Entwicklung der Jugendkriminalität Auszüge der Wiesbadener Erklärung aus 2007, 12. DPT
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- Timo Straub
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1 1 Entwicklung der Jugendkriminalität Auszüge der Wiesbadener Erklärung aus 2007, 12. DPT Im Hellfeld der PKS geht die Jugendkriminalität als Gesamtphänomen in jüngerer Zeit wieder zurück (nach deutlichem und nachhaltigem Anstieg in den 1990er Jahren) Im Bereich der Körperverletzungen weiterhin sichtbarer steigender Trend bei den amtlich registrierten Delikten KfN 2009: Laut PKS im Untersuchungsgebiet 54% Anstieg bei Körperverletzungen in 10 Jahren, 28,4 % bei Jugendgewalt allgemein
2 2 Entwicklung der Jugendkriminalität Auszüge der Wiesbadener Erklärung aus 2007, 12. DPT Aber Vorsicht Interpretation der bei PKS!: Deutliche häufigere polizeiliche Registrierung der von Jugendlichen verübten Gewalttaten Stadt-Land / Nord-Süd Gefälle beim Anzeigeverhalten Erklärung anhand aktueller Dunkelfeldbefragungen: Sensibilisierung der Bevölkerung Steigende Anzeigebereitschaft (KfN 2009: Steigerungsraten bei der Anzeigebereitschaft um 20 50% in 10 Jahren )
3 3 Entwicklung der Jugendkriminalität Auszüge der Wiesbadener Erklärung aus 2007, 12. DPT Die Gewaltraten bei empirischen Jugendstudien bleiben bei Täter- und Opferbefragungen je nach Befragungsgebiet entweder überwiegend konstant oder gehen sogar zurück Aktuell (2009) belegt durch Studie BMI /KfN: in keiner der acht Städte angestiegen, und überwiegend beträchtlich gesunken Feststellung einer eher abnehmenden Gewaltbereitschaft und zunehmender Missbilligung von Gewalt
4 4 Entwicklung der Jugendkriminalität Auszüge der Wiesbadener Erklärung aus 2007, 12. DPT Bei Gesamtabwägung aller Umstände keine Anhaltspunkte für eine insgesamt dramatisch gewalttätigere und brutalere Jugend in Deutschland!
5 5 Entwicklung der Jugendkriminalität Auszüge der Wiesbadener Erklärung aus 2007, 12. DPT Folgerungen: Die öffentliche Wahrnehmung einer immer häufiger kriminellen und brutaleren Jugend lässt sich mit empirischen Befunden nicht belegen Auch die weit verbreitete Annahme einer deutlich zunehmenden Gewalt von Mädchen oder Gewalt an Schulen lässt sich nicht belegen.
6 6 Entwicklung der Jugendkriminalität Auszüge der Wiesbadener Erklärung aus 2007, 12. DPT Ursachen des Auseinandertriftens von öffentlicher Wahrnehmung und empirischen Befunden: Medienberichterstattung über spektakuläre, tatsächlich in Abständen vorkommende Einzelfälle Geringe Thematisierung eher unspektakulärer statistischer Befunde
7 Risikofaktoren Gewalt und Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen
8 8 Persönlichkeit und Einstellungen Ruhelosigkeit, Aufmerksamkeitsschwäche Impulsivität, Hohe Risikobereitschaft (KfN 2009: hohe Risikosuche) Geringe Fähigkeit, Belohnungen aufzuschieben Gewaltbefürwortende Einstellungen Gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen
9 9 Familie Kriminalität der Eltern Geringe elterliche emotionale Wärme Mangelnde elterliche Aufsicht Inkonsistenter und ineffizienter Erziehungsstil Elterliche Gewalt gegenüber dem Kind oder zwischen den Elternteilen (KfN 2009)
10 10 Schule Schulische Probleme Schwänzen (KfN 2009: mehr als 5 Tage geschwänzt) Geringe schulische Motivation Unklare Regeldurchsetzung in der Schule Negatives Schulklima
11 11 Gleichaltrige und Lebensstil Gewaltbefürwortende Normen unter Freunden und Delinquenz in der Clique (KfN: mehr als 5 gewalttätige Freunde) Actionorientierter Lebensstil (KfN 2009: hohe Risikosuche) Konsum gewaltfördernder Medieninhalte (KfN 2009: hoher Gewaltmedienkonsum) KfN 2009: häufiger Alkoholskonsum
12 12 Nachbarschaft und soziales Umfeld Soziale Benachteiligung Geringer Zusammenhalt im Quartier Geringes Engagement für geteilte Anliegen KfN 2009: Gewaltopfererfahrungen in den letzten 12 Monaten
13 Schutzfaktoren SPIN / CTC Familie Familiärer Zusammenhalt Gelegenheit zur pro-sozialen innerfamiliären Mitwirkung Honorierung innerfamiliärer Mitwirkung Schule Gelegenheit zur pro-sozialen Mitwirkung KfN 2009: hohe Schulbindung
14 Schutzfaktoren SPIN / CTC Persönliche Ebene / Peers Stabile Werteordnung Religiösität Nachbarschaft Gelegenheit zur pro-sozialen Mitwirkung Honorierung pro-sozialer Mitwirkung KfN 2009: Sozialer Zusammenhalt in der Nachbarschaft
15 15 Präventions- und Interventionsprogramme mit Aussicht auf Erfolg sollten bei den genannten und in vielen Studien nachgewiesenen Risikound oder Schutzfaktoren ansetzen. (s.a. Risikoschutzfaktoren SPIN / CTC)
16 Ziel des Wettbewerbs: Stärkung der Schutzfaktoren Pro-soziale Mitwirkung an der Schule Innerfamiliäre pro-soziale Mitwirkung Honorierung der Mitwirkung Überprüfung der Zielerreichung anhand der SPIN - Befragungen
17 Teilnahmebedingungen: Mädchen und Jungen ab 12 Jahren Einzeln, als Gruppe oder Klasse Anmeldeschluss: 01. Dezember 2010 Anmeldevordruck und Teilnahmebedingungen unter Tel: max. drei Beiträge pro Schule Kategorien: Bildende Kunst, Sprache, Film / Video, Musik
18 Präsentation und Prämierung der Beiträge auf dem 2. Papenburger Präventionstag im Forum alte Werft Preise je Kategorie: 600,- (300,- / 200,- / 100,- ) Gesamt: 2400,- Preisgeld + Bonuspreis für die Erstplatzierten: Präsentation des Beitrages aus dem 16. Deutschen Präventionstag am 30./31. Mai 2011 in Oldenburg Einladung der ganzen Klasse auf Einen Tagesausflug nach Oldenburg
19 19 Bullying-Präventions-Programm nach Dan Olweus Entwicklung in Bergen, Norwegen, Ursprungsprogramm , Evaluation Anfang der 90er in Schleswig- Holstein, Blue Print-Modell aus den USA Bullying = tyrannisieren, einschüchtern oder schikanieren Tyrannisierer in Schulen haben deutlich erhöhtes Risiko, als Erwachsene kriminelle Handlungen zu begehen
20 20 Bullying-Präventions-Programm nach Dan Olweus Vorrangiges Ziel: Reduzierung von tyrannisierendem Verhalten von Kindern und Jugendlichen Durch Verbesserung der Beziehungen zwischen den Jugendlichen Schule soll sichere und angenehme Umgebung sein Aktive Einbeziehung von Eltern und Lehrern
21 21 Bullying-Präventions-Programm nach Dan Olweus Ein Mehrebenenmodell Maßnahmen auf der Schulebene Maßnahmen auf der Klassenebene Maßnahmen auf der individuellen Ebene Einbeziehung der Schüler und der Eltern
22 22 Bullying-Präventions-Programm nach Dan Olweus Wirksamkeit (Ursprungsprogramm): Im Verlaufe der dem Präventionsprogramm folgenden zwei Jahre fiel die Rate der Bullying-Vorkommen um 50% Sichtbares Verbessern des Schulklimas Deutlicher Rückgang der Rate von antisozialem Verhalten (Vandalismus, Diebstahl und Schulschwänzen)
23 23 Bullying-Präventions-Programm nach Dan Olweus Literaturempfehlung: Olweus, Dan, Gewalt in der Schule Was Lehrer und Eltern wissen sollten- und tun können, Bern 1996 (2. Aufl.) Verlag Hans Huber
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