Messziffern in der psychiatrischen Versorgungsplanung Fluch oder Segen?
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- Franz Glöckner
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1 Messziffern in der psychiatrischen Versorgungsplanung Fluch oder Segen? Wulf Rössler Professor für Klinische und Soziale Psychiatrie Vorsteher Med. Direktorium Fellow des Collegium Helveticum LWL PsychiatrieVerbund Westfalen: Standardisierungen in der Psychiatrie Wirkung und Nebenwirkung 15. September 2010, Münster
2 Versorgungsplanung Administrative Aufgabe Zahl der Betten Zahl der Fachärzte Platzzahlen beschütztes Arbeiten Platzzahlen beschütztes Wohnen Einwohnerbezogene Zahl von Fachkräften in ambulanten Einrichtungen Beträchtliche Implikationen für Einrichtungs- und Finanzierungsträger, Mitarbeiter; Betroffene
3 Zahl Betten im Europäischen Ausland Hofmann 2006
4 Psychiatrische Betten in Europa Rössler & Koch 2005
5 Regionale Variabilität: Betten Salize, Rössler, Becker 2007
6 Grosse Variabilität der Bettenzahl im der Schweiz Hofmann 2006
7 Syndrome erklären 20% der Varianz der Aufenthaltsdauern 20% erklärt 35% unerklärt 45% unerklärt
8 Wohnangebote Rössler & Koch 2005
9 Psychiatrische Versorgungsangebote BRD 2000 Hofmann 2006
10 Behandlungskosten der Schizophrenie im Europäischen Vergleich Salize et al 2009
11 Kompensationsmechanismen Hofmann 2006
12 Versorgungsindikatoren im Europäischen Vergleich Betten Psychologen Psychiater Pflegepersonen Sozialararbeiter pro 1'000 jeweils pro 100'000 Deutschland Frankreich GB Schweiz Österreich Luxemburg
13 Zahl niedegelassener Psychiater in der Schweiz Hofmann 2006
14 Ansätze zur Bedarfsbestimmung Gutachten von Experten Delphi Umfragen Rascher, unkomplizierter und kostengünstiger Ansatz Wahl der richtigen Experten Sehr manipulationsanfällig Epidemiologie kategorial (ändert wenn Diagnosesysteme ändern)/klinisch bedeutsam schliesst subklinische Störungen aus Nur lockerer Zusammenhang von Epidemiolgie und Inanspruchnahme
15 Ansätze zur Bedarfsbestimmung (Forts.) Sozial-strukturelle Bedarfsindikatoren Jarman Index UPA (underprevileged area score) Inanspruchnahmeanalysen
16 objektive Bedarfsplanung am Beispiel niedergelassener Psychiater in der Schweiz
17 Hochrechnung 1
18 Hochrechnung 2
19 Hochrechnung 3a
20 Hochrechnung 3b
21 Hochrechnung 3c
22 Sozialphilosophie Utilitaristische Theorie Maximierung der durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung Maximierung der durchschnittliche Lebensqualität der Bevölkerung Theorie der sozialen Gerechtigkeit Maximierung der Lebenserwartung der sozialen Schichten mit der kürzesten Lebenserwartung Angleichung der Lebenserwartung unterschiedlicher sozialer Schichten Beseitigung von Zuständen mit besonders schlechter Lebensqualität
23 Gesundheitsausgaben und LE (in Gesundheit) Japan Deutschland HALE at birth (2000) both sexes LE at birth (2000) female Schweiz USA '000 1'500 2'000 2'500 3'000 3'500 4'000 4'500 Gesundheitsausgaben pro Kopf in Dollars 1998
24 Was erwarten wir für die Zukunft? Verteilungskämpfe um Ressourcen führt zu Dominanz der utilitaristischen Theorie Gesundheitsgewinne für Gesamtbevölkerung Fokus auf Lebenserwartung führt zu technologischer Medizin Schwerpunkt auf Lebensqualität führt zu Vorrang von schonenden und nachhaltigen Massnahmen
25 Psychiatrische Versorgung ist wertebasiert Schweregrad der Erkrankung Intensität und Komplexität der Behandlung SpDi Mobile Teams Krisenzentren Psych. Kh/Abt. Einrichtungen und Dienste
26 Psychiatrische Versorgung ist wertebasiert Wahl der Versorgung mit den wenigsten Einschränkungen Normalisierung Stigmatisierung sollte durch Versorgungsart vermieden werden Wenn es gleichermassen wirksame Behandlungsmethoden gibt, sollte die kostengünstigste gewählt werden
27 Beschütztes Wohnen Defizite bei Wohnangeboten, weil selten das volle Spektrum von erforderlichen Wohnangeboten in den Gemeinden gibt, die gegenwärtigen Wohnformen nicht darauf eingerichtet sind, sich den fluktuierenden Versorgungsbedürfnissen der Betroffenen anzupassen und bei der Platzierung wenig Rücksicht auf die persönlichen Wünsche der Betroffenen genommen wird.
28 Berufliche Rehabilitation Programme zur beruflichen Rehabilitation sehen verschieden Schritte zur beruflichen Re-Integration vor Für weniger beeinträchtigte Personen fokussierte Angebote zur Arbeitssuche, Bewerbung, Bewerbungsgespräche etc. Reha-Arbeitsplätze (auch in beschützten Werkstätten) ermöglichen praktische Erfahrungen mit Option Stelle auf ersten Arbeitsmarkt zu finden Oft Schritt zu gross, Betroffene verbleiben auf geschützten Arbeitsplatz Insbesondere Werkstätten oft Sackgasse
29 Supported Employment Erfolgsversprechendster Ansatz der beruflichen Integration Individual Placement Model Betroffene werden in den ersten Markt vermittelt nach ihrer Wahl so schnell wie möglich und so intensiv betreut wie nötig Hilfe ist unbegrenzt SE Programme führen zu erhöhter Integration auf dem ersten Markt
30 Berufliche Rehabilitation Programme zur beruflichen Rehabilitation sehen verschieden Schritte zur beruflichen Re-Integration vor Für weniger beeinträchtigte Personen fokussierte Angebote zur Arbeitssuche, Bewerbung, Bewerbungsgespräche etc. Reha-Arbeitsplätze (auch in beschützten Werkstätten) ermöglichen praktische Erfahrungen zu sammeln mit der Option eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden Oft Schritt zu gross und Betroffene verbleiben auf geschützten Arbeitsplatz Insbesondere Werkstätten Sackgasse
31 Supported Employment Erfolgsversprechendster Ansatz der beruflichen Integration Individual Placement Model Betroffene werden in den ersten Markt vermittelt nach ihrer Wahl so schnell wie möglich und so intensiv betreut wie nötig Hilfe ist unbegrenzt SE Programme führen zu erhöhter Integration auf dem ersten Markt
32 Wirkung von Supported Employment Verbesserungen finden in Selbstbewusstsein sozialer Integration und Beziehungen reduziertem Substanzmissbrauch Bei denen die anhaltende Beschäftigung gefunden haben verbesserte Kognition reduzierte Krankheitssymptomatik verbesserte Lebensqualität
33 EQOLISE - RCT - Supported Employment in Europa (n=312 in 6 Zentren) Personen Auf dem 1. Arbeitsmarkt Drop outs SE traditionell Rehospitalisierung Beschäftigungszeit Tage
34 SE Wirksamkeit in verschiedenen Zentren
35 Von der Institutions- zur Personorientierung...
36 Institutionsorientieruing Von der Anstalts- zur Gemeindepsychiatrie Aufteilung auf viele (kleine) Angebote Behandlungskette Nachbildung von Normalität Erforderniss von Case Management
37 Personorientierung Bedürfnisse verändern sich kontinuierlich Bedürfnisse sind institutionsunabhängig Angebote beziehen sich auf Funktionsbereiche
38 Messziffern in der psychiatrischen Versorgungsplanung - Fluch oder Segen? Fluch? starr pseudoobjektiv patientenfeindlich Segen? Schutz vor administrativer Willkür Vergleichbar setzt Mindeststandards gibt Planungssicherheit
39 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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