Einflüsse auf die Abbrüche in der stationären Erziehungshilfe

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1 Einflüsse auf die Abbrüche in der stationären Erziehungshilfe Harald Tornow, Wülfrath In dem Forschungsprojekt»ABiE Abbrüche in den stationären Erziehungshilfen«soll herausgefunden werden, welche Bedingungen die Abbruchwahrscheinlichkeit in der Heimerziehung beeinflussen. Die Entschlüsselung der Bedeutung von Vor- und Ausgangsbedingungen und die Art der Gestaltung von Hilfeverläufen versorgt die Gestalter von Erziehungshilfen mit fachlichen Hinweisen und Empfehlungen. Auf der institutionellen Ebene soll die wirkungsorientierte Qualitätsentwicklung mit Erkenntnissen einer empirischen Praxisforschung untermauert werden. In diesem Beitrag geht es noch nicht um Befunde, sondern um die Erörterung eines theoretischen Wirkmodells zur Erklärung von Unterschieden im Abbruchrisiko stationärer Erziehungshilfen. Wirkungsevaluation baut auf der empirischen Erhebung der Ergebnisse von Interventionen, Programmen oder Projekten auf. Die Evaluation aus dem Projekt»WIMES Wirkung messen«findet bei stationären Erziehungshilfen über die Jahre hinweg konstant eine Abbruchquote von 30 bis 40 Prozent, wobei hier Abbruch definiert ist als das Auseinandergehen der beteiligten Akteure, also den Klienten, Leistungserbringern und Leistungsträgern im Dissens. 1 Diese Definition beinhaltet, dass zu Beginn der Hilfe etwas anderes geplant war, verabredet oder erhofft worden, als sich letztlich ergeben hat. Bei einer erweiterten Definition der Bundesstatistik ergibt sich ein noch höherer Wert: zwischen 40 und 49 Prozent der Hilfen nach 34 SGB VIII werden ohne Erfolg vorzeitig beendet. 2 Auch andere Untersuchungen bestätigen Abbruchraten in dieser Größenordnung. 3 Wirkungsforschung geht über die Feststellung von Ergebnissen hinaus, indem sie auch nach den Ursachen fragt, die ein Ergebnis beeinflussen. Der EREV hat den Befund, dass mehr als ein Drittel aller stationären Hilfen nicht zu einem geplanten Ende kommt, als so bedeutsam eingeschätzt, dass in dem Projekt ABiE die Umstände und Ursachen für Abbrüche näher erforscht werden sollen. Die Untersuchungsergebnisse und daraus abgeleitete Empfehlungen werden Ende 2012 zur Verfügung gestellt. Vorerst laufen im Jahr 2011 noch die Datenerhebung und die wissenschaftliche Auswertung. Hier soll zunächst dargelegt werden, welche Ursachen in den Blick genommen werden. Zugleich soll der Begriff»Ursache«problematisiert und differenziert werden. Relative Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit Wenn von einer»quote«gesprochen wird, sind wir auf der Ebene einer statistischen Betrachtung. Sie bedeutet dasselbe wie»anteil«oder»verhältnis«. In unserem Fall ergibt sich die Abbruchquote aus der Summe aller abgebrochenen Hilfen dividiert durch alle untersuchten Hilfen. Bei solchen statistischen Aussagen ist allerdings Vorsicht angeraten, wenn man nur wenige beendete Hilfen untersucht. 4 Wenn zum Beispiel statistisch 51

2 jede dritte Hilfe abbricht, heißt das nicht, dass tatsächlich hintereinander immer zwei Hilfen ordentlich beendet werden, dann eine abbricht und danach wieder zwei nicht abbrechen. Die zeitliche Abfolge ist nach dem Zufall gemischt. Kleine Stichproben können also zu ganz anderen Ergebnissen führen. Die Verlässlichkeit von Kennzahlen wie etwa relative Häufigkeiten oder Mittelwerte in Stichproben lässt sich berechnen. Wenn davon die Rede ist, dass ein Ergebnis»signifikant«ist, bedeutet das, dass der Stichprobenfehler hinreichend klein ist und dass das Ergebnis einigermaßen verlässlich ist. Soviel als Warnung, falls man in einer kleinen Einrichtung die Ergebnisse einer Jahresstatistik schon für die ganze Wahrheit hält. Bei einer Stichprobengröße von über Fällen können die WIMES-Kennzahlen allerdings nicht mehr als Zufallsergebnisse gewertet werden, die Ergebnisse von WIMES sind»signifikant«. Die Begriffe»Quote«oder»Anteil«haben nur einen Sinn, wenn man viele Ereignisse betrachtet, diese differenziert und miteinander in Beziehung setzt. Wir wollen diese Betrachtungsebene die»statistische«nennen. Statistische Aussagen über Abbrüche sind Aussagen über die relative Häufigkeit, mit der Maßnahmen abgebrochen werden. Für die Betrachtung einzelner Ereignisse brauchen wir eine andere Sprache. Eine konkrete einzelne Hilfe zur Erziehung wird entweder abgebrochen oder nicht, jedoch muss vorher, das Abbruchkriterium genau definiert sein. Am Ende einer Hilfe zu sagen, die Hilfe ist wahrscheinlich abgebrochen worden, würde nur von mangelhafter Kenntnis oder unklaren Begrifflichkeiten zeugen. Bei klaren Definitionen und den richtigen Informationen können die Urteile nur:»ja«oder»nein«lauten. Welche Aussagen können aber im Vorhinein über den Ausgang einer Hilfe getroffen werden? Auf die konkrete Frage, ob man mit einer erfolgreich geplanten Beendigung rechnen kann, muss die ehrliche Antwort immer»jein«heißen: Ich weiß es einfach nicht. Vor dem Hintergrund von Erfahrungen lässt sich dieses»jein«aber genauer fassen. Dieses tun wir ständig, indem wir die Wahrscheinlichkeiten eines zukünftigen Ereignisses in Form von Chancen und Risiken abschätzen. Die Chance ist die Wahrscheinlichkeit, in Zukunft ein erhofftes Ereignis zu haben. Das Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein negatives Ereignis eintritt. Es gibt Ereignisse, auf die man sich zu 100 Prozent verlassen kann: Wenn ich diesen Apfel loslasse, fällt er nach unten. Der Mond wird in den nächsten Tagen größer werden. Jeder lebende Organismus wird sterben. Aus solchen Gewissheiten haben die Naturwissenschaften ein verlässliches Weltmodell gebaut, das lange suggeriert hat, dass alles in der Welt vorhersehbar sei, wenn man nur genug Informationen und das richtige Modell habe. Bei komplexen lebendigen Systemen und bei chaotischen Systemen funktioniert es aber so nicht, weil es keine Gewissheiten gibt. Alle Lebensäußerungen von Menschen und alles, was das Zusammenleben 52

3 von Menschen betrifft, sind unbestimmt und so miteinander verwoben, dass Vorhersagen immer nur Aussagen über Chancen und Risiken sein können. Zurück zu der Frage nach den Abbrüchen: Die Frage nach dem Ende einer Hilfe wird immer eine nach der Wahrscheinlichkeit bestimmter Beendigungsmerkmale sein. Die Wahrheit liegt zwischen»ja«und»nein«. Will man es etwas genauer sagen, werden Prozent-Angaben verwendet. Das hat die Vorteile, sich leichter verständigen zu können und eine Verbindung zu der statistischen Ebene zu haben. Die beste Schätzung der Chance eines Ereignisses ist immer die relative Häufigkeit des Auftretens bei einer hohen Zahl von Wiederholungen. Nun ist allerdings das Problem, dass ein Einzelfall nicht wiederholbar ist und sich in dieser Form noch nie ereignet hat. Um im Alltag handlungs- und entscheidungsfähig zu sein, greifen wir auf ähnliche Erfahrungen zurück, immer in der Gefahr oder Hoffnung, überrascht zu werden. Die beste Schätzung der individuellen Abbruchwahrscheinlichkeit in der Heimerziehung ist die statistische Größe von 35 Prozent. Die Chance, dass eine stationäre Hilfe zu einem geplanten Ende kommt, liegt bei rund 66 Prozent oder im Verhältnis 2 zu 1. Startet man nicht aber immer mit der Hoffnung auf 100 Prozent? Hoffnung ist keine rationale Größe, sondern eine psychologische Gestimmtheit. Negativ gestimmte Pessimisten überschätzen in der Regel die realen Risiken. Optimisten überschätzen die Chancen. Wir werden später noch zu der Hypothese Stellung nehmen, ob die Erfolgs- oder Misserfolgserwartungen ihrerseits auf den Lauf der Dinge und das Ergebnis einen Einfluss haben. Sicher ist so viel: Wünschen allein führt nicht zu Erfolgen, hilft aber manchmal. Die Gründe für oder gegen die Beschäftigung mit Abbruchswahrscheinlichkeiten Wozu ist die Beschäftigung mit den Vorhersagen von Ereignissen überhaupt gut? Würde es nicht reichen, eine Hilfe zu starten und dann abzuwarten, was daraus wird? Es gibt einige Gründe für und einige gegen diese Haltung. Für eine skeptische Haltung gegen Planung und Prognose sprechen, dass die Prognose keinen Einfluss auf die Entscheidung hat, oder zumindest nicht haben sollte, ob eine Hilfe zur Erziehung durchgeführt werden soll. Das Recht auf Hilfe nach 36 SGB VIII ist nicht daran gekoppelt, ob die Hilfe wahrscheinlich nützt oder ob sie sinnlos ist, weil sie wahrscheinlich schon nach wenigen Wochen ohne Ergebnis und Perspektive abbricht. Für den Anspruch auf Sozialhilfe ist allein der Bedarf und nicht die erwartete Wirkung ausschlaggebend. Des Weiteren ließe sich einwenden, dass die (eher realistische) Einschätzung, dass weniger als 50 Prozent der Hilfen wirklich nützen, den Akteuren die Kraft nimmt, die aus einer Hoffnung und einer optimistischen Haltung erwachsen kann. Das dritte Argument könnte sein, dass wir im Einzelfall zu wenig wissen, um eine Prognose stellen zu können. Die Strategie, die aus dieser Argumentation erwächst, 53

4 würde bedeuten: Halte dich nicht lange mit Planungen und Vorhersagen auf. Tu einfach das, was möglich ist, nutze Gelegenheiten und Ressourcen und schau, wo du landest. Diese wäre die Strategie der»effectuation«5. Für Planung und Prognose sprechen: Bürger haben unter bestimmten Umständen nicht nur ein Anrecht auf die Gewährung von Sozialleistungen, sondern auch auf solche Angebote, die zur Überwindung des Bedarfes geeignet sind. Aus diesem Grund ist das Argument unvollständig, dass für die Hilfegewährung nur der Bedarf entscheidend sei: Anspruchsberechtigte haben ein Recht auf eine Hilfe, die ein Maximum an Chancen bieten, Bedarfslagen zu überwinden. Dieses schließt natürlich den Beitrag der Klienten zum Gelingen ein. Der Klient ist ein Nutzenmaximierer. Er entscheidet sich für Alternativen, die mit ausreichender Wahrscheinlichkeit einen Nutzen bringen und die keinen allzu hohen Aufwand mit sich bringen. Wenn oben gesagt wurde, dass Leistungsträger ihre Leistungsentscheidungen nicht nach dem zu erwartenden Erfolg richten dürfen, so gilt das für die Leistungsempfänger nicht. Diese werden sich auf Hilfen einlassen, die ihnen nützen und solche abbrechen, die ihnen nicht erfolgversprechend zu sein scheinen oder mit zu hohen Kosten an beispielsweise Geld, Zeit, Einschränkungen oder Unbehagen verbunden sind. Es sollte einmal die Frage geklärt werden, ob Klienten nicht darüber aufgeklärt werden müssten, welche Erwartungen aufgrund von Erfahrungswerten realistisch sind und mit welchen Handlungen sie selber die Erfolgschancen für sich erhöhen können. Ohne eine solche Aufklärung besteht die Gefahr, auf unerfüllbare Wünsche oder subjektive Voreinstellungen (negative Vorurteile oder unrealistische Hoffnungen) aufzubauen. Partizipation heißt auch, über Chancen und Risiken aufgeklärt zu werden. Es sollte für professionelle Helfer ein fachliches Anliegen sein, sowohl in der Gestaltung von Hilfeangeboten (Konzept- und Systemebene) als auch bei der individuellen Hilfegestaltung (Fallebene) die Erfolgswahrscheinlichkeiten zu erhöhen. Hier ist die Prognose der Chance also kein statischer Wert, sondern einer, der durch beeinflussbare Bedingungen zu erhöhen ist. Die Strategie auf Grund dieser zweiten Argumentation ist: Im Leistungsdreieck Anspruchsberechtigter Leistungsträger und Leistungserbringer entscheide man sich für diejenige Hilfe und deren Ausgestaltung, die die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit bietet, wohl wissend, dass es ein Risiko des Scheiterns gibt. Eine wichtige Voraussetzung für einen Erfolg ist, dass die Hilfe überhaupt bis zu einem Ende durchgehalten wird. Sowohl in der Hilfesteuerung als auch in der Qualitätsentwicklung der Jugendhilfe sammle man solche Informationen, die geeignet sind, Rahmenbedingungen und Verlaufsgestaltung so zu entwickeln, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit zunimmt und das Abbruchrisiko sinkt. Bei Entscheidungen im Zusammenhang mit der Hilfeplanung stütze man sich nach bestem Wissen auf die Informationen, die einen Zusammenhang mit der Erfolgswahrscheinlichkeit und dem Abbruchrisiko haben. 54

5 Genau dieses ist die Grundlage für das ABiE-Projekt: Ausgehend von der Abbruchswahrscheinlichkeit von 35 Prozent, die man annehmen muss, wenn Praxis so bleibt, wie sie ist, soll erforscht werden, welche Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Handlungen einen Einfluss auf die individuellen Ergebniswahrscheinlichkeiten und auf die statistischen Ergebniskennzahlen der Hilfepraxis haben. In der empirischen Untersuchung können sich am Ende zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse zeigen: 1. Es könnte herauskommen, dass es tatsächlich Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Ausgangsbedingungen, Rahmenbedingungen und Prozessvariablen auf der einen Seite (unabhängige Variable) und dem Ergebnis der Hilfe auf der anderen Seite (abhängige Variable) gibt. Damit gäbe es eine empirische Grundlage für die Hilfeplanung und Qualitätsentwicklung der Jugendhilfe. 2. Oder es könnten sich keine solchen Zusammenhänge zeigen, das heißt, das Ergebnis einer stationären Hilfe ist nicht beeinflussbar, es emergiert sozusagen einmalig und unvorhersehbar in jedem Einzelfall im Prozess der Hilfe. Wenn diese zweite Hypothese zutrifft, hätte das weitreichende Konsequenzen für die Praxis der Hilfeplanung im weitesten Sinne, bedeutete es doch, dass hier nichts planbar ist. (Einschränkend muss allerdings gesagt werden, dass eine weitere Erklärung für diesen Befund sein könnte, dass nicht die richtigen Wirkungsfaktoren untersucht wurden oder diese mit den Erhebungsinstrumenten nicht erfasst werden konnten). Das hypothetische Einflussmodell Welche Einflüsse auf die Abbruchswahrscheinlichkeit sind denkbar? Wir werden hier nicht Hypothesen aus bisherigen Untersuchungen oder aus fachlichen Diskursen ableiten. Dieses ist anderen Projektdarstellungen vorbehalten. Die Vorgeschichte Eine konkrete Hilfe zur Erziehung startet mit einer Reihe von Ausgangsbedingungen. Hilfeadressaten haben ihr Leben in einer bestimmten Weise geführt und es mehr oder wenig erfolgreich bewältigt. Sie bringen ihre Persönlichkeiten mit, ihre genetische Ausstattung, ihre Lerngeschichte, soziale Einbettungen und Vernetzungen. In Bezug auf Helfersysteme haben sie ihre Erfahrungen gemacht oder auf Grund von Hörensagen ihre Urteile und Vorurteile gebildet. Auch die Akteure aus den Helfersystemen bringen ihre Geschichte mit. Organisationen haben bestimmte Regelwerke und Wissenssysteme mit bestimmten Handlungsroutinen herausgebildet. Die Menschen in den Systemen haben sich fachlich vorbereitet, Teams haben ihre Kultur ausgebildet und jeder Einzelne bringt wie der Klient seine Persönlichkeit, seine sozialen Verflechtungen und seine Eigenarten mit. Das Ganze wiederum ist eingebettet in ein historisch gewachsenes Gesellschaftssystem mit seinen politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. 55

6 Wir gehen in unserem Einflussmodell davon aus, dass alles, was sich vor der Hilfe ereignet hat, auf den weiteren Verlauf der Dinge einwirkt. Insbesondere vermuten wir, dass Vorerfahrungen und Einstellungen der Klienten, also der Eltern oder Sorgeberechtigten und der jungen Menschen, beeinflussen, wie sie sich auf die Hilfe»einlassen«können, wie sie sich als aktive Partner oder als Opfer administrativer Vorgänge erleben, oder darauf, ob sie mit einer Hoffnung auf eine für sie günstige Zukunft starten oder ob die als Hilfe gedachte Heimerziehung für sie das eigentliche Problem ist. Nachgewiesen ist, dass bisherige Erfahrungen mit Hilfen zur Erziehung einen Einfluss haben: Wer bereits einen oder mehrere Abbrüche hinter sich hat, wird wahrscheinlicher wieder abbrechen als Klient ohne oder mit positiven Vorerfahrungen. Ebenfalls ist anzunehmen, dass die Vorgeschichte der Einrichtung einen Einfluss haben wird. Es gibt einige Einrichtungen mit sehr geringen Abbruchquoten. Nach den Ursachen gefragt, äußern Leitungskräfte dieser Einrichtungen oft kategorisch, dass ein Abbruch bei ihnen»einfach nicht drin«sei. Andere Einrichtungen mit hohen Abbruchquoten klagen oft über eine schlechte Hilfevorbereitung durch die Jugendämter und den zu späten Start der Heimerziehung. Auf diese Weise starten Hilfen auch seitens der Helfer mit ganz unterschiedlichen Voreinstellungen. All diese Vorbedingungen sind dann bedeutsam, wenn sie dazu führen, dass bereits vor dem ersten Prozessschritt die individuellen Abbruchwahrscheinlichkeiten unterschiedlich hoch sind. Das bedeutet, dass es bestimmte Ausgangskonstellationen gibt, bei denen es schwieriger sein wird, eine Hilfe bis zu einem erfolgreichen Ende durchzuführen als bei anderen Ausgangsbedingungen. Es ist zu vermuten, dass zu den klientenbezogenen, die Hilfe belastenden Ausgangsbedingungen unter anderem folgende Aspekte gehören: Die Voreinstellung, dass Heimerziehung eine Strafe und beschämend sei, indem sie als Ausdruck des familiären oder persönlichen Versagens oder als Zuschreibung einer Schuld gedeutet wird. Die Erwartung, dass Heimerziehung ein negatives Lernfeld sei und die Zukunftschancen verschlechtere. Die Erwartung, dass Heimerziehung Freiheiten einschränke und die Selbstwirksamkeit beschädige. Diese erwartete Autonomieeinschränkung wird ein hohes Gewicht haben bei jungen Menschen mit einem hohen Autonomiestreben und einem hohen Selbstzutrauen, das Leben auch allein meistern zu können, zum Beispiel bei Mädchen in der Pubertät. Ob und in welchem Ausmaß diese Einstellungen und Erwartungen das Risiko eines Abbruchs erhöhen, wird im ABiE- Projekt empirisch geprüft. Die Eingangsphase Die Erwartungen und Vorerfahrungen werden zu Beginn der Hilfe mit nunmehr konkre- 56

7 ten Erfahrungen konfrontiert, entweder in Form von Bestätigungen oder durch neue Erfahrungen. Ab dem ersten Kontakt zwischen den Klienten und Vertretern des Jugendamtes beginnen die gestaltbaren Einflüsse auf den weiteren Verlauf der Hilfe. Haben die Klienten die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Sichtweisen einzubringen? Erleben sie sich als Handelnde oder als Objekte? Wird ihr Selbstwertgefühl geschützt oder gar gestärkt oder wird es geschädigt? Erleben sie Wertschätzung oder wenigstens Akzeptanz? Werden sie über das, was sie erwartet, aufgeklärt? Es gibt Einrichtungen, die deswegen nicht an dem Forschungsprojekt teilnahmen, weil ihre Leiter der Meinung waren, die Jugendämter bereiteten die Hilfen so schlecht vor, dass sich die Frage nach den Abbruchursachen gar nicht mehr stelle. Die Schuldfrage war für sie geklärt. Auf der anderen Seite habe ich auch in Jugendämtern die vermeintlich erschöpfende Erklärung gehört, nämlich dass die Einrichtungen Schuld an den Abbrüchen seien, weil sie schwierige Klienten nicht aushielten und sich nicht an die Aufträge hielten. In unserem Modell fassen wir die Eingangsbedingungen als Produkt einer Koproduktion der Leistungsträger, Leistungserbringer und Klienten auf. Interaktionen lassen sich nicht erschöpfend in eine Summe von Einzelaktionen zerlegen. Vielmehr entsteht zwischen den Akteuren ein»spiel«, in dem Deutungen und Bilder abgefragt und generiert werden, sich Partner emotional annähern, sich misstrauen oder fremd bleiben. Wir gehen davon aus, dass am Ende der Eingangsphase ein Kontrakt stehen sollte, der als Basis für die weitere Ausgestaltung der Hilfe dient und darüber hinaus Verantwortlichkeiten und andere Rollen definiert, den Bereich der verbindenden Themen absteckt und der Hilfe eine Richtung gibt. Das gelingt nicht immer gleich gut. Zum Gelingen oder Misslingen tragen alle Akteure bei. Es ist müßig, hier Gewichtungen oder gar Alleinverantwortlichkeiten zuzusprechen. Entscheidend ist, mit welchen Transaktionen wer mit wem Bedingungen schafft, die für das weitere Vorgehen förderlich sind, oder welche Transaktionen den Erfolg schmälern beziehungsweise die Abbruchwahrscheinlichkeit erhöhen. Gemeinhin wird gegenwärtig angenommen, dass fachlicherseits daran zu arbeiten ist, die Hilfen auf ein umfängliches Verständnis der Lebenssituation, der Vorgeschichte und der Problemlagen der Klienten aufzubauen. Da hieran in der Regel unterschiedliche Fachleute arbeiten, ist zu prüfen inwiefern diese produktiv zusammenwirken. (Es wäre auch interessant zu prüfen, ob die gleiche Sorgfalt darauf verwendet wird, den Klienten ein ähnlich differenziertes Verständnis für die Intervention zu vermitteln und was dieses bewirken würde). die passende, das heißt nach Intensität und Form und Methodik geeignete Hilfe zu vermitteln. 57

8 den Klienten / die Klientin durch Zielvereinbarungen für die Hilfe zu motivieren, die ihre/seine Bedürfnisse und Interessen trifft. mehr über Lösungen und Ressourcen zu sprechen als über Defizite und Störungen. den Klienten / die Klientin bei der Auswahl des Leistungserbringers zu beteiligen. Wir erwarten, dass die Umsetzung dieser Handlungsmaxime in der Praxis recht unterschiedlich aussieht. Das dürfte viele Gründe haben, angefangen von der Überlastung von Mitarbeiter/innen in sozialen Diensten, möglicherweise betriebswirtschaftliche Gegensteuerungen der Kommunen, Mängeln in den fachlichen Kompetenzen, Begrenzungen bei der Auswahlmöglichkeit und eingeschränkte Möglichkeiten oder Motivationen der Klienten zu Mitarbeit. Hier wären wir dann wieder bei den vorgefundenen Ausgangsbedingungen mit denen fachlich flexibel umgegangen werden müsste. Im Untersuchungsdesign von ABiE haben wir die Eingangssituation auf die Zeit zwischen dem Erstkontakt (t0) und dem Ende (t2) der diagnostischen oder Eingewöhnungsphase ungefähr sechs Wochen nach der Aufnahme (t1) festgelegt, wobei sechs Wochen nur als Orientierungsgröße dient. Der Hilfeverlauf Die Hypothese, dass die Eingangsqualität der Hilfe einen Einfluss auf den Verlauf und das Ende der Hilfe hat, schließt nicht aus, dass sich während des Verlaufs Dinge ändern können. Gegenseitiges Vertrauen kann wachsen, die Einsicht in die Notwendigkeit kann bei dem jungen Menschen ansteigen. Nach anfänglichen Eingewöhnungsschwierigkeiten kann der junge Mensch beginnen sich wohler zu fühlen. Erzieher können allmählich ein Gefühl dafür bekommen, was der junge Mensch kann und will, wie er anzusprechen ist und wo man»ihn packen«kann. Eltern gewinnen vielleicht Sicherheit und Vertrauen zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und zwischen Eltern und Kind entwickelt sich eine entspanntere Beziehung. Es kann aber auch eine andere Dynamik in Gang kommen: Der junge Mensch schafft es nicht, eine gute Stellung innerhalb der Gruppe zu finden. Er fühlt sich unwohl und sieht sich von den Pädagogen unverstanden und allein gelassen. In der Schule kommt er auch nicht gut voran. Er vermisst seine Kumpels und leidet darunter, dass seine Freundin jetzt einen anderen hat. In einer Spirale von Belastungen und Stress, auf den der junge Mensch wie bisher mit erhöhter Aggressivität reagiert, reagieren die Pädagogen zunehmend mit Druck und Krisensitzungen. Der Wunsch abzuhauen wird immer stärker. Es fehlt nur noch der zündende Funke und die Hilfe bricht vorzeitig ab. Über die Ziele der Hilfe wird schon seit längerem nicht mehr gesprochen. Mit diesen beiden Szenarien soll illustriert werden, dass die Interaktionen weiterhin sehr komplex sind und in positiven oder negativen Verstärkungskreisen in die eine oder andere Richtung gehen. Es dürfte entscheidend sein, in welchem Maße die Helfer sol- 58

9 che Zusammenhänge frühzeitig durchschauen und so viel fachlichen Abstand bekommen, dass sie flexibel und überlegt darauf reagieren können und neue Bedingungen einführen, die vielleicht eine Wende herbeiführen können. Professionstheoretisch formuliert geht es hier also im Wesentlichen um die Frage nach dem»arbeitsbündnis«. Zusammenfassung Die Entwicklungen, die Hilfeverläufe nehmen können, sind so vielfältig, dass keine erschöpfende Beschreibung aller möglichen Zusammenhänge und Wechselwirkungen vorgenommen werden kann. In unserem Untersuchungsdesign richten wir das Augenmerk insbesondere auf die sozial-emotionalen Faktoren, also auf die Beziehungen und darauf, wie diese von den Beteiligten erlebt werden. Im Helfersystem interessieren uns hauptsächlich der Grad der Professionalität bei der Reflexion der Interaktionen und die methodische Flexibilität und Methodenvielfalt der Fachleute, mit denen sie in diesem»spiel«eine aktive gestaltende Rolle spielen. Folgende Zusammenhänge werden vermutet: Je wohler sich der junge Mensch in der Einrichtung fühlt, desto eher wird er aktiv mitarbeiten und sich auf positive Beziehungen einlassen. Je mehr er Mitarbeiter/innen der Einrichtung vertraut, desto höher ist der pädagogische Einfluss, desto eher können Kompetenzen, Selbstwert und Ressourcen ansteigen, desto eher erlebt der junge Mensch die Heimerziehung als nützlich. Wenn Eltern sich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung akzeptiert fühlen und sich in einer Erziehungspartnerschaft erleben, wirken sie eher positiv auf den Hilfeverlauf ein. Je besser der Verlauf von den Mitarbeiter/innen reflektiert und fachlich gestaltet wird und je professioneller sie mit möglichen»turbulenzen«proaktiv umgehen, desto eher stellen sich Erfolge ein und desto eher lassen sich Eltern und junger Mensch auf die Hilfe ein (sprich: kooperieren sie). Differenzierte Hilfeangebote, die der Persönlichkeit, dem Entwicklungstand, dem Familiensystem und den verabredeten Zielen angemessen sind, motivieren den jungen Menschen und seine Eltern zu Mitarbeit. (Einen ähnlichen Befund findet man auch in der Schule: Es reicht nicht, dass der Lehrer nett ist, er muss einem auch etwas beibringen können.) Auf einen Nenner gebracht, vermuten wir, dass die Akteure, die sich in der Eingangssituation zu einer Kooperation verpflichtet haben, dann erfolgreich zusammenbleiben, wenn sie Sich wohlfühlen und Selbstachtung haben, Vertrauen zueinander aufbauen und halten, handlungsfähig bleiben (Partizipation und Autonomie bei den Klienten; Reflexion und Flexibilität bei den Professionellen) und eine begründete Hoffnung auf einen guten Verlauf mit einem nutzbringenden Ende haben. 59

10 Oder anders: Niemand, weder die Kinder und Jugendlichen noch die Professionellen noch die Eltern, wird über eine längere Zeit in einer Situation bleiben wollen, die ihm nicht gefällt, in der er keine Anerkennung findet und in der er keinen Sinn sieht. 1 Tornow, Harald: Wie und wie oft Hilfen zur Erziehung abbrechen. EREV-Schriftenreihe 4/2008, In der Bundesstatistik 2009 (veröffentlicht 2011) wird für die Hilfen nach 34 SGB VIII eine Abbruchquote zwischen 47,3 Prozent und 39,9 Prozent angegeben. Der niedrige Wert ergibt sich, wenn man den hohen Anteil an»sonstigen Beendigungsgründen«als nicht abgebrochene Hilfen wertet wovon man nicht unbedingt ausgehen kann. Die Abbruchquote liegt demnach in der Größenordnung von 40 Prozent bis 45 Prozent. Bei den Hilfen in Heimgruppen liegt die Abbruchquote sogar bei 42 Prozent bis 49 Prozent. 3 Sewing, Julia: Abbrüche in der stationären Erziehungshilfe Ergebnisse einer internationalen Literaturstudie. Evangelische Jugendhilfe 5/2010, In der JES-Studie (Schmidt u. a.: Effekte erzieherischer Hilfen und ihre Hintergründe (Schriftenreihe des BMFSJ Band 219. Stuttgart, 2002, Seite 399 ff) wurde bei 25 Entlassungen in 13 Fällen ein Abbruch festgestellt. Für eine sichere Feststellung der Abbruchquote ist diese Fallzahl zu klein. 5 Faschingbauer, M.: Effectuation. Stuttgart,

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