Lösung zur Übung 19 SS 2012

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Lösung zur Übung 19 SS 2012"

Transkript

1 Lösung zur Übung 19 SS 01 69) Beim radioaktiven Zerfall ist die Anzahl der pro Zeiteinheit zerfallenden Kerne dn/dt direkt proportional zur momentanen Anzahl der Kerne N(t). a) Formulieren Sie dazu die entsprechende Differentialgleichung. Aufstellen der Differentialgleichung Der radioaktive Zerfall kann stark vereinfacht durch die folgende Reaktionsgleichung N N i + dargestellt werden. Für diese Reaktion wird nun die Differentialgleichung aufgestellt. Die Startkonzentration wird mit [N] 0 und die Konzentration zum Zeitpunkt t erhält die Bezeichnung [N] Mithilfe dieser Definitionen erhalten wir die Differentialgleichung in folgender Form d[n] dt = k 1 [N] (1) k 1 beschreibt hierbei die Proportionalität der Konzentration zur Geschwindigkeit. Sie trägt den Index 1 weil an der Reaktion nur eine Substanz beteiligt ist.die Proptionalitätskonstante trägt die Einheit [1/s] auf diese Weise steht rechts und links vom gleichheitszeichen die gleiche Einheit. Wir gehen wie üblich vor, indem wir eine Trennung der Variablen und im Anschluß eine unbestimmte Integration durchführen. d[n] [N] = k 1 dt () ln[n] = k 1 t + c (3) Da die Ausgangskonzentration (t=0) bekannt ist können wir die Integrationskonstante bestimmen. c = ln[n] 0 (4) ln[n] = k 1 t + ln[n] 0 (5) ln [N] [N] 0 = k 1 t (6) Falls wir diese Darstellung nicht mögen schreiben wir sie stattdessen [N] = [N] 0 e k 1t (7) 1

2 b) Ein Maß für die Radioaktivität ist die Halbwertszeit. Sie gibt das Zeitintervall an, in der die Hälfte einer gegebenen Anzahl von Kernen zerfällt. In welchem Zusammenhang steht die Halbwertszeit zu der Proportionalitätskonstante (Zerfallskonstante) aus Aufgabe 69 a) Lösung Um den Zusammenhang zwischen der Proportionalitätskonstante(k 1 ) und der Halbwertszeit (τ 1/ )zu bedienen wir uns folgendem Ansatz. Wir wissen das zum [N] τ/ = [N] 0 (8) Diesen Ausdruck setzten wir einfach in die zuvor hergeleitete Formel ein und lösen nach τ 1/ auf. ln [N] 0 [N] 0 = k 1 τ/ (9) ln [N] 0 [N] 0 k 1 = τ 1/ (10) ln 1 = τ k 1/ 1 (11) ln = τ k 1/ 1 (1)

3 70) Zigarettenrauch enthält das radioaktive Isotop Polonium 10, das ein α-strahler mit einer Halbwertszeit von Tagen ist. Der Rauch enthält Poloniumisotope. Nach wie viel Tagen sind noch Isotope vorhanden? konventionelle Lösung Wir verwenden für diese Aufgabe den in Aufgabe 69 hergeleiteten Zusammenhang zwischen reaktionskonstante und Halbwertszeit. τ 1/ = ln() k Die Halbwertszeit ist bekannt und wird einfach eingesetzt. (13) k = ln() τ 1/ (14) k = ln() (15) Wir sparen uns an dieser das genaue ausrechnen und setzten den Ausdruck stattdessen so wie er ist in die Formel für die erste Reaktionsordnung ein N = N 0 e kt (16) N = N 0 e ln() t (17) N = e ln() t (18) N ( ) 0 N ln = ln() N 0 t (19) ( ) ln N N0 = t (0) ln() Nun setzten wir die Anzahl der Atome ein und rechnen den Wert aus. Antwort ln ( ) ln() ln ( 1 8 ) ln() ln(8) ln() ln( 3 ) ln() = t (1) = t () = t (3) = t (4) 3 ln() = t (5) ln() 3 = 414 = t (6) Nach genau 414 Tagen befinden sich noch Isotope im Körper. 3

4 71) Man zeige, dass jede Lösung der DGL y (t) + a y(t) = be ct für t gegen null konvergiert, wobei a und c positive Konstanten sind und b eine beliebige reele Zahl. Lösen der homogenen DGL Bei dieser Aufgabe handelt es sich um eine inhomogene Differentialgleichung. In diesen Fällen wird zuerst die homogene DGL gelöst. Wir trennen zuerst die Variablen. Nun integrieren wir. y (t) + a y(t) = 0 (7) dy dt + a y = 0 (8) dy = a y dt (9) dy = a ydt (30) dy = adt y (31) 1 y dy = adt (3) ln y = at + c (33) y(x) = Ce at (34) Damit haben wir die Lösung der homogenen Differentialgleichung. Zur Lösung der inhomogenen Differentialgleichung wenden wir die Methode Variation der Konstante an. Einsetzen der inhomogenen Lösung in die DGL y Inh. (t) = C(t)e at (35) y Inh. (t) = C (t)e at ac(t)e at (36) C (t)e at ac(t)e at + a [C(t)e at] = be ct (37) C (t)e at ac(t)e at + ac(t)e at = be ct (38) Nun setzen wir C(t) in die Lösung der inhomogenen DGl ein. C (t)e at = be ct (39) C (t) = be ct e at = be t(a c) (40) C (t)dt = C(t) = b a c et(a c) (41) y(t) = b a c et(a c) e at (4) y(t) = b a c et(a c) at (43) y(t) = b a c e ct = De ct (44) Anhand der Formel erkennen wir auf Anhieb, dass die Funktion für t gegen Null strebt, wenn c > 0 ist. 4

5 7) Gesucht sind die Lösungen folgender Anfangswertprobleme a) y 3y 4y = 0 y(0) = 1 y (0) = 0 Lösung durch das aufstellen einer charakteristischen Gleichung Um Differentialgleichung ter Ordnung zu lösen beginnen wir mit dem Aufstellen der charakteristischen Gleichung. y 3y 4y = 0 (45) Wir ersetzen einfach die funktionellen Ausdrücke in der DGL durch eine Konstante. Hierbei erhält die Konstante bei er zweiten Ableitung einen exponentiellen Grad von, die erste Ableitung einen Grad von 1. Die einfache Funktion wird durch keine Konstante ersetzt, da der theoretische Exponent einen Wert von Null hätte wodurch die Konstante gleich 1 wird. k 3k 4 = 0 (46) Nach dem wir die charakteristische Gleichung aufgestellt haben wird sie im nächsten Schritt gelöst. Hierzu bedienen wir uns der pq-formel. Die Ergebnisse lauten wie folgt. k 1 = 4 (47) k = 1 (48) Da wir zwei verschiedene Lösungen erhalten setzen wir die Konstanten in die Lösungsformel für reelle unterschiedliche Lösungen ein. y(x) = c 1 e 4x + c e x (49) Bevor wir uns dem Anfangswertproblem widmen bestimmen wir zuerst die Ableitungen und führen die Probe durch. Die Ableitung setzen wir in die DGL ein. y(x) = c 1 e 4x + c e x (50) y (x) = 4c 1 e 4x c e x (51) y (x) = 16c 1 e 4x + c e x (5) 16c 1 e 4x + c e x 3 [ 4c 1 e 4x c e x] 4 [ c 1 e 4x + c e x] = 0 (53) 16c 1 e 4x + c e x 1c 1 e 4x + 3c e x 4c 1 e 4x 4c e x = 0 (54) 0 = 0 (55) 5

6 Nachdem uns die Probe zeigt, dass das Ergebnis richtig ist wenden wir uns den Bedingungen zu. Wir setzen nun einfach die Bedingungen in die einzelnen Formeln ein. Die gesuchte Funktion hat somit die Formel: b) y + y 10y = 0 y(1) = 5 y (1) = Lösung durch charakteristische Gleichung Wir gehen wie in der vorherigen Teilaufgabe vor. Aufstellen der charakteristischen Gleichung. Lösen der charakteristischen Gleichung. y(0) = 1 = c 1 e c e 0 (56) y(0) = 1 = c 1 + c (57) y (0) = 0 = 4c 1 e 4 0 c e 0 (58) y (0) = 0 = 4c 1 c (59) c = 4c 1 (60) y(0) = 1 = c 1 + 4c 1 (61) 1 = 5c 1 (6) 1/5 = c 1 (63) c = 4/5 (64) y(x) = 1/5e 4x + 4/5e x (65) y + y 10y = 0 (66) k + k 10 = 0 (67) k 1 = (68) k = 5 (69) Einsetzen in die Formel für reelle unterschiedliche Lösungen. im Anschluss führen wir die Probe durch. y(x) = c 1 e x + c e 5 x (70) y (x) = c 1 e x 5 c e 5 x (71) y (x) = 4c 1 e x c e 5 x (7) [4c 1 e x + 54 ] c e 5 x + c 1 e x 5 [ c e 5 x 10 c 1 e x + c e 5 x] = 0 (73) 8c 1 e x + 5 c e 5 x + c 1 e x 5 c e 5 x 10c 1 e x + 10c e 5 x = 0 (74) 0 = 0 (75) 6

7 Unser Ergebnis erfüllt die DGL weswegen wir nun die Bedingungen einsetzen um die Koeffizienten c 1 und c zu bestimmen. y(1) = 5 = c 1 e + c e 5 (76) y (1) = = c 1 e 5 c e 5 (77) Leider kürzt sich nichts auf Anhieb weg. Wir multiplizieren daher die erste Formel (y(1)) mit und ziehen die zweite Formel (y (1)) von ihr ab. 10 = c 1 e + c e 5 (78) = c 1 e 5 c e 5 (79) 8 = c e 5 (80) c = 16 9 e 5 (81) Diesen Ausdruck setzen wir nun einfach in die Funktion y(1) oder y (1) ein. Die Lösung folgt hieraus zu: 5 = c 1 e e 5 e 5 (8) = c 1 e e 5 e 5 (83) 5 = c 1 e (84) = c 1 e (85) e = c 1 (86) e = c 1 (87) 9 9 e = c 1 (88) 58 9 e = c 1 (89) 9 9 e = c 1 (90) y(x) = 9 9 e e x e 5 e 5 x (91) y(x) = 9 9 ex e 5 5 x (9) 7

8 73) Zur Berechnung von DGLs wird gerne die Laplace-Transformation verwendet. Eine Funktion f(t) ist im Intervall 0 t definiert. Unter der laplace-transformierten F (s) von f(t) versteht man das uneigentliche Integral F (s) = 0 f(t)e st dt Man berechne zunächst die Laplace-Transformierte von f(t) = 1. Durch einfaches befolgen der Aufgabenstellung Zuerst setzen wir wie angegeben f(t) = 1 Nun integrieren wir einfach nach t. F (s) = 0 1e st dt (93) F (s) = [ ] 1 s e st 0 (94) Als nächstes setzen wir die Grenzen ein. F (s) = 0 1 s F (s) = 1 s (95) (96) CC-BY-SA 3.0 Martin Labus / Mario Krieg 8

Diese Fragen sollten Sie auch ohne Skript beantworten können: Was beschreibt der Differenzenquotient? Wie kann man sich die Steigung im vorstellen? Wa

Diese Fragen sollten Sie auch ohne Skript beantworten können: Was beschreibt der Differenzenquotient? Wie kann man sich die Steigung im vorstellen? Wa 103 Diese Fragen sollten Sie auch ohne Skript beantworten können: Was beschreibt der Differenzenquotient? Wie kann man sich die Steigung im vorstellen? Was bedeutet das für die Ableitungen? Was ist eine

Mehr

Übungen Theoretische Physik I (Mechanik) Blatt 5 ( )

Übungen Theoretische Physik I (Mechanik) Blatt 5 ( ) TU München Prof. P. Vogl Beispiel 1: Übungen Theoretische Physik I (Mechanik) Blatt 5 (26.08.11) Nach Gompertz (1825) wird die Ausbreitung von Rostfraß auf einem Werkstück aus Stahl durch eine lineare

Mehr

Differentialgleichungen

Differentialgleichungen Differentialgleichungen Eine einfache Differentialgleichung löst man bereits beim Integrieren in der Oberstufe. Sie hat die Form y (x) = f(x) und y wird gesucht. Beispiel: y (x) = 6x² - 4x + 1 fl y(x)

Mehr

Lösungen der Aufgaben zu Kapitel 10

Lösungen der Aufgaben zu Kapitel 10 Lösungen der Aufgaben zu Kapitel 10 Abschnitt 10.2 Aufgabe 1 (a) Die beiden Funktionen f(x) = 1 und g(y) = y sind auf R definiert und stetig. 1 + x2 Der Definitionsbereich der Differentialgleichung ist

Mehr

5.4 Uneigentliche Integrale

5.4 Uneigentliche Integrale 89 Wir dividieren die Potenzreihe von sin(t) gliedweise durch t und erhalten sint t = t (t t3 3! + t5 5! + ) = t2 3! + t4 5! +. Diese Reihe ist konvergent für alle t R. Nun integrieren wir gliedweise.

Mehr

Mathematische Methoden für Informatiker

Mathematische Methoden für Informatiker Prof. Dr. www.math.tu-dresden.de/ baumann 8.12.2016 20. Vorlesung Differentialgleichungen n-ter Ordnung Lösung einer Differentialgleichung Veranschaulichung der Lösungsmenge Anfangswertprobleme Differentialgleichungen

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen Aufgaben, Teil 1

Gewöhnliche Differentialgleichungen Aufgaben, Teil 1 Gewöhnliche Differentialgleichungen Aufgaben, Teil 1 4-E1 4-E2 4-E3 Gewöhnliche Differentialgleichung: Aufgaben Bestimmen Sie allgemeine und spezielle Lösungen der folgenden Differentialgleichungen Aufgabe

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen. Teil II: Lineare DGLs mit konstanten Koeffizienten

Gewöhnliche Differentialgleichungen. Teil II: Lineare DGLs mit konstanten Koeffizienten - 1 - Gewöhnliche Differentialgleichungen Teil II: Lineare DGLs mit konstanten Koeffizienten Wir wenden uns jetzt einer speziellen, einfachen Klasse von DGLs zu, die allerdings in der Physik durchaus beträchtliche

Mehr

Differentialgleichungen

Differentialgleichungen Kapitel Differentialgleichungen Josef Leydold Mathematik für VW WS 05/6 Differentialgleichungen / Ein einfaches Modell (Domar) Im Domar Wachstumsmodell treffen wir die folgenden Annahmen: () Erhöhung der

Mehr

Differentialgleichungen

Differentialgleichungen Kapitel 14 Differentialgleichungen Josef Leydold Mathematik für VW WS 2017/18 14 Differentialgleichungen 1 / 41 Ein einfaches Modell (Domar) Im Domar Wachstumsmodell treffen wir die folgenden Annahmen:

Mehr

5 Gewöhnliche Differentialgleichungen

5 Gewöhnliche Differentialgleichungen 5 Gewöhnliche Differentialgleichungen 5.1 Einleitung & Begriffsbildung Slide 223 Natürliches Wachstum Eine Population bestehe zur Zeit t aus N(t) Individuen. Die Population habe konstante Geburts- und

Mehr

12 Gewöhnliche Differentialgleichungen

12 Gewöhnliche Differentialgleichungen 12 Gewöhnliche Differentialgleichungen 121 Einführende Beispiele und Grundbegriffe Beispiel 1 ( senkrechter Wurf ) v 0 Ein Flugkörper werde zum Zeitpunkt t = 0 in der Höhe s = 0 t = 0 s = 0 mit der Startgeschwindigkeit

Mehr

6 Differentialgleichungen

6 Differentialgleichungen 93 6 Differentialgleichungen Eine Differentialgleichung ist eine Gleichung, in der eine unbekannte Funktion y = y(x) und Ableitungen (die erste oder auch höhere) von y vorkommen. Lösungen einer Differentialgleichung

Mehr

Serie 13: Online Test

Serie 13: Online Test D-ERDW, D-HEST, D-USYS Mathematik I HS 13 Dr. Ana Cannas Serie 13: Online Test Einsendeschluss: 31. Januar 214 Bei allen Aufgaben ist genau eine Antwort richtig. Lösens des Tests eine Formelsammlung verwenden.

Mehr

Exponentielles Wachstum:

Exponentielles Wachstum: Exponentielles Wachstum: Bsp.: Ein Wald hat zum Zeitpunkt t = 0 einen Holzbestand von N 0 = N(0) = 20 000 m 3. Nach 0 Jahren ist der Holzbestand auf 25 000 m 3 angewachsen. a) Nimm an, dass die Zunahme

Mehr

2. Übungsblatt zur Mathematik III für MB/MPE, LaB/WFM, VI, WI/MB

2. Übungsblatt zur Mathematik III für MB/MPE, LaB/WFM, VI, WI/MB Fachbereich Mathematik Prof. Dr. J. Lang Dipl.-Math. C. Schönberger Dipl.-Math. L. Kamenski WS 007/08 6.Oktober 007. Übungsblatt zur Mathematik III für MB/MPE, LaB/WFM, VI, WI/MB Gruppenübung Aufgabe G4

Mehr

Lösung - Serie 25. D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger

Lösung - Serie 25. D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie 25 1. Wie lautet die charakteristische Gleichung der Differentialgleichung y + 2y + y = 0? (a) λ 3 + 2λ + 1 = 0 (b) λ 3 + 2λ = 0 (c)

Mehr

(c) Nach wievielen Wochen ist etwa die Hälfte aller Einwohner erkrankt?

(c) Nach wievielen Wochen ist etwa die Hälfte aller Einwohner erkrankt? Mathematik I für Naturwissenschaften Dr. Christine Zehrt 15.11.18 Übung 9 (für Pharma/Geo/Bio) Uni Basel Besprechung der Lösungen: 19. November 018 in den Übungsstunden Aufgabe 1 In einer Stadt breitet

Mehr

Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 3

Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 3 Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 3 Prof. Dr. Norbert Pietralla/Sommersemester c.v.meister@skmail.ikp.physik.tu-darmstadt.de Aufgabe : Berechnen Sie die bestimmten Integrale: π/ 3 cos(x)

Mehr

Systemtheorie. Vorlesung 6: Lösung linearer Differentialgleichungen. Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, Manfred Strohrmann

Systemtheorie. Vorlesung 6: Lösung linearer Differentialgleichungen. Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, Manfred Strohrmann Systemtheorie Vorlesung 6: Lösung linearer Differentialgleichungen Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, Manfred Strohrmann Einführung Viele technischen Anwendungen lassen sich zumindest näherungsweise

Mehr

Radioaktiver Zerfall

Radioaktiver Zerfall 11.3.2 Radioaktiver Zerfall Betrachtet man einen einzelnen instabilen Atomkern, so kann nicht vorhergesagt werden zu welchem Zeitpunkt der Atomkern zerfällt. So könnte der Atomkern im nächsten Moment,

Mehr

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Dr. A. Caspar ETH Zürich, August 2011 D BIOL, D CHAB Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Bitte ausfüllen! Name: Vorname: Legi-Nr.: Nicht ausfüllen! Aufgabe Punkte Kontrolle 1 2 3 4 5 6 Total Vollständigkeit

Mehr

Gewöhnliche Dierentialgleichungen

Gewöhnliche Dierentialgleichungen Gewöhnliche Dierentialgleichungen sind Gleichungen, die eine Funktion mit ihren Ableitungen verknüpfen. Denition Eine explizite Dierentialgleichung (DGL) nter Ordnung für die reelle Funktion t x(t) hat

Mehr

[A] = c(a) in den Einheiten mol/l (1) Eine tiefgestellte Null wie bei [A] 0 zeigt an, dass es sich um eine Anfangskonzentration

[A] = c(a) in den Einheiten mol/l (1) Eine tiefgestellte Null wie bei [A] 0 zeigt an, dass es sich um eine Anfangskonzentration 1 Ableitung des Massenwirkungsgesetzes Mit dem Umfüllexperiment haben wir herausgefunden, dass die Stoffmengen oder die Stoffmengenkonzentrationen im Gleichgewicht auf einen Grenzwert zulaufen. Außerdem

Mehr

Systeme von Differentialgleichungen. Beispiel 1: Chemische Reaktionssysteme. Beispiel 2. System aus n Differentialgleichungen 1. Ordnung: y 1.

Systeme von Differentialgleichungen. Beispiel 1: Chemische Reaktionssysteme. Beispiel 2. System aus n Differentialgleichungen 1. Ordnung: y 1. Systeme von Differentialgleichungen Beispiel : Chemische Reaktionssysteme System aus n Differentialgleichungen Ordnung: y (x = f (x, y (x,, y n (x Kurzschreibweise: y y 2 (x = f 2(x, y (x,, y n (x y n(x

Mehr

Kapitel 7. Differenzengleichungen

Kapitel 7. Differenzengleichungen apitel 7 Differenzengleichungen I n h a ltsverze ichnis DIFFERENZENGLEICHUNGEN... 3 EINFÜHRUNG UND BEISPIELE... 3 DIFFERENZENGLEICHUNG 1. ORDNUNG... 3 ELEMENTARE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN... 4 GEWÖHNLICHE

Mehr

Analysis I. Vorlesung 29

Analysis I. Vorlesung 29 Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2013/2014 Analysis I Vorlesung 29 Homogene lineare gewöhnliche Differentialgleichungen Definition 29.1. Eine Differentialgleichung der Form y = gt)y mit einer Funktion

Mehr

Modulprüfung Mathematik IV Fachrichtung: Computer Science in Engineering, Computervisualistik, Informatik, Wirtschaftsinformatik SS

Modulprüfung Mathematik IV Fachrichtung: Computer Science in Engineering, Computervisualistik, Informatik, Wirtschaftsinformatik SS Fakultät für Mathematik Institut für Algebra und Geometrie Prof. Dr. Martin Henk, Dr. Michael Höding Modulprüfung Mathematik IV Fachrichtung: Computer Science in Engineering, Computervisualistik, Informatik,

Mehr

Serie 13. Analysis D-BAUG Dr. Cornelia Busch FS 2016

Serie 13. Analysis D-BAUG Dr. Cornelia Busch FS 2016 Analysis D-BAUG Dr. Cornelia Busch FS 2016 Serie 13 1. Prüfungsaufgabe 4, Winter 2014. Bestimmen Sie die Funktion, für die gilt: An jeder Stelle des Definitionsbereichs ist die Steigung des Graphen der

Mehr

Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung

Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung Eine lineare Differentialgleichung 1. Ordnung hat folgende Gestalt: +f() = r(). Dabei sind f() und r() gewisse, nur von abhängige Funktionen. Wichtig: sowohl

Mehr

Lösungen zum 9. Übungsblatt zur Vorlesung Höhere Mathematik II für biw/ciw/mach/mage/vt

Lösungen zum 9. Übungsblatt zur Vorlesung Höhere Mathematik II für biw/ciw/mach/mage/vt Karlsruher Institut für Technologie Institut für Algebra und Geometrie PD Dr. F. Hettlich Dr. S. Schmitt Dipl.-Math. J. Kusch Karlsruhe, den 09.06.20 Lösungen zum 9. Übungsblatt zur Vorlesung Höhere Mathematik

Mehr

D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 23

D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 23 D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie 23 1. Gegeben ist eine lineare und homogene Differenzialgleichung, welche y : sin als Lösung besitzt. Welche der folgenden Aussagen

Mehr

4. Differentialgleichungen

4. Differentialgleichungen 4. Differentialgleichungen Prof. Dr. Erich Walter Farkas 10.11.2011 Seite 1 Einleitung Viele in der Natur stattfindende Vorgänge können durch sogenannte Differentialgleichungen beschrieben werden. Unter

Mehr

Bestimmen Sie die Lösung des Anfangswertproblems. y (x) 4y (x) 5y(x) = 6e x. y(0) = y (0) = 0.

Bestimmen Sie die Lösung des Anfangswertproblems. y (x) 4y (x) 5y(x) = 6e x. y(0) = y (0) = 0. Aufgabe Bestimmen Sie die Lösung des Anfangswertproblems y (x) 4y (x) 5y(x) = 6e x y(0) = y (0) = 0. Zunächst bestimmen wir die Lösung der homogenen DGL. Das charakteristische Polynom der DGL ist λ 2 4λ

Mehr

Analysis I. 14. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching

Analysis I. 14. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching Analysis I 4. Übungsstunde Steven Battilana stevenb@student.ethz.ch battilana.uk/teaching June 6, 207 Erinnerung Die Reihe a k konvergiert falls, lim S n = lim n n n a k =: a k existiert. Satz (Majoranten/Minorantenkriterium)

Mehr

- 1 - angeführt. Die Beschleunigung ist die zweite Ableitung des Ortes x nach der Zeit, und das Gesetz lässt sich damit als 2.

- 1 - angeführt. Die Beschleunigung ist die zweite Ableitung des Ortes x nach der Zeit, und das Gesetz lässt sich damit als 2. - 1 - Gewöhnliche Differentialgleichungen Teil I: Überblick Ein großer Teil der Grundgesetze der Phsik ist in Form von Gleichungen formuliert, in denen Ableitungen phsikalischer Größen vorkommen. Als Beispiel

Mehr

6 Gewöhnliche Differentialgleichungen

6 Gewöhnliche Differentialgleichungen 6 Gewöhnliche Differentialgleichungen Differentialgleichungen sind Gleichungen in denen nicht nur eine Funktion selbst sondern auch ihre Ableitungen vorkommen. Im einfachsten Fall gibt es eine unabhängige

Mehr

Die Differentialgleichung :

Die Differentialgleichung : Die Differentialgleichung : Erstellt von Judith Ackermann 1.) Definition, Zweck 1.1) verschiedene Arten von Differentialgleichungen 2.) Beispiele und Lösungswege 2.1) gewöhnliche Differentialgleichungen

Mehr

THM Studium Plus, SS 2014 Mathematik 2 für Wirtschaftsingenieure Dr. Frank Morherr Übungsblatt 9

THM Studium Plus, SS 2014 Mathematik 2 für Wirtschaftsingenieure Dr. Frank Morherr Übungsblatt 9 THM Studium Plus, SS 04 Mathematik für Wirtschaftsingenieure Dr. Frank Morherr Übungsblatt 9 Lösung Gewöhnliche Di erentialgleichungen, Trennung der Variablen, Variation der Konstanten, eulersche homogene

Mehr

4 Gewöhnliche Differentialgleichungen

4 Gewöhnliche Differentialgleichungen 4 Gewöhnliche Differentialgleichungen 4.1 Einleitung Definition 4.1 Gewöhnliche Differentialgleichung n-ter Ordnung Eine Gleichung, in der Ableitungen einer unbekannten Funktion y = y(x) bis zur n-ten

Mehr

Höhere Mathematik für Ingenieure 2

Höhere Mathematik für Ingenieure 2 Prüfungklausur (A) zum Modul Höhere Mathematik für Ingenieure 5. Juli 8, 8. - 1. Uhr (1.Termin) - Lösungen zum Theorieteil - Aufgabe 1: Die -periodische Funktion f : R R sei auf [, ) gegeben durch + 3,

Mehr

Klausur-Übungen Gewöhnliche Differentialgleichungen - Analysis 2. x (t) = tx(t), t R

Klausur-Übungen Gewöhnliche Differentialgleichungen - Analysis 2. x (t) = tx(t), t R Tutor: Martin Friesen, martin.friesen@gm.de Klausur-Übungen Gewöhnliche Differentialgleichungen - Analysis 1. Man berechne alle Lösungen der Differentialgleichung: (t) = t(t), t R Wir benutzten hier den

Mehr

mathphys-online Abiturprüfung Berufliche Oberschule 2007 Mathematik 13 Technik - A I - Lösung Teilaufgabe 1.0 x Gegeben ist die Funktion f a

mathphys-online Abiturprüfung Berufliche Oberschule 2007 Mathematik 13 Technik - A I - Lösung Teilaufgabe 1.0 x Gegeben ist die Funktion f a Abiturprüfung Berufliche Oberschule 007 Mathematik 3 Technik - A I - Lösung Teilaufgabe.0 Gegeben ist die Funktion f a mit f a ( ) ln mit a IR + und der maimalen Definitionsmenge D IR. a fa Teilaufgabe.

Mehr

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analsis Dr. I. Anapolitanos Dipl.-Math. Sebastian Schwarz SS 07.05.07 Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Mehr

MATHEMATIK 2 FÜR DIE STUDIENGÄNGE CHE- MIE UND LEBENSMITTELCHEMIE

MATHEMATIK 2 FÜR DIE STUDIENGÄNGE CHE- MIE UND LEBENSMITTELCHEMIE Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Mathematik, Institut für Numerische Mathematik MATHEMATIK 2 FÜR DIE STUDIENGÄNGE CHE- MIE UND LEBENSMITTELCHEMIE Gewöhnliche Differentialgleichungen Prof.

Mehr

6 Differentialgleichungen

6 Differentialgleichungen 88 6 Differentialgleichungen Eine Differentialgleichung ist eine Gleichung, in der eine unbekannte Funktion y = y(x) und Ableitungen (die erste oder auch höhere) von y vorkommen. Lösungen einer Differentialgleichung

Mehr

42. Radioaktivität. 35. Lektion Radioaktivität

42. Radioaktivität. 35. Lektion Radioaktivität 42. Radioaktivität 35. Lektion Radioaktivität Lernziel: Unstabile Kerne zerfallen unter Emission von α, β, oder γ Strahlung Begriffe Begriffe Radioaktiver Zerfall ktivität Natürliche Radioaktivität Künstliche

Mehr

Homogene lineare Differentialgleichung 1. Ordnung

Homogene lineare Differentialgleichung 1. Ordnung Homogene lineare Differentialgleichung. Ordnung Sanddünen und Integralkurven E Ma Lubov Vassilevskaa E Ma Lubov Vassilevskaa E3 Ma Lubov Vassilevskaa Lineare DGL. Ordnung Definition: Eine Differenzialgleichung.

Mehr

Probeklausur zu Funktionentheorie, Lebesguetheorie und gewöhnlichen Differentialgleichungen

Probeklausur zu Funktionentheorie, Lebesguetheorie und gewöhnlichen Differentialgleichungen MATHEMATISCHES INSTITUT SoSe 24 DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN Probeklausur zu Funktionentheorie, Lebesguetheorie und gewöhnlichen Differentialgleichungen Musterlösung Prof. Dr. P. Pickl Aufgabe Zeigen Sie, dass

Mehr

Höhere Mathematik III für Physik

Höhere Mathematik III für Physik 8..8 PD Dr. Peer Kunstmann M.Sc. Michael Ullmann Höhere Mathematik III für Physik 5. Übungsblatt - Lösungsvorschläge Aufgabe (Homogene Anfangswertprobleme) Lösen Sie erst die folgenden Differentialgleichungssysteme

Mehr

Rückblick auf die letzte Vorlesung

Rückblick auf die letzte Vorlesung Rückblick auf die letzte Vorlesung 1 Lineare autonome Differentialgleichungen 2 Bestimmung des Fundamentalsystems 3 Jordansche Normalform 4 Reelle Fundamentalsysteme Ausblick auf die heutige Vorlesung

Mehr

Alexander Riegel.

Alexander Riegel. Alexander Riegel riegel@uni-bonn.de 2 9 10 Ordinatenachse ( y-achse ) f x Gerade Ordinatenabschnitt f x = 0 Ursprungsgerade Nullstelle f x = x 0 = 0 0 Ursprung (0 0) Abszissenachse ( x-achse ) x f(x 1

Mehr

2.5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung

2.5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung 2.5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung Eine Dgl der Gestalt a n (x)y (n) +a n 1 (x)y (n 1) +...+a 2 (x)y +a 1 (x)y +a 0 (x)y = b(x) heißt lineare Dgl n-ter Ordnung. ( ) Dabei sind a 0, a 1,...,

Mehr

Übung 13. Die Lösungen a) Wir schreiben den Tangens als das Verhältnis von Sinus und Cosinus. tan(x)dx =

Übung 13. Die Lösungen a) Wir schreiben den Tangens als das Verhältnis von Sinus und Cosinus. tan(x)dx = Übung 3 Aufgabe 48) Integrieren Sie die folgenden Funktionen a) tan(x)dx b) e x cos(x)dx c) +ax dx Die Lösungen a) Wir schreiben den Tangens als das Verhältnis von Sinus und Cosinus. tan(x)dx = sin(x)

Mehr

Lineare Differenzen- und Differenzialgleichungen

Lineare Differenzen- und Differenzialgleichungen Lineare Differenzen- und Differenzialgleichungen Fakultät Grundlagen April 2011 Fakultät Grundlagen Lineare Differenzen- und Differenzialgleichungen Übersicht 1 Beispiele Anwendung auf Fragen der dynamischen

Mehr

Hörsaalübung 2 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften

Hörsaalübung 2 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg WiSe 2018/2019 Dr. Hanna Peywand Kiani Hörsaalübung 2 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Separierbare und lineare Differentialgleichungen

Mehr

11.4. Lineare Differentialgleichungen höherer Ordnung

11.4. Lineare Differentialgleichungen höherer Ordnung 4 Lineare Differentialgleichungen höherer Ordnung Bei vielen geometrischen, physikalischen und technischen Problemen hat man nicht nur eine Funktion (in einer Variablen) und ihre Ableitung zueinander in

Mehr

Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung

Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung KAPITEL 5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung 1 Veränderliche Koeffizienten Analog zu den linearen Dierentialgleichungen 2 Ordnung gilt: 75 76 5 LINEARE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN n-ter ORDNUNG

Mehr

Hörsaalübung 2 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften

Hörsaalübung 2 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg WiSe 2016/2017 Dr. Hanna Peywand Kiani Hörsaalübung 2 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Elementare Lösungsmethoden für

Mehr

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Dr. I. Anapolitanos Dipl.-Math. Sebastian Schwarz SS 7 4.5.7 Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Mehr

1 Differentialrechnung

1 Differentialrechnung BT/MT SS 6 Mathematik II Klausurvorbereitung www.eah-jena.de/~puhl Thema: Üben, üben und nochmals üben!!! Differentialrechnung Aufgabe Differenzieren Sie folgende Funktionen: a y = ln( b f( = a a + c f(

Mehr

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Dr. I. Anapolitanos Dipl.-Math. Sebastian Schwarz SS 7 4.4.7 Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Mehr

Übungen PC - Kinetik - Seite 1 (von 5)

Übungen PC - Kinetik - Seite 1 (von 5) Übungsaufgaben PC: Kinetik 1) Für die Umlagerung von cis- in trans-dichlorethylen wurde die Halbwertszeit 245 min gefunden; die Reaktion gehorcht einem Geschwindigkeitsgesetz erster Ordnung. Wie viel g

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen

Gewöhnliche Differentialgleichungen Gewöhnliche Differentialgleichungen Aufgaben für das Seminar und zum selbständigen Üben 22. Januar 2018 Vorbereitende Übungen Aufgabe 1: Bestimmen Sie die Isoklinen zu den folgenden Differentialgleichungen

Mehr

Eine gewöhnliche Differentialgleichung ist eine. Funktionsgleichung, Die allgemeine Differentialgleichung n-ter Ornung für eine Funktion y = y (x) :

Eine gewöhnliche Differentialgleichung ist eine. Funktionsgleichung, Die allgemeine Differentialgleichung n-ter Ornung für eine Funktion y = y (x) : Gewöhnliche Differentialgleichung. Einleitung und Grundbegriffe Def.: Eine gewöhnliche Differentialgleichung ist eine Funktionsgleichung, die eine unbekannte Funktion = () sowie deren Ableitungen nach

Mehr

Outline. 1 Anwendungen. 2 Trennung der Variablen. 3 Variation der Konstanten. 4 Differentialgleichungssysteme

Outline. 1 Anwendungen. 2 Trennung der Variablen. 3 Variation der Konstanten. 4 Differentialgleichungssysteme Outline 1 Anwendungen 2 Trennung der Variablen 3 Variation der Konstanten 4 Differentialgleichungssysteme 5 Lösungsansatz vom Typ der rechten Seite Roman Wienands (Universität zu Köln) Mathematik II für

Mehr

Lösungen zu Mathematik I/II

Lösungen zu Mathematik I/II Dr. A. Caspar ETH Zürich, August BIOL-B GES+T PHARM Lösungen zu Mathematik I/II. ( Punkte) a) Wir führen Polynomdivision durch und erhalten (x 3 5) : (x ) = x +x+ 4 x. Also ist g(x) die Asymptote von f(x)

Mehr

6. Wachstumsformen. Definitionen: durchschnittliche Wachstumsrate im y Zeitintervall t: t geometrisch. Sekantensteigung, abhängig von t

6. Wachstumsformen. Definitionen: durchschnittliche Wachstumsrate im y Zeitintervall t: t geometrisch. Sekantensteigung, abhängig von t 1 6. Wachstumsformen Definitionen: durchschnittliche Wachstumsrate im y Zeitintervall t: t geometrisch. Sekantensteigung, abhängig von t momentane Wachstumsrate: geometrisch: Tangentensteigung, unabhängig

Mehr

Walter Strampp AUFGABEN ZUR WIEDERHOLUNG. Mathematik III

Walter Strampp AUFGABEN ZUR WIEDERHOLUNG. Mathematik III Walter Strampp AUFGABEN ZUR WIEDERHOLUNG Mathematik III Differenzialgleichungen erster Ordnung Aufgabe.: Richtungsfeld und Isoklinen skizzieren: Wie lauten die Isoklinen folgender Differenzialgleichungen:

Mehr

Mathematik-Tutorium für Maschinenbauer II: Differentialgleichungen und Vektorfelder

Mathematik-Tutorium für Maschinenbauer II: Differentialgleichungen und Vektorfelder DGL Schwingung Physikalische Felder Mathematik-Tutorium für Maschinenbauer II: Differentialgleichungen und Vektorfelder Johannes Wiedersich 23. April 2008 http://www.e13.physik.tu-muenchen.de/wiedersich/

Mehr

D-CHEM Mathematik III Sommer 2016 Prof. Dr. F. Da Lio. First Draft. 20 x ct x + ct x 4t x + 4t 20, 4t 20 x 20 4t.

D-CHEM Mathematik III Sommer 2016 Prof. Dr. F. Da Lio. First Draft. 20 x ct x + ct x 4t x + 4t 20, 4t 20 x 20 4t. D-CHEM Mathematik III Sommer 06 Prof. Dr. F. Da Lio First Draft. a) Der Wert u(x, t) kann für (x, t) berechnet werden, wenn (x, t) im Einflussgebiet von [ 0, 0] liegt (denn nur auf dem Intervall [ 0, 0]

Mehr

Höhere Mathematik für Ingenieure 2

Höhere Mathematik für Ingenieure 2 Prüfungklausur zum Modul Höhere Mathematik für Ingenieure 5. Juli 8, 3. - 7. Uhr.Termin - Lösungen zum Aufgabenteil - Aufgabe : Gegeben sei die Funktion f 3. 7 Punkte erechnen Sie näherungsweise den Wert

Mehr

Serie 9, Musterlösung. Klasse: 2Ub Semester: 2 Datum: 30. Mai z 3 = i z 4 = 15 Z 4 Z Re(z) z 4 = 1 e i 7π 4

Serie 9, Musterlösung. Klasse: 2Ub Semester: 2 Datum: 30. Mai z 3 = i z 4 = 15 Z 4 Z Re(z) z 4 = 1 e i 7π 4 anu donat.adams@fhnw.ch www.adams-science.com Serie 9, Musterlösung Klasse: Ub Semester: Datum: 3. Mai 17 1. Die komplee Zahlenebene Stelle die Zahlen als Punkte in der kompleen Zahlenebene dar. Berechne

Mehr

7. Übungsblatt Physik I für MWWT Komplexe Zahlen, gewöhnliche Differentialgleichungen

7. Übungsblatt Physik I für MWWT Komplexe Zahlen, gewöhnliche Differentialgleichungen Prof. Dr. Walter Arnold Lehrstuhl für Materialsimulation Universität des Saarlandes 5. Januar 2016 7. Übungsblatt Physik I für MWWT Komplexe Zahlen, gewöhnliche Differentialgleichungen Abgabe des Übungsblattes

Mehr

H. Schmidli Mathematik für Physiker WS 10/11. Lösung der Klausur

H. Schmidli Mathematik für Physiker WS 10/11. Lösung der Klausur H. Schmidli Mathematik für Physiker WS / Lösung der Klausur. a) Zähler und Nenner konvergieren gegen. Somit verwenden wir die Regel von L Hospital e sin x x x e cos x (cos x)e sin x x (sin x)e cos x x

Mehr

6.2 Lineare Differentialgleichungen erster Ordnung

6.2 Lineare Differentialgleichungen erster Ordnung 98 6.2 Lineare Differentialgleichungen erster Ordnung Eine Differentialgleichung erster Ordnung heisst linear, wenn sie auf die Form y = p(x)y +q(x) (I) gebracht werden kann. Die DGL y = p(x)y (H) heisst

Mehr

exponentielle Wachstumsphase Abbildung 1: Wachstumskurve einer Bakterienkultur

exponentielle Wachstumsphase Abbildung 1: Wachstumskurve einer Bakterienkultur Bakterienwachstum Mathematische Schwerpunkte: Teil 1: Folgen; vollständige Induktion; rekursiv definierte Folgen Teil 2: Exponentialfunktionen Teil 3: Extremwertbestimmung; Integration einer rationalen

Mehr

D-ITET Analysis I HS 2018 Prof. Alessandra Iozzi. Musterlösung 10. y(x) = Ae ( 3+2i)x + Be ( 3 2i)x. λ 2 2λ + 1 = (λ 1) 2. y(x) = Ae x + Bxe x.

D-ITET Analysis I HS 2018 Prof. Alessandra Iozzi. Musterlösung 10. y(x) = Ae ( 3+2i)x + Be ( 3 2i)x. λ 2 2λ + 1 = (λ 1) 2. y(x) = Ae x + Bxe x. D-ITET Analysis I HS 2018 Prof. Alessandra Iozzi Musterlösung 10 1. a) Das charakteristische Polynom ist λ 2 + λ 2 = (λ + 2)(λ 1) mit den beiden verschiedenen Nullstellen λ = 2 λ = 1. Die allgemeine Lösung

Mehr

4.3 Anwendungen auf Differentialgleichungen

4.3 Anwendungen auf Differentialgleichungen 7 4.3 Anwendungen auf Differentialgleichungen Die Laplace-Transformation wird gerne benutzt, um lineare Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten y n + a n y n +... + a y + a 0 y ft zu lösen,

Mehr

Einfache Differentialgleichungen (algebraische Lösung)

Einfache Differentialgleichungen (algebraische Lösung) Einfache Differentialgleichungen (algebraische Lösung) 0. Definition, Einschränkung Definition: Sei die Funktion mit Gleichung = f() n-mal differenzierbar. Gilt F(,,,,, (n) ) = 0 (für alle ), so erfüllt

Mehr

1. Übungsblatt Aufgaben mit Lösungen

1. Übungsblatt Aufgaben mit Lösungen . Übungsblatt Aufgaben mit Lösungen Aufgabe : Sei I R ein Intervall. Geben Sie Beispiele für Differentialgleichungen für Funktionen y = y in I mit den folgenden Eigenschaften an: Beispiel separabel, nicht

Mehr

3 Einige konkrete Probleme der Höheren Mathematik

3 Einige konkrete Probleme der Höheren Mathematik 3 Einige konkrete Probleme der Höheren Mathematik Übersicht 3. Bestimmung der Extremalstellen bei Funktionen in einer Variable........ 7 3. Bestimmung der Extremalstellen bei Funktionen in zwei Variablen........

Mehr

Hausaufgabe 2: Differenzialgleichungen n-ter Ordnung

Hausaufgabe 2: Differenzialgleichungen n-ter Ordnung Höhere Mathematik II für den Studiengang BAP Hausaufgabe 2 04.11.2008 1 Hausaufgabe 2: Differenzialgleichungen n-ter Ordnung Lösungen 1. Geben Sie die allgemeine Lösung der folgenden Differenzialgleichungen

Mehr

Bachelor Modulprüfung. Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Physik. Lösungsvorschläge

Bachelor Modulprüfung. Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Physik. Lösungsvorschläge KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE (KIT) Institut für Analysis Priv.-Doz. Dr. Peer Kunstmann Markus Antoni WS 22/23 Bachelor Modulprüfung Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Physik Lösungsvorschläge

Mehr

für Pharmazeuten und Lehramtskandidaten WS 2017/2018

für Pharmazeuten und Lehramtskandidaten WS 2017/2018 für Pharmazeuten und Lehramtskandidaten WS 2017/2018 Alexander Riegel riegel@uni-bonn.de 2 3 4 Ordinatenachse ( y-achse ) f x Gerade Ordinatenabschnitt f x = 0 Ursprungsgerade Nullstelle f x = x 0 = 0

Mehr

Aufgabe 1 Zeigen Sie mittels vollständiger Induktion, dass für alle n N. n(n + 1)(2n + 1) 6. j 2 = gilt.

Aufgabe 1 Zeigen Sie mittels vollständiger Induktion, dass für alle n N. n(n + 1)(2n + 1) 6. j 2 = gilt. Aufgabe Zeigen Sie mittels vollständiger Induktion, dass für alle n N j 2 j n(n + )(2n + ) gilt. Der Beweis wird mit Hilfe vollständiger Induktion geführt. Wir verifizieren daher zunächst den Induktionsanfang,

Mehr

Übungen zur Vorlesung. Einführung in Dynamische Systeme. Musterlösungen zu Aufgabenblatt 1

Übungen zur Vorlesung. Einführung in Dynamische Systeme. Musterlösungen zu Aufgabenblatt 1 Prof. Roland Gunesch Sommersemester 00 Übungen zur Vorlesung Einführung in Dnamische Ssteme Musterlösungen zu Aufgabenblatt Aufgabe : Sei A 0 4. a Bestimmen Sie für jeden Anfangswert 0 R das Verhalten

Mehr

Lösungsvorschläge zur Klausur für bau, ernen, fmt, geod, mach, medtech, tema, umw, verf, verk )

Lösungsvorschläge zur Klausur für bau, ernen, fmt, geod, mach, medtech, tema, umw, verf, verk ) Lösungsvorschläge zur Klausur für bau, ernen, fmt, geod, mach, medtech, tema, umw, verf, verk Aufgabe : ( Punkte Gegeben ist der Körper K {(x,y,z R 3 x 2 + y 2 + z 2 ; x,y,z } (a Geben Sie K in Kugelkoordinaten

Mehr

Differenzialgleichungen erster Ordnung

Differenzialgleichungen erster Ordnung Differenzialgleichungen erster Ordnung Fakultät Grundlagen Mai 2011 Fakultät Grundlagen Differenzialgleichungen erster Ordnung Übersicht Grundsätzliches 1 Grundsätzliches Geometrische Deutung Numerik 2

Mehr

Ordinatenabschnitt Ursprungsgerade

Ordinatenabschnitt Ursprungsgerade 2 3 Ordinatenachse ( y-achse ) f x Gerade Ordinatenabschnitt f x = 0 Ursprungsgerade Nullstelle f x = x 0 = 0 0 Ursprung (0 0) Abszissenachse ( x-achse ) x f(x 1 ): Funktionswert bei x 1 x 1 : Stelle/

Mehr

Die inhomogene Differentialgleichung höherer Ordnung.

Die inhomogene Differentialgleichung höherer Ordnung. Die inhomogene Differentialgleichung höherer Ordnung. Ist das Funktionensystem (y 1,..., y n ) ein Fundamentalsystem, so ist die Matrix Y(t) = y (0) 1... y n (0). y (n 1) 1... y n (n 1) eine Fundamentalmatrix

Mehr

16. EINIGE LÖSUNGSMETHODEN

16. EINIGE LÖSUNGSMETHODEN 134 Dieses Skript ist ein Auszug mit Lücken aus Einführung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften I von Hans Heiner Storrer, Birkhäuser Skripten. Als StudentIn sollten Sie das Buch auch

Mehr

6. Lineare DGL-Systeme erster Ordnung

6. Lineare DGL-Systeme erster Ordnung HJ Oberle Differentialgleichungen I WiSe 22/3 6 Lineare DGL-Systeme erster Ordnung A Allgemeines Wir betrachten ein lineares DGL System erster Ordnung y (t = A(t y(t + b(t (6 und setzen voraus, dass die

Mehr

Mathematik für Sicherheitsingenieure II (MScS, MScQ)

Mathematik für Sicherheitsingenieure II (MScS, MScQ) Priv.-Doz. Dr. J. Ruppenthal Wuppertal,..28 Mathematik für Sicherheitsingenieure II (MScS, MScQ) Modulteil: Mathematik II Aufgabe. (6+7+7 Punkte) a) Bringen Sie folgende komplexe Zahlen in die Form x +

Mehr

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Priv.-Doz. Dr. P. C. Kunstmann Dipl.-Math. Sebastian Schwarz SS 6.4.6 Höhere Mathematik III für die Fachrichtung Elektrotechnik und Informationstechnik

Mehr

sie ist also eine Lösung der Differenzialgleichung y 0 = Ay. Bei x = 0 sind diese n Spalten auch linear unabhängig, da ja

sie ist also eine Lösung der Differenzialgleichung y 0 = Ay. Bei x = 0 sind diese n Spalten auch linear unabhängig, da ja Lineare Systeme mit konstanten Koeffizienten 44 63 Zusammenhang mit Fundamentalsystemen Für die Matrix-Exponenzialfunkton e Ax gilt (e Ax ) = Ae Ax Für jede Spalte '(x) der Matrix e Ax Matrixmultpiplikation

Mehr

Differentialgleichungen. Aufgaben mit Lösungen. Jörg Gayler, Lubov Vassilevskaya

Differentialgleichungen. Aufgaben mit Lösungen. Jörg Gayler, Lubov Vassilevskaya Differentialgleichungen Aufgaben mit Lösungen Jörg Gayler, Lubov Vassilevskaya ii Inhaltsverzeichnis. Tabelle unbestimmter Integrale............................... iii.. Integrale mit Eponentialfunktionen........................

Mehr

) auf dem Band auf Osiris zu, während Osiris sich auf dem Weg in die Unterwelt mit der Geschwindigkeit 0.35 Schoinen pro Stunde (v 2 = 1 m s

) auf dem Band auf Osiris zu, während Osiris sich auf dem Weg in die Unterwelt mit der Geschwindigkeit 0.35 Schoinen pro Stunde (v 2 = 1 m s 1 Das Rätsel vom Käfer auf dem Gummiband Die alten Ägypter glaubten angeblich, Osiris habe am Tempel in Luor ein unsichtbares Gummiband der Länge L = 1m befestigt, auf dessen Anfang er einen Scarabaeus

Mehr