Aggression bei Kindern und Jugendlichen
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- Hilko Wetzel
- vor 6 Jahren
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1 Pädagogik Anna Figas Aggression bei Kindern und Jugendlichen Studienarbeit
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3 Inhaltsverzeichnis A. Einleitung... 3 B. Aggression bei Kindern und Jugendlichen Definition und Aggressionstheorien Die Aggressions-Trieb-Theorie (Sigmund Freud, Konrad Lorenz) Die Frustrations-Aggressions-Theorie (John Dollard) Die Lerntheorie Lernen am Erfolg/Misserfolg (Edward Lee Thorndike,Burhuss Frederic Skinner) Lernen am Modell (Albert Bandura) Risikofaktoren Gesellschaft Medien Peer-Groups Familie Schule Persönlichkeitsmerkmale Interventions- und Präventionsmöglichkeiten Psychologische Intervention Familienbezoger Ansatz ( Parental Management Training, kurz: PMT) Der kognitiv-behaviorale Ansatz Grenzen der bestehenden Behandlungsansätze Psychologische Prävention (am Beispiel FAUSTLOS ) Präventionsmöglichkeiten in der Schule C. Schluss Literaturverzeichnis
4 A. Einleitung Jedes 4. Kind auffällig aggressiv, Elfjähriger Junge erpresst Mitschüler, Aggression im Kindergarten: Erzieherinnen in Not, Massenschlägerei in Hauptschule. Solche und ähnliche Schlagzeilen zur Kinder- und Jugendgewalt finden sich immer wieder in verschiedenen Zeitungen. Auch selbst gedrehte Filmchen mit Gewaltszenen auf dem Schulhof kursieren vermehrt im Internet oder werden unter den Kindern und Jugendlichen getauscht und als eine Art Trophäe in der Clique stolz herumgezeigt. Die Aggressionsbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen scheint höher zu sein denn je. Aber inwieweit beeinflussen Gesellschaft, Medien, Familie, Schule und Peer-Groups die Entstehung von aggressivem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen? Um diese Frage adäquat beantworten zu können, werden zunächst grundlegende Theorien zur Entstehung von Aggressionen vorgestellt, anschließend folgt eine ausführliche Darstellung der Risikofaktoren und damit der Kernteil dieser Hausarbeit. Abschließend möchte ich diverse Interventions- und Präventionsmöglichkeiten aufzeigen. B. Aggression bei Kindern und Jugendlichen 1. Definition und Aggressionstheorien Es gibt keinen eindeutigen wissenschaftlichen Aggressionsbegriff. Vielmehr findet man in der Literatur zahlreiche Definitionen, die versuchen das Phänomen Aggression zu beschreiben. Allen gemein ist jedoch, dass sie Aggression (lat. aggressio: Angriff ) als ein Verhalten verstehen, hinter dem die Absicht steht, einer anderen Person Schaden zuzufügen oder ein Objekt zu zerstören. Dies impliziert, dass aggressive Handlungen nicht nur physische sondern auch psychische Schädigungen zum Ziel haben können. 1 Sucht man nach dem Grund, warum Kinder und Jugendliche aggressiv werden, so gibt es eine Reihe von psychologischen Theorien, die von renommierten Psychologen entwickelt wurden. Aufgrund der Vielzahl dieser Theorien ist es mir im Rahmen meiner Hausarbeit nicht möglich, auf alle einzeln einzugehen. Demnach werde ich mich im Folgenden auf drei grundlegende Theorien beschränken: 1.1 Aggressions-Trieb-Theorie 1.2 Frustrations-Aggressions-Theorie 1.3 Lerntheoretische Ansätze 1 Gratzer, W., Mit Aggressionen umgehen, 1993, S.10. 3
5 1.1 Die Aggressions-Trieb-Theorie (Sigmund Freud, Konrad Lorenz) Freud vertrat eine dualistische Trieblehre. Diese besagt, dass jeder Mensch von Geburt an zwei einander entgegengesetzte Urtriebe besitzt: den Thanatostrieb (Todestrieb) sowie seinen Gegenspieler Eros (der Lebenstrieb). Der Thanatos ist stets bestrebt, das Lebendige zu zerstören und ist für destruktive Handlungen verantwortlich. Interpersonale Aggression versteht Freud demnach als einen nach außen gerichteten Todestrieb, wodurch eine Entladung der aufgebauten Spannung stattfindet. Der Trieblehre zufolge kann der Tahnatostrieb ebenso selbstzerstörerische Wirkung haben, z.b. in Form von selbstverletzendem Verhalten bis hin zum Suizid. 2 Auch der Ethologe Konrad Lorenz teilt die Überzeugung, dass der Mensch eine angeborene Neigung zum Bösen besitzt. Seiner Meinung nach, werden in unserem Körper ständig aggressive Impulse erzeugt, die sich solange in uns aufstauen, bis ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird und es somit zur Entladung der Aggressionsenergie kommt. 3 Beide hier aufgeführten Wissenschaftler gehen also von einem anlagebedingten Aggressionstrieb aus, der vor allem der Arterhaltung dient und halten damit aggressives Verhalten als unvermeidbar. Die Existenz eines angeborenen Aggressionstriebes kann wissenschaftlich nicht bewiesen werden, weshalb die von Freud 1920 aufgestellte Aggressions-Trieb-Theorie heutzutage eher zweifelhaft bleibt Die Frustrations-Aggressions-Theorie (John Dollard) Einen weiteren Erklärungsversuch für die Manifestation von Aggressionen bei Kindern und Jugendlichen lieferte 1939 J. Dollard mit seiner Frustrations- Aggressions-Hypothese. Dieses Konzept ging ursprünglich davon aus, dass aus Frustration stets Aggression resultiert. Eine Frustration liegt vor, wenn eine zielgerichtete Aktivität unterbrochen oder blockiert wird. Mittlerweile ist die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen gekommen und aktuelle Studien belegen, dass nicht jede Frustration zwangsläufig zu aggressiven Reaktionen führen muss. So wird ein Mensch, der eine Frustration erfahren musste, nicht automatisch mit aggressivem Verhalten reagieren, sondern es steht ihm eine Vielzahl anderer, zum Teil konstruktiver Reaktionsmuster zur Verfügung (z.b. aggressionsfreie Konfliktlösung). Das Verhalten des Frust- 2 Essau/Conradt, Aggression bei Kindern und Jugendlichen, 2004, S Essau/Conradt, Aggression bei Kindern und Jugendlichen, 2004, S Gratzer, W., Mit Aggressionen umgehen, 1993, S.12. 4
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