Public Private Partnership. Public Private Partnership in Forschung und Infrastruktur
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- Anke Holtzer
- vor 6 Jahren
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1 Public Private Partnership in Forschung und Infrastruktur Kooperationsformen, Fallbeispiele, Perspektiven Vortrag beim Thementag: Public Private Partnership bei Bau und Betrieb von Einrichtungen der Wissenschaft Dr. Bernd Vogel 1
2 Gliederung des Vortrags 1 HIS-Projekt "PPP in der Forschung" 2 Kooperationsformen 3 Fallbeispiele 4 Perspektiven 2
3 1 HIS-Projekt Public Private Partnership in der Forschung 3
4 1 HIS-Projekt: Projektkonzeption HIS-Projekt ( ) Public Private Partnership in der Forschung Neue Formen der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft Projektziele: Erhebung und Dokumentation von Fallbeispielen Empfehlungen zur Gestaltung von PPP HIS- Hochschulplanung Band 146 4
5 1 HIS-Projekt: Begriffsklärung Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft Drittmittelforschung Auftragsforschung Spende, Sponsoring Outsourcing Ausgründung, Privatisierung Verbundforschung Stiftung Public Private Partnership 5
6 1 HIS-Projekt: Begriffsdefinition Definition Public Private Partnership Public Private Partnership ist eine institutionalisierte Form der Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Partnern, bei der beide Seiten Ressourcen einbringen, um komplementäre Ziele zu erreichen. 6
7 1 HIS-Projekt: Begriffsdefinition Public Private Partnership Institutionalisierung Ressourcenpoolung Komplementäre Ziele Institution als Form geregelter Kooperation Grad der Institutionalisierung: informell bis formell Informelle Beziehungsgeflechte, Vertragliche Vereinbarungen, Gesellschaftsrechtliche Form Ressourcenbegriff: Kapital, Gebäude, Ausstattung, Rechte, Know-how etc. Zusammenlegung komplementärer Ressourcen, zur gegenseitigen Nutzung Kontrolle der Ressourcen je nach Formalisierungsgrad Wirtschaft: primär finanzielle Ziele Wissenschaft: primär Grundlagenforschung PPP verfolgt gleichermaßen öffentliche und kommerzielle Ziele, die beide Seiten alleine nicht erreichen können Erträge und Risiken werden geteilt 7
8 1 HIS-Projekt: Chancen und Risiken von PPP Vorteile für Wissenschaft und Wirtschaft Inhaltlicher Ertrag Institutioneller Ertrag Monetärer Ertrag Zusammenführung von Wissensproduktion und Anwendung Gründung kooperativer Einrichtungen Zugang zu Fördermitteln, Erzielung von Einnahmen 8
9 1 HIS-Projekt: Chancen und Risiken von PPP Konfliktpotenziale von Public Private Partnership Gemeinwohlorientierung vs. Gewinnorientierung Transparenz, Publikation vs. Patentierung, Geheimhaltung Ungleiche Beteiligungschancen "Versteckte" Subventionierungen Unterschiedliche Organisationskulturen 9
10 2 Kooperationsformen 10
11 2 Kooperationsformen: Dokumentation Empirische Erhebung Meldung von über 500 Initiativen Auswahl von 60 Public Private Partnerships Dokumentation von 14 Fallbeispielen 1 Aufgaben und Ziele 2 Entstehungsgeschichte 3 Organisation 4 Regelungssystem 5 Ressourcenausstattung 6 Bewertung durch die Beteiligten 11
12 2 Kooperationsformen: Typologie Langfristige Ressourcenpoolung Selbständige Forschungseinrichtung Handlungsorientierung Projektkooperation Unselbständige Forschungseinheit Informationsaustausch Informelles Netzwerk Rahmenvertrag Verein Informelle Kooperation Kontraktbasierte Kooperation Kooperationstiefe Formalisierungsgrad Gemischtwirtschaftliche Einrichtung 12
13 2 Kooperationsformen: Informelles Netzwerk Informationsaustausch ohne rechtliche Verbindlichkeit Offenheit der Ziele und der Austauschbeziehungen Geeignet für große Zahl an Beteiligten Rahmenvertrag Informationsaustausch auf vertraglicher Grundlage Weitere Kooperationen auf einzelvertraglicher Basis Geeignet für geringe Zahl an Beteiligten (bilateral) 13
14 2 Kooperationsformen: Verein Informationsaustausch auf gesellschaftsrechtlicher Grundlage Juristisch eigenständige Person (Anträge, Ressourcen etc.) Geeignet für breit ausgerichtete Mitgliederstruktur Projektkooperation Kooperative Forschung in gemeinsamen Projekten Kooperationsvertrag: enge Zieldefinition, hohe Verbindlichkeit Geeignet für geringe Zahl an Beteiligten (bilateral) 14
15 2 Kooperationsformen: Unselbständige Forschungseinheit Gemeinsame Einrichtung ohne eigene Rechtsform Kooperationsvertrag, Ressourcen bleiben formal getrennt Langfristige Institutionalisierung mit hoher Verbindlichkeit Geeignet für bilaterale Abkommen Selbständige Forschungseinrichtung Gemeinsame Einrichtung mit eigener Rechtsform Rechtliche Grundlage: Gesellschaftsvertrag (z. B. GmbH) Langfristige Institutionalisierung mit hoher Verbindlichkeit Geeignet für geringe Zahl an Beteiligten 15
16 3 Fallbeispiele 16
17 3 Fallbeispiele: Technologiezentrum Hamburg-Finkenwerder Beteiligte Partner: - EADS Airbus GmbH - Technische Universität Hamburg-Harburg - Freie und Hansestadt Hamburg Ansprechpartner: Dr. Johannes Harpenau, TUHH (Geschäftsführer THF) 17
18 3 Fallbeispiele: Technologiezentrum Hamburg-Finkenwerder Ressourcenausstattung: - Errichtung eines gemeinsamen Gebäudes (4.300 m²) - Gesamtkosten: 27,7 Mio. DM, davon: 16,0 Mio. DM Bund/Land 11,7 Mio. DM EADS - Nutzung: TUHH: 2 Etagen mit Versuchshalle und Laboren (2.575 m²) EADS: 3 Etagen (1.778 m²) 18
19 3 Fallbeispiele: Technologiezentrum Hamburg-Finkenwerder Regelungssystem: - Kooperationsvertrag: Kooperation wird zur Rechtsform GbR - Eigentümergemeinschaft im Gebäude des THF: Vorgaben des Wohnungseigentums-Gesetzes (WEG); Jeder Miteigentümer verfügt über Teileigentum; Maßnahmen zum Bau und Betrieb werden auf WEG-Versammlungen beschlossen - 7-köpfiger Beirat als Steuerungsinstrument (3 EADS, 3 TUHH, 1 Stadt) 19
20 3 Fallbeispiele: Technologiezentrum Hamburg-Finkenwerder Betrieb: - TUHH: Professur Flugzeug-Systemtechnik wiss. und nicht wiss. Mitarbeiter - EADS: Stiftungsprofessur Projektmittel jährlich - Gemeinsame Einwerbung von Drittmitteln (ca. 25 Stellen) 20
21 3 Fallbeispiele: Produktionstechnisches Zentrum Hannover Beteiligte Partner: - Wissenschaft: Universität Hannover (6 Institute des Maschinenbaus) - Wirtschaft: PZH GmbH Ansprechpartner: Dr.-Ing. Hennig Ahlers, Universität Hannover (Geschäftsführer PZH) 21
22 3 Fallbeispiele: Produktionstechnisches Zentrum Hannover Ressourcenausstattung: - Errichtung eines eigenen PZH-Gebäudes ( m²) - Gesamtkosten: - 45 Mio., davon: - 30 Mio. Bund/Land - 15 Mio. PZH GmbH - Nutzung: - 6 beteiligte Maschinenbauinstitute - Vorhaltung von Flächen für PZH GmbH und unternehmerische Aktivitäten 22
23 3 Fallbeispiele: Produktionstechnisches Zentrum Hannover Regelungssystem: - Gründung der PZH GmbH: - 100%ige Tochtergesellschaft der Universität - Grundlage: niedersächsisches Hochschulgesetz ermöglicht Beteiligungen an Unternehmen ( 134) - Unternehmen sind als stille Teilhaber beteiligt - Stille Beteiligungen per Vertrag als Darlehen mit Verzinsung - Stille Beteiligungen berechtigen nicht zur unternehmerischen Mitsprache als Gesellschafter - Kooperationsvertrag zwischen PZH GmbH und Instituten 23
24 4 Perspektiven 24
25 4 Perspektiven: geplantes HIS-Projekt "PPP im Hochschulbau" Zielsetzung: Erstellung von erfahrungsbasierten Empfehlungen für die Konzeption und Realisierung von PPP-Vorhaben im Hochschulbau Aktivitäten auf Länder- und Hochschulebene Identifikation von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu sonstigen PPP-Vorhaben im Hochbau Klärung der rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen für PPP im Hochschulbau Bildung eines Good-Practice-Katalogs 25
26 4 Perspektiven: geplantes HIS-Projekt "PPP im Hochschulbau" Themenschwerpunkte Empirische Erhebung: Umfrage unter Ländern und Hochschulen Art und Umfang von PPP-Vorhaben Organisationsformen und Nutzungsmodelle Finanzierungsmodelle, Wirtschaftlichkeit Risikoverteilung und -management Vertragsgestaltung Erfahrungen Auswertung von realisierten / projektierten Vorhaben Wirtschaftlichkeitsvergleiche: Eigenerstellung vs. PPP Erarbeitung eines Kriterienkatalogs zur Eignung von Vorhaben 26
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