Begrüßungsansprache von IHK Präsident Friedrich Herdan anlässlich der Schienenverkehrskonferenz der IHKs der Metropolregion Nürnberg am 12.
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- Annika Adenauer
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1 1 Begrüßungsansprache von IHK Präsident Friedrich Herdan anlässlich der Schienenverkehrskonferenz der IHKs der Metropolregion Nürnberg am 12. Mai 2009 Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist: Beginn der Rede! Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Ehrengäste, zur heutigen Schienenverkehrskonferenz der Industrie- und Handelskammern der Europäischen Metropolregion Nürnberg heiße ich Sie herzlich willkommen und freue mich sehr, dass eine Reihe von Abgeordneten und Bürgermeistern heute unter uns sind. Besonders begrüßen möchte ich Herrn Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, der als Hauptredner zur Bedeutung internationaler Schienenverkehrsanbindungen in der Europäischen Metropolregion Nürnberg für Nordbayern, Deutschland und Europa sprechen wird. Sehr geehrter Herr Tiefensee, an dieser Stelle bereits unser Dank für Ihr Kommen. Herzlich willkommen heiße ich auch Dr. Carl-Christian Dressel, Mitglied des Deutschen Bundestages sowie Regierungsdirektor Kramer von der Regierung von Oberfranken.
2 Weiterhin freue ich mich, dass die Bezirksrätin und stellvertretende Landrätin des Landkreises Coburg Frau Elke Protzmann sowie der stellvertretende Landrat aus Hildburghausen Herr Rolf Kaden heute hier sind. 2 Besonders begrüße ich den Vizepräsidenten der IHK Bayreuth, Herrn Michael Möschel, der im Anschluss ein paar einführende Worte an Sie richten wird. Herzlich willkommen heiße ich auch den Bürgermeister der Stadt Coburg Hans-Heinrich Ulmann, den Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, Gerold Gebhard sowie den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt Rudolf Trunk und Frau Ulrike Wiedt, Niederlassungsleiterin der IHK Südthüringen in Sonneberg. Ich freue mich auch sehr, Herrn Klaus-Dieter Josel, DB Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern heute in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Des Weiteren begrüße ich die Verkehrsreferenten der beteiligten Industrie- und Handelskammern der Metropolregion sowie die Fachreferenten in der Reihenfolge ihrer Vorträge sehr herzlich:
3 3 Herr Oliver Kraft, Vorstand Produktion der DB Netz AG aus Frankfurt am Main. Von Herrn Kraft werden wir im Anschluss an Herrn Bundesverkehrsminister einen Vortrag hören zum Thema: Perspektiven des Güterverkehrs auf der neuen Hochgeschwindigkeitstrasse von Nürnberg nach Berlin. Herr Ministerialdirigent Göttler, Leiter der Verkehrsabteilung im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie wird über aktuelle Themen der Schienenverkehrspolitik in der Metropolregion Nürnberg sprechen. Herr Ministerialdirigent Irmer, Leiter der Verkehrsabteilung im Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Medien in Erfurt. Er wird uns über die Entwicklung des Schienenpersonennahverkehrs in Südthüringen informieren. Herr Schneider, Bereichsmanager Oberfranken der Bayerischen Eisenbahngesellschaft in München wird uns Perspektiven des Regionalverkehrs in Nordbayern aufzeigen Mobilität ist Zukunft, so lautet das IHK-Jahresthema 2009.
4 4 Menschen müssen mobil sein, Güter müssen transportiert und verteilt werden. Denn: Ohne Mobilität gäbe es weder Wachstum noch wirtschaftliche Prosperität. Prognosen zufolge wird der Güterverkehr bis zum Jahr 2025 ungeachtet der gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten um 71 Prozent ansteigen. Darauf muss die Politik eine Antwort finden. Das wachsende Mobilitätsbedürfnis kann nur mit guter Schienenverkehrsinfrastruktur und mit qualitativ hochwertigen Schienenverkehrsmitteln gemeistert werden. Straßen-, Wasserund Luftverkehr allein werden hierzu nicht in der Lage sein. Die Industrie- und Handelskammern der Metropolregion Nürnberg führen in Anbetracht der Wichtigkeit des Standortfaktors Verkehr im Wechsel regelmäßig Konferenzen durch, um über verkehrliche Herausforderungen im gemeinsamen Wirtschaftsraum zu diskutieren. Ich freue mich sehr, dass wir uns heute hier in Coburg treffen, um intensiv über das Thema Schienenverkehr in der Metropolregion Nürnberg zu sprechen. Im Mittelpunkt der heutigen Veranstaltung soll die Klärung der Frage stehen, wie wir gemeinsam diese Herausforderungen in Angriff nehmen können und vor allem, wie sich der aktuelle Sachstand darstellt. Auf die große Bedeutung des Themas Verkehr für die Wirtschaft brauche ich denke ich nicht mehr im Detail eingehen. Wir alle
5 wissen, dass der Erfolg unserer Metropolregion in hohem Maße von der Wirtschaftsentwicklung im Umfeld abhängt wie auch umgekehrt die Fühlungsvorteile der Großstadt weit ins Land ausstrahlen. Doch diese win-win-situation tritt nur dann ein, wenn eine optimale Verkehrsinfrastruktur gegeben ist. 5 Die IHKs der Metropolregion Nürnberg haben diesem Thema Rechnung getragen und bereits im Jahr 2007 ein 12-Punkte- Programm Verkehr verabschiedet. In diesem Papier werden die wesentlichen Verkehrsprojekte für den gemeinsamen Wirtschaftsraum auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft beschrieben. Erfordernisse der Wirtschaft an eine optimale Verkehrsausstattung werden deutlich aufgezeigt. Doch hat neben den überregionalen Anforderungen an die Schienenverkehrsinfrastruktur, jede Region ihre eigenen Ansprüche. Ich will die Gelegenheit nicht mißbrauchen aber für einige Worte über unsere spezielle Situation in Coburg muss Zeit sein: Für unseren Wirtschaftsraum ist im Bereich des Schienenverkehrs die Sicherstellung eines regelmäßigen ICE-Halts in der Stadt Coburg von allergrößter Bedeutung - wenn möglich als Systemhalt. Aktuellen Planungen zufolge verläuft die Hochgeschwindigkeitsstrecke, die ab 2017 Berlin und München in vier Stunden verbinden
6 soll, zwar auch durch Franken und Südthüringen, sieht jedoch lediglich in Erfurt, Bamberg und Nürnberg einen Halt im Stundentakt vor. Die Fahrgäste aus Coburg und auch aus dem Raum Südthüringen würden von der Reisezeitverkürzung nicht oder nur gering profitieren. 6 Um diesen Zeitvorteil auch für Coburg und Südthüringen nutzen zu können, sind die zur Zeit geplanten Stopps in Tagesrandlagen nicht ausreichend; es muss ein regelmäßiger ICE-Halt (Systemhalt) in Coburg sichergestellt werden. Durch die Reaktivierung der Werrabahn, die heute noch als eingleisige Hauptbahn von Eisenach über Meiningen nach Eisfeld verläuft und früher über die Landesgrenze weiter nach Coburg und Lichtenfels führte, könnte zum einen Fahrgastpotenzial aus Südthüringen für den Bahnhof Coburg erschlossen und somit der ICE Systemhalt in Coburg wirtschaftlich tragbar gemacht werden. Auch könnte durch die Reaktivierung dieser Bahnstrecke den Fahrgästen aus dem Südthüringer Raum die Möglichkeit eröffnet werden auf schnellem Weg Anschluss an das bundesweite ICE Netz und damit in die Metropolregionen Nürnberg und München zu erhalten. Ein Wiederaufbau wäre aber nicht nur für den Personenverkehr, sondern auch für den Güterverkehr zwischen Coburg und Südthüringen einerseits und Mittel- und Norddeutschland
7 7 andererseits interessant. Bislang müssen Güterzüge Richtung Hamburg den weiten Umweg über Würzburg nehmen, statt direkt über Eisenach oder Kassel an die Nordsee oder ins Ruhrgebiet zu rollen. Ein Aspekt, der der Wirtschaft in Nordbayern zugute käme. Von Vertretern aus der regionalen Politik sowie von Coburger und auch Südthüringer Unternehmern wird nachdrücklich gefordert dieses letzte Teilstück von Eisfeld nach Coburg zu reaktivieren, um endlich eine lückenlose und schnelle Schienenverbindung zwischen Südthüringen und Coburg zu schaffen. Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg unterstützt diese Forderung nach Kräften. Darüber hinaus wäre es für die Region Nordwest-Oberfranken von großer Bedeutung, die bestehenden Kursbuchstrecken Hof- Bayreuth-Kulmbach (KSB 850) und Saalfeld-Kronach-Lichtenfels (KSB 840) bestmöglich an den künftigen Bahnknoten Coburg anzubinden, um auch aus diesen Regionen ein angemessenes Fahrgastpotential für den ICE-Systemhaltepunkt Coburg zu erschließen. Ich wäre Ihnen, sehr geehrter Herr Bundesverkehrsminister Tiefensee, im Namen der Wirtschaftsregion Coburg sehr dankbar, wenn Sie diese Projekte nicht nur im Blick behalten, sondern nach Kräften fördern könnten.
8 8 Im Rahmen der heutigen Veranstaltung werden wir den Fokus auf die Metropolregion Nürnberg legen und uns mit einer Menge wichtiger Schienenverkehrsvorhaben beschäftigen, die in unserem gemeinsamen Wirtschaftsraum verwirklicht werden müssen. Es ist nicht notwendig, nochmals aus Sicht der Wirtschaft länger zu begründen, dass eine gute Verkehrsanbindung neben qualifizierten Arbeitskräften zu den wichtigsten Standortfaktoren einer Wirtschaftsregion gehört. Es geht uns nicht darum, die Landschaft mit Betonbändern zu durchziehen, so anerkennen und respektieren wir natürlich Anschauungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, aber wie wohl es niemanden gelingen wird, Verkehrserfordernisse schlicht weg zu diskutieren. Wir müssen den Verkehr vernünftig organisieren, ihn lenken aber zum Wohle des Gemeinwesens und der wirtschaftlichen Entwicklung stattfinden lassen. Hier passt das bekannte Zitat von Walther Rathenau Wirtschaft ist nicht alles, doch ohne Wirtschaft ist alles nichts. Nur die Aufrechterhaltung der Mobilität kann in einer arbeitsteilig organisierten, globalisierten Volkswirtschaft erfolgreiche Standorte in unserer Metropolregion auf Dauer sichern und ausbauen. Daran müssen wir alle gemeinsam arbeiten. Die Industrie- und
9 9 Handelskammern haben dies begriffen, denn das IHK-Jahresmotto für 2009 lautet: Mobilität ist Zukunft! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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