Coping in Familien mit schizophren erkrankten Eltern - gemeinsam und erfolgreich? Dipl.-Psychologin Juliane Kuhn

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1 Coping in Familien mit schizophren erkrankten Eltern - gemeinsam und erfolgreich? Dipl.-Psychologin Juliane Kuhn Projektleitung: Prof. Dr. Albert Lenz Prof. Dr. Johannes Jungbauer

2 Schizophrenie und Elternschaft Dipl.-Psychologin Juliane Kuhn Projektleitung: Prof. Dr. Albert Lenz Prof. Dr. Johannes Jungbauer

3 Überblick 1. Forschungsfragen und Untersuchungsebenen 2. Elternschaftsrate 3. Design Familienstudie 4. Coping der Kinder 5. Psychische Beeinträchtigung der Kinder 6. Coping der erkrankten Eltern 7. Dyadisches Coping der Elternpaare 8. Familiäres Coping 9. Fazit für die Praxis DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 3

4 Forschungsfragen und Untersuchungsebenen Epidemiologische Aspekte Wie viele Patienten, die an schizophrenen bzw. schizoaffektiven Störungen erkrankt sind, haben eigene Kinder? DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft Belastung und Bewältigung Wie erleben Betroffene, Partner und Kinder das familiäre Zusammenleben mit der psychischen Erkrankung? Unterstützungsbedarf Welche Hilfeangebote werden von Betroffenen genutzt, gewünscht oder als hilfreich erachtet? DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 4

5 Elternschaftsraten Männer Frauen Gesamt Keine Kinder (80,2 %) (55,4 %) (70,3 %) Kinder Pat. < 48 Jahre: (15,3 %) (43,2 %) (26,5 %) 51 (20,1 %) Unbekannt / k.a (4,5 %) (1,4 %) (3,2 %) Gesamt (100 %) (100 %) (100 %) DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 5

6 Lebenssituation der Patienten Allein lebend 94 (42,3 %) In Herkunftsfamilie 55 (24,8 %) Betreute Wohnform 39 (17,6 %) Mit Partner 16 (7,2 %) Mit Partner und Kind / Kindern Männer Frauen Gesamt 8 (3,6 %) Allein erziehend 2 (0,9 %) Sonstige Lebenssituation 8 (3,6 %) Gesamt 222 (100 %) 62 (41,9 %) 23 (15,5 %) 13 (8,8 %) 16 (10,8 %) 15 (10,1 %) 16 (10,8 %) 3 (2,0 %) 148 (100 %) 156 (42,2 %) 78 (21,1 %) 52 (14,1 %) 32 (8,6 %) 23 (6,2 %) 18 (4,9 %) 11 (3,0 %) 370 (100 %) 11,1 % aller schizophrenen Patienten leben mit Kindern zusammen DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 6

7 Elternsein = Zusammensein? Prozent 70 alle schizophren erkrankten Eltern 70,6 Väter Mütter ,1 40,9 53,1 29,4 46, Getrennt vom Zusammen mit Getrennt vom Zusammen mit Kind lebend Kind lebend Kind lebend Kind lebend DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 7

8 Elternsein = Zusammensein? In Deutschland leben Kinder mit an Schizophrenie erkrankten Eltern zusammen (Hochrechnung) DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 8

9 Design Familienstudie Erkranktes Elternteil n=57 Stressverarbeitungsfragebogen für für Kinder und und Soziodemografischer Jugendliche (SVF-KJ; Partner/Expartner Fragebogen Hampel et et al. al. 2001) (n=57/23) n=32 n=26 Child Stressverarbeitungsfragebogen Behavior Checklist (CBCL /(SVF120; / 4-18,1998) erkrankte Janke, Erdmann & Kallus 1997) (n=54) Eltern: n=52; Partner: n=16 Kinder-DIPS Fragebogen (Diagnostisches Kinder zur zur Lebenszufriedenheit Interview bei bei psychischen (FLZ; Henrich & Herschbach 2001) (n=57) Störungen im im Kindes- und und Jugendalter; n=54 Qualitatives Wiedemann Interview (n=57/20) 2000) n=37 Qualitative Interviews n= DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 9

10 Design Familienstudie Erkranktes Elternteil Fragebogen zum zum dyadischen Coping (FDCT-N Bodenmann, 2000 )) n=26 (erkr. Eltern); n=21 (Partner) Paarebene Partner/Expartner Partnerschaftsfragebogen (PFB Hahlweg, 1996) n=25 (erkr. Eltern); n=19 (Partner) Bielefelder Fragebogen zu zu Partnerschaftserwartungen (BFPE Kinder Höger & Buschkämper; 1998) n=48 (erkr. Eltern); n=21 (Partner) Interviews n=57 (erkr. Eltern); n=17 (Partner) DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 10

11 Teilnahme am problemzentrierten Interview Gesamt: 118 Interviews erkranktes Elternteil Partner Kind bei erkranktem Elternteil lebend Kind nicht bei erkranktem Elternteil lebend Expartner DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 11

12 Coping der Kinder WICHTIG: Kontextuelle Angemessenheit der Bewältigung Kontrollierbarkeit der Situation Klein-Heßling & Lohaus (2002) In unkontrollierbaren Situationen eher - emotionsregulierende Bewältigungsstrategien - Problemmeidung oder - die Suche nach sozialer Unterstützung Seiffge-Krenke & von Irmer (2007) DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 12

13 Stressverarbeitung der Kinder (SVF-KJ) Testwert = 50 T df Sig. (2-seitig) Mittlere Differenz 95%-Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere Ablenkung/Erholung -3,641 27,001-8,750-13,68-3,82 Soziales Unterstützungsbedürfnis 2,824 27,009 6,571 1,80 11,35 Aggression 2,468 27,020 4,321,73 7,91 T-Test Stressverarbeitung situationsübergreifend Ablenkung/Erholung signifikant niedriger ausgeprägt als bei den Kindern der Referenzpopulation Soziales Unterstützungsbedürfnis und Aggression signifikant höher DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 13

14 Stressverarbeitung der Kinder Coping-Typen Statistische Clusteranalyse in Kombination mit phänomenologischer Betrachtung der Profile und Qualitativer Inhaltsanalyse (n=35) Typ I geringe Ablenkungsfähigkeit Ungünstige Emotionsregulation (hohe Aggressionswerte, geringe Fähigkeit zur Erholung) Geringe Bagatellisierung Geringe Situationskontrolle N = 10 Typ II Hohe Situationskontrolle, hohe Verantwortungs- Übernahme hohes soziales Unterstützungsbedürfnis hohe positive Selbstinstruktion Bagatellisieren Geringe Resignation N = 13 Typ III unauffällige Werte des SVF-KJ (40<T<60) Unauffälligkeiten bei QIA des Copings N = DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 14

15 Typ I aggressive Emotionsbewältigung AU2-K: Typ 1 80 T-Werte AU2_K MW Typ 1 20 BAG ABL SIT POS SUB VER GED RES AGG EMO PRB PCO NCO AU2_K MW Typ Skalen DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 15

16 T-Werte Typ II das erwachsene Meistern Interviewerin: Melanie A1_K2: Typ 2 ist ist gestern Wie ist ist gekommen, das mit deiner und Mutter? ähm da da Woran war Mama merkst weg. du Ich du dass bin aus sie nicht der Dusche so so belastbar rausgekommen, ist? und da da ähm hab ich E1_K1: 80 Mama gesucht, Ja, manchmal da da kam sagt Melanie, sie einfach, und dann wenn kam, ich haben sage: wir "Kannst alles 60 abgesucht du du das in machen?" in der Wohnung. "Nee, Da ich hab kann ich nicht gesagt, mehr. rufen A1_K2 Ich wir muss die Polizei, mich und jetzt dann hinlegen, ähm, und mir dann geht ähm, es es total sind schlecht!" die Und gekommen 40 so so was und ich muss dann halt auch manchmal hier mehr (A1_K; machen Jahre, Ist Ist mit ja ja erkrankter auch nicht Mutter schlimm, lebend) aber manchmal kann ich BAG auch ABL SIT nicht POS mehr SUB VERund GED RES dann AGG muss EMO PRBich PCO das NCO trotzdem A1_K2 70machen (13 Jahre, weibl., bei 72 erkrankter Mutter lebend) MW Typ Skalen MW Typ DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 16

17 Typ II - Parentifizierung Typ I Typ II Typ III DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 17

18 Typ III - moderate Coping-Strategien J7_K4: Typ 3 80 T-Werte J7_K4 MW Typ 3 20 BAG ABL SIT POS SUB VER GED RES AGG EMO PRB PCO NCO J7_K MW Typ Skalen DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 18

19 Belastung und Coping der Kinder Interview / QIA: 23 (62,2%) von 37 Kindern werden als hoch belastet eingestuft DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 19

20 Psychische Beeinträchtigungen der Kinder (DIPS, CBCL/4-18 und Interview) CBCL/4-18 (Einschätzung der Eltern, N=52) : 21 Kinder (30,9%): Gesamtskala überdurchschnittliche Werte 24 Kinder (35,3%) überdurchschnittlich auf der internalisierenden Skala, 19 Kinder (27,9%) überdurchschnittlich auf der externalisierenden Skala Kinder-DIPS (Fremdeinschätzung; N=37): 19 Kinder (51,4 %) erfüllten die diagnostischen Kriterien für mindestens eine psychische Störung 17 Kinder mit einer internalisierenden Auffälligkeit 10 Kinder mit einer externalisierenden Auffälligkeit Generell:.641*, INT:.487*, EXT:.430* *p < DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 20

21 Prävalenzdaten für Kinder Deutschland 2009 Barkmann, C. 2009: Systematischer Review zur Gesamtprävalenz N = Kinder und Jugendliche (Metaanalyse) M = 16,22% Primärstudienprävalenz (durchschnittlich, mit der Gesamtvalidität gewichtet) Hölling, H. 2009: Kinder- und Jugend-Gesundheitssurvey N = Kinder und Jugendliche 14,7% Verhaltensauffälligkeiten nach Elternangaben DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 21

22 Coping-Typen und Störungsbilder (DIPS) N= DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 22

23 Stressverarbeitung der erkrankten Eltern (SVF-120) ,036*,001**,003**,004**,043*,000***,001**,000***,000***,032*,000***,001**,000*** erkrankte Eltern Normstichprobe STW95 N = 54 Mittelwerte Positive Selbstinstruktion Situationskontrolle Bagatellisierung Resignation Soziale Abkapselung Flucht Vermeidung DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 23 Soziales Unterstützungsbedürfnis Negativ-Strategien Positiv-Strategien Pharmaeinnahme Selbstbeschuldigung Selbstmitleid *: p<0,05; **: p<0,01; ***: p<0,001; N=51

24 Stressverarbeitung der Partner (SVF-120) Test Value = 50 95% Confidence Interval of the Difference t df Sig. (2- tailed) Mean Difference Lower Upper Bagatellisierung -3,240 22,004-5, ,5707-2,1008 Ablenkung -3,654 22,001-6, ,0323-2,7681 Ersatzbefriedigung -2,554 22,018-4, ,0837 -,8393 Entspannung -3,646 22,001-6, ,1348-2,7858 Positive Selbstinstruktion -2,493 22,021-7, ,1461-1,2053 Positiv-Strategien -3,589 22,002-7, ,8770-3,1773 Positiv-Strategien2-3,422 22,002-6, ,1274-2, DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 24

25 Dyadisches Coping der Elternpaare (FDCT-N) Skala ESKE eigenes.057 delegiertes dyadisches ADCP.078 Coping SSKE ESDCP SSDCP DDCP HDCP ESDCP DDCP EGDC VDC E S K E S S K E E S D C P R S S D C P D D C P H D C P A D C P Skala ESDCE SSDCE DDCE HDCE ADCE E S D C E S S D C E R DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 25 D D C E H D C E A D C E Erkrankte Partner Norm Skala N(erkrankt)=46 N(Partner)=19 RDCE EGDC SGDC Eigene emotionsbezogene Stresskommunikation Wirksamkeit eigener Rückzug des dyadischen N = 18 Copings VDC ZDC WDC R D C E E G D C R emotionsbezogenes supportives dyadisches Coping delegiertes dyadisches Coping des Partners emotionsbezogenes gemeinsames Coping Vermeidung von dyadischem Coping S G D C V D C Z D C W D C

26 WDC Erkrankte Elternteile [ ], aber ich habe immer wieder versucht, Arbeit zu finden und immer wieder versucht, die Familie - das Ganze zu kitten, durch Arbeit und so weiter. Und da ich sie da sehr enttäuscht habe in haushaltlichen Dingen, oder in Punkto Liebe auch oder überhaupt, Ich empfinde hat sie die sich Unterstützung letztendlich meiner von mir Partnerin getrennt. und Dezember unseren gemeinsamen Umgang mit Stress als wirksam. Niedrigere Werte der erkrankten Elternteile in Wirksamkeit des dyadischen Copings (WDC): J12, erkrankter Vater, 31J DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 26

27 ESKE Partner Niedrigere Werte der Partner in Eigene emotionsbezogene Stresskommunikation (ESKE): Wobei man die eigenen Probleme, die man selbst hat, die kann man ja nicht ähm Sagen wir darüber sprechen oder so, weil die Frau meine Frau hat ja selbst ihre eigenen Probleme. Wenn ich meine noch dazu gebe, dann hat sie ja doppelt so viele Probleme. Also ne doppelte Belastung. Also Ich zeige meiner Partnerin / meinem Partner, dass ich mich behalte ich meistens meine Probleme für mich selbst und belastet fühle und es löse mir schlecht die selbst. geht. Ich sage meiner Partner Partnerin (zusammenlebend)\l1_p / meinem Partner offen, wenn ich gestresst bin und ihre / seine emotionale Unterstützung brauche DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 27

28 Familiäres Coping Familie A1 Familie W T-Werte BAG ABL SIT POS SUB VER GED RES AGG PCO NCO EMO PRB A1_E A1_K Skalen A1_E A1_K2 T-Werte BAG ABL SIT POS SUB VER GED RES AGG PCO NCO EMO PRB W6_E W6_K W6_K Skalen W6_E W6_K2 W6_K3 Familie B14 Familie L T-Werte BAG ABL SIT POS SUB VER GED RES AGG PCO NCO EMO PRB B14_E B14_K Skalen B14_E B14_K T-Werte BAG ABL SIT POS SUB VER GED RES AGG PCO NCO EMO PRB L1_E L1_P L1_K Skalen L1_E L1_P L1_K DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 28

29 Familiäres Coping - Familienklima Wie Die Ja ist die würdest schon Angi du herb. [ältere das Also Familienleben Tochter] wir beschimpfen hat beschreiben? dann uns, wiederum sie [Tochter] auch schmeißt mir Familie HB3 Ja, Sachen es geht nach. so. Früher Mal ein war bisschen sie aggressiv anstrengend, und gewalttätig. bisschen arg Und anstrengend. da hat es schlechte Wie Expressed Karten würdest du Emotion so bei mir. das Verhältnis (HEE) Ja schlechter. Das gleicht halt zu deiner Schwester mein Mann 80 aus, so. Mhm mhm, der gleicht das aus. Ja. [ ] beschreiben? Das war total übel so. Ja und mit dem Interview ging sie Hektisch - Feindseligkeit halt. Mal auch sind immer auch geklatscht schöne Zeiten, zwischen aber uns, eher weil so ich die lass anstrengenden. mir von meinerviel Streit Tochter halt keine der knallen, Familie ne. so. Sofort Wir streiten ein paar uns zurück, ziemlich so wie viel sie über in kleine den Wald 60 HB3_E auch HB3_P Hektisch? - total Hohe ab. Kritikbereitschaft Das hab ich ihr /-äußerung dann gesagt, dass das heut Mittag 40stattfindet. Und dann ist sie auch total abgegangen HB3_K2 Sachen, rein ruft, so die schallt sich dann es raus. hochschaukeln. Also schon Ja, provoziert, die dann sie auch hat schon immer sehr Gewalt T-Werte stressen provoziert und ne sich ganz dann blöde auch Art ziemlich sich Zuneigung bemerkbar zu machen holen. Habe in der viele ganzen Ja. - Und emotionales aggressiv auch. Überengagement und total geschrieen so. Familie, Gespräche eigentlich mit ihr geführt ja. Ist dann und da habe jeder ihr mit das involviert? auch so gesagt. Ja, meistens Jetzt schon. 20 Also, streiten es wirft BAG uns sich ABL einfach halt SIT jeder POS nur SUB noch. ein, VER der Also GED eigentlich RES heut AGG Mittag gar PCO nichts NCO hatten EMOmit wir PRBder es wieder, Sache zu Partnerverhalten kann zur Aufrechterhaltung/Verstärkung der HB3_K2; Tochter einer ekrankten Mutter, 14 Jahre Erkrankte Symptomatikbeitragen, Mutter, mit 2 Töchtern bzw. Rückfälle lebend, auslösen HB3 tun hat hat. sie HB3_E gemeint Ja, es 56 kommen 50 ich wäre auch da 39 größte viele 59 Missverständnisse Arschloch auf 39 der 68 Welt. so 41 und 41...Und es wird dann dann halt nicht HB3_P geklärt Also 69 darüber geredet wird 42eher 62 selten eher 74 selten. sag ich du auch und dann geht s Auge um Auge, Zahn um Zahn. Dauert Gefahr der höheren Rückfallhäufigkeit aber nie lange. Wir vertragen uns hinterher. Wir mögen uns. HB3_K1, Tochter einer erkrankten Mutter, 16 Jahre HB3_K (Berry 2007) Vater Skalenund Partner, HB3_P DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 29

30 Familiäres Coping - Parentifizierung Ähm wenn die [Mutter] viel zu tun hat und die das nicht schafft, dann fragt die Familie L1 mich manchmal, wenn die traurig ist. Warum ist deine Mutter manchmal traurig? Mhm, Also weil da sie rede viel arbeiten ich schon muss. mit Die ihr geht drüber nicht so ein gerne bisschen weil arbeiten. Und weil sie manchmal 80 denkt, dass der Christian sie im Stich lässt so wie mein irgendwo brauche ich sie dann auch. Manchmal wenn Vater. Und was sagst du ihr dann? (Pause) Was soll ich da schon? Dass das halt ich nicht 60 sehr so ist. traurig Dass er bin, sie dann nicht im ist Stich sie lässt. für mich Und so. auch Wie noch ist denn ein dann das L1_E Gefühl bisschen so, wenn deine Halt. Mutter Auch dich das wenn fragt? ich Komisch. sehr depressiv Na ja, das finde bin, ich ist L1_P irgendwie 40 ein bisschen komisch. Und der Christian, merkt der das? Kann ich sie für mich ein Rückhalt, nicht irgendwelche schlimmen L1_K nicht so sagen. Ja, ich denke schon, aber er zeigt das eben nicht so, dass er das Dingen merkt. 20 Kann zu tun. auch sein, dass er es nicht merkt. Ich hab es ihm auch schon BAG ABL SIT POS SUB VER GED RES AGG PCO NCO EMO PRB mal gesagt. Du hast ihm schon mal gesagt? Ja. Was der noch besser machen könnte L1_Eund 38 so. 55Falls 48 er 53 (..) (Lachen) Ja ähm ich hab 48 zum 53 Beispiel gesagt: Erkrankte Mutter, mit Kind und Partner lebend, L1 Die Mama L1_P 40 ist 36 traurig, 38 weil 34 (..) weil sie 53 Angst 59 hat, 50 dass 35 du 55 sie 41 verlässt." 34 und so etwas. Und was hat er da gesagt? Mhm, mhm. Na, was kann ich da tun? Und L1_K was hast 61 du 28 ihm 57da gesagt? Ja, 55 mehr 54 für 52sie 58 da sein 56 oder 56 so Skalen Tochter, 13 Jahre, L1 T-Werte DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 30

31 Zusammenfassung Elternschaftsrate unter schizophren erkrankten Patienten: ca.27% Coping-Stile der Kinder: Typ I: aggressive Emotionsbewältigung Typ II: erwachsenes Meistern Typ III: moderate Coping-Strategien Coping-Stile der erkrankten Eltern und Partner: Ungünstige Profile im Vgl. zur Norm (Flucht, Resignation, Selbstmitleid der ekrankten Eltern; wenig Bagatellisierung, Ablenkung und Entspannung der Partner) Störungsbilder der Kinder: hohe Prävalenzen (35,3% CBCL/4-18; 51,4% Kinder-DIPS) Dyadisches Coping: gemeinsame Stressbewältigung erschwert, Ungleichgewicht Familiäres Coping: High Expressed Emotion; Parentifizierung DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 31

32 Fazit für die Praxis Notwendigkeit der Diagnostik der Stressverarbeitung in Familien mit psychisch kranker Eltern durch geeignete Verfahren (vgl. Seiffge-Krenke 2007) Intervention in den Familien zusammengesetzt aus: Psychoedukation zu Psychose und Medikation aller Familienangehörigen Zur Veränderung des negativen Familienklimas: Psychoedukative Rückfallprophylaxe als Familien-/Paarmanagement Elternprogramme für psychisch kranke Eltern (zb. AURYN) Soziales Kompetenztraining Effektive Problemlösegespräche Systemischer Ansatz: Integration aller Familienmitglieder (Hahlweg 2006) Speziell für Kinder: Realistische Einschätzung der Kontrollierbarkeit der Situation fördern: Kontrollierbarkeit erhöhen (z.b. durch Krankheits-Information, Aufklärung) vs. Verhinderung von Parentifizierung und Verantwortungsübernahme durch Kinder (Erweiterung kindgerechter Räume und Förderung kindlichen Verhaltens) DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 32

33 Zeitschriftenbeiträge Kuhn, J. & Lenz, A. (2008): Coping bei Kindern schizophren erkrankter Eltern - eine täuschend gute Bewältigung. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 57, Stelling, K., Habers, I. & Jungbauer, J. (2008): Zwischen Verantwortungsübernahme und Autonomieentwicklung: Jugendliche mit einem psychisch kranken Elternteil. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 57, Kuhn, J.; Lägel, I. (2009): Kinder psychisch kranker Eltern. Belastungen, Bewältigungen und präventive Maßnahmen. In: Kröhnert, Arthur (Hg.): Die Jugend(hilfe) von heute. Helfen mit Risiko. 1. Aufl. Köln: Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren, S Hinz, A., Kuhn, J., Decker, O., Lenz, A. & Jungbauer, J. (2010): Lebenszufriedenheit und subjektive Relevanz von Lebensbereichen bei schizophren Erkrankten. Welche Bedeutung haben Partnerschaft und Elternschaft? Fortschritte der Neurologie / Psychiatrie DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 33

34 Zeitschriftenbeiträge Eingereicht: Jungbauer, J., Kuhn, J. & Lenz, A.(2010): Zur Prävalenz von Elternschaft bei schizophrenen Patienten. Jungbauer, J., Stelling, K., Kuhn, J. & Lenz, A.(2010): Wie erleben schizophren erkrankte Mütter und Väter ihre Elternschaft? Ergebnisse einer qualitativen Interviewstudie. in Vorbereitung Jungbauer, J., Kinzel-Senkbeil, J., Kuhn, J. & Lenz, A. Familien mit schizophren erkrankten Eltern. Ergebnisse einer fallrekonstruktiven Familienstudie. Jungbauer, Kuhn, Lenz: Wie zuverlässig können psychisch erkrankte Eltern die psychischen Befindlichkeiten ihrer Kinder einschätzen? Ist der CBCL ein brauchbares Instrument für die Einschätzung von Risikopotential? Lenz, Kuhn, Jungbauer: Zusammenhang zwischen elterlichem und kindlichem Coping in Familien mit schizophren erkrankten Eltern Kuhn, Lenz, Jungbauer, Bodenmann: Dyadisches Coping schizophren erkrankter Eltern und ihrer Partner Kuhn, Lenz, Jungbauer: Bindungsstile und Partnerschaftsqualität schizophren erkrankter Eltern und ihrer Partner Kuhn, Lenz, Jungbauer: Risikoeinschätzung bei Kindern psychisch kranker Eltern: Coping und psychische Beeinträchtigung DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 34

35 Literatur Lenz, A. (2006). Kinder psychisch kranker Eltern. Göttingen: Hogrefe. Lenz, A. (2007). Interventionen bei Kindern psychisch kranker Eltern. Göttingen: Hogrefe. Lenz, A. & Jungbauer, J. (Hrsg.) (2008). Kinder und Partner psychisch kranker Menschen. Belastungen, Hilfebedarf, Interventionskonzepte. Tübingen: dgvt-verlag DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 35

36 Neue Literatur zu Interventionen (Hogrefe, Göttingen, 2009) DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 36

37 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl.-Psychologin Juliane Kuhn Projektleitung: Prof. Dr. Albert Lenz Prof. Dr. Johannes Jungbauer

38 Aktueller Stand und Ausblick Datenerhebung Datenauswertung Datenbearbeitung Ergebnisaufbereitung und Publikation DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 38

39 Elternschaftsrate N = 132 (100%) p <.001 Geschlecht männlich weiblich Partnerschaft ja nein keine Angabe Kinder ja nein 66 (50%) 66 (50%) 47 (35,6%) 82 (62,1%) 3 (2,3%) 71 (53,8%) 61 (46,2%) männlich weiblich Kinder ja Kinder nein DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 39

40 Coping-Typen und Störungsbilder (CBCL) N= DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 40

41 Coping-Typen und Geschlecht DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 41

42 Coping-Typen und Alter DFG-Projekt Schizophrenie und Elternschaft 42

43 Zur Situation der betroffenen Kinder Erhöhtes Risiko, selbst schizophren zu erkranken (Häfner, 2000) Beeinträchtigte Eltern-Kind-Interaktion (Mattejat, 2002) Kumulation psychosozialer Stressoren (Ihle et al., 2001): sozioökonomische und soziokulturelle Belastungen geringer Bildungsgrad / Berufsstatus der Eltern Verlust wichtiger Bezugspersonen erhöhtes Risiko von Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch Eine elterliche psychische Erkrankung gilt als gravierender Risikofaktor für die kindliche Entwicklung (Mattejat & Remschmidt, 2008).

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