Organisation von Ganztagsschulen Das Mehr an Zeit nutzen
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- Artur Hofer
- vor 7 Jahren
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1 Organisation von Ganztagsschulen Das Mehr an Zeit nutzen Dr. Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) Technische Universität Dortmund Serviceagentur Baden-Württemberg Stuttgart 5. Juli bis Uhr
2 1. GTS allgemein 2. Rhythmisierung bzw. Zeitstrukturmodelle 3. Förderung 4. Hausaufgaben - Schulaufgaben
3 Voll gebundene Ganztagsschule: alle Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, an mindestens drei Wochentagen, für jeweils mindestens sieben Zeitstunden, an den ganztägigen Angeboten teilzunehmen. Teilweise gebundene Ganztagsschule: Offene Ganztagsschule: ein Teil der Schülerinnen und Schüler (z.b. einzelne Klassen oder Klassenstufen) verpflichten sich, an mindestens drei Wochentagen, für jeweils mindestens sieben Zeitstunden, an den ganztägigen Angeboten teilzunehmen. einzelne Schülerinnen und Schüler können auf Wunsch ein Bildungsund Betreuungsangebot in der Schule, an mindestens drei Wochentagen, für jeweils mindestens sieben Zeitstunden wahrnehmen. Teilnahme ist für ein Schulhalbjahr verbindlich zu erklären. Quelle: KMK
4 Pädagogische und soziale Zielsetzungen 1. Entwicklung der Lernkultur 2. Kompetenzorientierung und Begabungsförderung 3. Schulöffnung 4. Gemeinschaft, soziales Lernen, Persönlichkeitsbildung 5. Betreuung vgl. Holtappels/Rollett (2009:25) 1. Verlässliche Betreuung 2. Erzieherische Versorgung 3. Erweiterte Lernzeit 4. Differenzierte Lehrmethoden 5. Intensive Lernförderung 6. Talententwicklung
5 Ganztagsschul-Tabelle Pädagogische Gestaltungsbereiche (nach Holtappels) Organisations- Merkmale (nach Holtappels) Pädagogisches Konzept/ Teil- bzw. Subkonzepte (nach Kamski/Schnetzer) Zentrale Aspekte (Qualitätsbereiche) (nach Kamski) Partizipation Personalorganisation und Personalentwicklung Personal- und Fortbildungskonzept Personal Öffnung der Schule Institutionelle Öffnung der Schule nach außen Kooperations-konzept Kooperation mit außerschulischen Partnern Gemeinschaft und soziales Lernen Unterricht und Lernkultur Förderung und Lernchancen Spiel- und Freizeitangebote Erweiterte Lerngelegenheiten Raumorganisation und Raumgestaltung Raumkonzept Mahlzeiten und Verpflegung Ernährungskonzept Mittagessen Zeitorganisation und Rhythmisierung Partizipation von Eltern, Schüler/innen, Personal Zeitstrukturmodell Lern- und Förderkonzept Schulaufgaben- bzw. Hausaufgaben-konzept Pausen-konzept (Bewegung-Spiel-Sport- Entspannung) Partizipations-konzept Räume und Sachausstattung Tagesgestaltung Lernorganisation Hausaufgaben- Schulaufgaben-Lernzeiten Projektunterricht und Freizeitpädagogik Beteiligung von Eltern, von Schüler/innen Geklärtes Rollen- und einheitliches Bildungs- und Erziehungsverständnis!!!!!!!!!!!! Kamski 2010
6 Organisationsdiagnose Wo stehen wir? Leitbildentwicklung Wo wollen wir hin? Ein Zeitstrukturmodell, das den gesamten Tag rhythmisiert. Ein Lern- und Förderkonzept, das starke, mittlere und schwache Schüler/innen berücksichtig. Ein (Haus)aufgabenkonzept bzw. Schulaufgabenkonzept (Lernzeiten) das alle Beteiligten berücksichtigt. Ein Kooperationskonzept mit außerschulischen Partnern und Mitarbeitern. Ein geklärtes Rollenverständnis und einheitliches Bildungsverständnis aller beteiligten Professionen. Päd. Konzept (Teil- bzw. Subkonzepte) einer GTS Ein Personalentwicklungsbzw. Fortbildungskonzept zur Förderung und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Ein Personaleinsatz- bzw. Personalorganisations-konzept zur gemeinsamen Gestaltung des Ganztags. Ein Partizipationskonzept, in dem sowohl Eltern, Schülerschaft als auch Ehrenamt berücksichtigt sind. Ein Raumkonzept, orientiert am ganztägigen Aufenthalt für Arbeits-, Rückzugs-, Gemeinschaftsphasen. Ein Pausenkonzept, das sowohl die Mittagszeit als auch die großen und kleinen Pausen beinhaltet. Ein Mahlzeitenkonzept das das sowohl organisatorischen als auch pädagogischen Ansprüchen gerecht wird. Kamski/Schnetzer 2010
7 Ideologischer Hintergrund Kurvenbild des Kinder-Tages täglicher Rhythmus der menschlichen Leib-Geistigkeit (Harless 1926) (Oestreich 1922) intensive geistige Arbeit mit ausgiebiger körperlicher Bewegung im Freien (Ludwig 1993). Ablauf der Tagesarbeitskurve - keine unabänderlich feststehende Größe = abhängig von der pädagogische Gestaltung der Arbeitsformen (Petersen 1959) Physiologische Leistungskurven empirische Untersuchungen Zyklisches Zeitverständnis von Kindern (vgl. Burk 2005)
8 Takt Äußere Rhythmisierung Innere Rhythmisierung auf Schulebene auf Unterrichtsebene auf der Individualebene Zielklärung Bereichsklärung Bestandsaufnahme Ebene der Ebene der Ebene der Lernorganisation Schulorganisation Personalorganisation
9 Offener Anfang und offenes Ende Pausen mit verschiedener Angebotsstruktur Stundenblockung Bewusste Fächerauswahl Neue Unterrichtsverteilung Lehrereinsatz Zeitstrukturumstellung
10 Takt zählt gleich bleibend Ist die schuleinheitlich festgelegte Strukturierung. Rhythmus lässt Variationen zu Ist die interne Lernstruktur innerhalb des Unterrichts. SCHULEBENE Takt Einteilung des Unterrichts in Blöcke und Pausen - Offener Anfang - Fächerstrukturen - Gelenkte Unterrichtsblöcke - Arbeitsgemeinschaften - (Frühstücks-) Pausen - Entspannungsphasen - Offenes Ende Gelenkt durch das System (Schulkonzept, Gremien) Äußere Rhythmisierung UNTERRICHTSEBENE Bestimmt den Wechsel von Unterrichtsmethoden. Festlegung bestimmter Abschnitte innerhalb eines Unterrichtsblocks -Morgenkreis -Abschlusskreis -Pausen -Differenzierte Lehrmethoden innerhalb eines Unterrichtsblocks = Arbeitsphasen mit Freiarbeit, Wochenplan, Übungsphasen, etc. Gelenkt durch die unterrichtende Lehrkraft (bzw. das Team) Innere Rhythmisierung INDIVIDUALEBENE Bestimmt die Steuerung von Lernprozessen durch die Schülerinnen und Schüler. -Art und Weise der Kontaktaufnahme -Art und Weise von Teamarbeit -Nutzung von Lernhilfen -Entwicklung von Lernstrategien Gelenkt durch das Kind
11 Literatur Burk, K. H. (2006) Mehr Zeit in der Schule der Rhythmus macht s. In: Höhmann, K./Holtappels, H.G. (Hrsg.): Ganztagsschule gestalten. Konzeption. Praxis. Impulse. Seelze: Klett.-Kallmeyer. S Höhmann, K./Holtappels, H.G./Kamski, I./Schnetzer, T. (2005): Entwicklung und Organisation von Ganztagsschulen. Anregungen, Konzepte, Praxisbeispiele. IFS-Verlag. Kamski, I. (2007): Aus Stundenplänen lernen!? In: Zeitschrift: Ganztags Schule Machen. Themenheft Rhythmisierung. Heft 1, 2007 Kolbe, F.U./Rabenstein, K./Reh.S. (2006): Expertise. Rhythmisierung Hinweise für die Planung von Fortbildungsmodulen für Moderatoren. Berlin. Mainz. Röthig, P. (1990): Zur Theorie des Rhythmus. In: Bannmüller, E./Röthig, P. (Hrsg.): Grundlagen und Perspektiven ästhetischer und rhythmischer Bewegungserziehung. Schulz, U. (2006): Arbeitszeit und Arbeitszeitberechnungen als Gestaltungskriterium für Ganztagsschulen Erfahrungen mit Präsenzzeitmodellen. BLK Verbundprojekt Lernen für den Ganztag. www. Zeitschrift: Ganztags Schule Machen. Themenheft Rhythmisierung. Heft 1, 2007 Dirkmann, Karl Heinz (2008): Rhythmisierung in der Ganztagsschule. Word-Dokument unter der Serviceagentur Niedersachsen
12 45 Stunden/Woche 30,6 29, ,6 34,6
13 Umrechnungsmodus 45 auf 60 Vergleich der Arbeitszeit 25,5 Lehrer/innenstunden *45min = 1080 min Unterrichtszeit 1080 min/60min= 19,125 Lehrer/innenstunden Arbeitszeitkonto
14 Stunde Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Feitag 1. Block Morgenkreis Morgenkreis Morgenkreis Morgenkreis Morgenkreis Freiarbeit/ Hausaufgaben (M, D, E) Freiarbeit/ Hausaufgaben (M, D, E) Freiarbeit/ Hausaufgaben (M, D, E) Freiarbeit/ Hausaufgaben (M, D, E) Freiarbeit/ Hausaufgaben (M, D, E) Frühstückspause 2. Block Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Hofpause 3. Block Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Mittagspause 4.Block Fachunterricht Fachunterricht AG Fachunterricht Fachunterricht Erholungspause 5.Block FU AG AG FU AG FU
15 Std. Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Ungebundene Freizeit Erzieherin 1. Block Vorfachlicher Unterricht Klassenlehrerin und ggf. Koop.-Lehrerin + 15 Minuten individueller Frühstückspause Hofpause Klassengebundene Freizeit Vorfachlicher Unterricht Bewegung im Freien 2. Block Minuten Pause / kursgebundene Freizeit Hofpause Vorfachlicher Unterricht + 10 Minuten Pause Hofpause Mittagessen / klassengebundene Freizeit / ggf. Schlaf 3. Block Min. Pause Ungebundene Freizeit Kursgebundene Freizeit Vorfachlicher Unterricht Kursgebundene Freizeit Ungebundene Freizeit Spätbetreuung: ungebundene Freizeit
16 95 Minuten-Takt Mo DI Mi DO Fr Uhr 95 min 95 min 95 min 95 min 95 min 20 Min Pause Uhr 95 min 95 min 95 min 95 min 95 min 10 Min Pause Uhr Uhr Uhr 10 Min Pause Uhr 45 min Mittagspau se 45 min 95 min Ende Uhr frei 45 min 45 min 45 min Mittagspause 45 min 45 min 45 min 90 min 90 min 90 min 90 min
17 Organisationsformel Alt: Neu: 32 x 45 Minuten oder 16 x 90 Minuten Fachunterricht 16 x 80 Minuten Fachunterricht 1 x 80 Minuten Lernzeit 1 x 80 Minuten Wochenplanarbeit
18 Stundenraster Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Frührunde (FR) FR FR FR FR Unterrichtsblöcke (UB) 80 Minuten statt 90 UB UB Wochenplan- Arbeit (WoPla) UB UB UB UB UB UB UB Lernzeit (LZ) UB UB UB Mittagsfreizeit (MFZ) MFZ MFZ MFZ MFZ Projektlernen UB Projektlernen UB Klassenstunde (WP) (LernAG) (KLS) UB UB Freie Team- Ange- zeit bote Lehrer UB
19 Förderung. kognitive, manuelle, psychosoziale, sensomotorische Felder Lernentwicklung aller Schüler/innen individuelle Begabungen Lernprobleme / Defiziten Systematische Förderdiagnostik Sächlich-räumliche Ressourcen Personaleinsatz Teamarbeit Beratung der Eltern und Kontrakte mit Eltern
20 Historische Betrachtung Ministerielle Vorgaben Literatur/Studien Erwartungen / Einstellungen Grundlagen Einbettung in das päd. Konzept Begründungen Didaktischer Nutzen Familiäre/schulische Unterstützungsleistung Förderkonzept und Förderhaltung Aufgabenkonzept Vernetzung mit Schulaufgaben Hausaufgaben / Schulaufgaben / Lernzeiten Kamski 2009 Konkrete HA Raumfrage, Recherchemöglichkeiten Platzierung im Schultag Vergabepraxis Rückmeldung Maximale Dauer Hausaufgabenformen Differenzierung Organisation Gruppenzusammensetzung Teilnahmemodus Betreuungspersonal Klare Regeln, Rituale Kooperationspartner: LK LK, LK HA-Betreuung Kooperationsformen Elterninformation
21 Department for Education an Skills (1998): Homework: Guidelines for Primary and Secondary Schools. London Gängler, H./ Makrert, T. (2010): Ganztagsschule ohne Hausaufgaben?! In: Haag, L./Jäger, R. (Hrsg.) Hausaufgabenforschung neue Akzente alte Desiderate. Empirische Pädagogik 2010, 24 (1), S Höhmann, K./Kohler, B./Mergenthaler, Z./Wego, C.(2007): Hausaufgaben an der Ganztagsschule. Wochenschau Verlag. Schwalbach/Ts. Holtappels, H.G./Kamski, I./Schnetzer, T.(2008): Ganztagsschule im Spiegel der Forschung. Broschürenreihe der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Berlin Kamski, I. (2008): Hausaufgaben - Schulaufgaben - Lernzeiten. Ein Perspektivenwechsel! In: Bosse, D./Mammes, I./Nerowski, C. (Hrsg.) (2008)Ganztagsschule. Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis. Forum Erziehungswissenschaft und Bildungspraxis. Band 1. Kamski, I. (2007): Aus Stundenplänen lernen!? Schulbeispiele in den Blick genommen. In: Ganztags Schule Machen. Rhythmisierung. Jg. 1, Heft 1, S.16-20, Friedrich Verlag. Lipowsky, F. (2004): Dauerbrenner Hausaufgaben. Befunde der Forschung und Konsequenzen für den Unterricht.. In: Pädagogik. Jg. 56, Heft 12, S Nilshon, I.: (1995): Schule ohne Hausaufgaben? Eine empirische Studie zu den Auswirkungen der Integration von Hausaufgabenfunktionen in den Unterricht einer Ganztagsschule. Münster, New York. Rademacker, H. (2005): Hausaufgaben im Spannungsfeld Schule Eltern Betreuung. Expertise für das BLK Modell Lernen für den Ganztag In: Wittmann, B. (1970): Vom Sinn und Unsinn der Hausaufgaben. Empirische Untersuchungen über ihre Durchführung und ihren Nutzen. Neuwied, Berlin 1964; zweite Auflage 1970
22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) Technische Universität Dortmund Martin Schmeißer Weg Dortmund Tel.: Fax:
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