Medienanalyse Armut+Reichtum Erste Befunde
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- Nicole Eberhardt
- vor 7 Jahren
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1 Medienanalyse Armut+Reichtum Erste Befunde Vortrag Arbeitskreis Soziale Ungleichheit Rosa Luxemburg-Stiftung Berlin, Dr. Wolfgang Storz
2 Die Medien 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 2
3 Untersuchungsgegenstand Zeitraum: Frühjahr 2008 bis Ende 2012 (vom 3. zum 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung) Kommentare in den vier Tageszeitungen Alle Textformen in Spiegel und Zeit Wortlautanalyse Presseclub Bedeutung von Kommentaren Wer kommentiert? (Literaturhinweis: Klarissa Lueg 2012: Habitus, Herkunft und Positionierung. Die Logik des journalistischen Feldes) 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 3
4 Beschreibung: private Armut Häufige Thematisierung Generalverdacht Missbrauch Erscheinungsformen: Kinder Frauen Alte Hartz IV 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 4
5 Beschreibung: private Armut Ursache: Arbeitsmarkt Globalisierung Lebensstile Lösung: Arbeitsmarkt+Bildung Konsequenzen: Ansprechpartner Politik/Staat als Akteur, nie Unternehmer 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 5
6 Beschreibung: Staatsverschuldung Häufige Thematisierung Definition als Staatschulden-Krise, nicht als öffentliche Armut; Begriff existiert nicht Ursachen: Sucht, Schuldenmentalität Wohltaten Ziel Macht+Zustimmung Zustand öffentliches Gemeinwesen ein Randthema 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 6
7 Beschreibung: Reichtum Debatte Definition: Wer fühlt sich reich? Wer wird als reich behandelt? (siehe auch Mittelschichten) Privater Reichtum+Privilegien (Bildung, Gesundheit) kein eigenständiges Thema 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 7
8 Beschreibung: Reichtum Reichtum von Organisationen/Unternehmen kein Thema Privater Reichtum+Macht: `scheues Reh`, Kapitalflucht keine Thematisierung 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 8
9 Beschreibung: Mittelschichten Häufig thematisiert Beschreibung: unentbehrliche Leistungsträger geschröpft, drangsaliert Bedeutung: Wichtiger als Kluft arm/reich Konsequenzen: informelles Recht auf Notwehr (z.b. Steuerhinterziehung) Entlastung 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 9
10 Textauszüge SZ Dem bei vielen Menschen verbreiteten Gefühl, dass der Staat sie als Reiche behandelt, obwohl sie nicht reich sind, könnte so entgegengewirkt werden. Die Kosten dieses Systems trägt die Mittelschicht, die sich geschunden wähnt von der Unterschicht, weil die von den Steuern der Mittelschicht lebt und weil sie betrogen wird von Reichen, die keine Steuern zahlen. Die Regierungen könnten an der Schonung des Reichtums etwas ändern; aber sie tun es nicht. 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 10
11 Kritischer Befund: Kontext-los Niedriglöhne schaffen Arbeitsplätze/steigern Wettbewerb Niedriglöhne schaffen Armut Zunahme Armut Zunahme Reichtum Strukturelle Staatsschulden Infrastruktur individuelle Ursachen Zustand öffentliche 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 11
12 Kritischer Befund: Konfrontationen Geringverdiener Mittelschichten Sozialtransfer-Empfänger Arm/Reich-Konflikt Höhere Steuern Kapitalflucht+ Steuerhinterziehung+Leistungsverweigerung 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 12
13 Kritischer Befund: weitere Defizite Leistungslose Einkommen/Vermögen (nur in Verbindung mit Erbschaftssteuer am Rande ein Thema) Reichtum+Macht/Einfluss Ursache von Reichtum Grundsatzfrage: Produziert diese Gesellschaft mit ihren Strukturen Gerechtigkeiten oder Ungerechtigkeiten? 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 13
14 Spezialitäten SZ Gegenteilige `Welten`präsent, jede für sich Heribert Prantl Marc Beise Vermarktung Autoren+Zeitung Ansprache mehrerer Zielgruppen 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 14
15 Spezialitäten SZ Ungeklärte `Sachen`: Sozialmissbrauch Wirkung Mindestlohn Wirkung höhere Steuern Innere Meinungsfreiheit Analyse/Orientierung Mangel an 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 15
16 Spezialitäten FAZ Thematisierung Staatsverschuldung intensiv (von 73 Texten 37 zu Staatsverschuldung) Ursache Staatsschulden: Wohltaten wg. Wahlen/Macht Ausgaben überdimensioniert Ursache Armut: Niedriglöhne wg. globaler Wettbewerb Lebensstile 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 16
17 Spezialitäten FAZ Konsequenzen: Verteidigung der Reichen Sparen Aufstiegswille Ausgeprägte Eindimensionalität 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 17
18 Textauszüge FAZ Diese Leistungsträger, ohne die kein (Sozial-)Staat zu machen ist, haben im politischen Diskurs aber kaum noch Fürsprecher. Verständnis für die sozial Schwachen im Lande und deren Unterstützung hat jeder. Doch sind die Sozialleistungen nicht eher zu hoch denn zu niedrig? Entlarvt sich das Gejammere nicht selbst bei fast 2000 Euro Hartz IV für eine vierköpfige Familie? Das muss die geschröpfte Mitte erst mal netto verdienen, jene Gruppe der angeblich Besserverdienenden, die immer und für alles zahlt. Wie lange will das große Kartell der Kassierer noch so unverfroren in die Taschen derer greifen, die Deutschlands Wohlstand tagtäglich erarbeiten? 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 18
19 Spezialitäten Der Spiegel 50 Texte; jede 5. Ausgabe Seltene Thematisierung Reichtum: Lifestyle Probleme Luxusbranche Probleme Vermögensberatung 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 19
20 Spezialitäten Der Spiegel Intensive Thematisierung Armut: Hartz IV prekäre Arbeit Kinderarmut Altersarmut Tafeln Generalverdacht Missbrauch Serie Frühjahr 2012: hohe Personalisierung Prominenz biographischer Ansatz 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 20
21 Konsequenzen für kritischen Journalismus Sachverhalte klären+neu gewichten potentieller Missbrauch (wieviel, warum) Arbeitsplatzverlust wg. Mindestlohn Belastung Mittelschichten Reichtum Debatte Menschenbild Bedeutung von Arbeit sind Arme andere Menschen? 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 21
22 Konsequenzen für kritischen Journalismus Perspektiven-Vielfalt Staatsverschuldung als Quelle privaten Reichtums (siehe Staatsanleihen) Privater Reichtum als Quelle von Spekulationen Thematisch neu gewichten Bedeutung Steuerhinterziehung Reichtum und Macht Leistungsloses Einkommen/Vermögen 9. November 2012 Dr. Wolfgang Storz 22
23 Medienanalyse Armut+Reichtum Erste Befunde Vortrag Arbeitskreis Soziale Ungleichheit Rosa Luxemburg-Stiftung Berlin, Dr. Wolfgang Storz
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