Psychosoziale Begleitung von Kindern krebskranker Eltern
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- Cathrin Kramer
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Transkript
1 Psychosoziale Begleitung von Kindern krebskranker Eltern 16. Krebskrankenpflegesymposium für f r Krebskrankenpflege in Heidelberg
2 Edvard Munch: Tod im Krankenzimmer
3 Hintergrund I Ca Kinder erleben in Deutschland jährlich, dass Vater oder Mutter an Krebs erkranken. Erhöhtes Risiko für psychische Auffälligkeiten (bes. Depression und Ängste) bei Kindern krebskranker Eltern (Siegel, Mesagno, Karus et al., 1992) Retrospektiv berichten erwachsene Kinder von krebskranken Eltern sowohl von positiven als auch negativen Effekten auf die eigene Entwicklung. (Wong et al., 2009)
4 Hintergrund II Objektive medizinische Krankheitsmerkmale wie Dauer und Schwere der Krebserkrankung scheinen die psychosoziale Situation der Kinder wenig zu beeinflussen. Hinweise, dass die psychische Stabilität zumindest eines Elternteils die seelische Gesundheit der Kinder positiv beeinflusst (Thastum et al., 2009).
5 Familiäres System Krebs trifft die ganze Familie. Die Vulnerabilität bzw. Resilienz einer Familie im Umgang mit einer Krebserkrankung steht unter dem Einfluss der jeweiligen Lebens- und Familienphase, den Vorerfahrungen des familiären Systems mit Erkrankungen, weiteren familiären Belastungen und der Verfügbarkeit eigener und sozialer Ressourcen.
6 Familiendiagnostische Fenster Verarbeitung Kommunikation Elterliche Krankheitsgeschichte Familiärer Zukunftsentwurf Kindliche Entwicklungsthemen beim Krankheitsbeginn aktuell Alltag Lebensbedingungen Nestbau.. Ablösung Familiäre Wirklichkeit Verstehen familiärer Belastungen und Bewältigungstrategien Generationenübergreifende Stile Familiäre Entwicklungsphase Familienstruktur Umgang mit Krankheit und Krise Umgang mit Trauer und Verlust Aufgaben Rollenveränderungen
7 Entwicklung der Familie: Familiärer Lebenszyklus 7
8 Krebs trifft die ganze Familie Absolute Verunsicherung Gegenseitige Schonung Stigmatisierungsangst Chronische Krankheit wirkt wie ein Vergrößerungsglas Belastungen durch die Häufigkeit der Übergänge zwischen Krise und Nichtkrise und die Unsicherheit darüber, wann die nächste Krise auftritt. (Altmeyer et al 2002) Wunsch nach Normalität
9 Fragen der Eltern Wie spreche ich mit meinem Kind über die Erkrankung? Wie wirkt sich die Krebserkrankung auf das Leben meines Kindes aus? Woran erkenne ich, ob mein Kind Hilfe braucht? Was soll ich tun, wenn mein Kind nicht über die Krebserkrankung sprechen will? Tauge ich noch als Mutter, als Vater?
10 Fragen von Kindern Kann ich den Krebs mal sehen? Wie viel muss man krank sein, dass man stirbt? Wenn Du stirbst, hast Du mich dann noch lieb? Du hast doch auch Krebs. Warum stirbst Du nicht? Wirst/Bist Du wieder gesund? So krank siehst du gar nicht aus. Bekomme ich auch Krebs? Ist Krebs ansteckend?
11 Kinder Können von Belastungen nicht gänzlich abgeschirmt werden Intuitives Gespür für die Bedrohlichkeit der Situation Kindl. Phantasien oft bedrohlicher als die Wirklichkeit Schuldgefühle Eltern als Modelle für die Kinder im Umgang mit der Erkrankung
12 Reaktionen der Kinder Helfen wollen Rückzug / möglichst wenig zusätzliche Belastung sein Angst, die Eltern alleine zu lassen Entwicklungsschritte nicht angehen Konzentrationsstörungen / Leistungseinbruch schulisch Wut (auf den Krebs) / Aggressionen Kopf- / Bauchschmerzen Streit statt Trauer
13
14 Situation der Helferinnen und Helfer Eigenes Erschrecken Gefühle lähmender Hilflosigkeit Handlungsdruck Versagensgefühle
15 Beratungsangebot Psychosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern
16 Projekt-Eckdaten Projekt gefördert von der Dt. Krebshilfe Multizentrisch (Heidelberg, Hamburg, Berlin, Leipzig, Magdeburg) Projektleitung Heidelberg: PSAKM: Prof. Dr. Herzog, PD Dr. Keller KJP: Prof. Dr. Resch, Prof. Dr. Brunner Zeitraum: , dauerhafte Implementierung der Beratung als Ziel Beginn der Rekrutierung: Oktober 2009
17 COSIP-Beratungsangebot COSIP = Children of Somatically Ill Parents ca. 3-8 Beratungstermine Gesprächskonstellationen: Eltern / Kind(er) / Familie Focus auf Situation / Ressourcen / Bedürfnisse der Kinder innerhalb der Familie Eltern in ihrer Rolle stärken präventiver Ansatz Inanspruchnahme ermöglichen
18 Beratungsziele COSIP Familie: offenere Kommunikation über elterliche Erkrankung flexiblerer Umgang mit divergenten Bedürfnissen Reduzierung altersunangemessener Parentifizierung Eltern: Stützung elterlicher Kompetenz Erhöhung der emotionalen Verfügbarkeit der Eltern Kind(er): bessere kognitive Orientierung Legitimierung eigener Gefühle und Bedürfnisse aktiver Bewältigungsmodus Integration ambivalenter Gefühle Unterstützung antizipierender Trauerarbeit
19 Begleitende Studien 1. Evaluation des Beratungsangebotes 2. Analyse von - antizipierenden Trauerprozessen, - Persönlichkeitsentwicklung und - Risikoverhalten von Jugendlichen mit einem an Krebs erkranktem Elternteil
20 Ansprechpartnerinnen HD Dr. med. Fridrike Stute Dipl.-Psych. Katrin Willig Dipl.-Psych. Juliane Groß Dr. med. Miriam Komo-Lang Telefon:
21 Kontakt Verbundpartner
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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