Leitlinien Tinnitus. Herbert Riechelmann Innsbruck
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- Alwin Kopp
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1 Leitlinien Tinnitus Herbert Riechelmann Innsbruck
2 Verwendete Leitlinien / Quellen PIP_Tinnitus_Presentation V1.00/ /XPl Phonak
3 Definition Wahrnehmung von Geräusch ohne externe Quelle Hörminderung Schwindel 80% Innenohr Tinnitus Völlegefühl
4 Charakteristika Subjektiv Primär (idiop.) Intermittierend Akut Pulsierend Kompensiert Objektiv Sekundär Kontinuierlich Chronisch Nicht-pulsierend Dekompensiert * D: > 3 Monate; USA > 6 Monate
5 Objektive Ohrgeräusche kann der Untersucher mit einem Hörschlauch wahrnehmen
6 Epidemiologie chron. Tinnitus 10% der Bevölkerung 1% im Alltagsleben beeinträchtigt 10% haben es und 1% leidet daran!
7 Risikofaktoren Hörminderung Zunehmendes Alter Geschlecht (männlich) Lärmbelastung Rauchen
8 Entstehung und Zentralisierung peripher zentral Hörverlust Zentrale Hörbahn Lärmtrauma Ototoxische Medikamente Akuter Tinnitus Auditive Zentren Neuronale Chronischer Tinnitus Ohrerkrankungen Aktivität Idiopathisch Langguth B, et al. (2013) Lancet Neurol.12:
9 Pathophysiologie Erhöhung der auditorischen Sensitivität (central gain) Verminderter Schall-Input Erhöhung der Schell- Empfindlichleit Veränderte auditorische neuronale Aktivität Veränderte neuronale Aktivität Erhöhtes central gain TINNITUS Hebert S, et al. (2013) J Neurosci 33: ; Norena AJ, Farley BJ. (2013) Hearing Res 295: ; Kaltenbach JA. (2011) Tinnitus: models and mechanisms. Hear Res. June; 276 (1-2) :
10 Komorbidität
11 Psychische Probleme bei 30% im Vergleich zu 5% bei altersgematchten Kontrollen ohne Tinnitus Tinnitus Emotionale Belastung
12 Hypochondrie Angst Hyperakusis Tinnitus Depression kognitive Beeinträchtigung Schlafstörungen Belli H, et al. (2012) Gen Hosp Psychiatry. 34:282-9; Jackson JG et al. Int J Audiol. 2014;53:88-93; Langguth B, et al. (2013) Lancet Neurol.12:
13 Bei älteren Patienten Assoziation mit Demenz Uhrentest: Der Patient wird aufgefordert, ein Ziffernblatt einer Uhr mit der Uhrzeit 11:10 Uhr in einen Kreis einzuzeichnen
14 Tinnitus ist keine psychische Erkrankung, sondern eine Erkrankung des auditiven Systems.
15 Diagnostik
16 Anamnese Anamnese Mögl. Ursache / Erklärung Dauer Besonderheiten einseitig/beidseitig pulssynchron Klack- und Blubbergeräusche Stimmen! Fragebogen > 10 Punkte: dekompensiert Mini-TQ12: Bitte lesen Sie die folgenden 12 Aussagen aufmerksam durch und beurteilen Sie, inwieweit die Feststellung auf Sie zutrifft: Wenn die Aussage nicht zutrifft, dann geben Sie sich 0 Punkte. Wenn sie teilweise stimmt, dann geben Sie sich 1 Punkt und wenn sie voll und ganz zutrifft, dann geben Sie sich bitte 2 Punkte. Am Ende zählen Sie bitte die Punkte zusammen. Aussagen: 1. Oft sind meine Ohrgeräusche so schlimm, dass ich sie nicht ignorieren kann. 2. Wegen der Ohrgeräusche bin ich leichter niedergeschlagen. 3. Wenn die Ohrgeräusche andauern, wird mein Leben nicht mehr lebenswert sein. 4. Ich bin ein Opfer meiner Ohrgeräusche. 5. Auf Grund meiner Ohrgeräusche bin ich mit meiner Familie und meinen Freunden gereizter. 6. Wegen der Ohrgeräusche fällt es mir schwerer, mich zu entspannen. 7. Die Ohrgeräusche haben meine Konzentration beeinträchtigt. 8. Ich bin mir der Ohrgeräusche vom Aufwachen bis zum Schlafengehen bewusst. 9. Ich mache mir wegen der Ohrgeräusche Sorgen, ob mit meinem Körper ernstlich etwas nicht in Ordnung ist. 10. Ich sorge mich, dass die Ohrgeräusche meine körperliche Gesundheit schädigen könnten. 11. Wegen der Ohrgeräusche brauche ich länger zum Einschlafen. 12. Ich denke oft darüber nach, ob die Ohrgeräusche jemals weggehen werden. Bitte zählen Sie jetzt Ihre Punkte zusammen. Kategorie 1: 0 bis 5 Punkte: Belastung gering Kategorie 2: 6 bis 10 Punkte: Belastung mittel Kategorie 3: 11 bis 15 Punkte: Belastung stark Kategorie 4: 16 bis 24 Punkte: Belastung sehr schwer Hiller W, Goebel G. Rapid assessment of tinnitus-related psychological distress using the Mini-TQ. Int J Audiol. 2004;43(10):600-4.
17 Befunderhebung Allgemeinärztliche Untersuchung, Auskultation Hals Medikamente (Salizylate und Makrolidantibiotika) HNO-Untersuchung incl. Ohrmikroskopie und Hörschlauch Hörprüfungen Keine Bildgebung, sofern kein Ausschluss Grunderkrankung erforderlich (z.b. Einseitigkeit)
18 Therapie
19 Behandlung wie Hörsturz peripher zentral Hörverlust Zentrale Hörbahn Lärmtrauma Ototoxische Medikamente Akuter Tinnitus Auditive Zentren Neuronale Chronischer Tinnitus Ohrerkrankungen Aktivität Idiopathisch Langguth B, et al. (2013) Lancet Neurol.12:
20 Chronischer Tinnitus Mit Hörverlust Ohne Hörverlust kompensiert Hörgerät Aufklärung Verhaltensregeln Shekhawat GS, et al. (2013) J Am Acad Audiol. 24: ; Shekhawat GS, et al. (2013).J Am Acad Audiol. 24:
21 Aufklärung, Verhaltensregeln Untersuchungen haben bei Ihnen keine besorgniserregende Grunderkrankung ergeben Keine wirksame Therapie Oft spontane Besserung (50%) Vermeiden von Salizylaten und Makroliden Vermeiden von Lärm Klangtherapie (Schaffen Sie sich angenehme Umgebungsgeräusche, Environmental Enrichment) Informationsbroschüren (Österreichische Tinnitus-Liga)
22 Chronisch dekompensiert Intervention Counselling und Schulung Kognitive Verhaltenstherapie Entspannungstherapie Beschreibung Einzel- oder Gruppentherapie Ergebnisse abhängig von Therapeuth Maladaptive Verhaltens- und Gefühlsreaktionen verändern Einzel- oder Gruppentherapie Psychologen oder Psychiater Statistisch signifikante Verringerung der Schwere von Tinnitus- Symptomen Reduktion von Tinnitus und depressiven Symptomen Medikamentöse Therapie von Depression oder Angststörung durch zuständiges Fach Hoare DJ, et al. (2011) Laryngoscope 121: ; Langguth B, et al. (2013). Lancet Neurol.12:
23 Was bietet die Innsbrucker Klinik HNO-Abklärung Hörprüfungen Hörgeräteverordnung Beratung Ambulante Tinnitus-Bewältigungsgruppe Univ. Klinik für Medizinische Psychologie Univ. Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen
24
25 Zusammenfassung (Symptom einer) Erkrankung des auditiven Systems Diagnostik und Therapie abhängig von Verlauf und Betroffensein Akut wie Hörsturz Chronisch differenziertes Vorgehen
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