug: Die verschiedenen Speichermodelle unseres Gedächtnisses Lerninhalte: - Was ist das Gedächtnis

Mehr

Das Wissen. Propositionen und Vorstellungen. hoo.de. Anna-Melina Hartmann

Das Wissen. Propositionen und Vorstellungen. hoo.de. Anna-Melina Hartmann Das Wissen Propositionen und Vorstellungen Anna-Melina Hartmann- 0003242 melina_hartmann@ya hoo.de 1.Was ist eine Repräsentation? Eine Sammlung von Symbolen, eine Art von Zeichen, die etwas für uns darstellen.

Mehr

Verzerrung bei räumlichen Urteilen. 16. November 2010

Verzerrung bei räumlichen Urteilen. 16. November 2010 Verzerrung bei räumlichen Urteilen Teil 1 16. November 2010 Repräsentationen (Wissens-) Repräsentation Wissen: Speicherung, Integration und Organisation von Informationen im Gedächtnis Repräsentation:

Mehr

Was Kinder lesen: Kognitive Konsequenzen und pädagogische Herausforderungen. Sascha Schroeder Sascha Schroeder

Was Kinder lesen: Kognitive Konsequenzen und pädagogische Herausforderungen. Sascha Schroeder Sascha Schroeder Was Kinder lesen: Kognitive Konsequenzen und pädagogische Herausforderungen Sascha Schroeder Sascha Schroeder Max-Planck-Institut für Bildungsforschung MPRG REaD (Reading Education and Development) 6.2.2014

Mehr

Überblick. Erwerb spezieller Fähigkeiten. Ergebnisse: Experiment von Singley&Anderson. Einleitung Erwerb spezieller Fähigkeiten

Überblick. Erwerb spezieller Fähigkeiten. Ergebnisse: Experiment von Singley&Anderson. Einleitung Erwerb spezieller Fähigkeiten Überblick Einleitung Erwerb spezieller Fähigkeiten Drei Stufen des Erwerbs spezieller Seminar : Dozent : Referenten : Lernen und Gedächtnis Dr. Knut Drewing Julia Schöppl und Florian Gatzke Fähigkeiten

Mehr

wenige Konzepte, keine Adressen, Anlehnung an C++ -Syntax Vererbung, Polymorphie/dynamisches Binden, umfangreiche Klassenbibliotheken

wenige Konzepte, keine Adressen, Anlehnung an C++ -Syntax Vererbung, Polymorphie/dynamisches Binden, umfangreiche Klassenbibliotheken 1 Java ist... gut erlernbar wenige Konzepte, keine Adressen, Anlehnung an C++ -Syntax objektorientiert Vererbung, Polymorphie/dynamisches Binden, umfangreiche Klassenbibliotheken robust keine Adressen,

Mehr

der Psychologie: Allgemeine Psychologie basierend auf Folien und einem Skript von Prof. Dietrich Albert und Prof.

der Psychologie: Allgemeine Psychologie basierend auf Folien und einem Skript von Prof. Dietrich Albert und Prof. Einführung in die Fächer der Psychologie: Allgemeine Psychologie Dr. Tobias Ley basierend auf Folien und einem Skript von Prof. Dietrich Albert und Prof. Aljoscha Neubauer Allgemeine Psychologie Die Allgemeine

Mehr

Inhalt. 2. Ein empirisches Beispiel als Hintergrund 2.1 Die Studie von Preckel & Freund (2006) 2.2 Rückblick

Inhalt. 2. Ein empirisches Beispiel als Hintergrund 2.1 Die Studie von Preckel & Freund (2006) 2.2 Rückblick Inhalt 2. Ein empirisches Beispiel als Hintergrund 2.1 2.2 Rückblick EDV-Tutorium (A) Buchwald & Thielgen (2008) 12 Theoretischer Hintergrund Phänomen 1: false>correct (F>C)-Phänomen Wenn Personen kognitive

Mehr

ad Physik A VL2 (11.10.2012)

ad Physik A VL2 (11.10.2012) ad Physik A VL2 (11.10.2012) korrigierte Varianz: oder: korrigierte Stichproben- Varianz n 2 2 2 ( x) ( xi ) n 1 i1 1 n 1 n i1 1 Begründung für den Vorfaktor : n 1 Der Mittelwert der Grundgesamtheit (=

Mehr

Expertiseforschung im Sport

Expertiseforschung im Sport Expertiseforschung im Sport Norbert Hagemann, Maike Tietjens & Bernd Strauß 1. Einleitung Sportliche Höchstleistungen faszinieren die Massen. Schon in der griechischen Antike begeisterten sportliche Wettkämpfe

Mehr

Die Wahrnehmung schwarzer & weißer Flächen nach einem Bericht von Alan L. Gilchrist

Die Wahrnehmung schwarzer & weißer Flächen nach einem Bericht von Alan L. Gilchrist Die Wahrnehmung schwarzer & weißer Flächen nach einem Bericht von Alan L. Gilchrist Seminar: Visuelle Wahrnehmung Dozent: Prof. Gegenfurtner Referentin: Andrea Hackl Datum: 15.11.2001 Grundlagen Farbkonstanz:

Mehr

Expertise: Wen bezeichnet man als Expertin/en

Expertise: Wen bezeichnet man als Expertin/en Expertise: Wen bezeichnet man als Expertin/en Spitzenkönnerinnen in einem umschriebenen Bereich (Musik; Sport Lehnstuhlexperte oder Sportlerin; Medizin; Schach...) Fachleute mit einer speziellen Ausbildung

Mehr

Definition der Entropie unter Verwendung von supp(p XY )

Definition der Entropie unter Verwendung von supp(p XY ) Definition der Entropie unter Verwendung von supp(p XY ) Wir fassen die Ergebnisse des letzten Abschnitts nochmals kurz zusammen, wobei wir von der zweidimensionalen Zufallsgröße XY mit der Wahrscheinlichkeitsfunktion

Mehr

Unterschiedliche Zielarten erfordern. unterschiedliche Coaching-Tools

Unterschiedliche Zielarten erfordern. unterschiedliche Coaching-Tools Unterschiedliche Zielarten erfordern 2 unterschiedliche Coaching-Tools Aus theoretischer Perspektive lassen sich unterschiedliche Arten von Zielen unterscheiden. Die Art des Ziels und die dahinterliegende

Mehr

Stundenbild Gedächtnissysteme :

Stundenbild Gedächtnissysteme : Stundenbild Gedächtnissysteme : Lehrplanbezug: Der Unterrichtsvorschlag bezieht sich auf den Lehrplan der 7. Klasse der AHS: Kognitive Prozesse reflektieren. Gedächtnismodelle und Lernstrategien, lerntheoretische

Mehr

Bildungsstandards Grundschule MATHEMATIK. Skriptum

Bildungsstandards Grundschule MATHEMATIK. Skriptum Bildungsstandards Grundschule MATHEMATIK Skriptum erstellt auf Basis der vom Bildungsministerium zur Verfügung gestellten Fassung Bildungsstandards für Mathematik 4. Schulstufe Version 2.2. von den Mitgliedern

Mehr

Auswirkungen von Epilepsie auf das Denken Neuropsychologische Aspekte

Auswirkungen von Epilepsie auf das Denken Neuropsychologische Aspekte Auswirkungen von Epilepsie auf das Denken Neuropsychologische Aspekte Birgitta Metternich Epilepsiezentrum Klinik für Neurochirurgie Universitätsklinikum Freiburg Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Auswirkungen

Mehr

Gedächtnis Prof. Dr. Hermann Körndle Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens Technische Universität Dresden

Gedächtnis Prof. Dr. Hermann Körndle Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens Technische Universität Dresden Gedächtnis Prof. Dr. Hermann Körndle Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens Technische Universität Dresden Gedächtnisprozesse encoding - storage - retrieval Enkodierung Wie wird neue Information

Mehr

Zusammenfassung Performancegesetze

Zusammenfassung Performancegesetze Zusammenfassung Performancegesetze Utilization Law Forced Flow Law Service Demand Law Little s Law Response Time Law 0 i i X V X Z X M/ A 0 i i i S X U 0 i i i i X / U S V D X A N Leistungsmodelle System-

Mehr

Das CAPM zur Bestimmung von Kapitalkosten

Das CAPM zur Bestimmung von Kapitalkosten Das CAPM zur Bestimmung von Kapitalkosten Universität zu Köln Seminar für Finanzierungslehre & Centre for Financial Research (CFR) 21.09.2011 65. Deutscher Betriebswirtschafter -Tag 2011 Grundlagen 2 Kapitalkosten

Mehr

Beispielunterricht Algebra Geometrie der Körper

Beispielunterricht Algebra Geometrie der Körper Aktivität Eins Unterrichtsstandards: Die Unterrichtsprogramme dass es mehr als für drei den Milliarden Vor-Kindergarten verschiedene bis zur Anordnungen 12. Klasse sollten für den alle Würfel Schüler gibt!

Mehr

Mati feiert Weihnachten 1. Klasse

Mati feiert Weihnachten 1. Klasse . Klasse Die Weihnachtsblätter sollen dazu dienen, eine Mathematik-Stunde vor Weihnachten unter dem Motto Mati feiert Weihnachten zu gestalten. Dabei sind die Blätter bis für den Unterricht in einer Stunde

Mehr

Beeinflussung des Immunsystems

Beeinflussung des Immunsystems Exkurs: Beeinflussung des Immunsystems http://www.quarks.de/dyn/21751.phtml **neu** Lange Zeit wurde angenommen, dass das Immunsystem völlig unabhängig vom Nervensystem ist, wo KK stattfindet. Es lässt

Mehr

Leseförderung durch Training der Graphem-Phonem- Korrespondenzen Michael Grosche

Leseförderung durch Training der Graphem-Phonem- Korrespondenzen Michael Grosche Leseförderung durch Training der Graphem-Phonem- Korrespondenzen Michael Grosche Lehrstuhl Univ.-Prof. Dr. Matthias Grünke Konzeption und Evaluation schulischer Förderung michael.grosche@uni-koeln.de www.abc-projekt.de

Mehr

Vorläuferfertigkeiten ein Blick auf den Schulbeginn im Fach Mathematik

Vorläuferfertigkeiten ein Blick auf den Schulbeginn im Fach Mathematik Vorläuferfertigkeiten ein Blick auf den Schulbeginn im Fach Mathematik Barbara Maier-Schöler Rechnen lernen beginnt nicht erst mit dem Eintritt in die Schule - die Einschulung ist keine Stunde Null des

Mehr

Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse

Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse Kapitel 5: Einfaktorielle Varianzanalyse Durchführung einer einfaktoriellen Varianzanalyse ohne Messwiederholung 1 Berechnung der Effektstärke und der beobachteten Teststärke einer einfaktoriellen Varianzanalyse

Mehr

Gedächtnismodelle. Gliederung. Pädagogische Psychologie Psychologie des Lernens SoSe Florentine Leser Lena Möller Karin Brunner

Gedächtnismodelle. Gliederung. Pädagogische Psychologie Psychologie des Lernens SoSe Florentine Leser Lena Möller Karin Brunner Pädagogische Psychologie Psychologie des Lernens SoSe 2006 Gedächtnismodelle Florentine Leser Lena Möller Karin Brunner Gliederung 1. Das Gedächtnis 2. Gedächtnisformen 3. Herrmann Ebbinghaus 4. Menschliche

Mehr

Visual Boards to leverage productivity

Visual Boards to leverage productivity Visual Boards to leverage productivity Beratung und Software für Lean Multiprojekt Management Einzel- und Multiprojekt-Reports VISBO GmbH Für die im Folgenden beschriebenen Lean Multiprojekt Reports verwenden

Mehr

Wissen. Positiv lernen Erfrischende Erkenntnisse aus der Gehirnforschung

Wissen. Positiv lernen Erfrischende Erkenntnisse aus der Gehirnforschung Wissen h Positiv lernen Erfrischende Erkenntnisse aus der Gehirnforschung Inhalt Einige Vorbemerkungen 1 Musterlernen 2 Positiv lernen 3 Beziehungslernen Fazit Erste Vorbemerkung Wir können nur wissen,

Mehr

Der Lehrer als Experte

Der Lehrer als Experte Rainer Bromme Der Lehrer als Experte Zur Psychologie des professionellen Wissens Verlag Hans Huber Bern Göttingen Toronto INHALTSVERZEICHNIS 1 Einführung 1 Die Entwicklung der Lehrerkognitionsforschung

Mehr

151. Eine Uhr braucht 6 Sekunden, um,,6" zu schlagen. Wieviel Sekunden braucht sie, um,,12" zu schlagen?

151. Eine Uhr braucht 6 Sekunden, um,,6 zu schlagen. Wieviel Sekunden braucht sie, um,,12 zu schlagen? Kinematik Gleichförmige und beschleunigte geradlinige Bewegung 145. Ein LKW legt insgesamt 120 km zurück, davon 90 km mit v 1 = 40 km/h und 30 km mit v 2 = 60 km/h. Wie lange dauert die Fahrt einschliesslich

Mehr

Übersicht Experiment zum Modelllernen Interpretation und Komponenten des Modelllernens Bewertung des Modelllernens Überblick

Übersicht Experiment zum Modelllernen Interpretation und Komponenten des Modelllernens Bewertung des Modelllernens Überblick Modelllernen, Informationsverarbeitung, Gedächtnistheorien Übersicht Experiment zum Modelllernen Interpretation und Komponenten des Modelllernens Bewertung des Modelllernens Überblick Informationsverarbeitungsmodell

Mehr

Die richtigen Zutaten für eine professionelle Entwicklung

Die richtigen Zutaten für eine professionelle Entwicklung Die richtigen Zutaten für eine professionelle Entwicklung Dr. Helen Jossberger Was sind Ihrer Meinung nach die richtigen Zutaten für eine professionelle Entwicklung? Was ist für Sie gute Anleitung? Was

Mehr

Ereignisse: Erinnerung und Vergessen

Ereignisse: Erinnerung und Vergessen Vergessen Der Selbstversuch von Ebbinghaus (~1880) Lernte 169 Listen mit je 13 sinnlosen Silben Versuchte diese Listen nach variablen Intervallen wieder zu lernen, und fand, dass offenbar ein Teil vergessen

Mehr

Lernen mit Text und Bild

Lernen mit Text und Bild Gestaltung computerbasierter Lernumgebungen LVA-Nr.: 232.402 Lernen mit Text und Bild Alexandra Hofer Sebastian Tober 27.10.2009 Gedächtnis (1/3) Arbeitsgedächtnis Sieben plus/minus zwei Einheiten Begrenzte

Mehr

So denken Kinder. Usha Goswami. Enführung in die Psychologie der kognitiven Entwicklung. Verlag Hans Huber Bern Göttingen Toronto Seattle

So denken Kinder. Usha Goswami. Enführung in die Psychologie der kognitiven Entwicklung. Verlag Hans Huber Bern Göttingen Toronto Seattle Usha Goswami So denken Kinder Enführung in die Psychologie der kognitiven Entwicklung Aus dem Englischen übersetzt von Matthias Wengenroth Verlag Hans Huber Bern Göttingen Toronto Seattle 9 Inhalt Vorwort

Mehr

Das Bielefelder Verfahren: ein Instrument zur Gefährdungsbeurteilung. Gesundheitsmanagement. www.uni-bielefeld.de/gesundheit

Das Bielefelder Verfahren: ein Instrument zur Gefährdungsbeurteilung. Gesundheitsmanagement. www.uni-bielefeld.de/gesundheit Das Bielefelder Verfahren: ein Instrument zur Gefährdungsbeurteilung Aktuelles Arbeitsschutzgesetz Beschluss: 19. Oktober 2013 4 Die Arbeit ist so zu gestalten, dass eine Gefährdung für die psychische

Mehr

Neurobiologische Aspekte des Spracherwerbs

Neurobiologische Aspekte des Spracherwerbs Sprachen Anonym Neurobiologische Aspekte des Spracherwerbs Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 2 2 Spezifizierung von Hirnregionen für Sprachverarbeitung... 3 2.1 Sprachlateralisierung...

Mehr

Entwicklung von Sachkenntnis

Entwicklung von Sachkenntnis Universität Potsdam Institut für Informatik Professur Didaktik der Informatik Didaktische Grundfragen der Informatik WS 2002 / 2003 Entwicklung von Sachkenntnis Marian Kulisch, 718528 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Häufigkeit und Verlauf aggressiven

Häufigkeit und Verlauf aggressiven Häufigkeit und Verlauf aggressiven 2 Verhaltens Studien, die eine große und möglichst repräsentative Stichprobe von Kindern und Jugendlichen untersuchen, zeigen auf, wie viele Kinder von aggressivem Verhalten

Mehr

Kommunikation und Interaktion in der Entwicklung Wie beeinflussen soziale Reize das frühkindliche Lernen?

Kommunikation und Interaktion in der Entwicklung Wie beeinflussen soziale Reize das frühkindliche Lernen? Wie beeinflussen soziale Reize das frühkindliche Lernen? Stefanie Hoehl Dr. Tricia Striano Forschungsgruppe für Neurokognition und Entwicklung Zentrum für Höhere Studien, Max Planck Institut für Kognitions-

Mehr

Fertilität und psychische Gesundheit im Alter

Fertilität und psychische Gesundheit im Alter Fertilität und psychische Gesundheit im Alter Kai Eberhard Kruk MEA, Universität Mannheim MEA Jahreskonferenz, 30.11.2010 Mannheim Research Institute for the Economics of Aging www.mea.uni-mannheim.de

Mehr

Teilleistungsstörungen. Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Von-Siebold-Str. 5 37075 Göttingen

Teilleistungsstörungen. Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Von-Siebold-Str. 5 37075 Göttingen Teilleistungsstörungen Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Von-Siebold-Str. 5 37075 Göttingen LERNEN BEDEUTET sich mithilfe der individuellen Möglichkeiten mit den Gegebenheiten

Mehr

Kapitel MK:III. III. Begriffe der Modellierung

Kapitel MK:III. III. Begriffe der Modellierung Kapitel MK:III III. Begriffe der Modellierung System und Modell Modellieren zum Schlussfolgern Modellbildung Systemraum und Modellraum Adäquate Modellierung MK:III-19 Modeling Concepts STEIN 2000-2015

Mehr

Lern-, Problemlöse-, und Arbeitsstrategien verändern

Lern-, Problemlöse-, und Arbeitsstrategien verändern Lern-, Problemlöse-, und Arbeitsstrategien verändern Andreas Grassi, mandatierter Projektverantwortlicher IFM Modul PFM GIB Zug/KBZ Zug 13. März 2012, Zug Inhalt Lern- und Problemlösestrategien unterscheiden.

Mehr

Allgemeine Psychologie an der Fachrichtung Psychologie der TU Dresden

Allgemeine Psychologie an der Fachrichtung Psychologie der TU Dresden Allgemeine Psychologie an der Fachrichtung Psychologie der TU Dresden Organisation des Lehrangebots im Grundstudium Gegenstand des Faches Gegenstand der Allgemeinen Psychologie sind die Funktionsprinzipien

Mehr

Butz, Krüger: Mensch-Maschine-Interaktion, Kapitel 3 - Kognition. Mensch-Maschine-Interaktion

Butz, Krüger: Mensch-Maschine-Interaktion, Kapitel 3 - Kognition. Mensch-Maschine-Interaktion Folie 1 Mensch-Maschine-Interaktion Kapitel 3 - Kognition Gedächtnistypen Kurzzeitgedächtnis und kognitive Prozesse Langzeitgedächtnis Lernen Vergessen Aufmerksamkeit Kognitive Belastung Arbeitsgedächtnisbelastung

Mehr

HCI 3 Gedächtnis und Lernen

HCI 3 Gedächtnis und Lernen HCI 3 Gedächtnis und Lernen 3.1 Gedächtnis und Kognition 3.2 Lernen, Erinnern und Wiedererkennen BHT Berlin Ilse Schmiedecke 2010 Schwerer Kopf? Gehirn knapp 3 Pfund schwer ca. 2% der Körpermasse ca. 20%

Mehr

Kapitel 1: Deskriptive Statistik

Kapitel 1: Deskriptive Statistik Kapitel 1: Deskriptive Statistik Grafiken Mit Hilfe von SPSS lassen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Grafiken für unterschiedliche Zwecke erstellen. Wir besprechen hier die zwei in Kapitel 1.1 thematisierten

Mehr

Hackenbusch und Spieltheorie

Hackenbusch und Spieltheorie Hackenbusch und Spieltheorie Was sind Spiele? Definition. Ein Spiel besteht für uns aus zwei Spielern, Positionen oder Stellungen, in welchen sich das Spiel befinden kann (insbesondere eine besondere Startposition)

Mehr

Diagnostik in der Unterstützten Kommunikation

Diagnostik in der Unterstützten Kommunikation Diagnostik in der Unterstützten Kommunikation Universität zu Köln Department Heilpädagogik und Rehabilitation Diagnostische Modelle und Konzepte Keine standardisierte Verfahren Fragebögen & Erfahrungen

Mehr

TRAININGSEINHEITEN N. 4

TRAININGSEINHEITEN N. 4 TRAININGSEINHEITEN N. 4 1 10. Die Eigenheiten der Altersklasse der 8-10 -Jährigen Die Grundprinzipien für die Erstellung des Trainingsplanes in der Kategorie D- Jugend Die 3 Grundsäulen, die für die sportliche

Mehr

Beispielbild. Lernen & Gedächtnis. Einführung. SoSe 2007

Beispielbild. Lernen & Gedächtnis. Einführung. SoSe 2007 Beispielbild Lernen & Gedächtnis Einführung SoSe 2007 Was ist so aufregend an speichelnden Hunden? Pawlow sche Versuchsanordnung 2 Was ist so aufregend an elektrisierten Ratten? Skinner Box 3 Was ist so

Mehr

Organisatorisches. Modelle selbstgesteuerten Lernens. Aktualisierung der Teilnehmerliste Fotos Anwesenheit: max. 2 Fehltermine Themenauswahl

Organisatorisches. Modelle selbstgesteuerten Lernens. Aktualisierung der Teilnehmerliste Fotos Anwesenheit: max. 2 Fehltermine Themenauswahl Modelle selbstgesteuerten Lernens Seminar: Selbstgesteuertes Lernen Wintersemester 2012/2013 31.10. 2012 Prof. Dr. F. Lipowsky Organisatorisches Aktualisierung der Teilnehmerliste Fotos Anwesenheit: max.

Mehr

Exemplar für Prüfer/innen

Exemplar für Prüfer/innen Exemplar für Prüfer/innen Kompensationsprüfung zur standardisierten kompetenzorientierten schriftlichen Reifeprüfung AHS Juni 2015 Mathematik Kompensationsprüfung Angabe für Prüfer/innen Hinweise zur Kompensationsprüfung

Mehr

Leitidee: Funktionaler Zusammenhang 1. Halbjahr 2007 Quadratische Funktionen und Gleichungen. E.Wittig 08.01.2007

Leitidee: Funktionaler Zusammenhang 1. Halbjahr 2007 Quadratische Funktionen und Gleichungen. E.Wittig 08.01.2007 Kompetenzraster Mathematik Klasse 9 Leitidee: Funktionaler Zusammenhang 1. Halbjahr 2007 Quadratische Funktionen und Gleichungen Allgemeine Kompetenzen Gleichungen und Funktionen Algebra Leitidee Funktionaler

Mehr

Leseprobe. Krawatte binden. Auszug aus dem Doc s Coach, 5. Auflage 2013

Leseprobe. Krawatte binden. Auszug aus dem Doc s Coach, 5. Auflage 2013 Leseprobe Auszug aus dem Doc s Coach, 5. Auflage 2013 Doc s Coach Praktische Fertigkeiten für Klinik & Praxis Probekapitel Auszug aus der 5. Auflage Alle Fertigkeiten step-by-step in Wort und Bild! Matthias

Mehr

Motivation Lehrplan Realschule Klasse 7

Motivation Lehrplan Realschule Klasse 7 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Thomas Rubitzko Vom einfachen Loch zur virtuellen Kamera Was auf Sie zukommt Motivation Ziele Unterrichtsgang anhand von Versuchen, Modellen und Medien Etwas Theorie

Mehr

Unterricht lernwirksam gestalten.

Unterricht lernwirksam gestalten. Unterricht lernwirksam gestalten. Der Aufbau intelligenten Wissens mit kognitiv aktivierenden Lernformen Ralph Schumacher, MINT-Lernzentrum Welche Karten muss man umdrehen, um folgende Regel zu überprüfen:

Mehr

Der Krebs nach dem Krebs

Der Krebs nach dem Krebs Bundestagung 2010 der Frauenselbsthilfe nach Krebs 27.08.2010, 2010 Magdeburg Der Krebs nach dem Krebs Wie häufig ist die zweite Krebserkrankung? Prof. Dr. med. Institut für Krebsepidemiologie e.v. Universität

Mehr

Entscheidungen im Supermarkt

Entscheidungen im Supermarkt Hochschule für Angewandte Psychologie Fachhochschule Nordwestschweiz Entscheidungen im Supermarkt Prof. Dr. Katrin Fischer Fachhochschule Nordwestschweiz, Olten katrin.fischer@fhnw.ch 17.08.2013 Wie entscheiden

Mehr

Kapla-Steine. Worum geht es? Das Material. Was soll gefördert werden? Leitidee Raum und Ebene. Leitidee Muster und Strukturen

Kapla-Steine. Worum geht es? Das Material. Was soll gefördert werden? Leitidee Raum und Ebene. Leitidee Muster und Strukturen Kapla-Steine Worum geht es? Das Material Es handelt sich um Quader aus Fichtenholz mit einer Kantenlänge von 12 mal 2,4 mal 0,8 Zentimetern. Die schlichten Kapla-Steine regen dazu an, dreidimensionale

Mehr

Wissensrepräsentation 2

Wissensrepräsentation 2 Wissensrepräsentation Jürgen Dorn Inhalt Wissen und Intelligenz deklarative versus prozedurale Wissensrepräsentation Wissensbasierte Systeme Wissensrepräsentationsformalismen Das Auto springt nicht an!

Mehr

Systemische Begabungs- und Exzellenzförderung

Systemische Begabungs- und Exzellenzförderung Systemische Begabungs- und Exzellenzförderung Dr. Robert Grassinger Workshop im Rahmen des ÖZBF-Kongresses 2013 08.11.2013 Systemische Begabungs- und Exzellenzförderung Outline 15:45 16:15 Charakterisierung

Mehr

Universität Mannheim NAME:... Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber (DSH) HS 2015

Universität Mannheim NAME:... Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber (DSH) HS 2015 Universität Mannheim NAME:... VORNAME:... Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber (DSH) HS 2015 Hörverstehen (Bearbeitungszeit: 50 Minuten) Lernen und Gedächtnis In

Mehr

Geleitwort... V Vorwort... IX Inhaltsverzeichnis... XIII Abbildungsverzeichnis... XIX Tabellenverzeichnis... XXIII Abkürzungsverzeichnis...

Geleitwort... V Vorwort... IX Inhaltsverzeichnis... XIII Abbildungsverzeichnis... XIX Tabellenverzeichnis... XXIII Abkürzungsverzeichnis... Inhaltsverzeichnis XIII Inhaltsverzeichnis Geleitwort... V Vorwort... IX Inhaltsverzeichnis... XIII Abbildungsverzeichnis... XIX Tabellenverzeichnis... XXIII Abkürzungsverzeichnis... XXV A Einführung in

Mehr

Mathematische und statistische Methoden I

Mathematische und statistische Methoden I Prof. Dr. G. Meinhardt 6. Stock, Wallstr. 3 (Raum 06-206) Sprechstunde jederzeit nach Vereinbarung und nach der Vorlesung. Mathematische und statistische Methoden I Dr. Malte Persike persike@uni-mainz.de

Mehr