Ergebnisse der mikrochirurgischen Dekompression bei lumbaler Spinalkanalstenose

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Ergebnisse der mikrochirurgischen Dekompression bei lumbaler Spinalkanalstenose"

Transkript

1 Aus der Orthopädischen Klinik des St. Josef Hospitals Bochum - Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum Ehemaliger Direktor: Prof. Dr. med. Jürgen Krämer Ergebnisse der mikrochirurgischen Dekompression bei lumbaler Spinalkanalstenose Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Heike Andrea Braunsfurth aus Hattingen 2008

2 Dekan: Prof. Dr. med. Gert Muhr 1. Referent: Prof. Dr. med. Jürgen Krämer 2. Referent: Prof. Dr. med. Kirsten Schmieder Tag der mündlichen Prüfung:

3 Meiner Familie

4 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Einführung Theoretische Grundlagen Entwicklung und Anatomie der Wirbelsäule Anatomie des Wirbelkanals Pathologisch- anatomische Veränderungen bei degenerativer Spinalkanalstenose Klassifikation der Spinalkanalstenose Klinik der Spinalkanalstenose Diagnostik der Spinalkanalstenose Untersuchungsbefunde Apparative Diagnostik Differentialdiagnosen Therapie Konservative Therapie Nichtinvasive konservative Therapie Minimalinvasive konservative Therapie Operative Therapie Indikation Kontraindikation Operationsmethoden Mikrodekompression Vorteile der Mikrodekompression Nachteile der Mikrodekompression Patientenaufklärung und Komplikationen Material und Methode Beteiligte Patienten Nachuntersuchung Fragebogen Statistische Auswertung Kritik der Methode Ergebnisse Patientengut Geschlechterverteilung Altersverteilung Nachuntersuchungszeitraum Beschwerdedauer vor der Operation Body-Mass-Index Sportliche Betätigung Stationärer Aufenthalt Etagen und Segmente...40 IV

5 3.3. Komplikationen Intraoperativ Postoperativ Postdekompressionssyndrom Schulter- und Nackenbeschwerden unmittelbar nach der OP Kniebeschwerden unmittelbar nach der OP Subjektiver OP-Erfolg Vergleich der einzelnen Items im OWS vor der Operation und bei der Nachuntersuchung Schmerz Pflege Gegenstände heben/ tragen Gehstrecke Sitzen Stehen Schlafen Geschlechtsleben Soziales Leben Reisen Vergleich des gesamten Oswestry Scores prä- und postoperativ Gesamtwert OWS Einzelne Items im Überblick Gruppenverteilung Einteilung anhand der Punktedifferenz im Oswestry Score Auswertung des erweiterten Fragebogens Schmerz Gehstrecke Beschwerdeprogredienz Vergleich von mono- und multisegmentaler Mikrodekompression Degenerative Spondylolisthese Ergebnisse Vergleich T-Flex Orthese Fragebogen Auswertung Frage Frage Frage Frage Frage Frage Frage Frage Frage V

6 Frage Zusammenfassung T-Flex- Orthese Diskussion Ergebnisse der mikrochirurgischen Dekompression Kritik der Methode Schlussfolgerung Zusammenfassung Anhang Verwendete Materialien Oswestry Low Back Pain Disability Questionnaire Übersetzung des Oswestry Low Back Pain Disability Questionnaire Erweiterung des postoperativen Fragebogens Anamnesebogen Untersuchungsbogen T-Flex Fragebogen Literaturverzeichnis Danksagung Lebenslauf VI

7 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Diagnostik...12 Abbildung 2: Leitlinie zur Therapie der Spinalkanalstenose (Schwerdtfeger, 1999)..15 Abbildung 3: Grundschema Wirbel...21 Abbildung 4: Laminektomie...22 Abbildung 5: bilaterale Laminotomie...23 Abbildung 6: unilaterale Laminotomie...23 Abbildung 7: Hemilamiektomie...24 Abbildung 8: Facettotomie...24 Abbildung 9: Foraminotomie...24 Abbildung 10: Übersicht über die in der Studie berücksichtigten Patienten...30 Abbildung 11: Geschlechterverteilung...36 Abbildung 12: Altersverteilung...37 Abbildung 13: Monosegmentale Dekompression...41 Abbildung 14: Multisegmentale Dekompression...42 Abbildung 15: Etagen...42 Abbildung 16: Segmente...43 Abbildung 17: Erfolgseinschätzung der Operation durch die Patienten...46 Abbildung 18: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 1 im Oswestry-Score...48 Abbildung 19: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 1 im Oswestry-Score...49 Abbildung 20: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 2 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...50 Abbildung 21: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 2 im Oswestry-Score...51 Abbildung 22: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 3 im Oswestry-Score...52 Abbildung 23: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 3 im Oswestry-Score...53 Abbildung 24: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 4 im Oswestry-Score...54 Abbildung 25: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 4 im Oswestry-Score...55 Abbildung 26: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 5 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...56 Abbildung 27: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 5 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...57 Abbildung 28: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 6 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...58 Abbildung 29: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 6 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...59 Abbildung 30: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 7 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...60 Abbildung 31: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 7 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...61 Abbildung 32: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 8 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...63 Abbildung 33: Antwortverhalten der Patienten zu Frage 8 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...64 Abbildung 34: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 9 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...65 Abbildung 35: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 9 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...66 VII

8 Abbildung 36: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 10 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...68 Abbildung 37: Durchschnittlicher Punktwert zu Frage 10 im Oswestry-Score vor der Operation und bei der NU...69 Abbildung 38: Vergleich des gesamten Oswestry Scores prä- und postoperativ...69 Abbildung 39: Übersicht der einzelnen Items des OWS...70 Abbildung 40: Gruppenverteilung...72 Abbildung 41: Differenzintervalle...73 Abbildung 42: Einteilung nach Punktedifferenz...74 Abbildung 43: Vergleich der Einteilung nach Punktedifferenz und Selbsteinschätzung...75 Abbildung 44: Schmerz (NRS)...76 Abbildung 45: NRS vor der OP...77 Abbildung 46: NRS 3 Monate nach OP...78 Abbildung 47: NRS 6 Monate nach OP...78 Abbildung 48: NRS 9 Monate nach OP...79 Abbildung 49: NRS 12 Monate nach OP...79 Abbildung 50: Schmerz (erweiterter Fragebogen)...80 Abbildung 51: Schmerz (OWS erweitert)...81 Abbildung 52: Gehstrecke (erweiterter Fragebogen)...83 Abbildung 53: Gehstrecke (OWS erweitert)...84 Abbildung 54: Gehstrecke vor der OP in Metern...85 Abbildung 55: Gehstrecke vor der OP (nach OWS)...86 Abbildung 56: Beschwerdeprogredienz...87 Abbildung 57: Gesamt- Oswestry Score...91 Abbildung 58: Erfolgseinschätzung der Operation durch die Patienten...91 Abbildung 59: Vergleich des Gesamt- Oswestry Scores...92 Abbildung 60: Erfolgseinschätzung der OP im Vergleich (Anzahl der Patienten)...93 Abbildung 61: Erfolgseinschätzung der OP im Vergleich (in Prozent)...94 Abbildung 62: Frage Abbildung 63: Frage Abbildung 64: Frage Abbildung 65: Frage Abbildung 66: Frage Abbildung 67: Frage 5 a Abbildung 68: Frage Abbildung 69: Frage Abbildung 70: Frage Abbildung 71: Frage 8 a Abbildung 72: Frage Abbildung 73: Frage VIII

9 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Pathologisch-anatomische Veränderungen, Kompressionsort und klinische Symptome bei degenerativer Spinalkanalstenose (aus: Krämer, 2004)...5 Tabelle 2: Klassifikation nach Postacchini...7 Tabelle 3: Klassifikation nach Ursache und Ausprägung...7 Tabelle 4: Differentialdiagnose der Claudicatio intermittens (Delank et al., 2004)...13 Tabelle 5: Schweregradeinteilung anhand Schmerz und NRS...19 Tabelle 6: Schweregradeinteilung anhand der schmerzfreien Gehstrecke...20 Tabelle 7: Gruppeneinteilung anhand des Oswestry Scores...33 Tabelle 8: Segmente...41 Tabelle 9: Gruppenverteilung...71 Tabelle 10: Einteilung anhand der Punktedifferenz...73 Tabelle 11: Schmerz (OWS erweitert)...82 Tabelle 12: Gehstrecke (OWS erweitert)...85 Tabelle 13: Zuordnung Gehstrecke in Metern <-> Frage 4 OWS...86 Tabelle 14: Vergleich mono-/ multisegmentale Dekompression...88 Tabelle 15: OWS Items mit signifikantem Unterschied...89 Tabelle 16: Segmente...90 Tabelle 17: Vergleich der einzelnem Items im Oswestry- Score vor der Operation und bei der Nachuntersuchung Abkürzungsverzeichnis A.; Aa. Arteria, Arteriae ASR Achillessehnenreflex AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft B Beinsymptomatik BISFR Bewegung im schmerzfreien Raum BMI Body-Mass-Index cm Zentimeter CT Computertomographie CVI chronisch venöse Insuffizienz d Tag d.h. das heißt DS Druckschmerz DVD Digital Video Disc EMG Elektromyogramm Erkr. Erkrankung et al. und andere F. Frau; weiblich FG Facettengelenk ggf. gegebenenfalls ISG Iliosakralgelenk KG Kraftgrad L; LWK Lendenwirbelkörper li. links IX

10 Lig.; Ligg. Ligamentum; Ligamenti LSPA lumbale Spinalnervanalgesie LSS lumbar spinal stenosis; lumbale Spinalkanalstenose LWS Lendenwirbelsäule M.;m. Mann; männlich max. maximal MEP motorisch evozierte Potentiale MIT minimalinvasive Therapie ml Milliliter MRT Magnetresonanztomographie n Anzahl N. Nervus neg. negativ NLG Nervenleitgeschwindigkeit NRS Numeric Rating Scale NSA nichtsteroidale Antiphlogistika NSAR nichtsteroidale Antirheumatika NU Nachuntersuchung o.p.b ohne pathologischen Befund OP Operation OWS Oswestry-Score patholog. pathologisch PAVK periphere arterielle Verschlusskrankheit pos. positiv postop. postoperativ präop. präoperativ PS Processus spinosus PSR Patellasehnenreflex PT Processus transversus R Rückenschmerzen re. rechts rheumat. rheumatisch Rö Röntgen SK Spinalkanal SKS Spinalkanalstenose SSEP somatosensibel evozierte Potenziale T0 präoperativ - Zeitpunkt unmittelbar vor der Operation T1 postoperativ - Zeitpunkt der Befragung TENS transkutane elektive Nervenstimulation TVT tiefe Venenthrombose USA United States of America V.; Vv. Vena; Venae VAS visuel analog scale w. weiblich WG Wirbelgleiten WHO World Health Organisation WK Wirbelkörper z.b. zum Beispiel X

11 1. Einleitung 1.1. Einführung Bereits im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden die typischen Veränderungen des lumbalen Wirbelsäulenabschnittes bei der Spinalkanalstenose beschrieben (1803: Portal; 1900: Sachs und Fraenkel; 1911: Baily und Casamajor). Als Hauptursachen für diese meist über mehrere benachbarte Segmente reichende Veränderungen wird die Verdickung der Laminae, die Hypertrophie der Ligamenta flava und die Hypertrophie der Facettengelenke angesehen (Arbit und Pannullo, 2001; von Akkerveeken, 1993). Verbiest (1954, 1980) definierte im Rahmen der Vertebrostenose noch zwei weitere Untergruppen. Er unterscheidet zwischen der knöchern bedingten, absoluten Stenose und der relativen Vertebrostenose. Diese degenerative Erkrankungen werden zu einem zentralen Problem in der Medizin, da sich die Bevölkerungsstruktur ändert und die Lebenserwartung ständig steigt ( Statistisches Bundesamt Deutschland).Besonders in der Orthopädie wird die Diagnose Spinalkanalstenose immer häufiger gestellt. Ciol et al. (1996) beschreiben eine achtfache Zunahme der Operationen bei Spinalkanalstenosen in den USA zwischen 1979 und In der Literatur wird die Inzidenz mit 1,7% bis 10% angegeben (Sheehan et al., 2001). Grob et al. (1993) beschreiben die Spinalkanalstenose als ein Missverhältnis zwischen neurogenem Inhalt und Raumangebot des Spinalkanals mit seinen ossären und ligamentären Strukturen. Die Definition der lumbalen Spinalkanalstenose lautet in den AWMF-Leitlinien: Die lumbale Spinalkanalstenose ist eine relative oder absolute Enge des Spinalkanals. Symptome einer Claudicatio spinalis (neurologische Symptome) treten belastungs- und haltungsabhängig auf. Als Synonyme sind folgende Begriffe bekannt: Spinalstenose; Spinalkanalstenose; Spinale Stenose; Claudicatio spinalis (Symptom); Enger Spinalkanal; SKS; engl.: lumbar spinal stenosis, LSS. Nicht unter den Begriff der Spinalkanalstenose fallen Skoliosen, komplette Bandscheibenvorfälle, Spondylitiden, Tumore oder postoperative Verwachsungen. Aber diese Erkrankungen können genau wie Traumata zur 1

12 Verschlimmerung oder Dekompensation einer vorher asymptomatischen Spinalkanalstenose führen. Auch heute noch liegen keine einheitlichen Richtlinien zur Therapie vor und es werden immer neue Erkenntnisse zu den pathophysiologischen Mechanismen und modifizierte oder neuen Therapieansätzen publiziert. Die konservative und die operative Therapie sind gleichermaßen betroffen. Diese Arbeit stellt in einer retrospektiven Studie die mittelfristigen Ergebnisse einer Nachuntersuchung von Patienten dar, die aufgrund einer symptomatischen Spinalkanalstenose eine mikrochirurgische Dekompression erhielten Theoretische Grundlagen Entwicklung und Anatomie der Wirbelsäule Die Bildung der Chorda dorsalis induziert im Ektoderm die Ausbildung der Neuralplatte ungefähr in der dritten Entwicklungswoche des menschlichen Embryos. Dann differenzieren sich an den Rändern die Neuralwülste und in der Mittellinie die Neuralrinne. Die Somiten entstehen zu beiden Seiten der Chorda aus dem Mesoderm. Durch das Verschmelzen der Neuralwülste dorsal in der Körpermitte, welches auf Höhe des 4. Somitenpaares beginnt und nach kranial und kaudal fortschreitet, entsteht das Neuralrohr, das einen Neuralkanal umschließt. Das auf den Neuralwülsten gelegene epitheliale Material löst sich segmentiert ab, schiebt sich seitlich unter das Ektoderm und bildet so die Anlagen der Spinalganglien. Die Somiten gliedern sich in oberflächlich gelegenes Dermatom, medioventral anschließendes Myotom und ein inneres Sklerotom. Zwischen den Spinalganglien verdichtet sich das Mesenchym. Daraus entstehen die Anlagen der Rippen, der Wirbelbögen und der Bogenwurzeln. Die Differenzierung des Discus intervertebralis ist gekennzeichnet durch eine Mesenchymverdickung etwas kranial der Mitte des ursprünglichen Segments. Die späteren Wirbelkörper werden aus dem Material (aus Sklerotom) zwischen zwei Diskusanlagen gebildet. Seitliche Ausläufer wachsen zu den Bogenhälften aus, die das aus dem Neuralrohr 2

13 hervorgehende Rückenmark rechts und links umfassen und sich dorsal vereinigen. Auf Höhe der ehemaligen Sklerotommitte entwickeln sich in den Derivaten der Neuralleiste beidseits große pseudounipolare Ganglienzellen (Spinalganglion). Der Spinalnerv wächst von hier mit seinen Verzweigungen aus. Da die Äste der Spinalnerven eine konstante Bindung an die Embryonalregion zeigen, erreichen sie ihr spezifisches Versorgungsgebiet. Man spricht von der sogenannten Nerv-Muskel- Spezifität (Kummer, B., 2001; Porter, R., 2000b). Im reifen Skelett bestehen die Wirbelkörper aus spongiösem Knochen, der von einer dünnen Kortikalis aus kompaktem Knochengewebe umschlossen wird. Etwa in der Mitte des Wirbelkörpers befinden sich auf der Rückseite Austrittsöffnungen für die Vv. Basivertebrales. Die meisten Bogenwurzeln enthalten einen zentralen Markraum, die Quer- und Dornfortsätze Substantia spongiosa. Durch die Verbindung über die Bandscheiben und Bänder wird die Wirbelsäule zu einer elastischen Gliederkette. Der Discus intervertebralis besteht aus einem bindegewebigen Anulus fibrosus und einem gallertigen unter Quellungsdruck stehenden Nucleus pulposus. Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem fortschreitenden Flüssigkeitsverlust und dadurch zu einer Höhen- und Elastizitätsminderung. Die physiologische Form der Wirbelsäule ist durch drei große sagittale Krümmungen gekennzeichnet: Halslordose, Brustkyphose und Lendenlordose. Die ventralkonvexe Lendenlordose entwickelt sich erst mit dem aufrechten Gang (Kummer, 2001) Anatomie des Wirbelkanals Das Ligamentum longitudinale anterius ist über lockeres Bindegewebe mit den Bandscheiben und fest an der Ventralseite der Wirbelkörper verbunden. Das Lig. longitudinale posterior liegt an der Rückseite der Wirbelkörper. Die Ligg. flava (interarcualia) verbinden die Wirbelbögen (Arcus vertebrae) untereinander und komplettieren so die hintere Begrenzung des Wirbelkanals. Weitere ligamentäre Strukturen verbinden und stabilisieren Dornfortsätze, Processus transversi und Processus accessorii. 3

14 Die Form des lumbalen Spinalkanals beim Erwachsenen in sagittaler Ebene kann rund, dreieckig oder kleeblattförmig sein. Häufig ist der Wirbelkanal im Brustwirbelsäulenbereich rund und nimmt nach kaudal eine mehr und mehr dreieckige Form an (van Roy et al., 2000). Van Roy et al. (2000) beschreiben eine Zunahme des mittleren Durchmessers des Spinalkanals von L1 nach S1 bei 78,1% der Personen. Das Rückenmark (Medulla spinalis) reicht beim Erwachsenen im Regelfall bis auf die Höhe der Wirbelkörper L1/ L2 und befindet sich im Spinalkanal. Die Nervenwurzeln ziehen von dort aus als Cauda Equina weiter kaudal. Das Rückenmark wird vom Duralsack umgeben, welcher aus drei Rückenmarkshäuten besteht. Zwischen der innen liegenden Pia mater spinalis und der Arachnoidea spinalis liegt der Subarachnoidalraum. Darauf folgt der schmale Subduralraum, der von der Dura mater spinalis nach außen begrenzt wird. Zwischen der Dura und dem Periost befindet sich der Epiduralraum, der mit Fettgewebe gefüllt ist, in welchem der Plexus venosus vertebralis und Arterien liegen Pathologisch- anatomische Veränderungen bei degenerativer Spinalkanalstenose Bei der degenerativen Spinalkanalstenose bewirkt der durch Bandscheibensinterung verringerter Abstand zwischen den Wirbelkörpern eine Vorwölbung des sonst straffen Ligamentum flavum. Diese als Pseudohypertrophie bezeichnete dorsale Vorwölbung unterscheidet sich von einer echten Hypertrophie des Ligamentum flavums, da sie sich bei Entlordosierung der Lendenwirbelsäule verringert. Folge der Bandscheibensinterung, der Hyperlordose und der Segmentinstabilität ist die degenerative Veränderung der Wirbelgelenke. Dies führt zu osteophytären Randanbauten und zur Kapselverdickung, was eine Komprimierung der angrenzenden Nervenwurzeln bewirkt. So kann ein Osteophyt auch zwei Nervenwurzeln komprimieren. Eine mediale osteophytäre Veränderung des oberen Gelenkfortsatzes führt zu einer Enge des Recessus lateralis der gleichen Etage. Ein kranialer Osteophyt kann auf die nächsthöhere Wurzel im Foramen intervertebrale drücken. Zwei benachbarte Facettengelenke können auch eine Nervenwurzel 4

15 schädigen, wenn von kranial eine Kompression im Recessus lateralis und von kaudal im Foramen intervertebrale aufgebaut wird. Die degenerative Bandscheibensinterung kann zum Wirbelgleiten führen. Im Gegensatz zur echten Spondylolisthese sind die Wirbelbögen und Facetten primär intakt. Der dorsoventrale Gleitvorgang wird erst durch Annäherung des benachbarten Wirbelkörpers und die damit verbundene Erschlaffung des Bandapparates ausgelöst. Die intraspinalen Strukturen werden durch den Unterrand des Wirbelbogens und den unteren Gelenkfortsatz des gleitenden Wirbels gegen die Hinterkante des darunter liegenden Wirbels gedrückt. Eine Übersicht über die pathologisch-anatomischen Veränderungen, den Kompressionsort und die klinischen Symptome sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Tabelle 1: Pathologisch-anatomische Veränderungen, Kompressionsort und klinische Symptome bei degenerativer Spinalkanalstenose (aus: Krämer, 2004) Pathologischanatomisch Kompressionsort Klinisches Symptom Lig. flavum- Vorwölbung Durasack Zentrales SKS-Syndrom Wirbelgelenk Unterer Gelenkfortsatz Wirbelgelenk Oberer Gelenkfortsatz medial Wirbelgelenk Oberer Gelenkfortsatz kranial und lateral Durasack Intrathekale Wurzel Lateral Nervenwurzel im Wirbelkanal Nervenwurzel im Foramen intervertebrale Zentrales und laterales SKS-Syndrom Laterales SKS-Syndrom Laterales SKS-Syndrom Porter (2000a) beschreibt eine kompressionsbedingte venöse Stauung als Ursache der neurogenen Claudicatio ( venous pooling ). Der verminderte Abfluss venösen Blutes führt zur Abnahme des arteriellen Zustroms und damit zu einer Unterversorgung der betroffenen Wurzel. Patienten mit neurogener Claudicatio haben 5

16 meistens in Ruhe keine oder wenige Beschwerden, welche jedoch unter Belastung zunehmen. Dies ist durch die erhöhten epiduralen Drücke von mmhg in Extensionsstellung der Lendenwirbelsäule zu erklären. Eine weitere Arbeit von Porter (2000a) beschreibt die "Vascular Compression Theory": Liegt eine multisegmentale Spinalkanalstenose vor, so kommt es zu einer venösen Stauung an den Nervenwurzeln zwischen den stenosierten Segmenten. Besteht Arteriosklerose, können die zu den Nervenwurzeln gehörenden Arteriolen keine Vasodilatation als Antwort auf körperliche Aktivität aufbringen. Daraus resultiert eine Unterbrechung der Nervenleitung, was zu den für eine Spinalkanalstenose typischen Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche, Schwere und Beschwerden beim Gehen in der unteren Extremität führt. Bleibt der Patient stehen, erlangt der Nerv seine Funktion wieder und erlaubt dem Patienten eine weitere Gehstrecke Klassifikation der Spinalkanalstenose Von Akerveeken (2000) vergleicht in einer Arbeit verschiedene Klassifikation der lumbalen Spinalkanalstenose. Er stellt Kriterien eines guten Klassifikationssystems auf. Die Begriffe müssen gut definiert und allgemein gebräuchlich sein, so dass sie gut genutzt werden können. Crock und Crock (2000a) unterscheiden die kongenitale von der erworbenen Spinalkanalstenose. Die seltene kongenitale Stenose wird meistens schon in der Kindheit erkannt und ist Teil anderer Erkrankungen wie z.b. der Achondroplasie. Die Verengung des Spinalkanals ist auf unterschiedlichen Höhen zu finden und geht oft mit schweren neurologischen Defiziten einher. Auch die Unterscheidung in laterale und zentrale lumbale Spinalkanalstenose stammt von Crock. Die zentrale Spinalkanalstenose tritt selten alleine auf. Bei der lateralen LSS benutzt man häufig die Ausdrücke Foraminastenose und Nervenwurzelstenose. Diese kommen oft beidseitig vor. (Crock und Crock, 2000a). Nach Postacchini werden angeborene und erworbene Spinalkanalstenose auch als primäre und sekundäre Spinalkanalstenose bezeichnet. Folgende Tabelle zeigt die Klassifikation nach Postacchini. 6

17 Tabelle 2: Klassifikation nach Postacchini Primär Sekundär Kombiniert Gemischt Kongenital Degenerativ (mit/ ohne Spondylolisthese) Primäre und sekundäre Stenose im selben Segment Primäre und sekundäre (und/ oder kombinierte) Stenose in unterschiedlichen Segmenten Frakturfolge Infektfolge Bei Systemerkrankungen Die Spinalkanalstenose lässt sich auch nach den ausgeprägten Symptomen klassifizieren. Einige Patienten leiden unter einer reinen Lumbalgie (Rückenschmerzen), haben eine Claudicatio spinalis Symptomatik oder ein Nervenkompressionssyndrom (Ischialgie, Femoralgie). Andere Patienten weisen mehrere dieser Symptome auf (Verbiest, 1980). Je nach Ausmaß gibt es mono-, bi- oder multisegmentale Stenosen. Bei einer generalisierten SKS ist der Gesamtquerschnitt des Spinalkanals verengt, bei der lokalisierten Form wird nur ein umschriebener Teil komprimiert, z.b. durch die Hypertrophie des Lig. flavums. Tabelle 3: Klassifikation nach Ursache und Ausprägung Angeboren (primär) Lateral Generalisiert Monosegmental Erworben (sekundär) Zentral Lokalisiert Multisegmental 7

18 Die am häufigsten betroffene Etage bei der Spinalkanalstenose ist L4/5. Danach folgen in absteigender Häufigkeit L3/4, L2/3 und L5/S1 (Epstein et al., 1998). Ferner gibt es eine Vielzahl unterschiedlich kombinierter, multisegmental betroffener Stenosen. Nach Krämer lassen sich die häufigsten degenerativen lumbalen Spinalkanalstenosen in drei Typen einteilen (Krämer, 2003). Zu Typ 1 gehört die monosegmentale Stenose L4/5 mit und ohne Wirbelgleiten, meist laterale Form. Typ 2 ist die multisegmentale Stenose L3/4, L4/5 ohne Wirbelgleiten, meist zentrale Form. Die dritte Gruppe ist der Mischtyp, zu welchem z.b. eine multisegmentale Stenose mit Wirbelgleiten in einem Segment zählt Klinik der Spinalkanalstenose Die klinischen Symptome der lumbalen Spinalkanalstenose können sehr unterschiedlich sein. Es besteht keine eindeutige Korrelation zwischen der Symptomatik einerseits und der radiologischen Dimension der Stenose und bestimmten morphologischen Veränderungen andererseits (Bennini, 1993). Weder das Ausmaß noch die Lokalisation der Stenose lassen den Schweregrad der Beschwerden voraussagen (Feldmann, 2003). Typischerweise wird die klinische Symptomatik geprägt durch lumboglutäale oder ichialgieforme Schmerzen, die unter der Gehbelastung auftreten (Findlay, 2000). Dieses Phänomen wird als sog. neurogene Claudicatio intermittens bezeichnet. Nach einer bestimmten Wegstrecke treten bei den Patienten Schmerzen auf, die sie zum Anhalten zwingen. Durch das Stehenbleiben oder das Vornüberbeugen lassen sich die Schmerzen vermindern und ein Weitergehen ist möglich. Die eingeschränkte Gehfähigkeit ist Hauptursache der verminderten Lebensqualität bei Patienten mit Spinalkanalstenose. Eine entlordosierende Haltung des LWS wie z.b. beim Radfahren wird als deutlich weniger schmerzprovozierend empfunden. Der Spinalkanal wird bei Inklination der Lendenwirbelsäule geweitet. Kommt es zu einer direkten Nervenkompression, so kann ein Cauda-oder radikuläres Syndrom auftreten. Hierbei erscheinen spezifische neurologische Ausfälle, die sich häufig auch erst bei der Gehbelastung in Form von dermatombezogenen Kribbelparästhesien oder motorischen Schwächen nachweisen 8

19 lassen (Delank et al., 2004). Der überwiegende Teil der Patienten weist eine meist langjährige Rückenschmerzanamnese auf. In der Literatur variieren die Angaben über Rückenschmerzen zwischen 65% (Hall et al., 1985) und 95% (Amundsen et al., 1995) und bei der Claudicatio Spinalis Symptomatik reichen die Angaben von 70% (Verbiest, 1980) über 80% (Hall et al., 1985) zu 91% (Amundsen et al., 1995) Diagnostik der Spinalkanalstenose Untersuchungsbefunde Aufgrund der zum Teil erheblichen Diskrepanz zwischen subjektiven Beschwerden und objektivierbaren Befunden kommt der klinischen Untersuchung und der sorgfältigen Anamneseerhebung eine zentrale Bedeutung zu. In der Anamnese beschreiben die Patienten häufig eine über Wochen, Monate oder Jahre progrediente Schmerzkarriere. Es ist wichtig, Verlauf, Lokalisation und Charakter des Schmerzes zu erfragen. Die Patienten berichten auch von einer zum Teil sehr stark eingeschränkten Gehfähigkeit, die hauptverantwortlich für die verminderte Lebensqualität ist. Zur körperlichen Untersuchung zählt die Beurteilung der Körperhaltung und des Gangbildes (häufig gebeugt) genauso wie die Funktionsprüfung der Lendenwirbelsäule. Häufig zeigt sich eine schmerzbedingte Minderbeweglichkeit, wobei besonders die Reklination eingeschränkt ist. In der neurologischen Untersuchung werden Motorik, Sensibilität, Reflexe und Nervendehnungszeichen (Lasègue, Bragard, Femoralisdehnungsschmerz) geprüft. Motorische Ausfälle und Sensibilitätsverluste treten besonders nach einer Gehbelastung auf. Die Reflexe der unteren Extremität sind abgeschwächt oder erloschen. Lebhafte Reflexe schließen eine Spinalkanalstenose aus (Krämer, 2004). Ein Nervendehnungsschmerz wird bei der lumbalen Spinalkanalstenose selten beobachtet, da es sich um einen chronischen Prozess handelt. Ein positives Lasègue-Zeichen oder das Auslösen eines Femoralisdehnungsschmerzes weisen eher auf eine akute Dekompensation einer schon länger bestehenden spinalen Enge hin, die z.b. durch eine neu aufgetretene Bandscheibenprotusion hervorgerufen 9

20 wurde (Delank et al., 2004). Bei der weiteren Untersuchung muss der Gefäßstatus überprüft werden. Die peripheren Pulse werden zum Ausschluss einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pavk) palpiert. Bei anderen Erkrankungen (z.b. Diabetes) sollte eine eventuell vorliegende Polyneuropathie ausgeschlossen werden. Auf die Intaktheit der Haut und die Abwesenheit von trophischen Störungen ist zu achten. Eine gründliche Untersuchung und Bewegungsprüfung der Hüft- und Kniegelenke ist nötig um einen cox- bzw. gonarthrotisch bedingten Schmerz auszuschließen Apparative Diagnostik Der erste Schritt in der bildgebenden Diagnostik ist die Anfertigung eines Röntgenbildes der Lendenwirbelsäule in zwei Ebenen. Hierbei können Fehlformen (z.b. Skoliose) oder ein Wirbelgleiten erkannt werden. Auch die Bandscheibenhöhe und das Ausmaß der Facettenhypertrophie lassen sich beurteilen. Wird ein Wirbelgleiten vermutet, so sollten zusätzliche Funktionsaufnahmen der Lendenwirbelsäule in Flexion und Extension angefertigt werden. Pope (2000) beschreibt die Veränderungen des Wirbelkanals in der Extension, Flexion, Rotation und lateraler Inklination. In Rotation und Inklination zeigen sich nur weniger signifikante Veränderungen. Bei Extension werden sowohl Foramina als auch Kanalgröße gemindert, wo hingegen in Flexion eine deutliche Erweiterung erkennbar ist. Besonders bei degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule verstärkt sich dieses Phänomen (Pope, 2000). Für die weiterführende bildgebende Diagnostik stehen Kernspintomographie (MRT), Computertomographie (CT), Myelographie und das Myelo-CT zur Verfügung. Diese Verfahren erlauben eine genaue Lokalisation und Quantifizierung einer klinisch und nativröntgenologisch vermuteten Stenose. Die MRT-Aufnahme ermöglicht aufgrund der guten Kontrastdarstellung des Spinalkanals eine sehr gute Differenzierung zwischen einer knöchernen und diskoligamentären Verengung. Auch der Zustand der Bandscheibe ist in Abhängigkeit vom darstellbaren Wassergehalt beurteilbar. Auch bei adipösen Patienten oder bei Titanimplantaten kann die MRT-Untersuchung problemlos durchgeführt werden. Eine geringe Artefaktanfälligkeit und eine gute 10

21 Darstellung der Strukturen lassen eine sichere Beurteilung zu. In der Computertomographie (CT) können knöcherne Strukturen besser dargestellt werden. In der Myelographie lässt sich eine eventuelle Blockierung des Liquorflusses im Spinalkanal oder in den Neuroforamina darstellen. In der Kombination, dem Myelo- CT lassen sich die Stenosen ebenfalls gut beurteilen. Mittel der Wahl ist jedoch das MRT, da es im Gegensatz zu CT und Myelographie keine Strahlenbelastung aufweist und somit nicht invasiv ist. Die bildgebenden Aufnahmen lassen keine Schlussfolgerung auf die klinische Symptomatik zu, da auch ausgeprägte Befunde mit milden Symptomen einhergehen können und umgekehrt (Benini, 1993; Amundsen et al. 1995; Wilmink, 2000). Die Enge des Spinalkanals korreliert nicht mit den Symptomen (Yukawa et al., 2002). Die neurologische Diagnostik ist besonders dann wichtig, wenn die Spinalkanalstenose zu anderen Diagnosen abgegrenzt werden soll. Mit Hilfe klinischer und apparativer (SSEP= somatosensorisch evozierte Potentiale, MEP= motorisch evozierte Potentiale, EMG= Elektromyographie, NLG= Nervenleitungsgeschwindigkeit) Untersuchungen können z.b. eine Polyneuropathie, eine multiple Sklerose, eine amyotrophe Lateralsklerose, eine Plexuserkrankung oder auch eine Myopathie unterschieden werden. Gerade bei mehrsegmentalen Stenosen kann die neurologische und elektrophysiologische Untersuchung bei der Herausfilterung klinisch relevanter Engstellen helfen (Dvorak et al., 2000; Feldmann, 2003 ). 11

22 Anamnese Klinische Untersuchung Bildgebende Verfahren: - Röngen - MRT - CT - Myelographie - Myelo-CT Neurologische Diagnostik: - SSEP - MEP - EMG - NLG Diagnose: Spinalkanalstenose Abbildung 1: Diagnostik 1.5. Differentialdiagnosen Als Differentialdiagnosen kommen Erkrankungen in Betracht, die der Spinalkanalstenose ähnliche Beschwerden hervorrufen. Raumforderungen im Spinalkanal (z.b. Tumore, Bandscheibenvorfälle, Synovialzysten) lassen sich durch eine gründliche Anamnese und Untersuchung differenzieren. Tumore, entzündliche Prozesse oder Raumforderungen traumatischer Ursache lassen sich durch spezielle Laboruntersuchungen und bildgebende Verfahren nachweisen. Patienten mit einem Bandscheibenvorfall berichten eher über akut eintretende, meist einseitige Dauerschmerzen, die unter Gehbelastung nicht unbedingt schlimmer werden und 12

23 sich durch die Inklination der LWS auch nicht verringern lassen. Für eine Synovialzyste gilt ähnliches. Die Beinschmerzsymptomatik bei Gehbelastung tritt auch gehäuft bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pavk) auf. Diese auch als Schaufensterkrankheit bezeichnete vaskuläre Claudicatio intermittens lässt sich durch gezielte Gefäßuntersuchungen, wie der Doppler-Sonographie oder der Verschlussdruckmessung und einer ausführlichen Anamnese abgrenzen. Folgende Tabelle zeigt den Vergleich beider Erkrankungen. Tabelle 4: Differentialdiagnose der Claudicatio intermittens (Delank et al., 2004) Claudicatio intermittens spinalis Beinschmerzen beim Gehen Schnelle Besserung beim Stehenbleiben Schmerzverstärkung bei LWS-Extension Schmerzreduktion bei LWS-Flexion Keine Schmerzen beim Radfahren Häufig beidseitige Beinschmerzen Periphere Pulse tastbar Keine trophischen Hautveränderungen Keine periphere Neuropathie Gebeugte Körperhaltung Vaskuläre Claudicatio intermittens Beinschmerzen beim Gehen Langsame Besserung Keine Schmerzverstärkung Keine Schmerzreduktion Schmerzen beim Radfahren Häufig einseitige Beinschmerzen Periphere Pulse häufig nicht tastbar Trophische Hautveränderungen Evtl. periphere Neuropathie Unauffällige Körperhaltung Gutwirth (2000) beschreibt weitere vaskuläre Differentialdiagnosen zu der lumbalen Spinalkanalstenose. Es werden akute Fälle wie die Bauchaortenruptur, ein Aneurysma der A. iliaca, die akute Aortendissektion, die akute Beinischämie oder eine tiefe Venenthrombose von den chronischen Erkrankungen wie der CVI (chronisch venösen Insuffizienz) oder der vaskulären Claudicatio intermittens unterschieden. 13

24 Thron et al. (2003) berichtet über den arteriovenösen Kurzschluss in der Dura mater des Spinalkanals. Eine erworbene Fehlbildung zwischen kleinen Arterien der harten Rückenmarkhaut und der Oberflächenvenen des Rückenmarks ist vermutlich die Ursache. Die daraus resultierende Arterialisierung der Rückenmarksvenen führt über eine kongestive Myelopathie zu einem chronisch venösen Stauungsinfarkt. Frühsymptome der spinalen duralen arteriovenösen Fistel sind Gefühlsstörungen in den Beinen, Muskelschwäche der unteren Extremitäten, Rückenschmerzen (gelegentlich radikulär) und Muskelschmerzen. Es entwichelt sich unbehandelt progredient eine sensomotorische Querschnittslähmung. Multisegmentale Rückenmarksläsionen und erweiterte Oberflächengefäße des Rückenmarks sind hinweisend im MRT. Gerade bei Diabetikern sollte eine Polyneuropathie als Ursache für die Symptomatik differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden. Eine Coxarthrose kann gelegentlich auch ähnliche Beschwerden machen. Hierbei sind eine eingeschränkte Hüftbeweglichkeit und ein Anlaufschmerz charakteristisch. Eine Röntgenübersichtsaufnahme der Hüfte und ggf. eine probatorische Hüftinfiltration können hier richtungsweisend sein Therapie Für die Therapie der Spinalkanalstenose stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Die Auswahl richtet sich vor allem nach dem klinischen Bild. Die Beschwerden des Patienten werden durch eine gründliche Anamnese und eine sorgfältige Untersuchung evaluiert. Die bildgebende Diagnostik ist wichtig für die Lokalisation und das Ausmaß der Stenose. Grundsätzlich unterscheidet man die konservative Therapie von der operativen Therapie. Folgende Abbildung zeigt die Leitlinien zur Therapie der Spinalkanalstenose (nach Schwerdtfeger, 1999): 14

25 Abbildung 2: Leitlinie zur Therapie der Spinalkanalstenose (Schwerdtfeger, 1999) 15

26 1.7. Konservative Therapie Die konservative Therapie bei lumbaler Spinalkanalstenose besteht meist aus einer Kombination verschiedener Therapieformen. Ein multimodaler und multidisziplinärer Ansatz ist wegen der komplexen Problematik günstig (Wünschmann et al., 2003). Bevor die Indikation zur operativen Therapie gestellt wird, sollten die konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sein. Simotas et al. (2000) stellt die konservative Therapie als gute Alternative zu der operativen Therapie dar. In einer Studie geben 24% der Patienten an, sie haben nach Physiotherapie und/ oder epiduralen Injektionen keine oder nur noch milde Schmerzen. In einer Studie von Atlas et al. (2000) stehen sich in einem Vergleich operative und konservative Therapie gegenüber. Vier Jahre nach Therapiebeginn liegt die Zufriedenheitsrate bei 42% bei den konservativ behandelten Patienten und bei 63% bei den operierten Patienten. Amundsen et al. (2000) gestaltet ein Studie zu Kurz- und Langzeitergebnisse beim Vergleich von operativer Dekompression und konservative Therapie. Es zeigten sich bessere Ergebnisse nach der operativen Therapie, aber es ist gut mit konservativer Therapie zu beginnen, da man bei schlechtem Ergebnis noch operativ mit gutem Ergebnis intervenieren kann. Atlas and Delitto (2006) vertreten die Meinung, dass die Therapie mit einer patient education beginnen sollte. Hierbei werden Medikamente zur Schmerzkontrolle gegeben, bestimmte Übungen und Physiotherapie helfen die Aktivitäten des täglichen Lebens zu bewältigen. Operativ sollte erst gehandelt werden, wenn durch die konservative Therapie keine Verbesserung mehr erzielt werden kann. Zeifang et al. (2003) ermittelte in einer prospektiven Studie den Erfolg konservativer Behandlungsmethoden bei 36 Patienten mit einer über sechs Monate andauernder Symptomatik einer Spinalkanalstenose. Es lies sich eine kurzfristige Besserung der Gehstrecke erzielen. Das mittel- und langfristige Ergebnis sowie Prädiktoren für den Therapieerfolg wie Alter, Geschlecht, BMI, Funktionskapazität und Gehvermögen vor der Behandlung bleiben unklar. Wenn alle ambulanten konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind, sollte vor der Operationsindikation noch der Versuch einer stationären minimalinvasiven Therapie unternommen werden (Theodoridis, 2003, Krämer et al., 1997, Simontas, 16

27 2000). Bei der dekompensierten Spinalkanalstenose soll die konservative Therapie den kompensierten Zustand wieder herstellen Nichtinvasive konservative Therapie Zu den nichtinvasiven konservativen Therapiemöglichkeiten gehören die Krankengymnastik, die physikalische Therapie, die medikamentöse Therapie, die psychologische Schmerztherapie und Schmerzbewältigung, sowie die komplementären und alternativen Methoden. Die Krankengymnastik dient dem gezielten Aufbau und der Kräftigung der Rumpfmuskulatur um die Wirbelsäulenstabilität wiederherzustellen. Auch die Schulung der koordinativen Fähigkeiten und das Erlernen wirbelsäulengerechten Verhaltens sind Aufgabe der Krankengymnastik. Das Modell der Bochumer Rückenschule ist ein Beispiel für eine gute Möglichkeit, den Patienten Grundlagen der Anatomie und Biomechanik zu vermitteln. Die Patienten lernen Verhaltens- und Bewegungsabläufe für den Alltag und können Übungen in einer entlastenden Lagerung (Stufenlagerung) mit Hilfe eines Lagerungswürfels durchführen (Theodoridis, 2003, Nentwig, 1999). Dietrich (1999) beschreibt das Konzept der Bewegung im schmerzfreien Raum (BISFR). Die sogenannten Geradeaussportarten sind wirbelsäulenfreundlich. Hierzu zählen z.b. Schwimmen (besser Rücken- oder Kraulschwimmen als Brustschwimmen, da so die Lendenlordose verringert wird) und Radfahren. Sport wirkt hierbei nicht nur muskelkräftigend, sondern hat auch noch einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Schmerzempfindung. Nordin (2000) kam zu dem Schluss, dass Patienten mit leichten bis mäßigen Symptomen einer Spinalkanalstenose von einem Bewegungsprogramm profitieren. Es wurde weiterhin beobachtet, dass Aufklärung und körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf das Therapieergebnis haben. Im Bereich der physikalischen Therapie kann man auf Verfahren wie der Wärmetherapie oder der Elektrotherapie (transkutane, elektrische Nervenstimulation =TENS) zurückgreifen. Diese Methoden führen zu einer Zunahme der Mikrozirkulation und damit zu einem vermehrten Abtransport von Entzündungsmediatoren und zu einer Detonisierung der Muskulatur. Der Kreislauf 17

28 von Schmerz zu Muskelhypertonus und zu vermehrtem Schmerz kann dadurch durchbrochen werden (Hildebrandt et al., 1996; Feldmann, 2003). Bei der Schmerzmedikation gilt grundsätzlich das Stufenschema der WHO. Die Medikamente sollen die Schmerzen erträglich, bzw. zunichte machen und schmerzbedingte Bewegungseinschränkungen verbessern. Die Medikation stellt eine symptomatische Therapie dar. Nicht vergessen sollte man den positiven Effekt von ergänzenden Muskelrelaxantien, Antidepressiva und Antikonvulsiva. Postacchini (1989) und Richter et al. (1999) erwähnen auch das unterstützende Tragen eines Korsetts. Die psychologische Schmerztherapie und das Schmerzbewältigungstraining sind wichtige Säulen in der konservativen Therapie bei chronischen Rückenschmerzen. Der Schmerzzustand wird oft als psychische Belastung aufgefasst und führt häufig zur Anspannung und Verspannung der Rückenmuskulatur, was zu einer Schmerzintensivierung führen kann. Durch gezieltes Entspannungstraining und der Analyse unangemessenen Schmerzverhaltens und Verhaltensmuster lernt der Patient besser mit dem Schmerz umzugehen und kann ihn so besser kontrollieren. Die zahlreichen nichtkonventionellen Therapieformen sind in ihrer Wirksamkeit umstritten. Zu den meisten dieser Verfahren gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die einen Therapieerfolg eindeutig nachweisen Minimalinvasive konservative Therapie Bei der minimalinvasiven konservativen Therapie handelt es sich um die Injektion von Lokalanästhetika und Kortikosteroiden, die schmerzstillend, entzündungshemmend und antiödematös wirksam sind. Pither (2000) erwähnt besonders die lohnende Schmerzentlastung durch die Applikation epiduralen und foraminalen Steroidinjektionen. Bei der epiduralen Injektion werden die Nervenwurzeln mit der Injektionslösung umspült um eine Besserung der radikulären Symptomatik zu erreichen. Die sogenannte LSPA (lumbale Spinalnervanalgesie) ist eine modifizierte Form der paravertebralen Wurzelblockade mit dem Ziel einer Schmerzreduktion und Desensibilisierung gereizter Spinalnerven. Die Facetteninfiltration basiert auf der Ausschaltung der Gelenkkapselinnervation. 18

29 1.8. Operative Therapie Indikation Die Indikation zur Operation wird gestellt, wenn die konservativen Maßnahmen ausgeschöpft und die Beschwerden therapieresistent sind. Eine absolute und sofortige Operationsindikation ist das Auftreten von akuten neurologischen Defiziten. Das Cauda equina Syndrom oder Paresen sind Anlass zum direkten Handeln (Hägg und Rydevik, 2000). Akute neurologische Ausfälle treten bei der Spinalkanalstenose eher selten auf, daher kommt die relative Operationsindikation häufiger vor. Dabei sind die Anamnese und der Untersuchungsbefund wichtig. Die Lebensqualität des Patienten, die häufig mit der Bewegungsfreiheit und der möglichen Gehstrecke zusammenhängt und die Schmerzintensität sind hierbei entscheidend. Die Dauer und die Intensität der Schmerzen werden am Analgetikaverbrauch, an der visuellen Analogskala, bzw. der numeric rating scale und an der schmerzfreien Gehstrecke gemessen. Die sich daraus ergebene Schweregradeinteilung dient als Entscheidungshilfe für die Operationsindikation und Verlaufskontrollen (Krämer et al., 2005). Tabelle 5: Schweregradeinteilung anhand Schmerz und NRS Schweregrad Schmerzgrad Mäßig Mittel stark Numerische Skala Bei Schweregrad 1 ist die Einnahme von Analgetika nicht oder nur selten erforderlich. Die Patienten haben nur gelegentlich mäßige Schmerzen und geben einen NRS-Wert zwischen 0 und 3 an. Bei Schweregrad 2 ist die Einnahme von Medikamenten häufiger nötig und die Schmerzen verstärken sich vor allem beim längeren Gehen und Stehen. Ein Wert zwischen 4 und 6 wird angegeben. Heftigste Schmerzen, die Einnahme hochpotenter Analgetika und ein NRS-Wert zwischen 7 und 10 sind kennzeichnend für den Schweregrad 3. 19

30 Tabelle 6: Schweregradeinteilung anhand der schmerzfreien Gehstrecke Schweregrad Gehstrecke (in Metern) Über 500 m 500 m 5 m Unter 5 m Die Einteilung anhand der Gehstrecke erfolgt ebenfalls in drei Grade. Tritt die Claudicatiosymptomatik erst nach mehr als 500 Metern ununterbrochenen Gehens auf, so spricht man von Schweregrad 1. Erscheinen Parästhesien, Schmerzen und ein Schwächegefühl in den Beinen bei einer Gehstrecke zwischen fünf und 500 Metern, so handelt es sich um Schweregrad 2. Bei Schweregrad 3 sind nur wenige Schritte schmerzfrei möglich und die Gehstrecke liegt unter fünf Metern. Eine absolute Operationsindikation besteht, vorausgesetzt, die Symptome bestehen schon seit einiger Zeit und eine konservative Therapie konnte keinen Erfolg erzielen, wenn sowohl beim Schmerz als auch bei der Gehstrecke Schweregrad 3 angegeben wird. Eine relative Operationsindikation ist gegeben, wenn in einem der beiden Bereiche (Schmerz/ Gehstrecke) Grad 2 erlangt ist und in dem anderen der Grad 1. Ist in beiden Bereichen der Schweregrad 1 angeführt, so besteht in der Regel keine Indikation zur Operation. Feldmann et al. (2003) analysierten die gängigen Operationsindikationen und die gegenwärtig verwendeten operativen Techniken zur Therapie einer Spinalkanalstenose. Es wurden folgende Tendenzen erarbeitet: bei progredienter neurologischer Symptomatik, einer deutlichen Verschlechterung der allgemeinen Lebensqualität sowie bei nicht einzugrenzenden Schmerzen ist eine operative Behandlung indiziert, soweit konservative Verfahren versagt haben Kontraindikation Es gibt keine direkte Kontraindikation für die operative Therapie der lumbalen Spinalkanalstenose. Bei korrekter Diagnose gibt es keine Kontraindikation (Benini, A., 2000). Indirekt sind natürlich anästhesiologische Kontraindikationen zu berücksichtigen. Hierzu zählen vor allem die Einschränkungen im Herz- 20

31 Kreislaufsystem wie z.b. die instabile Angina pectoris, unzureichend eingestellter arterieller Hypertonus, eine dekompensierte Herzinsuffizienz, eine schwere Anämie oder eine schwere respiratorische Insuffizienz Operationsmethoden Die Laminektomie ist die vollständige Entfernung des hinteren Bogenanteils inklusive Dornfortsatz und Ligamentum flavum. Dieses Operationsverfahren war bereits Ende des 19.Jahrhunderts bekannt (Arbit und Panullo, 2001). Abkürzungen: WK = Wirbelkörper PT= Processus transversus PS= Processus spinosus FG= Facettengelenk SK= Spinalkanal Das Grundschema Wirbel gilt für alle nachfolgenden Abbildungen. Abbildung 3: Grundschema Wirbel 21

32 Die Abbildung zeigt einen schematisch dargestellten Wirbelkörper im Querschnitt. Die grau unterlegte Fläche stellt die Lamina und den Processus spinosus dar und wird bei der Laminektomie entfernt. Abbildung 4: Laminektomie Häufig kommt es bei der Laminektomie zu Instabilitäten im operierten Segment, so dass heute viele Operateure von dieser Methode Abstand genommen haben. Die Instabilität kann zu einer Zunahme der Beschwerden führen und eine weitere Operation mit eventueller Fusion der benachbarten Wirbel notwendig machen (Hopp und Tsou, 1988). Die Hypermobilität im Bewegungssegment nach der Entfernung der posterioren Wirbelbogenstrukturen konnte durch die Analyse biochemischer Studien gezeigt werden (Dai und Xu, 1998). Diese Hypermobilität kann zu einem Diskusprolaps, einer Spondylolisthese, einer Fraktur der überbeanspruchten Facettengelenken oder einer postoperativen Narbenstriktur führen. Auch Quint et al. (1998) konnten ähnliche Ergebnisse beim Belastungstest an Leichenwirbelsäulen feststellen. Schulitz (1995) fand in 30% der Fälle eine postoperative Instabilität, die klar mit einer präoperativ vorhandenen Instabilität korrelierte. Eine Fusion ist die Versteifung benachbarter Wirbelkörper. Die Indikation dafür ist gegeben, wenn die Stabilität in einem operierten Segment nicht mehr gewährt ist (Fernandez de Valderrama, 2000). Für diese Fusionsoperation muss eine ausreichende Knochendichte vorhanden sein. Benz und Garfin (2001a) empfehlen die zusätzliche Arthrodese bei vorhandener Instabilität, gegebener degenerativer Spondylolisthese, bei flexibler Skoliose oder zunehmender Krümmung der skoliotischen Wirbelsäule, bei wiederholter 22

33 Dekompression desselben Segmentes und bei Entfernung von mehr als 50% der Facettengelenke. Um die Stabilität der Wirbelsäule zu erhalten, wurden verschiedene Methoden entwickelt. Bei allen Techniken wird versucht, die posterioren Elemente zu erhalten. Folgende Operationsmethoden sind bekannt: Hemilaminektomie mit undercutting zur Dekompression auch der kontralateralen Seite, partielle Laminektomie, Laminotomie, partielle Pedikulektomie (Sheehan et al., 1997), expansive lumbale Laminoplastie (Matsui et al., 1997), inverse Laminoplastie (Yücesoy und Crawford, 2000), trumpet laminectomy (Kanamori et al., 1993), interlaminäre Fenestration und die mikrochirurgische Dekompression. Die Abbildung zeigt einen schematisch dargestellten Wirbelkörper im Querschnitt. Die grau unterlegten Flächen stellen Teile der Lamina dar und werden bei der bilateralen Laminotomie entfernt. Der Processus spinosus bleibt erhalten. Abbildung 5: bilaterale Laminotomie Die Abbildung zeigt einen schematisch dargestellten Wirbelkörper im Querschnitt. Die grau unterlegte Fläche stellt den Teil der Lamina dar, der bei der unilateralen Laminotomie entfernt wird. Abbildung 6: unilaterale Laminotomie 23

Anatomischer Aufbau der Wirbelsäule Bandscheibenvorfall

Anatomischer Aufbau der Wirbelsäule Bandscheibenvorfall Anatomischer Aufbau der Wirbelsäule Bandscheibenvorfall Definition, Ursachen, Ausprägung, Häufigkeit Symptome Diagnostik Therapie Pflege bei konservativer Therapie Bandscheibenoperation Prae- und postoperative

Mehr

Degenerative Lendenwirbelsäulenerkrankungen

Degenerative Lendenwirbelsäulenerkrankungen Degenerative Lendenwirbelsäulenerkrankungen Prof. Dr. med. U. Liljenqvist Orthopädische Klinik II Wirbelsäulenchirurgie St. Franziskus Hospital Münster Rückenschmerzen Neben Erkältungskrankheiten die häufigste

Mehr

Ich möchte Sie nun mitnehmen auf einer Reise entlang der Wirbelsäule. Fangen wir also oben an der Wirbelsäule an, nämlich an der Halswirbelsäule.

Ich möchte Sie nun mitnehmen auf einer Reise entlang der Wirbelsäule. Fangen wir also oben an der Wirbelsäule an, nämlich an der Halswirbelsäule. 1 Gelenktag 1 Titel Zum Abschluss des heutigen Tages kommen wir zu einem ganz anderen Bereich des menschlichen Körpers, der im Gegensatz zu den bislang behandelten Extremitäten eine komplexe Kette kleiner

Mehr

Rückenschmerzen. = Symptom - keine Krankheit. 80% der Bevölkerung mind. 1x im Leben Rückenschmerzen

Rückenschmerzen. = Symptom - keine Krankheit. 80% der Bevölkerung mind. 1x im Leben Rückenschmerzen = Symptom - keine Krankheit 80% der Bevölkerung mind. 1x im Leben Rückenschmerzen 60% nach 1 Woche wieder arbeitsfähig 10% länger als 6 Monate arbeitsunfähig - 6 Monate arbeitsunfähig (30% wieder arbeitsfähig)

Mehr

Der Bandscheibenvorfall. von H. Meinig

Der Bandscheibenvorfall. von H. Meinig Der Bandscheibenvorfall von H. Meinig Anatomie Anatomie der Wirbelsäule: 24 Wirbel + Sakrum & Steißbein knorpelige Grund- & Deckplatten 24 Zwischenwirbelscheiben Das Rückenmark (Myleon) verläuft direkt

Mehr

Sorgfältige Diagnosestellung Grundvoraussetzung für den Behandlungserfolg

Sorgfältige Diagnosestellung Grundvoraussetzung für den Behandlungserfolg Bei einem Bandscheibenvorfall (oder Diskushernie) im Bereich der Halswirbelsäule quillt der Gallertke Sorgfältige Diagnosestellung Grundvoraussetzung für den Behandlungserfolg Um Sie Erfolg versprechend

Mehr

Spinalkanalstenose Degenerative Erkrankungen F 06

Spinalkanalstenose Degenerative Erkrankungen F 06 Was ist eine Spinalkanalstenose? Bei der Spinalkanalstenose handelt es sich um eine Verengung des Rückenmarkkanals (Spinalkanal), die sich meistens durch den degenerativen (abnutzungsbedingten) Umbau der

Mehr

Bandscheibenleiden Degenerative Erkrankungen F 03

Bandscheibenleiden Degenerative Erkrankungen F 03 Krankheitsbilder der Wirbelsäule, die durch Abnutzung entstanden sind, nennt man degenerative Erkrankungen. Die Wirbelsäule durchläuft mit ihren strukturellen Elementen, den Wirbelkörpern, Bandscheiben

Mehr

Rücken Hüft - Bein - Schmerz

Rücken Hüft - Bein - Schmerz Prof. Dr. med. Helmut Buchner Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen Definition klinische Untersuchung Ort des Schmerzes: lokalisiert im lumbalen Rücken,

Mehr

Die zervikalen Bandscheiben sind aufgrund des anlagebedingten Spaltgelenkes (Luschka) und der biomechanischen Funktion des Proc.

Die zervikalen Bandscheiben sind aufgrund des anlagebedingten Spaltgelenkes (Luschka) und der biomechanischen Funktion des Proc. Universität Leipzig Leipzig - Klinik - Klinik und und Poliklinik Poliklinik für für Neurochirurgie Die zervikalen Bandscheiben sind aufgrund des anlagebedingten Spaltgelenkes (Luschka) und der biomechanischen

Mehr

Operative Behandlung von Rückenschmerzen

Operative Behandlung von Rückenschmerzen Patiententag Arthrose Berlin 30.10.14 Operative Behandlung von Rückenschmerzen PD Dr. Ralph Kothe Klinik für Spinale Chirurgie Schön Klinik Hamburg-Eilbek Öffentliche Diskussion Unsinnig, gefährlich, teuer

Mehr

Die Periduralkatheter-Therapie nach SALIM. Eine neue Methode der minimalinvasiven Behandlung von Bandscheibenvorfällen

Die Periduralkatheter-Therapie nach SALIM. Eine neue Methode der minimalinvasiven Behandlung von Bandscheibenvorfällen Seite1 Die Periduralkatheter-Therapie nach SALIM Eine neue Methode der minimalinvasiven Behandlung von Bandscheibenvorfällen Rückenschmerzen aufgrund von Wirbelsäulenerkrankungen gehören zu den häufigsten

Mehr

Verengung des Spinalkanals. der Lendenwirbelsäule. Schmerzverminderung durch operative Entlastung der Nerven. Wir machen mobil Wirbelsäulenzentrum

Verengung des Spinalkanals. der Lendenwirbelsäule. Schmerzverminderung durch operative Entlastung der Nerven. Wir machen mobil Wirbelsäulenzentrum Die Schulthess Klinik ist Swiss Olympic Medical Center und FIFA Medical Centre of Excellence Fortsetzung von Seite 4 Was kann man durch eine gelungene Operation erreichen? Die Erleichterung nach einer

Mehr

Spinales Segment, Spinalkanal, Spinalnerven und Rückenmark

Spinales Segment, Spinalkanal, Spinalnerven und Rückenmark Das Rückenmark ist ein Teil des zentralen Nervensystems, es verbindet das Gehirn mit den Spinalnerven, die vom Rückenmark abgehen. Vom Gehirn geht das Mark im Bereich des großen Hinterhauptlochs in das

Mehr

Mixed-Pain Gibt es das wirklich und was machen wir damit?

Mixed-Pain Gibt es das wirklich und was machen wir damit? Mixed-Pain Gibt es das wirklich und was machen wir damit? Prof. Dr. med. Ralf Baron, Kiel Berlin (21. Oktober 2009) - Chronische Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzsyndromen. Sehr oft ist

Mehr

Degenerative Veränderungen an der Lendenwirbelsäule II

Degenerative Veränderungen an der Lendenwirbelsäule II Degenerative Veränderungen an der Lendenwirbelsäule II INFORMATION FÜR PATIENTEN ÜBER - die Ursache von Schmerzen in Kreuz und Bein - die Entstehung von Gefühlsstörungen und Muskelschwäche in den Beinen

Mehr

Kinder Wirbelsäule. Kinder Wirbelsäule. Training

Kinder Wirbelsäule. Kinder Wirbelsäule. Training Kinder Wirbelsäule Warum Prophylaxe -50% aller Krankschreibungen -40% aller Rentenbegehren -80% aller Österreicher einmal beim Arzt -80000 Bandscheiben-Op s in Deutschland -650 in Südafrika Zivilisationskrankheit

Mehr

Die Simssee Klinik Klinik für konservative orthopädische Akutbehandlung

Die Simssee Klinik Klinik für konservative orthopädische Akutbehandlung Die Simssee Klinik Klinik für konservative orthopädische Akutbehandlung Mitglied im Verband der ANOA-Kliniken www.simssee-klinik.de Ein Unternehmen der Gesundheitswelt Chiemgau Wir behandeln therapieresistente,

Mehr

Interspinöse Spreizer Erfahrungen und Perspektiven

Interspinöse Spreizer Erfahrungen und Perspektiven Interspinöse Spreizer Erfahrungen und Perspektiven Einleitung Indikation Mittelfristige Erfahrungen Erkenntnisse Literatur Frank Sommer Wirbelsäulenzentrum München Einleitung Die lumbale Spinalkanalstenose

Mehr

B. A. Michel P. Brühlmann. Rheumatologie MUSTERSEITE. Klinische Untersuchung

B. A. Michel P. Brühlmann. Rheumatologie MUSTERSEITE. Klinische Untersuchung B. A. Michel P. Brühlmann Rheumatologie Klinische Untersuchung Vorwort Diagnostik und Verlaufsbeurteilung beruhen in der Rheumatologie hauptsächlich auf Anamnese und klinischer Untersuchung. Zusatzuntersuchungen

Mehr

DDT/Radiologie/Gangstörungen Spinale Ursachen. Überblick

DDT/Radiologie/Gangstörungen Spinale Ursachen. Überblick Spinale für Gangstörungen Radiologische Diagnostik J. Weidemann Diagnostische Radiologie Med. Hochschule Hannover Überblick Klinische Fragestellung: Akute vs. chronische Gangstörung Kontinuierliche vs.

Mehr

Klinik für Neurochirurgie Wirbelsäulenchirurgie

Klinik für Neurochirurgie Wirbelsäulenchirurgie Klinik für Neurochirurgie Wirbelsäulenchirurgie Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule haben sich zu einer Volkskrankheit entwickelt und sind einer der häufigsten

Mehr

Neuroanatomie Neurotopographie, Blutversorgung, Spinalnerven

Neuroanatomie Neurotopographie, Blutversorgung, Spinalnerven Neuroanatomie Neurotopographie, Blutversorgung, Spinalnerven David P. Wolfer Institut für Bewegungswissenschaften und Sport, D-HST, TH Zürich Anatomisches Institut, Medizinische Fakultät, Universität Zürich

Mehr

Grundlagen. Lernerfolg. Übersicht. Klinische Untersuchung. Hirn und seine Hüllen. Gefäße. Rückenmark. Klinik für Neurochirurgie, Hüllen und Stützen

Grundlagen. Lernerfolg. Übersicht. Klinische Untersuchung. Hirn und seine Hüllen. Gefäße. Rückenmark. Klinik für Neurochirurgie, Hüllen und Stützen Neurochirurgische Notfälle Neurochirurgie A. Nabavi Klinik für Neurochirurgie, Direktor Professor H.M. Mehdorn Hirn und seine Hüllen Gefäße Rückenmark Hüllen und Stützen periphere Nerven UKSH Campus Kiel

Mehr

Therapie. Klinik. Grundlage der RA Therapie ist die konservative Behandlung

Therapie. Klinik. Grundlage der RA Therapie ist die konservative Behandlung Klinik und Poliklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Direktor : Univ.-Prof. Dr. H. Merk Entzündliche Gelenkerkrankungen und Rheumatoide Arthritis Univ.-Prof. Dr. med. H. Merk Pathologie akut

Mehr

Übersicht der Masterfolien Module 1 bis 6

Übersicht der Masterfolien Module 1 bis 6 Übersicht der Masterfolien Module 1 bis 6 Vorträge Modul 1 Grundlagen und konservative Therapie degenerativer Erkrankungen 1. Entwicklungsgeschichte / Embryologie 2. Anatomie 3. Biomechanik 4. Neurophysiologie

Mehr

Wurzel- und Rückenmarkskompressionssyndrome und Spinale Pathologien

Wurzel- und Rückenmarkskompressionssyndrome und Spinale Pathologien Wurzel- und Rückenmarkskompressionssyndrome und Spinale Pathologien Klingenhöfer M Leiter Neurochirurgische Wirbelsäulenchirurgie mark.klingenhoefer@ukmuenster.de Wurzel- und Rückenmarkskompressionssyndrome

Mehr

Den vorliegenden Behandlungsakten sollten die folgenden Informationen entnommen werden:

Den vorliegenden Behandlungsakten sollten die folgenden Informationen entnommen werden: 2 Material und Methoden 2.1 Scheuermann Kyphose 2.1.1 Patientenkollektiv Von August 1995 bis Dezember 2005 wurden an der orthopädischen Klinik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg insgesamt 15

Mehr

Aufbau der Wirbelsäule Wichtige Bausteine der Wirbelsäule Anatomie B 08

Aufbau der Wirbelsäule Wichtige Bausteine der Wirbelsäule Anatomie B 08 Die Wirbelsäule als unser zentrales Achsenorgan stellt sich in der seitlichen Ansicht als eine doppelt S-förmige Säule dar, die sowohl dynamische als auch statische Aufgaben erfüllen muss. Sie gibt dem

Mehr

Operative Versorgung von Wirbelsäulenerkrankungen der LWS

Operative Versorgung von Wirbelsäulenerkrankungen der LWS Operative Versorgung von Wirbelsäulenerkrankungen der LWS Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Neurochirurgische Krankenpflege Neuroseminar Im Westen viel Neues 13. bis 14. April 2012 Pujan Kavakebi

Mehr

Neurochirurgie / Wirbelsäule

Neurochirurgie / Wirbelsäule Allgemeines Mit zunehmendem Alter kommt es zu Verschleißerscheinungen an Bandscheiben und Wirbelgelenken. Die Schädigung des Bandscheibengewebes kann auf völlig unterschiedlichen n beruhen. Bandscheibenvorfälle

Mehr

6. Patiententag Arthrose Deutsche Rheuma-Liga. Rückenschmerz heilen es geht auch ohne Messer und Schneiden. Bernd Kladny Fachklinik Herzogenaurach

6. Patiententag Arthrose Deutsche Rheuma-Liga. Rückenschmerz heilen es geht auch ohne Messer und Schneiden. Bernd Kladny Fachklinik Herzogenaurach 6. Patiententag Arthrose Deutsche Rheuma-Liga Rückenschmerz heilen es geht auch ohne Messer und Schneiden Bernd Kladny Fachklinik Herzogenaurach Rückenschmerz Daten und Fakten Episodischer Rückenschmerz

Mehr

Therapeutische Infiltration an der Wirbelsäule

Therapeutische Infiltration an der Wirbelsäule Wir machen mobil Die Schulthess Klinik ist Swiss Olympic Medical Center und FIFA Medical Centre of Excellence Therapeutische Infiltration Zur Behandlung hartnäckiger Rückenschmerzen Wir machen mobil Krankhafte

Mehr

Rückenschmerzen Nicht mit mir! Gisela Neubauer Leitende Oberärztin der Neurologie Gesundheitszentrum Glantal

Rückenschmerzen Nicht mit mir! Gisela Neubauer Leitende Oberärztin der Neurologie Gesundheitszentrum Glantal Rückenschmerzen Nicht mit mir! Gisela Neubauer Leitende Oberärztin der Neurologie Gesundheitszentrum Glantal Rückenschmerzen Allgemeines Ursache Behandlungsmöglichkeiten Vorbeugung 2 Rückenschmerzen -

Mehr

Neuraltherapeutische Injektionstechniken der LWS

Neuraltherapeutische Injektionstechniken der LWS Neuraltherapeutische Injektionstechniken der LWS Hans Barop1, Thomas Kupke2 1 Friedrich-Legahn-Straße 2, 22587 Hamburg 2 FA für Frauenheilkunde, Cottbuser Straße 29, 01129 Dresden Der Erfolg neuraltherapeutischer

Mehr

Manuelle Therapie. Sichere und effektive Manipulationstechniken

Manuelle Therapie. Sichere und effektive Manipulationstechniken Rehabilitation und Prävention Manuelle Therapie. Sichere und effektive Manipulationstechniken Bearbeitet von Frans van den Berg, Udo Wolf 1. Auflage 2002. Buch. XVII, 269 S. Hardcover ISBN 978 3 540 43099

Mehr

Come back. Rücken Vital Konzept in Kooperation mit. Come. back

Come back. Rücken Vital Konzept in Kooperation mit. Come. back back Come back Rücken Vital Konzept in Kooperation mit Come s e i t 1 9 8 9 back Inhalt Das Come back Rücken Vital Konzept...S. 03 Was sind eigentlich Rückenschmerzen?...S. 04 Wunderwerk Wirbelsäule...S.

Mehr

PARADIGM SPINE. Patienteninformation. Der Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule

PARADIGM SPINE. Patienteninformation. Der Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule PARADIGM SPINE Patienteninformation Der Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule Liebe Patientin, lieber Patient, mit dieser Broschüre möchten wir Sie über die Behandlungsmöglichkeit von Bandscheibenvorfällen

Mehr

PARADIGM SPINE. Minimal-Invasive Lumbale Fusion. Interlaminare Technologien

PARADIGM SPINE. Minimal-Invasive Lumbale Fusion. Interlaminare Technologien PARADIGM SPINE Minimal-Invasive Lumbale Fusion Interlaminare Technologien Lumbale Fu Minimal-Invasive Mit der Einführung von Pedikelschrauben in den 1980er Jahren und Cages in den 1990ern wurde die lumbale

Mehr

Ein neues Verfahren zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Brustwirbelsäule

Ein neues Verfahren zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Brustwirbelsäule Ein neues Verfahren zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Brustwirbelsäule Es ist bekannt, dass Bandscheibenvorfälle im thorakalen Bereich der Wirbelsäule wesentlich seltener sind als

Mehr

Das Facettensyndrom. Es lassen sich 2 Hauptformen unterscheiden: die funktionelle und die degenerative Form.

Das Facettensyndrom. Es lassen sich 2 Hauptformen unterscheiden: die funktionelle und die degenerative Form. Das Problem: Sie haben bei einem Patienten einen Bandscheibenvorfall erfolgreich therapiert, mittels CTgesteuerter Periradikulärer Therapie, CT-gesteuerter Epiduralkatheter-Therapie nach SALIM oder Operation.

Mehr

Skoliose. Sprechstunde Freitag. Sekretariat T F

Skoliose. Sprechstunde Freitag. Sekretariat T F Skoliose Skoliose Entstehung. Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule seitlich verkrümmt und auf der Längsachse verdreht (Rotation). Dadurch entstehen eine Asymmetrie des Oberkörpers, Schulterhochstand

Mehr

Dekompression bei lumbaler Spinalstenose

Dekompression bei lumbaler Spinalstenose Aus der Klinik für Orthopädie und Rheumatologie Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. Susanne Fuchs-Winkelmann des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum

Mehr

Rückenschmerzen Wenn die Last zu gross wird

Rückenschmerzen Wenn die Last zu gross wird Rückenschmerzen Wenn die Last zu gross wird Gion Caliezi RIA Universitätsklinik für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Allergologie Wieso interessiert uns der Rückenschmerz Rückenreport der Rheumaliga

Mehr

3 Bandscheibenvorfall

3 Bandscheibenvorfall Kurzdefinition " Epidemiologie Inzidenz ist nicht nicht bekanntbei bis zu 1 3 aller asymptomatischen Erwachsenen ist eine Diskushernie nachweisbarin Deutschland jährlich pro 100 000 Einwohner 87 Bandscheibenprolapsoperationen.

Mehr

Grundlagen orthopädischer Diagnostik und Therapie

Grundlagen orthopädischer Diagnostik und Therapie Anamnese und Befund in der Orthopädie Jetzige Anamnese 1. Schmerzen Grundlagen orthopädischer Diagnostik und Therapie Univ.- Prof. Dr. Harry R. Merk a) wo: Lokalisation b) wie: Schmerzart und Intensität

Mehr

Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule (Diskushernie, Diskusprolaps)

Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule (Diskushernie, Diskusprolaps) Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule (Diskushernie, Diskusprolaps) Allgemeines Die Bandscheiben der Wirbelsäule übt eine Art Stossdämpferfunktion aus und dient der Elastizität und der Beweglichkeit

Mehr

Das Kreuz mit dem Kreuz. Prim. Univ. Prof. Dr. Andreas KAMPFL

Das Kreuz mit dem Kreuz. Prim. Univ. Prof. Dr. Andreas KAMPFL Das Kreuz mit dem Kreuz Prim. Univ. Prof. Dr. Andreas KAMPFL Abteilung für Neurologie Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried im Innkreis A-4910 Ried im Innkreis Schlossberg 1 andreas.kampfl@bhs.at

Mehr

Was ist Arthrose? Thomas Kreuder. Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. am Evangelischen Krankenhaus Witten

Was ist Arthrose? Thomas Kreuder. Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. am Evangelischen Krankenhaus Witten Was ist Arthrose? Thomas Kreuder Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Evangelischen Krankenhaus Witten ARTHROSE IST GELENKVERSCHLEISS Also: Nicht jedes Zipperlein ist gleich Arthrose ABER wenn

Mehr

Arthrose Ursache, Prävention und Diagnostik

Arthrose Ursache, Prävention und Diagnostik Arthrose Ursache, Prävention und Diagnostik Wolfgang Schlickewei, Klaus Nowack Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die auf einem Missverhältnis von Belastbarkeit und Belastung des Gelenkknorpels

Mehr

Die Simssee Klinik Klinik für konservative orthopädische Akutbehandlung. Mitglied im Verband der ANOA-Kliniken

Die Simssee Klinik Klinik für konservative orthopädische Akutbehandlung. Mitglied im Verband der ANOA-Kliniken Die Simssee Klinik Klinik für konservative orthopädische Akutbehandlung Mitglied im Verband der ANOA-Kliniken www.simssee-klinik.de Ein Unternehmen der Gesundheitswelt Chiemgau Wir behandeln therapieresistente,

Mehr

Kompetenz Wirbelsäulenchirurgie. Lendenwirbelsäule

Kompetenz Wirbelsäulenchirurgie. Lendenwirbelsäule Kompetenz Wirbelsäulenchirurgie Lendenwirbelsäule Degenerative Erkrankungen der Lendenwirbelsäule Die Degenerative Erkrankung mit Wasserverlust der Bandscheibe führt zur Höhenminderung des Bandscheibenraumes

Mehr

Rückenschmerz Entstehungsursachen und Therapiemöglichkeiten Ein ganzheitliches Therapiekonzept

Rückenschmerz Entstehungsursachen und Therapiemöglichkeiten Ein ganzheitliches Therapiekonzept Rückenschmerz Entstehungsursachen und Therapiemöglichkeiten Ein ganzheitliches Therapiekonzept Dr. med. Christoph Buck Frauenstraße 47, 8973 Ulm Orthopädie, Sportmedizin, Tel.: 731/ 6964 Chirotherapie,,

Mehr

Die hintere Kreuzbandläsion Indikationen zur konservativen und operativen Therapie

Die hintere Kreuzbandläsion Indikationen zur konservativen und operativen Therapie Die hintere Kreuzbandläsion Indikationen zur konservativen und operativen Therapie L.-P. Götz Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam Anatomie und Biomechanik

Mehr

Zweigbibliothek Medizin

Zweigbibliothek Medizin Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) Zweigbibliothek Medizin Diese Hochschulschrift finden Sie original in Printform zur Ausleihe in der Zweigbibliothek Medizin

Mehr

Bildgebende und interventionelle Strategien bei pavk und akutem peripheren Arterienverschluss

Bildgebende und interventionelle Strategien bei pavk und akutem peripheren Arterienverschluss Bildgebende und interventionelle Strategien bei pavk und akutem peripheren Arterienverschluss J. Tonak N. Panagiotopoulos - P. Bischoff - J.P. Goltz Jörg Barkhausen Definition pavk: periphere arterielle

Mehr

Anästhesie Famulatur Curriculum. Spinalanästhesie -SPA Periduralanästhesie - PDA

Anästhesie Famulatur Curriculum. Spinalanästhesie -SPA Periduralanästhesie - PDA Anästhesie Spinalanästhesie -SPA Periduralanästhesie - PDA Anatomie Anatomie dorsal Conus medullaris ventral Cauda equina Caudales Ende des Durasackes Aus: Craß D, Gerheuser F, in: Die Anästhesiologie,

Mehr

Umsetzung des Expertenstandards Schmerzmanagement (DNQP) im RKU am Beispiel der Orthopädie

Umsetzung des Expertenstandards Schmerzmanagement (DNQP) im RKU am Beispiel der Orthopädie Umsetzung des Expertenstandards Schmerzmanagement (DNQP) im RKU am Beispiel der Orthopädie Fast-Track-Surgery und Schmerz In den Zeiten der Fast - Track Prozeduren ist es wichtig individuell auf die Patienten

Mehr

Eine Analyse des Münchner Schlaganfallregisters: Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Diabetes mellitus"

Eine Analyse des Münchner Schlaganfallregisters: Diagnostik und Therapie bei Patienten mit Diabetes mellitus Aus der Forschergruppe Diabetes e.v. am Helmholtz Zentrum München Vorstand: Professor Dr. med. Oliver Schnell Eine Analyse des Münchner Schlaganfallregisters: Diagnostik und Therapie bei Patienten mit

Mehr

Aneurysmatische. Erkrankungen der Arterien. Durchmesser thorakale Aorta 3-3,5 cm. Durchmesser abdominelle Aorta 2-2,9 cm

Aneurysmatische. Erkrankungen der Arterien. Durchmesser thorakale Aorta 3-3,5 cm. Durchmesser abdominelle Aorta 2-2,9 cm Aneurysmatische Erkrankungen der Arterien Durchmesser thorakale Aorta 3-3,5 cm Durchmesser abdominelle Aorta 2-2,9 cm Abdominelles Aortenaneurysma (AAA) Definition: Lokalisierte Erweiterung der Bauchaorta

Mehr

Vertebroplastie, Kyphoplastie und Lordoplastie

Vertebroplastie, Kyphoplastie und Lordoplastie Vertebroplastie, Kyphoplastie und Lordoplastie Allgemeines Mit zunehmendem Alter werden die Wirbelkörper brüchiger. Dabei kann es bereits bei geringer Krafteinwirkung wie brüskes Absitzen zum Bruch eines

Mehr

Überlastungen untere LWS LWS Schmerz im Sport sichtbar machen

Überlastungen untere LWS LWS Schmerz im Sport sichtbar machen Überlastungen untere LWS LWS Schmerz im Sport sichtbar machen Karin Pieber Claudia Schueller-Weidekamm Univ. Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation Univ.-Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Mehr

Signalement. Kleintierabend 17.09.2008. Anamnese 24.09.2008. Neurologische Untersuchung. Allgemeine Untersuchung. Orthopädische Untersuchung

Signalement. Kleintierabend 17.09.2008. Anamnese 24.09.2008. Neurologische Untersuchung. Allgemeine Untersuchung. Orthopädische Untersuchung Klinikum Veterinärmedizin Justus-Liebig Universität Gießen Klinik für Kleintiere Prof. M. Kramer Signalement Kleintierabend 17.09.2008 Fallvorstellung Kristina-S. Grohmann Collie Langhaar 9 Jahre männlich

Mehr

Röntgentechnik: Knochen und Gelenke. 36 Jahre, Motorradunfall. Moderner Arbeitsplatz. Lernziele. Jörg Barkhausen

Röntgentechnik: Knochen und Gelenke. 36 Jahre, Motorradunfall. Moderner Arbeitsplatz. Lernziele. Jörg Barkhausen Röntgentechnik: Knochen und Gelenke 36 Jahre, Motorradunfall Jörg Barkhausen Lernziele Moderner Arbeitsplatz Wie funktioniert eigentlich Radiologie? Was wird wie geröntgt? Frakturdiagnostik für Fortgeschrittene

Mehr

Orthopädische Erkrankungen der Wirbelsäule degenerative und angeborene Pathologien

Orthopädische Erkrankungen der Wirbelsäule degenerative und angeborene Pathologien Orthopädische Erkrankungen der Wirbelsäule degenerative und angeborene Pathologien PD Dr. med. R. Kayser stellv. Direktor der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Bereichsleiter Wirbelsäulenchirurgie

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Allgemeine Schmerz-Infos. Chronische Schmerzen. Nackenschmerzen Ursachen. Nackenschmerzen-Nackenverspannungen Symptome

Inhaltsverzeichnis. Allgemeine Schmerz-Infos. Chronische Schmerzen. Nackenschmerzen Ursachen. Nackenschmerzen-Nackenverspannungen Symptome Vorwort Mein Name ist Anja Gutmann, 40 Jahre alt, selbständig als Webdesigner, was soviel bedeutet, stundenlang vor dem PC zu sitzen und immer wieder Stress und Hektik durch Termindruck ausgesetzt zu sein.

Mehr

DIE WIRBELSÄULE. Informationsbroschüre für Patienten. AGAPLESION gemeinnützige AG Ginnheimer Landstr. 94, Frankfurt.

DIE WIRBELSÄULE. Informationsbroschüre für Patienten. AGAPLESION gemeinnützige AG Ginnheimer Landstr. 94, Frankfurt. DIE WIRBELSÄULE Informationsbroschüre für Patienten AGAPLESION gemeinnützige AG Ginnheimer Landstr. 94, 60487 Frankfurt www.agaplesion.de Überreicht durch: Stand: 06 / 2015 Liebe Patientin, lieber Patient,

Mehr

WIRBELSÄULENORTHOPÄDIE

WIRBELSÄULENORTHOPÄDIE Bezirk Unterfranken WIRBELSÄULENORTHOPÄDIE Konservative und operative Wirbelsäulentherapie Der Bezirk berät hilft fördert WIRBELSÄULENORTHOPÄDIE Unser Wissen für Ihre Gesundheit Ursachen und Symptome Liebe

Mehr

Hüftgelenksdysplasie des Hundes

Hüftgelenksdysplasie des Hundes Hüftgelenksdysplasie des Hundes Mein Hund soll eine Hüftgelenksdysplasie haben, obwohl er nicht lahmt? Kann das richtig sein? Bei der Hüftgelenksdysplasie (HD) handelt es sich um eine Deformierung des

Mehr

Gefäß. äßkrankheiten der Beine bei Diabetes. äßtraining und Senkung der Risiken

Gefäß. äßkrankheiten der Beine bei Diabetes. äßtraining und Senkung der Risiken Gefäß äßkrankheiten der Beine bei Diabetes Gefäß äßtraining und Senkung der Risiken Diabetes von der endokrinen zur vaskulären Erkrankung Heute sind die Gefäß äßkomplikationen für f das Schicksal der Diabetiker

Mehr

Fallvorstellung M. Bechterew

Fallvorstellung M. Bechterew & Institut für Röntgendiagnostik Fallvorstellung M. Bechterew G. Pongratz, F. Poschenrieder 12. RIF 27.06.2007 Anamnese 2 22-jähriger Patient (1994) Seit 2 Jahren Schmerzen i. B. der LWS, v.a. nachts in

Mehr

Erweiterung der Bauchschlagader. Die tickende Zeitbombe im Bauch?

Erweiterung der Bauchschlagader. Die tickende Zeitbombe im Bauch? Erweiterung der Bauchschlagader = Die tickende Zeitbombe im Bauch? Dr. med. Anke Naumann, Oberärztin Abteilung Gefässchirurgie, Kantonsspital Aarau Aarau, 20.02.2013 Erweiterung der Bauchschlagader = Aortenaneurysma

Mehr

Der enge Spinalkanal der LWS

Der enge Spinalkanal der LWS PRAXIS Schweiz Med Forum Nr. 39 25. September 2002 922 Der enge Spinalkanal der LWS B. Jeanneret a, C. Jeanneret b a Orthopädische Universitätsklinik Basel, Felix Platter-Spital b Angiologische Abteilung,

Mehr

Wirbelsäulenmetastasen

Wirbelsäulenmetastasen Patienteninformation Wirbelsäulenchirurgie Wirbelsäulenmetastasen Ein Patientenleitfaden zur Behandlung in der Abteilung für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie der Asklepios Klinik Altona, Hamburg

Mehr

Epicondylopathia radialis humeri

Epicondylopathia radialis humeri AWMF online Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und des Berufsverbandes der Ärzte

Mehr

Aus der Orthopädischen Klinik. des St. Josef-Hospital - Universitätsklinik - der Ruhr-Universität Bochum. Direktor: Prof. Dr. med. J.

Aus der Orthopädischen Klinik. des St. Josef-Hospital - Universitätsklinik - der Ruhr-Universität Bochum. Direktor: Prof. Dr. med. J. Aus der Orthopädischen Klinik des St. Josef-Hospital - Universitätsklinik - der Ruhr-Universität Bochum Direktor: Prof. Dr. med. J. Krämer Vergleichende intrathekale Volumenmessungen an LWS Präparaten

Mehr

Herzinsuffizienz modernes Krankheitsmanagement

Herzinsuffizienz modernes Krankheitsmanagement PATIENTENINFORMATION Herzinsuffizienz modernes Krankheitsmanagement 1. Herzinsuffizienz - Definition Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung des Herzmuskels, es handelt sich um eine Verminderung der Pumpfunktion

Mehr

Kompetenz Wirbelsäulenchirurgie. Halswirbelsäule

Kompetenz Wirbelsäulenchirurgie. Halswirbelsäule Kompetenz Wirbelsäulenchirurgie Halswirbelsäule Degenerative Erkrankungen der Halswirbelsäule (HWS) Die Degeneration mit Wasserverlust der Bandscheibe führt zur Höhenminderung des Bandscheibenraumes mit

Mehr

Fall x: - weiblich, 37 Jahre. Symptome: - Visusminderung, Gangunsicherheit. Neurologischer Befund: - rechtsbetonte spastische Tetraparese - Gangataxie

Fall x: - weiblich, 37 Jahre. Symptome: - Visusminderung, Gangunsicherheit. Neurologischer Befund: - rechtsbetonte spastische Tetraparese - Gangataxie Fall x: - weiblich, 37 Jahre Symptome: - Visusminderung, Gangunsicherheit Neurologischer Befund: - rechtsbetonte spastische Tetraparese - Gangataxie Fall x: Liquorbefund: unauffällig mit 2 Leukos, keine

Mehr

Patienten in Österreich. Hohes Fehldiagnosen-Risiko. Hohes Fehlbehandlungs-Risiko. Prognose: Inkurabel chronisch progredient.

Patienten in Österreich. Hohes Fehldiagnosen-Risiko. Hohes Fehlbehandlungs-Risiko. Prognose: Inkurabel chronisch progredient. POST-POLIO-SYNDROM über 200000 Patienten in Österreich Hohes Fehldiagnosen-Risiko Hohes Fehlbehandlungs-Risiko Prognose: Inkurabel chronisch progredient Therapie: Prophylaktisch orientiert Symptomatisch

Mehr

Orthopädischer Untersuchungskurs. Wirbelsäule. F. Bachelier, E. Fritsch. Orthopedic Surgery University Hospital Homburg/Saar, Germany

Orthopädischer Untersuchungskurs. Wirbelsäule. F. Bachelier, E. Fritsch. Orthopedic Surgery University Hospital Homburg/Saar, Germany Orthopädischer Untersuchungskurs Wirbelsäule F. Bachelier, E. Fritsch Orthopedic Surgery University Hospital Homburg/Saar, Germany www.orthopaediehomburg.de Orthopädischer Algorithmus Anamnese Diagnose

Mehr

Ambulante Eingriffe zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen an der Univ.Klinik für Orthopädie, AKH Wien

Ambulante Eingriffe zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen an der Univ.Klinik für Orthopädie, AKH Wien Ambulante Eingriffe zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen an der Univ.Klinik für Orthopädie, AKH Wien FACETTENGELENKSINFILTRATIONEN Definition: Eine Injektion von Lokalanästhetikum und Kortisonpräparat

Mehr

Der Kreuzschmerz Die Lumbalgie

Der Kreuzschmerz Die Lumbalgie Die Lumbalgie Ein Schmerz an der Lendenwirbelsäule und der umgebenden Muskulatur wird als Lumbalgie, manchmal als Lumbalsyndrom bezeichnet (lat. lumbus = Lende, griech. algos = Schmerz). Er betrifft die

Mehr

Neurochirurgie/ Wirbelsäulen-Zentrum Köln

Neurochirurgie/ Wirbelsäulen-Zentrum Köln Persönlich - Herzlich - Individuell Neurochirurgie/ Wirbelsäulen-Zentrum Köln Dr. med. Ringo Möder, Dr. med. Kamran Minaian, Matthias Volz, Ruth Küsters-Treiß www.klinik-am-ring.de www.wirbelsaeule-koeln.de

Mehr

Aktive Unterstützung bei Rückenschmerz

Aktive Unterstützung bei Rückenschmerz Aktive Unterstützung bei Rückenschmerz Dyneva. Aufrichtung durch Bewegung Information für Ärzte Volkskrankheit Nr. 1 40 Mio. Fehltage bedingt durch Rückenschmerz 1 ein Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts

Mehr

INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG

INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG 1.1 Einführung und historischer Überblick...8 1.2. Begleitveränderungen des Hallux abducto valgus...10 1.3 Ätiologie des Hallux abducto valgus...12 1.3.1 Primäre Ursachen

Mehr

Hauptvorlesung Unfallchirurgie. Wirbelsäule

Hauptvorlesung Unfallchirurgie. Wirbelsäule Wann muss ich mit einer nverletzung rechnen? Regionale Verteilung von nverletzungen? Übergänge zwischen Lordose und Kyphose am häufigsten verletzt 4% aller Unfälle 15% bei Polytrauma 15% mehrere Etagen

Mehr

IDI Interspinöses Distraktions Implantat. Operationsanleitung

IDI Interspinöses Distraktions Implantat. Operationsanleitung IDI Interspinöses Distraktions Implantat Operationsanleitung Inhalt Einführung 3 Instrumente 4 Operationsanleitung 5 Bestellinformation Implantate 10 Bestellinformation Instrumente 11 Was können Ärzte

Mehr

1 Implantat-Akupunktur Einführung Die klassische Ohrakupunktur Die Suche nach Langzeitstimulation Implantat-Akupunktur 6

1 Implantat-Akupunktur Einführung Die klassische Ohrakupunktur Die Suche nach Langzeitstimulation Implantat-Akupunktur 6 Inhalt 1 Implantat-Akupunktur 2 1.1 Einführung 2 1.2 Die klassische Ohrakupunktur 4 1.3 Die Suche nach Langzeitstimulation 5 1.4 Implantat-Akupunktur 6 2 Die Implantate 10 2.1 Titan-Implantate 10 2.2 Resorbierbare

Mehr

Das Mainzer Stadiensystem der Schmerzchronifizierung Mainz Pain Staging System (MPSS) Testanweisung

Das Mainzer Stadiensystem der Schmerzchronifizierung Mainz Pain Staging System (MPSS) Testanweisung Das Mainzer Stadiensystem der Schmerzchronifizierung Mainz Pain Staging System (MPSS) H.U Gerbershagen, J. Korb, B. Nagel und P.Nilges DRK-Schmerz Zentrum Mainz Testanweisung 1. Achse I: Zeitliche Aspekte

Mehr

Das Post-Polio-Syndrom (PPS) im Alter

Das Post-Polio-Syndrom (PPS) im Alter Das Post-Polio-Syndrom (PPS) im Alter Prof. Dr. Andreas Hetzel, Chefarzt Neurologie Park-Klinikum Bad Krozingen Quellen: Internet:www.who.org; www.dgm.org; Weber, Nervenarzt 2004;347, Pongratz, Das Post-Polio-Syndrom,

Mehr

vom Hexenschuss zum Wurzeltod die Passion der Menschheit als Passion in der Diagnostik

vom Hexenschuss zum Wurzeltod die Passion der Menschheit als Passion in der Diagnostik vom Hexenschuss zum Wurzeltod die Passion der Menschheit als Passion in der Diagnostik Radikulopathien der unteren Extremitäten Radikulopathien der unteren Extremitäten DIE ELEMENTAREN DIAGNOSTISCHEN FRAGEN

Mehr

Die Neue Rückenschule den Rücken neu entdecken Aufbau und Funktion des Rückens

Die Neue Rückenschule den Rücken neu entdecken Aufbau und Funktion des Rückens Die den Rücken neu entdecken Aufbau und Funktion des Rückens Konföderation der deutschen Rückenschulen 1 Die Wirbelsäule ihre Aufgaben Stützfunktion Achsenorgan des Körpers mit Verbindung zu Becken/Beine,

Mehr

Die Ballon-Kyphoplastie ist ein Verfahren zur Behandlung von osteoporotischen und zum Teil auch traumatischen (unfallbedingten) Wirbelkörperbrüchen.

Die Ballon-Kyphoplastie ist ein Verfahren zur Behandlung von osteoporotischen und zum Teil auch traumatischen (unfallbedingten) Wirbelkörperbrüchen. Die Ballon-Kyphoplastie ist ein Verfahren zur Behandlung von osteoporotischen und zum Teil auch traumatischen (unfallbedingten) Wirbelkörperbrüchen. Die Wirbelsäule besteht aus 7 Halswirbeln, 12 Brustwirbeln,

Mehr

Schulter Arm - Schmerz

Schulter Arm - Schmerz Prof. Dr. med. Helmut Buchner Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen Definition klinische Untersuchung Ort Schmerzes: in der Schulter und oft unter

Mehr

Vortrag auf dem 118. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 01. bis 05. Mai 2001, München

Vortrag auf dem 118. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 01. bis 05. Mai 2001, München Vortrag auf dem 118. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 01. bis 05. Mai 2001, München 05.05.2001 Kinder- und plastische Chirurgie. Die Behandlung des Hämangioms, Lymphangioms sowie der venösen

Mehr

Algesiologikum Zentrum für Schmerzmedizin München-Maxvorstadt. Multimodale stationäre Schmerzbehandlung in der Gruppe

Algesiologikum Zentrum für Schmerzmedizin München-Maxvorstadt. Multimodale stationäre Schmerzbehandlung in der Gruppe Algesiologikum Zentrum für Schmerzmedizin München-Maxvorstadt Multimodale stationäre Schmerzbehandlung in der Gruppe Erlernen von Strategien zur eigenverantwortlichen Schmerzbewältigung Anhaltende Schmerzen

Mehr

Klinische Herangehensweise an den Patienten mit Sensibilitätsstörungen

Klinische Herangehensweise an den Patienten mit Sensibilitätsstörungen Klinische Herangehensweise an den Patienten mit Sensibilitätsstörungen Prof. Dr. med. Andrew Chan Universitäres Ambulantes Neurozentrum Kribbeln und Taubheitsgefühl 27jährige Frau Bis anhin gesund Kribbelparästhesien

Mehr

Alle Fragen sollen sich nur auf das CRPS bzw. die erkrankte Extremität beziehen, wenn nicht anders beschrieben!

Alle Fragen sollen sich nur auf das CRPS bzw. die erkrankte Extremität beziehen, wenn nicht anders beschrieben! Alle Fragen sollen sich nur auf das CRPS bzw. die erkrankte Extremität beziehen, wenn nicht anders beschrieben! Alter (Jahre): Geschlecht m w Lokalisation des CRPS: Left: Right: Dauer des CRPS (Monate):

Mehr

Die Periduralkatheter-Therapie nach Salim zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Halswirbelsäule

Die Periduralkatheter-Therapie nach Salim zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Halswirbelsäule Die Periduralkatheter-Therapie nach Salim zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Bereich der Halswirbelsäule Bei Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule sind die minimalinvasiven Methoden der

Mehr