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1 Otto-Friedrich-Universität Bamberg Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft Prof. Dr. Thomas Becker Hornthalstr. 2, D Bamberg Tel.: 0951/ Fax: Sekr.: 0951/ Vorlesung Einführung in die Pragmatik WS 2005/06 Literaturhinweise Einführende Literatur: * Levinson, Stephen C Pragmatics. Cambridge: Cambridge University Press. Deutsche Übersetzung: Pragmatik. Tübingen 1990: Niemeyer. Meibauer, Jörg Pragmatik: eine Einführung. Tübingen: Stauffenburg. [Mit weiteren Literaturhinweisen.] Mey, Jacob (Hg.) Concise encyclopedia of pragmatics. Oxford: Pergamon Press. Davis, Steven. (Hg.) Pragmatics. A reader. Oxford: Oxford University Press. Deixis: Bühler, Karl Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Jena: Fischer. Nachdruck Stuttgart: Fischer. Fillmore Charles J Lectures on deixis. Stanford: CSLI Lecture Notes. Blühdorn, Hardarik Deixis und Deiktika in der deutschen Gegenwartssprache. Deutsche Sprache Sprechakttheorie: Austin, John L How to do things with words. Second edition Oxford: Oxford University Press. Searle, John R Speech acts. An essay in the philosophy of language. Cambridge: Cambridge University Press. Hindelang, Götz Einführung in die Sprechakttheorie. Tübingen: Niemeyer (Germanistische Arbeitshefte 27). [3. unveränderte Auflage 2000] Handlungstheorie: Harras, Gisela Handlungssprache und Sprechhandlung. Eine Einführung in die theoretischen Grundlagen. 2. Auflage. Berlin: de Gruyter. Implikaturen: Kemmerling, Andreas Implikatur. In: Semantik. Ein internationales Handbuch der zeitgenössischen Forschung. Hg. von Arnim von Stechow und Dieter Wunderlich. Berlin: de Gruyter Levinson, Stephen C Presumptive meanings. The theory of Generalized Conversational Implicature. Cambridge, Mass.: MIT Press. * Zur Anschaffung empfohlen 1

2 Grice, H. Paul Studies in the way of words. Cambridge: Harvard University Press. Gazdar, Gerald Pragmatics: implicature, presupposition and logical form. New York: Academic Press. Hirschberg, Julia A theory of scalar implicature. New York: Garland. Horn, Laurence R Toward a new taxonomy for pragmatic inference: Q-based and R-based implicature. In: Meaning, form, and use in context: linguistic applications. Hg. v. Deborah Schiffrin. Washington, D. C.: Georgetown University Press Horn, Laurence R A natural history of negation. Chicago: The University of Chicago Press. Posner, Roland Bedeutung und Gebrauch der Satzverknüpfer in den natürlichen Sprachen. In: Grewendorf, Günther. (Hg.). Sprechakttheorie und Semantik. Frankfurt am Main: Suhrkamp Weiterführende Literatur: Seuren, Pieter A. M Präsuppositionen. In: Semantik. Ein internationales Handbuch der zeitgenössischen Forschung. Hg. von Arnim von Stechow und Dieter Wunderlich. Berlin: de Gruyter Nerlich, Brigitte/Clarke, David C Language, action and context. The early history of pragmatics in Europe and America. Amsterdam: Benjamins. Verschueren, Jef/Östman, Jan-Ola/Blommaert, Jan. (Hgg.) Handbook of pragmatics: manual. Amsterdam: Benjamins. Sperber, Dan/Wilson, Deirdre Relevance: communication and cognition. Second edition Cambridge, Mass.: Blackwell Sperber, Dan/Wilson, Deirdre Precis of "Relevance". Behavioural and Brain Sciences Traugott, Elisabeth C./König, Ekkehard The semantics-pragmatics of grammaticalization revisited. In: Traugott, Elisabeth C./Heine, Bernd. Approaches to grammaticalization. Bd. 1. Amsterdam: Benjamins Cummings, Louise Pragmatics: a multidisciplinary perspective. Edinburgh: Edinburgh University Press. Becker, Thomas Was wir von Aristoteles über die Bedeutung deutscher Wörter lernen können: über konversationelle Implikaturen und Wortsemantik. Linguistische Berichte, Sonderheft 8: "Pragmatik: Implikaturen und Sprechakte" Becker, Thomas Autohyponymy: Implicature in lexical semantics, word-formation, and grammar. Journal of Germanic Linguistics Kasher, Asa. (Hg) Pragmatics: critical concepts. 6 Bde. London: Routledge. Bibliographie: Nuyts, Jan/Verschueren, Jef A comprehensive bibliography of pragmatics. 4 Bde. Amsterdam: Benjamins. 2

3 Kategorien der Deixis Abhängigkeit des Denotats eines sprachlichen Ausdrucks von der Äußerungssituation: Personale Deixis: Lokale Deixis: Temporale Deixis: Ich habe Hunger Hier ist es kalt Heute scheint die Sonne Welche der folgenden Ausdrücke sind deiktisch: ich, du, ihr, wir, hier, dort, besagt, erwähnt, gestern, heute, Dienstag, gehen, kommen, bringen, herbeirufen, mein, sein, die Tafel, Paris, Napoleon Sprechakttheorie Sprechaktregeln (nach J. R.Searle) am Beispiel des Versprechens: (1) Regeln des propositionalen Gehalts Bedingungen der Proposition des geäußerten Satzes Der Sprecher drückt eine Proposition aus, die eine zukünftige Handlung betrifft:? Ich verspreche dir, daß ich gestern dort war Die Proposition betrifft eine Handlung des Sprechers:? Ich verspreche dir, daß Fritz morgen kommt (2) Einleitungsregeln Bedingungen der Situation, in der der Satz geäußert wird Das Versprochene ist im Interesse des Hörers:? Ich verspreche dir, das nächste Mal fliegst du raus Es darf nicht offensichtlich sein, daß der Sprecher das Versprochene ohnehin tut:? Ich verspreche Ihnen, nächste Woche die Vorlesung (nicht) zu halten (3) Aufrichtigkeitsregel Der Sprecher beabsichtigt, das Versprochene zu tun (4) Wesentliche Regel Die Äußerung zählt als die Aufnahme einer Verpflichtung, das Versprochene zu tun 3

4 (1) Welche illokutiven Indikatoren für Aufforderungen gibt es im Deutschen? Untersuchen Sie dazu die einschlägigen Grammatiken. (2) Kritisieren Sie - falls nötig - die folgenden Vorschläge für Sprechaktregeln: Jm. etw. erlauben a) Das Erlaubte muß eine zukünftige Handlung des Hörers sein b) Der Sprecher muß sozial höher stehen als der Hörer c) Das Erlaubte darf nicht unvermeidlich sein d) Das Erlaubte muß die Interessen des Sprechers beeinträchtigen Sich entschuldigen a) Der Sprecher muß für das, wofür er sich entschuldigt, verantwortlich sein b) Das, wofür er sich entschuldigt, muß unvermeidlich (gewesen) sein c)... muß unmoralisch sein d)... darf nicht im Interesse des Hörers sein Sprechakttypen: Beispiele: Repräsentative (assertive) S.: behaupten, mitteilen, berichten, feststellen, voraussagen Direktive: fragen, auffordern, befehlen, bitten, raten Kommissive: versprechen, geloben, drohen Expressive: Überraschung äußern, gratulieren, danken Deklarationen: ernennen, kündigen, taufen, definieren 4

5 Konversationelle Implikaturen: Einführung Lügt der Maat? Logbucheintrag Ein Schiffsmaat versteht sich nicht mit seinem Kapitän. Der Kapitän ist Antialkoholiker, während der Maat häufig betrunken ist. Der Kapitän möchte ihm deshalb gerne eine Ordnungsstrafe verpassen lassen, wenn das Schiff wieder in den Hafen kommt. Eines Tages, als der Kapitän Wache hat und der Maat wieder zu grölen anfängt, wird es dem Kapitän zu viel und er schreibt in das Logbuch: "Heute, 23. März, der Maat ist betrunken."als der Maat einige Tage später selbst Wache hat, sieht er diesen Logbucheintrag und überlegt, wie er dagegen angehen kann, ohne sich weiter zu kompromittieren. Schließlich macht auch er einen Eintrag ins Logbuch: "Heute, 26. März, der Kapitän ist nicht betrunken." Konversationsmaximen (nach Grice 1975) (1) Kooperationsprinzip: Mache deinen Gesprächsbeitrag so, daß er dem Zweck dient, den du mit deinem Kommunikationspartner verfolgst! (2) Maxime der Quantität: Mache deinen Beitrag so informativ wie erforderlich und nicht informativer als erforderlich! (3) Maxime der Qualität: Sage nichts, was du für falsch hältst oder wofür du nicht genügend Evidenz hast! (4) Maxime der Relation: Sage nur Relevantes! (5) Maxime der Modalität: Vermeide Unklarheit, Mehrdeutigkeit, Weitschweifigkeit, Ungeordnetheit etc.! Beispiel für eine konversationelle Implikatur mit Analyse: A: Wie geht's eigentlich Fritz? B: Gut, er hat seit zwei Wochen einen neuen Job bei einer Bank und ist immer noch nicht im Kittchen gelandet. Die Antwort von B impliziert konversationell, daß Fritz kriminelle Neigungen hat. Wäre das nicht der Fall, hätte B eine Konversationsmaxime verletzt (hier: Maxime der Relevanz). Schema zur Analyse konversationeller Implikaturen: Sprecher: "X" KI Y (Wenn nicht Y, so hätte der Sprecher die Maxime Z verletzt) 5

6 Das "Gesagte" (die Proposition der Äußerung und alles, was logisch daraus folgt) ist nicht konversationell impliziert. Konversationelle Implikaturen sind im Gegensatz zur logischen Folgerung aufhebbar. Aufhebbarkeit: Einige Parlamentarier waren anwesend KI Nicht alle Parlamentarier waren anwesend Einige Parlamentarier waren anwesend, vielleicht sogar alle. Einige Parlamentarier waren anwesend LF Nicht alle Parlamentarier waren abwesend. *Einige Parlamentarier waren anwesend, vielleicht sogar alle abwesend. A (am Telefon): Störe ich gerade? B: Ich habe gerade Paula zu Besuch ( KI B stört) Aufhebung: Ich habe gerade Paula zu Besuch, aber du störst überhaupt nicht. Weitere Beispiele für konversationelle Implikaturen: A: Hast du deine Hausaufgaben gemacht und dir die Zähne geputzt? B: Ich habe mir die Zähne geputzt. A: Hast du Salz gekauft? B: Ich hab's versucht. A: Können deine Töchter Fremdsprachen? B: Paula spricht Französisch. A: Ich höre, Paula ist verheiratet? B: Ja, immer noch. A: (Im Schreibwarenladen:) Können Sie mir sagen, wo ich Filzstifte bekommen kann? B: Beim Woolworth an der Ecke. A: Liebst du mich? B: Ich hab dich sehr gern. A: Wie findest du unseren neuen Teppich? B: Die Tapete ist nicht schlecht. A: Wer ist der Mann dort? B: Der Ehemann meiner Mutter. A: Wo ist eigentlich die Wurst geblieben? B: Bello sieht so zufrieden aus. A: Was machst du heute Abend? B: Ich besuche Paula oder ich besuche nicht Paula. 6

7 Zwei Typen konversationeller Implikaturen: Generalisierte konversationelle Implikaturen werden in (prototypischen) Standardsituationen verstanden: Einige Parlamentarier waren anwesend KI Nicht alle Parlamentarier waren anwesend Spezialisierte konversationelle Implikaturen werden nur unter besonderen situativen Umständen verstanden: (Kontext: Frage "Wo ist nur die Wurst geblieben?") Bello sieht so glücklich aus KI Er hat sie gefressen Logische Folgerung Aus A folgt logisch B (A B), genau dann, wenn in jeder Situation, in der A wahr ist, auch B wahr ist. Konventionelle Implikatur/Präsupposition Schlüsse, deren Gültigkeit auf der Bedeutung bestimmter Wörter oder grammatischer Konstruktionen beruht. Sie sind in den meisten Kontexten nicht aufhebbar und konstant bei Negation. Allgemeiner: Konstanz bei Nicht-Faktizität (Negation, Modalisierung, Stellung im Antezedens): Fritz hat es geschafft, den Schrank zu öffnen L Fritz hat den Schrank geöffnet Fritz hat es bedauert, den Schrank geöffnet zu haben P Fritz hat den Schrank geöffnet Negation: Fritz hat es nicht geschafft, den Schrank zu öffnen L Fritz hat den Schrank geöffnet Fritz hat es nicht bedauert, den Schrank geöffnet zu haben P Fritz hat den Schrank geöffnet Modalisierung: Fritz hat es möglicherweise geschafft, den Schrank zu öffnen L Fritz hat den Schrank geöffnet F. hat es möglicherweise bedauert, den Sch. geöffnet zu haben P Fritz hat den Schrank geöffnet Stellung im Antezedens: Wenn Fritz es geschafft hat, den Schrank zu öffnen... L Fritz hat den Schrank geöffnet Wenn Fritz es bedauert hat, den Schrank geöffnet zu haben,... P Fritz hat den Schrank geöffnet (1) Was präsupponiert der folgende Satz: Fritz freut sich darüber, daß er einen Blumentopf gewonnen hat. (2) Zeigen Sie die Konstanz der Präsupposition(en) bei Nicht-Faktizität. 7

8 Präsuppositionsauslösende Wörter und Konstruktionen: Bestimmter Artikel: Der König von Frankreich ist kahlköpfig Präs. Es gibt einen König von Frankreich Der König von Frankreich ist nicht kahlköpfig Präs. Es gibt einen König von Frankreich *Der König von Frankreich ist kahlköpfig, aber es gibt keinen König von Frankreich. Faktive Prädikate: Fritz weiß, daß Paula kommt Präs. Paula kommt Gradpartikeln: Paula liebt auch Fritz Präs. Paula liebt jemand anderen/etwas anderes Abhängigkeit von der Konstruktion: Der König von Frankreich ist kahlköpfig. Fritz hat den König von Frankreich gesehen. Paula vergleicht Fritz mit dem König von Frankreich. Fritz glaubt, den König von Frankreich gesehen zu haben. Abgrenzung der Folgerungsbegriffe: logische F. konvers. Imp. Präsupposition erlaubt Modus tollens: (A B) ( B A) aufhebbar überlebt Negation In welcher Folgerungsbeziehung stehen jeweils die folgenden Satzpaare? Begründen Sie ausführlich Ihre Einordnung. 1a) Fritz bedauert, die Vase zerbrochen zu haben. 1b) Fritz hat die Vase zerbrochen. 2a) Fritz hat den Mörder gesehen. 2b) Jemand hat den Mörder gesehen. 3a) Fritz hat versucht, Spanisch zu lernen. 3b) Fritz ist es nicht gelungen, Spanisch zu lernen. 8

9 Einteilung der Implikaturen: Gemeintes Gesagtes Implikatur konventionelle Implikatur nicht-konventionelle Implikatur konversationelle Implikatur nicht-konversationelle Implikatur generalisierte konversationelle Implikatur spezialisierte konversationelle Implikatur Konversationelle Implikatur und logische Folgerung: (1) S äußert den Satz X keine LF Y (2) Besondere situative Bedingung: Wenn nicht Y, so wäre S nicht kooperativ KI LF (3) Zusätzliche Prämisse: S ist kooperativ (1) Fritz sagt: "Ich bin am Dienstag um 20h ins Bett gegangen und am Freitag um 11h aufgestanden." Hat Fritz damit gesagt, daß er tagelang im Bett lag? Zeigen Sie, daß er dies nicht gesagt, sondern konversationell impliziert hat. Analysieren Sie dabei die Implikatur. (2) Analysieren Sie folgende Äußerung im Hinblick auf ihre konversationelle(n) Implikatur(en): Wenn Du den Abwasch machst, gebe ich Dir 100,-. 9

10 Skalare Implikaturen Die Arbeit ist gut KI nicht: Die Arbeit ist sehr gut/ausgezeichnet Skalare Hyponyme: ausgezeichnet > sehr gut > gut alle (?) > die meisten > ein Großteil > mehr als die Hälfte > viele > einige Rangordnung: *Fritz ist Leutnant, sogar Major *Fritz hat eine 3 bekommen, sogar eine 4 (*sogar eine 2) Test: Viele sind gekommen, sogar die meisten (Klimax) Schlußschema: Wenn A > B, so gilt: P LF P A/B P A/B KI nicht P P A/B =: P, wobei ein Vorkommnis von A durch B ersetzt wurde; Bedingung: A darf in P nicht im Bereich eines logischen Operators (z. B. Negation) stehen. Beispiel: sehr gut > gut: die Arbeit ist sehr gut LF die Arbeit ist gut die Arbeit ist gut KI nicht: die Arbeit ist sehr gut (Literatur: Gazdar 1979:55ff.) Situation: Fritzens Dissertation ist ausgezeichnet; welchen Wahrheitswert haben die Sätze: Fritzens Dissertation ist gut. Fritzens Dissertation ist nicht gut. Situation: Fritz ist 20 cm größer als Franz; welchen Wahrheitswert haben die Sätze: Fritz ist so groß wie Franz. Fritz ist nicht so groß wie Franz. Fritz ist nicht so groß wie Franz, sondern 20cm größer. Fritz ist allemal/ganz bestimmt so groß wie Franz. 10

11 Sind die folgenden Wortgruppen skalare Hyponyme? viele/einige/wenige immer, meistens, gewöhnlich, oft, manchmal eisig, kalt, gekühlt kochend, heiß, warm kalt, lauwarm, warm wunderschön, schön, hübsch Zahlen Situation: B hat 3 Kinder. A: Wieviele Kinder hast du? B: *Zwei. A: Hast du zwei Kinder? B: Ja, sogar drei./nein, drei. Situation: Fritz liest 40 Bücher pro Jahr; welchen Wahrheitswert haben die Sätze: Fritz liest 3 Bücher pro Jahr. Fritz liest nicht 3 Bücher pro Jahr. Situation: Fritz hat 4 Kinder; warum ist a) weniger unangemessen als b)? a) Fritz hat 3 Kinder b) Fritz hat 5 Kinder Analysieren Sie die Antwort von B im Hinblick auf ihre konversationelle(n) Implikatur(en): A: Hast Du das Buch gelesen? B: Ich habe mehr als die Hälfte gelesen. Autohyponymie: 'Rechteck' 'Quadrat' 'Teilnehmer' 'Teilnehmerin' Gebrauchsbedeutung: "Rechteck, aber kein Quadrat" Gebrauchsbedeutung: "Teilnehmer, aber keine Teilnehmerin" Analysieren Sie die Autohyponymie von Rechteck als Implikatur. 11

12 Modalitätsimplikaturen Was folgt konversationell aus den folgenden Äußerungen: Die Frau meines Vaters kommt zu Besuch Er verursachte den Tod von 3 Menschen Situation: es ist Freitag. Das Fest ist am kommenden Samstag KI Das Fest ist nicht morgen entsprechend: gestern Schnell-/Hamburgerrestaurant: nicht MacDonalds in einer Bibliothek: nicht in der Bibliothek Fritz glaubt, daß Fritz sein Geld vergessen hat: ein anderer a) Fritz klaute DM und ging zur Bank b) Fritz ging zur Bank und klaute DM Beschreiben Sie Semantik und Gebrauchsbedeutung der folgenden Sätze: a) Fritz bekam eine Infektion und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. b) Fritz wurde ins Krankenhaus eingeliefert und bekam eine Infektion. Metasprachliche Negation Ich liebe nicht Fritz, ich liebe Fritz und Franz! Wir haben keine Problemata gewälzt, wir haben Probleme gewälzt! Ich war nicht in Tschikago sondern in Schikago! (1) Warum widersprechen sich die beiden folgenden Sätze nicht: a) Fritz ist ein guter Mensch. b) Fritz ist kein guter Mensch, er ist ein Engel! (2) Betrachten Sie den folgenden Dialog: Franziska: Fritz glaubt offenbar, daß Franz ein Dummkopf ist. Paula: Nein, Fritz weiß, daß Franz ein Dummkopf ist. a) Sagt Franziska in dem folgenden Dialog, daß Franz kein Dummkopf ist? b) Sagt Paula, daß Franz ein Dummkopf ist? c) Bestreitet Paula, daß Fritz glaube, daß Franz ein Dummkopf sei? 12

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