annalive Endlich: Wandel! LEITARTIKEL Meilensteine in der Pflegepolitik DAS THEMA Ehrenamt? Ehrensache! EHRENAMT Gelebter Wandel Altenhilfe DIE PRAXIS

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1 annalive Liebenauer Altenhilfe-Magazin Deutschland Endlich: Wandel! LEITARTIKEL Meilensteine in der Pflegepolitik DAS THEMA Ehrenamt? Ehrensache! EHRENAMT Gelebter Wandel Altenhilfe DIE PRAXIS

2 2 INHALT TITEL Die Ehrenamtlichen der Liebenauer Altenhilfe werden gefeiert Foto: Heike Schiller EDITORIAL LEITARTIKEL Endlich: Wandel! DAS THEMA Meilensteine in der Pflegepolitik PSG: Auf eins folgt zwei Berufsbild soll attraktiver werden EHRENAMT Ehrenamt? Ehrensache! DIE PRAXIS Austausch tut gut Die Bürgergesellschaft: eine solide Basis Senioren singen im Chor Theater: mit 80 auf die Bühne Patres leben selbstbestimmt in WG Gemeinsam alt werden Wohnen mit Service in Baienfurt Neues Miteinander im Quartier Technik verhilft zur Teilhabe Mit Emma mobil im Alter Lebensraum Campus: Bau gestartet Hospiz: Es geht um den Menschen Kurz und bündig Adressen Wir fragen Sie antworten Ignaz Wetzel e-books Die anna live Deutschland finden Sie als e-book unter Auch die Stiftung Liebenau und ihre Tochtergesellschaften informieren regelmäßig über neue Entwicklungen, Konzepte und Planungen und präsentieren Menschen hautnah. Näheres finden Sie in den e-books unter: Näheres finden Sie in den e-books unter: Anstifter : anna live Österreich: wir : wir-mittendrin : Auf Kurs :

3 3 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, bis zum Jahr 2030 werden hierzulande 34,7 Prozent der Menschen über 60 Jahre alt sein lag dieser Anteil noch bei 20 Prozent. Pflege und Altenhilfe werden sich daher in den kommenden Jahren verändern müssen und auch verändern. Nicht nur die demografische Entwicklung erfordert dies, auch die veränderten Ansprüche und Wünsche der künftigen älteren Generation an den Lebenswert Alter: Der Verbleib in den eigenen vier Wänden und ein individuelles Leben bis ins hohe Alter werden voraussichtlich noch mehr an Bedeutung gewinnen. An die Gesellschaft stellt dies Anforderungen mit neuen Hilfeangebote sowie innovativen Versorgungs- und Wohnmöglichkeiten. Auf diese Entwicklungen reagierte der Gesetzgeber. Am aktuellsten ist das Pflegestärkungsgesetz II (PSG II) mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff zu nennen, der nicht mehr nur die körperlichen Einschränkungen erfasst, sondern die Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten körperliche, geistige und psychische gleichermaßen. Damit sind endlich Menschen mit kognitiven Einschränkungen denen mit körperlichen Einschränkungen gleichgestellt, was wir überaus befürworten! Parallel schlägt gerade ein weiteres Gesetzesvorhaben hohe Wellen: die Reform der Pflegeberufe. Die Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege sollen durch eine gemeinsame generalistische Pflegeausbildung abgelöst werden. Zudem soll neben der beruflichen Ausbildung auch die Qualifizierung durch ein Pflege-Bachelorstudium geregelt werden. Dem Pflegestärkungsgesetz II sowie der diskutierten Reform der Pflegeberufe wollen wir im aktuellen Schwerpunkt der anna live nachgehen und den Tag für Ehrenamtliche, der als Dankeschön-Tag mit prominenten Gästen veranstaltet werden konnte, würdigend in den Blick nehmen. Abrunden wollen wir unsere Ausgabe mit vielfältigen Aktionen und Praxisbeispielen, die die Änderungen in der Altenhilfe und im Speziellen der Pflege abbilden. Bei der Lektüre wünschen wir Ihnen Spaß, viele Anregungen und neue Erkenntnisse Ihre Stefanie Locher Geschäftsführerin Dr. Alexander Lahl Geschäftsführer Impressum Das Magazin der Liebenauer Altenhilfe Deutschland St. Anna-Hilfe für ältere Menschen Liebenau Leben im Alter Heilig Geist Leben im Alter Siggenweilerstraße Meckenbeuren Tel.: Spendenkonto: Stiftung Liebenau Sparkasse Bodensee Kto , BLZ: IBAN: DE BIC: SOLADES1KNZ Redaktion: Helga Raible (verantwortlich), Anne Oschwald, Susanne Droste-Gräff Mitarbeit: Elke Benicke, Felix Kästle, Christof Klaus, Alexandra Markus, Matthias Weigert, Claudia Wörner Erscheinungsweise: 2 Ausgaben/Jahr, Auflage: 3000

4 4 LEITARTIKEL Endlich: Wandel! Vor über 20 Jahren 1995 wurde die Pflegeversicherung eingeführt. Eine Sensation damals und ziemlich vorausschauend dazu. Hat sie seither doch viele ältere Menschen und ihre Angehörigen unterstützt. Eines haben die Macher des Gesetzes aber unterschätzt: Zu stark haben sie das System auf die körperlichen Einschränkungen ausgerichtet. Die Bedürfnisse der Menschen, die an Alzheimer oder Demenz erkrankten, wurden damals nicht realistisch wahrgenommen. Die Betroffenen waren seither denjenigen mit körperlichen Beeinträchtigungen gegenüber benachteiligt. Und das obwohl sie aufgrund eingeschränkter Alltagkompetenzen in der Regel besonders viel Betreuung und Pflege benötigen. Wer einen Angehörigen zu Hause pflegt, weiß wie zermürbend die Betreuung sein kann. Um eine Ahnung zu bekommen, welche Bedeutung demenzielle Erkrankungen gesamtwirtschaftlich betrachtet heute haben: Die Alzheimer s Disease International der Dachverband der nationalen Alzheimer-Gesellschaften errechnete allein für das Jahr 2015 globale Kosten von 818 Milliarden Euro waren es noch 315 Milliarden Euro, die für medizinische, soziale und pflegerische Leistungen mit Bezug auf Demenz entstanden. Wurde noch 1994 klar gesagt, dass das Geld nur für die körperlichen Beeinträchtigungen reicht, ist diese Argumentation heute angesichts signifikant gestiegener Zahlen von Menschen mit demenziellen Erkrankungen und anderen Einschränkungen ihrer Alltagskompetenz nicht mehr stimmig, schrieb Dr. h. c. Jürgen Gohde etwa in der anna live 1 I 2011, damaliger Vorsitzender des Beirats zur Überprüfung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Das Gremium wurde im November 2006 vom Bundesgesundheitsministerium beauftragt und einigte sich im Jahr 2009 auf einen neuen Begriff. Die neue Definition sah zum Beispiel vor, dass statt wie bisher drei Pflegestufen fünf Bedarfsgrade erhoben werden. Maßstab der Einschätzung der Pflegebedürftigkeit ist der Grad der Selbstständigkeit bei der Durchführung von Aktivitäten oder die Gestaltung von Lebensbereichen, erläuterte Gohde in seinem Aufsatz bezogen auf die neue Definition. Die Erfassung von Risiken, die den Präventionsbedarf begründen, eine Überprüfung der Rehabilitationsfähigkeit, eine Einschätzung des Status der Hilfsmittelversorgung und eine Ermittlung von besonderen Bedarfskonstellationen, sollten für Gohde den weiteren Rahmen bilden. Mit dem überarbeiteten Pflegebedürftigkeitsbegriff und dem neuen Begutachtungsverfahren hatten die Experten einen Paradigmenwechsel im Blick: Die Pflege sollte mehr die Selbstständigkeit von pflegebedürftigen Menschen fördern und ihre Umgebung stärken. Aus Sicht der Experten musste die neue Definition vor allem auch kommende Generationen einbeziehen und daher entsprechend gestaltet werden. Die Politik verschob die Einführung zunächst in die nächste Legislaturperiode. Zum Jahresende 2011 zog sich Gohde aus der Arbeit im Gremium zurück, weil er nicht mehr daran glaubte, dass die Schieflage von der Politik geändert würde. Er sah weder die Entschlossenheit noch die Möglichkeit, die angestrebte neue Systematik für eine Besserstellung von Demenzkranken umzusetzen, für die eine klare abgestimmte finanzielle Perspektive nötig sei.

5 5 LEITARTIKEL Seither sind mehr als vier Jahre ins Land gezogen. Mit der großen Koalition erhielt die Pflegereform mit überarbeiteter Begriffsdefinition dann eine neue Chance: Nach der langen politischen Schlitterpartie wird ab 2017 die neue Definition nun kommen. Und das ist gut so, wird doch ein Stück Ungerechtigkeit behoben. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff rückt den Menschen in seiner Lebenswelt in den Mittelpunkt. Er berücksichtigt die für das Leben und die Alltagsbewältigung eines Pflegebedürftigen relevanten Beeinträchtigungen. Körperliche, kognitive und psychische Beeinträchtigungen finden bei der Einstufung gleichermaßen und pflegefachlich angemessen Berücksichtigung. Aus der Begutachtung ergibt sich der Pflegegrad und somit die Leistungshöhe. Betroffene und ihre Angehörige werden künftig besser wahrgenommen und erfahren eine in der Regel bessere finanzielle Absicherung und somit gesellschaftliche Unterstützung. Endlich! Anne Oschwald Redakteurin

6 6 DAS THEMA Pflegebedürftige mit eingeschränkter Alltagskompetenz profitieren von dem neuen Pflegestärkungsgesetz II. Das Pflegestärkungsgesetz II Auf eins folgt zwei Eins ist gewiss: Die Pflege von alten Menschen wird sich verändern. Die höhere Zahl an alten Menschen, die mit den Babyboomern ab dem Jahr 2030 zu erwarten sind, spielt hierbei eine Rolle, aber auch, dass die Gesellschaft viel heterogener geworden ist und jeder auch im Alter individuell leben möchte. Was künftig einen Einfluss auf Veränderungen ausüben wird, ist auch die Einführung des Pflegestärkungsgesetzes (PSG). Nachdem das PSG I bereits 2015 in Kraft trat, greift ab Januar 2016 und Januar 2017 das PSG II. Wer profitiert? Text: Anne Oschwald, Foto: Felix Kästle

7 7 DAS THEMA Neu: die Pflegegrade Ab 1. Januar 2017 werden körperliche, geistige und psychische Einschränkungen gleichermaßen erfasst und in die Einstufung einbezogen. Der Grad der Selbstständigkeit wird bei der Begutachtung in sechs verschiedenen Bereichen gemessen und zu einer Gesamtbewertung zusammengeführt. Daraus ergibt sich der Pflegegrad. Die sechs Bereiche sind: 1) Mobilität 2) Kognitive und kommunikative Fähigkeiten 3) Verhaltensweisen und psychische Problemlagen 4) Selbstversorgung 5) Bewältigung und selbstständiger Umgang mit krankheitsoder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen 6) Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte Aus drei mach fünf Fünf Pflegegrade, statt der bisherigen drei Pflegestufen, sind künftig vorgesehen. Fachkräfte der Medizinischen Dienste werden sich bei der Begutachtung ansehen, wie selbstständig jemand ist und welche Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten vorliegen. Sechs verschiedene Bereiche werden beurteilt: Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, Selbstversorgung, Bewältigung von und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen und Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte. Mit einer Gesamtbewertung erfolgt die Einstufung in einen der fünf Pflegegrade. Die Selbstverwaltung verpflichtet sich außerdem bis Mitte 2020 ein wissenschaftliches Verfahren zur Personalbedarfsbemessung zu entwickeln. Damit soll festgestellt werden, wie viele Pflegekräfte die Einrichtungen künftig für die Pflege benötigen. Laut Bundesministerium für Gesundheit profitieren alle von der Reform des Pflegegesetzes: Pflegebedürftige erhalten passgenaue Leistungen, weil der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff eine stärker personenzentrierte und bedarfsgerechte Pflege ermöglicht. Körperliche, geistige und psychische Einschränkungen werden gleichgestellt und bewertet. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff nimmt damit den Menschen in seiner Lebenswelt in den Blick und berücksichtigt alle für das Leben und die Alltagsbewältigung eines Pflegebedürftigen relevanten Beeinträchtigungen. In den nächsten Jahren werden aus diesem Grund bis zu Menschen zusätzlich Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, die trotz vorhandener Einschränkungen bislang keinerlei Unterstützung erhielten. In der Folge sollen auch Angehörige profitieren, die außerdem auch Verbesserungen in der Beratung erhalten. Beispiel für eine Überleitung Ein Mann hat aufgrund seiner Demenz eine eingeschränkte Alltagskompetenz und ist in Pflegestufe 1. Voraussetzung für die Pflegestufe 1 war, dass er 90 Minuten täglich auf Unterstützung angewiesen ist, wovon 45 Minuten auf die Grundpflege entfallen müssen. Aufgrund erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarfs (zum Beispiel bei Demenz) kann der Kunde bisher Pflegesachleistungen in Höhe von maximal 689 Euro vom ambulanten Dienst beantragen. Nach dem PSG II wird dieser Kunde aufgrund seiner Demenz automatisch in Pflegegrad 3 übergeleitet. Er kann dann bis zu 1298 Euro an Pflegesachleistungen sowie 125 Euro an Betreuungsleistungen beim ambulanten Dienst abrufen. Stationäre Pflege Wurde eine pflegebedürftige Person in einer stationären Einrichtung bisher höher eingestuft, stieg zwar der Anteil der Pflegekasse. Aber gleichzeitig auch der eigene zu entrichtende Anteil. Dies wollten Bewohner in der Regel eher vermeiden, obwohl sie möglicherweise mehr Pflege bedurften. Das Pflegestärkungsgesetz II sieht einen einheitlichen pflegebedingten Eigenanteil der

8 8 DAS THEMA Die Leistungsbeiträge (in Euro; PG = Pflegegrad) PG1 PG2 PG3 PG4 PG5 Geldleistung ambulant Sachleistung ambulant Entlastungsbetrag ambulant (zweckgebunden) Leistungsbeitrag stationär Pflegegrade 2 bis 5 vor. Dieser muss von der jeweiligen Einrichtung mit den Pflegekassen beziehungsweise dem Sozialhilfeträger ermittelt werden. Auch bei Höhereinstufung bleibt die Höhe des Eigenanteils gleich. Fast alle Leistungsbeträge der Pflegekassen werden ab 1. Januar 2017 leicht erhöht. Lediglich die Bewohner mit der bisherigen Pflegstufe I und II, ohne eine demenzielle Erkrankung, werden künftig eine geringere Pflegepauschale erhalten. Ambulante Pflege Die Sachleistungsbeträge der Pflegekassen werden ab 1. Januar 2017 für Pflegebedürftige und für Menschen mit erheblichem Betreuungsbedarf zum Teil wesentlich erhöht. Zur Entlastung von pflegenden Angehörigen können weitere Leistungsansprüche wie zum Beispiel Verhinderungs-, Tages- und Nachtpflege sowie wohnungsverbessernde Maßnahmen geltend gemacht werden. Die Leistungsangebote der ambulanten Dienste werden sich deshalb erweitern. Neu: die Pflegeberatung Bisher schöpfen nicht alle Pflegebedürftigen die Angebote der Pflegeversicherung aus. Die Pflegeberatung soll Angehörige dabei unterstützen, die ihnen zustehenden Leistungen für die Pflegebedürftigen und die Entlastung der pflegenden Angehörigen besser zu nutzen. Aus den verschiedenen Angeboten soll sie Leistungen in Abhängigkeit der persönlichen Bedarfe und Wünsche erheben und einen individuellen Versorgungsplan erstellen, falls gewünscht. Schließlich werden auch pflegende Angehörige profitieren, da sie einen Anspruch auf Rentenversicherungsbeiträge erhalten. Die Höhe der Beiträge ist abhängig vom Pflegeumfang und -grad der pflegebedürftigen Person. Pflegende Personen erhalten Absicherung durch die Arbeitslosen- und Unfallversicherung, wenn sie Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2 pflegen. Die Pluspunkte + Wer bereits Leistungen der Pflegeversicherung erhält, wird automatisch per Gesetz in das neue System übergeleitet. + Menschen mit geistigen Einschränkungen kommen automatisch in den übernächsten Pflegegrad (Pflegestufe 0 in Pflegegrad 2, Pflegestufe 2 mit eingeschränkter Alltagskompetenz in Pflegegrad 4). + Niemand muss einen neuen Antrag auf Begutachtung stellen. Zusätzlicher Aufwand wird vermieden. + Wer bereits Leistungen von der Pflegeversicherung erhält, bekommt diese auch weiterhin mindestens in gleichem Umfang. + Viele erhalten deutlich mehr Leistungen. + Menschen mit ausschließlich körperlichen Einschränkungen werden automatisch in den nächst höheren Pflegegrad übergeleitet (Pflegestufe 1 in Pflegegrad 2, Pflegestufe 3 in Pflegegrad 4). + Betroffene und Angehörige haben bereits seit 1. Januar 2016 Anspruch auf bessere Beratung durch einen festen Ansprechpartner.

9 9 DAS THEMA Reform der Pflegeberufe Berufsbild soll attraktiver werden Durch die neue Organisation der Ausbildung der Pflegeberufe können auch die Schüler der Kranken- und Kinderkrankenpflege den Bereich der Altenpflege intensiver erfahren und erleben. Fotos: Kästle LIEBENAU Durch demografische Entwicklungen und Veränderungen in den Versorgungsstrukturen wandeln sich die Anforderungen an die pflegerische Versorgung und somit auch an das Pflegepersonal. Menschen werden älter, zu erwarten ist die Zunahme chronischer Erkrankungen und Multimorbidität sowie eine steigende Zahl demenziell erkrankter Menschen. Adäquate Pflege müssen aber auch chronisch kranke Kinder oder psychisch erkrankte Menschen erfahren. Der Bundestag hat am 18. März 2016 in erster Lesung über den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Reform der Pflegeberufe beraten. Mit dem Gesetzentwurf sollen die Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege zu einer neuen gemeinsamen dreijährigen Ausbildung zusammengeführt werden. Künftige Pflegefachkräfte können dann sowohl in der Klinik, in der Langzeitpflege, in der ambulanten Pflege oder in der Kinderkrankenpflege arbeiten. Text: Anne Oschwald, Fotos: Felix Kästle Die generalistische Ausbildung soll eine Grundqualifikation für die pflegerische Versorgung bieten und kann EU-weit anerkannt werden. Die neue Berufsbezeichnung lautet dann Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Das Profil geht auf den zukünftigen Hilfebedarf von zu Pflegenden ein, der zum Beispiel entsteht durch multimorbide Erkrankungen, und berücksichtigt die übergreifende Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams. Für die Ausbildung gilt als Zulassungsvoraussetzung ein mittlerer Schulabschluss. Für Schüler mit Hauptschulabschluss (9 Jahre) bietet die Pflegehelferausbildung einen Einstieg. Bei einer Entscheidung für eine darauf folgende weitergehende Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgt dann eine Anrechnung der Ausbildungszeit. Bei der gemeinsamen Ausbildung gilt es die Inhalte aller drei Berufe hinreichend zu berücksichtigen, um die Pflegequalität für jeden bedarfsgerecht sicherzustellen. Vor allem hinsichtlich der demografischen Veränderung mit einer steigenden Zahl von alten Menschen und alleinstehenden Menschen ist es für die Altenpflege wichtig, dass Inhalte wie etwa Demenz, Biografie, Versorgung und direkte Pflege in der Ausbildung Berücksichtigung finden. Anders als die Akutpflege baut die Langzeitpflege alter Menschen sehr stark auf Beziehung zwischen Pflegenden und Pflegebedürftigen. Obwohl die Ausbildung als generalistisch bezeichnet wird, gibt es einen Schwerpunkt schon

10 10 DAS THEMA während der Ausbildung. Der Entwurf des Bundesministeriums für Gesundheit sieht nämlich Stunden in der Praxis vor, wovon Teilnehmer mindestens beim Träger, das heißt bei ihrem jeweiligen Ausbildungsbetrieb absolvieren müssen. Fit durch Praxisanleitung Die Reform strebt auch eine qualitative und quantitative Steigerung der Praxisanleitung während der Ausbildung an. Dadurch sollen junge Menschen gut für ihre anspruchsvolle Tätigkeit ausgebildet, begleitet und unterstützt werden. Vorgesehen ist ein Umfang von circa zehn Prozent. Viele Träger von Pflegeeinrichtungen begrüßen dies, gleichzeitig bedeutet dies für sie aber auch einen höheren Aufwand. Pflegeberufe werden aufgewertet Sofern die verschiedenen Praxiseinsätze nicht von den Pflegeschulen geplant werden, müssen die Träger der praktischen Ausbildung diese auch bei den Kooperationspartnern organisieren. Eine Einrichtung verfügt so laufend über wechselnde Schüler im Pflegealltag, die etwa zehn bis zwölf Wochen im Einsatz sind. Während ihres Praxiseinsatzes erfahren und erleben sie den Bereich Altenpflege intensiv: Möglicherweise können Auszubildende durch diese Erfahrungen an den Bereich der Altenhilfe gebunden werden. Eigens beschriebene Aufgaben Aufwertung und höhere Attraktivität erfährt das neue Pflegeberufsbild durch die klare Definition von Tätigkeiten, die dem Pflegeberuf vorbehalten sind. Hierzu gehören etwa die Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs, die Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses oder die Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege. Der Ausbildungsgang soll auch zur interdisziplinären fachlichen Kommunikation sowie zur teamorientierten Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen befähigen. Zusätzliche Aufwertung erfahren soll der Pflegebereich durch eine akademische Ausbildung zur Pflegefachkraft. In der aktuellen Diskussion um das Für und Wider der generalistischen Pflegeausbildung unterstützt die Stiftung Liebenau dieses politische Reformvorhaben grundsätzlich bei allen nach wie vor zu klärenden Detailfragen und optimierungsbedürftigen Stellen. Bei einem derart zentralen Vorhaben sollte aus unserer Sicht Genauigkeit vor Geschwindigkeit gehen, sowohl hinsichtlich der dringend zu klärenden fachlich-inhaltlichen als auch der finanziellen Fragen. Dabei müssen die Bedürfnisse alter Menschen als kritisches Korrektiv in die Mitte der Reform gestellt werden. Oder wie es die Stiftung Liebenau prägnant formuliert: In unserer Mitte Der Mensch. Dr. Berthold Broll, Vorstand der Stiftung Liebenau Aufgrund der großen Herausforderungen, die mit der demografischen Entwicklung und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel zusammenhängen, müssen sich die Träger von Pflegeeinrichtungen verstärkt auf ausdifferenziertere Pflegeund Betreuungsbedarfe einstellen. Dabei ist zukünftig das Zusammenspiel von hauptamtlichen Fachkräften, mit unterschiedlichen Kompetenzprofilen, und den betroffenen Familien sowie ehrenamtlich engagierten Bürgern in einem neuen Pflegemix-Verständnis von wesentlicher Bedeutung. Zudem erhöht die generalistische Pflegeausbildung im stärker werdenden Wettbewerb um Nachwuchskräfte die Attraktivität der Pflegeberufe langfristig. Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer der Liebenauer Altenhilfe

11 11 EHRENAMT Dank an freiwillig Engagierte Ehrenamt? Ehrensache! LIEBENAU Rundum gelungen: Ein Tag bei strahlendem Sonnenschein als Dankeschön für die Ehrenamtlichen der Liebenauer Altenhilfe. Rund 700 von ihnen strömten Anfang Juli auf das Gelände der Stiftung Liebenau, wo sie selbst einen Tag lang im Mittelpunkt standen. Neben Podiumsgespräch, Musik und Gottesdienst ergaben sich viele Begegnungsmöglichkeiten. Prominente Gäste und die Verantwortlichen der Stiftung Liebenau und der Liebenauer Altenhilfe feierten mit den Ehrenamtlichen. Text: Anne Oschwald, Fotos: Heike Schiller So bunt wie die Menschenmenge an dem Tag war, so vielgestaltig sind die Einsätze: Ehrenamtliche bringen Leben in die Einrichtungen und Abwechslung in den Alltag. Sie besuchen Bewohner, machen Gymnastik mit Gruppen oder gestalten Kaffeenachmittage, lesen vor, helfen bei Festen. Sie bilden eine wichtige Verbindung zur Gemeinde und zu Bekannten. Für Einrichtungen der Stiftung Liebenau sind Ehrenamtliche im Einsatz. Rund von ihnen sind für die Liebenauer Altenhilfe in Pflegeheimen, den Lebensräumen für Jung und Alt und bei den Sozialstationen tätig. Heute das ist ein Tag für Sie, begrüßte Dr. Berthold Broll, Vorstand der Stiftung Liebenau. Ein Tag, bei dem der unermüdliche und engagierte Einsatz in den Einrichtungen gewürdigt werden sollte. Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer der Liebenauer Altenhilfe, zitierte Staatsmann und Philosoph Cicero: Keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen. Er fuhr fort: Für Sie ist Ehrenamt Ehrensache. Und das ist nicht selbstverständlich. Widmeten ihre Diskussion dem Ehrenamt und den Engagierten: (v. l.) Manfred Lucha (Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg, MdL), I. K. H. Fürstin Mathilde von Waldburg-Zeil (Aufsichtsrätin der Stiftung Liebenau), Moderator Wieland Backes, Schauspielerin Ursula Cantieni sowie die Ehrenamtliche Karin Hausmann.

12 12 EHRENAMT Mit dem Herzen bei der Sache Bei dem Podiumsgespräch mit Schauspielerin Ursula Cantieni, Manfred Lucha (Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg) und I. K. H. Fürstin Mathilde von Waldburg-Zeil (Aufsichtsrätin der Stiftung Liebenau), saß die Ehrenamtliche Karin Hausmann, stellvertretend für die Gäste, auf der Bühne. Der aus dem Nachtcafé bekannte SWR-Moderator Wieland Backes moderierte das Gespräch. Ihm und den Gästen schilderte Karin Hausmann, dass sie seit acht Jahren im Pflegeheim St. Konrad in Kressbronn als Ehrenamtliche tätig ist. Sie kommt wöchentlich ins Haus und begleitet die Bewohner auch bei Veranstaltungen und Festen. Außerdem setzt sie sich als Heimfürsprecherin für die Belange der Bewohner und der Angehörigen ein. Ich habe gute Vorbilder gehabt, wie meine Eltern, die sich auch engagierten, schilderte sie die Basis für ihr Engagement. Zeit sei das Wichtigste, was man geben könne. I. K. H. Fürstin Mathilde von Waldburg-Zeil meinte in der Diskussion: Das Wichtigste ist das Miteinander. Zusammen ist man stärker. Man müsse sein Herz und seine Augen öffnen. Schauspielerin Ursula Cantieni engagiert sich seit 2012 als Botschafterin der Stiftung Liebenau. Bei Veranstaltungen motiviert sie, sich für die Menschen einzusetzen, die von der Stiftung Liebenau begleitet werden. Für Minister Manfred Lucha, der schon lange mit der Stiftung Liebenau verbunden ist, war es Ehrensache, der Einladung zu folgen. Ehrenamtliche würden Menschen durch ihren Einsatz ihre Würde geben, weil nicht Krankheit sondern Lebensleistung und Lebensgeschichte im Mittelpunkt stünden. Ehrenamt habe eine ganz eigene Selbstbewertung. Durch das eigene Engagement könne der Sozialraum so gestaltet werden, wie wir ihn haben wollen. Wenn Leute das Gefühl haben, sie steigen ab oder wir kümmern uns nicht um sie, dann müssen wir den Gegenbeweis erbringen. Ohne Ehrenamt könnten wir das nicht schaffen, ließ er die Gäste wissen. Ursula Cantieni lud zu einer poetischen Wanderung ein. Die Gäste hatten keine Scheu, aktiv mitzumachen. Bernd Konrad am Saxophon begleitete Ursula Cantieni.

13 13 EHRENAMT Dabeisein war für den Minister Ehrensache. Viel Spaß hatten die Verantwortlichen der Liebenauer Altenhilfe. Informationen rund ums Ehrenamt gab es in mehreren Themenräumen. Karin Hausmann engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich. Im angeregten Gespräch über das Thema Ehrenamt. Entertainer Bernhard Bitterwolf riss die Gäste mit. Über viele Aspekte des ehrenamtlichen Engagements wurde diskutiert. Der feierliche Gottesdienst bildete den Abschluss des Tages.

14 14 PRAXIS Begegnungstag bringt Abwechslung und Kontakte im Alltag Austausch tut gut MENGEN Donnerstag in den Lebensräumen: Einige Senioren sitzen beieinander und unterhalten sich: über früher oder über die Enkel. Es wird viel gelacht. Diese Möglichkeit bietet der Begegnungstag der St. Anna-Hilfe für Menschen in der Region Mengen, Hohentengen und Scheer. Text/Foto: Anne Oschwald Wer Wind sät, wird ernten. Unkraut... nicht. Undank ist der Lohn. Die Anwesenden sollen unvollständige Sprichwörter ergänzen. Sie legen sich mächtig ins Zeug. Eine Teilnehmerin ist häufig am schnellsten und sehr stolz, dass sie so viele Sprichwörter ergänzen kann. Oft sind Sprichwörter mit eigenen Erfahrungen verknüpft, über die die Anwesenden sich nebenbei austauschen. Die Senioren sprechen auch über Bräuche, nach denen Gemeinwesenarbeiterin Angelika Dietmann fragt. Die 85-jährige Elisabeth Stroppel schildert wie sie früher in Ostpreußen zu Pfingsten mit vielen Birkenzweigen den Hauseingang, aber auch die Scheune des Bauernhofs geschmückt haben. Hermann Wetzel, ehemals Bäckermeister, war früher an dem langen Wochenende immer mit dem Verein auf der Hütte. Heute nehme ich nicht mehr alles für selbstverständlich, sagt er. Der Schlaganfall, den der heute 60-Jährige vor zwei Jahren erlitt, lehrte ihn das. Angelika Dietmann ergreift die Chance und empfiehlt den Anwesenden den mobilen Notruf, mit dessen Knopf man direkt Hilfe rufen kann. Elisabeth Stroppel zeigt ihren eigenen, der ansonsten unauffällig am Hals unter dem Pullover hängt. Beim nächsten Treffen will die Gruppe gemeinsam Hafermus kochen. Eine einfache aber sättigende Mahlzeit, die früher typisch für die Schwaben war. Ein reger Austausch beginnt darüber wie man das Mus zubereitet. Die Meinungen gehen auseinander, ob mit Milch oder mit Wasser, süß oder salzig. Jeder scheint den Kontakt und die Gespräche mit den anderen zu genießen. Später beim Halma- Spiel drängen sich rote, blaue, grüne, gelbe und braune Spielfiguren. Spaß und Aufregung sind groß: Offensichtlich bleiben die Lust am Spielen und am Gewinnen wie in Kindertagen auch im Alter erhalten. Den Begegnungstag können Senioren besuchen, die Kontakte und Abwechslung vom Alltag wünschen. Der Besuch ist halb- oder ganztags ebenso wie stundenweise möglich. Wer den ganzen Tag vor Ort sein möchte, bekommt auch Mittagessen beim Offenen Mittagstisch, der ebenfalls neue Kontakte verspricht. Neben Kaffeetrinken, Spielen, Spaziergängen und gemeinsamem Musizieren gibt es auch Filme und jahreszeitliche Themen und Feste, die die Teilnehmer gemeinsam begehen. Für pflegende Angehörige bedeutet die Zeit stundenweise Entlastung, die oft Gold wert ist. Zum begleitenden Team des Begegnungstages gehören mehrere Fachkräfte der St. Anna-Hilfe, die sich abwechseln. Die Sprichwörter sind alle richtig vervollständigt. Beim nächsten Mal bleibt zu klären, welches Getreide die Basis für das Hafermus ist. Angelika Dietmann wird gemeinsam mit den Besuchern das Geheimnis lüften. Nähere Infos und Anmeldung: Sozialstation St. Anna, Tel.: ;

15 15 PRAXIS Quartiersarbeit für hohe Lebensqualität Bürgergesellschaft Weyarn: eine solide Basis WEYARN Die Gemeinde Weyarn, die Firma Quest AG aus Kolbermoor als Investor und die Altenhilfe der Stiftung Liebenau machen sich gemeinsam auf den Weg, um die Quartiersarbeit für das Mehrgenerationenwohnen im Neubaugebiet Am Klosteranger aufzubauen. Vor allem die Seniorenarbeit soll verlässliche und tragfähige Strukturen erhalten. Der ehrenamtliche Bereich braucht hauptamtliche Begleitung, um die Menschen in einer sich verändernden Gesellschaft unterstützen zu können. Text/Fotos: Ute Haury Aufgabe der Gemeinwesenarbeiter in der Gemeinde Weyarn in Oberbayern mit rund Einwohnern ist es das aktive Zusammenleben zwischen Jung und Alt in den Lebensräumen und im gesamten Quartier zu fördern. In diesem Rahmen soll sie neue Nachbarschaften ermöglichen und begleiten, in denen sich die Bewohner wahrnehmen, unterstützen und dadurch Lebensqualität in jedem Alter erfahren. Durch die professionelle Gemeinwesenarbeit wird eine Infrastruktur geschaffen, die es allen Gemeindebürgern ermöglicht, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Seit April 2015 ist die Gemeinwesenarbeit mit Büro im Rathaus von Weyarn Schaltstelle. Wie in vielen anderen Kommunen, mit denen die Liebenauer Altenhilfe zusammenarbeitet, ist sie vernetzend tätig, aus aktuellem Anlass auch vermehrt für Asylbewerber. Zu den ersten Aufgaben gehörte es, die zwölf unterschiedlichen Arbeitskreise kennen zu lernen. In der Gemeinde Weyarn entstand in den vergangenen 20 Jahren eine lebendige und fest verankerte Bürgergesellschaft. Besonders hervorzuheben ist, dass diese neben der Verwaltung und dem Gemeinderat zweite Entscheidungs- und Beteiligungsinstanz ist. Konkrete Angebote gib es seit September Jeweils einmal im Monat wurde ein Mittagstisch und Kaffeetrinken für Senioren und Interessierte initiiert. In diesem Rahmen werden auch Vorträge organisiert, etwa über Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht oder die Notfallmappe des Landkreises Miesbach. Auch Aktivierungen mit den älteren Menschen finden großen Anklang: Singen von alten Volksliedern, Gedichte und Geschichten vorlesen, Schnupperkurs Qigong. Mit besonders viel Spaß verbunden war der Besuch einer zertifizierten REHORULI Jongliertrainerin. Jonglieren mit drei Bällen trainiert die linke und rechte Gehirnhälfte und fördert nachhaltig die Wahrnehmung. Mit Beginn dieses Jahres übernahm die Gemeinwesenarbeit auch die Seniorenhilfe, die somit einen hauptamtlichen Status erhalten hat. Sie ist außerdem an dem neu eröffneten Reparatur-Café in Weyarn beteiligt. Eine weitere interessante Sache wird im Sommer stattfinden: das Rosengartenfest im neuen Quartier Am Klosteranger. Bewohner und Bürger der unterschiedlichsten Kulturen können sich hier treffen. Informationen: Ute Haury heißt die Gemeinwesenarbeiterin in Weyarn. Sie arbeitet eng mit den anderen Gemeinwesenarbeiterinnen zusammen. Für ihre Aufgaben bildet die Fortbildung Sozialräumlich unterwegs zur Inklusion Qualifikation für Dienstleistungs- und Netzwerkmanagement 2015/2016 bei fortbilden & entwickeln der Stiftung Liebenau eine gute Basis. Ute Haury hat sie erfolgreich absolviert. Besonders ältere Menschen rücken in Weyarn in den Fokus: Für sie gibt es Angebote, die ihre Lebensqualität erhöhen.

16 16 PRAXIS Generalprobe perfekt: Chorleiterin Ruth Schmid ist sehr zufrieden mit den Magda-Singers. Erstes Chorprojekt im Ehninger Haus Magdalena Magda-Singers stehen für Lebensfreude EHNINGEN - Der Einzug des Chores dauert ein Weilchen. Mit dem Rollator oder dem Rollstuhl geht es nicht so behende wie mit jungen Beinen. Aber die Begleitmusik aus der Konserve bringt die alten Knochen etwas in Schwung. Hans-Jürgen Schmidt hat ein Stück aus dem Soundtrack von Blues Brothers aufgelegt und holt derweil seine Gitarre heraus. Gabi Wiegert sitzt geduldig am Keyboard und lächelt jeden Neuankömmling an. Und die Chormitglieder im Haus St. Magdalena spüren: Hier zählt nicht Leistung und Sangeskraft, sondern Freude und Zuwendung. Text: Matthias Weigert, Kreiszeitung Böblinger Bote, Foto: privat Zusammen mit Sängerin Brigitte Jahn bilden Hans- Jürgen Schmidt und Gabi Wiegert das Triumvirat der Ehrenamtlichen, die das erste Chorprojekt im Pflegeheim Haus Magdalena in Ehningen auf die Beine stellt. Sie sind auch sonst im Flecken unterwegs, wenn Musik gemacht wird. Alle drei verstehen sich aber nicht nur auf Noten, sondern auch auf den Umgang mit den betagten Sängerinnen und Sängern, die seit Monaten einmal pro Woche als Magda-Singers bekanntes Liedgut einstudieren, um sich und anderen mehr Lebensfreude zu vermitteln. Ho, ho - hi hi - bla, bla. Bereits beim Einsingen strahlen Gesichter und so manche schöne Erinnerung spiegelt sich in den Augen der Menschen, die in ihrem Leben so vieles erlebt haben. Für manche fällt die Erinnerung dagegen schwer. Sie leben im Hier und Jetzt - kennen aufgrund ihrer altersbedingten Demenz kein Gestern und kein Morgen. Vier Lieder wurden für den ersten öffentlichen Auftritt ausgewählt. Schon die Titel Danke für diesen Morgen, Was kann schöner sein, Das Leben ist ein Fest und Was ist heut' für ein Tag stehen für Lebensfreude. Jedes Chormitglied hält ein Liederbuch in den Händen, die Hans-Jürgen Schmidt eigens für die Senioren gestaltet hat. Die große und farbige Schrift erhöht Lesbarkeit und Orientierung. Trotzdem fällt es den Heimbewohnern nicht immer leicht mitzusingen. Vor allem die Refrains gelingen. Aber Gitarre, Keyboard und Vorsängerin geben die Richtung vor. Die hauptamtliche Alltagsbegleiterin Ruth Schmid ist zufrieden bei der Generalprobe. Sie leitet den Chor so freundlich und souverän als hätte sie dies schon immer gemacht: Wir haben auch noch Zugabelieder, falls der Auftritt in der Begegnungsstätte gefällt, zeigt sich die Chorleiterin auf alles vorbereitet. Damit möglichst viele Zuhörer vorbeischauen hat Schmidt auch Einladungsplakate angefertigt und an einigen Stellen in Ehningen aufgehängt. Schließlich können nicht nur Freunde und Angehörige der Magda-Singers eine ordentliche Portion Lebensfreude gut gebrauchen, die von den Magda-Singers garantiert auf die Zuhörer überspringt.

17 17 PRAXIS Neu in den Lebensräumen für Jung und Alt in Ulm: die Theatergruppe 2+ Mit 80 Jahren auf die Bühne Hausnummer), das + steht dafür, dass wir noch viele weitere Mitspieler und Akteure gewinnen wollen, was uns, wie man heute Abend sieht, bereits gelungen ist. Jedem bekannt, in Schwäbisch uraufgeführt in Ulm: Dinner for one. ULM Das Ehepaar Dettweiler sitzt nebeneinander, er liest Zeitung, sie lackiert die Fingernägel. Sie spielen eine Szene von Loriot. Den Gründern der Theatergruppe 2+ in den Lebensräumen für Jung und Alt in Ulm schauen Elisabeth Kramer und Rolf Munz zu, die beiden anderen Mitspieler. Die Schauspieler sprechen über ihr Engagement. Die Fragen stellte Birgit Reiß, Fotos: Birgit Reiß Wie ist die Theatergruppe entstanden? Ulrike Dettweiler: Wir sind letzten Sommer neu in die Lebensräume eingezogen und haben uns überlegt, wie wir uns einbringen könnten. Wir wollten etwas zur Unterhaltung beitragen, etwas Aktives machen und Beziehungen über gemeinsames Tun aufbauen. Darum haben wir uns gedacht, wir gehen in Vorleistung. Mein Mann und ich haben für den Neujahrsumtrunk im Januar ein Theaterstück für zwei Personen eingeübt, den Klassiker Dinner for one, allerdings auf Schwäbisch. Wie kam die erste Aufführung an? Ulrike Dettweiler: Die Rückmeldungen nach der ersten Aufführung waren durchweg positiv und Frau Kramer und Herr Munz haben wir dabei für die Theatergruppe gewinnen können. Eine weitere Interessentin steigt demnächst noch mit ein. Hat der Name Theatergruppe 2+ eine bestimmte Bedeutung? Enzo Dettweiler: Wir haben zu zweit begonnen, das ist die 2 (und nebenbei auch noch unsere Was hat sie bewogen, sich der Theatergruppe anzuschließen? Elisabeth Kramer: Die Dettweilers sind sehr nette Nachbarn und mir gefällt es, zusammen etwas zu machen. Die Proben sind auch nur alle zwei bis drei Wochen, das kommt mir entgegen, da ich nicht gerne so fest verplant bin. Rolf Munz: Ich finde es unterstützenswert, wenn ein neues Angebot entsteht. Und es ist das erste Mal in meinem nun fast 80-jährigen Leben, dass ich Theater spiele. Mal was Neues. Haben Sie Erfahrungen mit Theater? Ulrike Dettweiler: Ich gehe selbst sehr gerne in Theateraufführungen und habe auch schon Sketche im Familienkreis gespielt. Enzo Dettweiler: Meine größte Rolle war bisher James Bond in einer Theatergruppe in meiner Firma, das hat sehr viel Spaß gemacht. Die Schauspielerei interessiert mich schon immer, auch einmal in eine andere Rolle zu schlüpfen. Und in unserem Rahmen, wo alles freiwillig, ohne Zwang und Druck zugeht, ist es immer ein sehr unbeschwerter Abend. Wie wählen Sie die Stücke aus? Rolf Munz: Da wir im Moment vier Schauspieler sind, war die Auswahl an Stücken nicht so groß. Wir haben uns für den nächsten Auftritt Szenen einer Ehe von Loriot ausgesucht, da können wir uns abwechseln, eine Szene die Dettweilers und die andere Frau Kramer und ich. Enzo Dettweiler: Um uns selbst nicht zu überfordern, wollten wir auch mit kurzen Stücken anfangen, es soll gut im Gemeinschaftsraum machbar sein, ohne Bühne und mit wenigen Requisiten. Die Zuschauer sollen etwas zum Lachen haben und sich nicht mit schwerer Kost abmühen müssen. Was ist die größte Herausforderung? Ulrike Dettweiler: Die Texte zu lernen, ist eine richtige Herausforderung. Beim letzten Stück hatten wir gleich zu Anfang eine wichtige Textstelle vergessen, das war uns peinlich. Wenn dann jedoch alles gelingt ist der Applaus eine tolle Belohnung für alle Mühen, ein wirklich ergreifender Moment. Aber die Proben machen mir genauso viel Freude wie die Aufführung.

18 18 PRAXIS Gute Stimmung beim Geburtstagskuchen (v.l.): Pater Helmut Moosmann, Pater Konrad Barth als Gast, Pater Stefan Weber, Pater Paul Hafner, der seinen 85. Geburtstag feiert, Pater Ewald Rieg und Pater Nikolaus Sauter. Wohngemeinschaft (WG) der Pallottiner Selbstbestimmt leben IMMENSTAAD Auch Geistliche müssen sich der Frage stellen, wohin nach dem aktiven Berufsleben oder im Alter. Einige der Pallottiner-Patres finden Platz in der WG im Haus St. Vinzenz Pallotti der St. Anna-Hilfe. Seit 2004 der Eröffnung des Hauses erhalten einige der Priester und Brüder ambulante Pflege durch die Sozialstation St. Anna. Ende 2014 hat ein Team der Sozialstation St. Anna auch die Hauswirtschaft übernommen. Ein Verlust an Autonomie? Nicht im Alltag, sagt WG-Leiter Armin Oßwald. Das selbstbestimmte Leben der Bewohner steht für uns an erster Stelle. Text: Elke Benicke/Fotos: Elke Benicke, Armin Oßwald Samstagnachmittag, 14 Uhr. Noch ist es ruhig in der WG der Pallottiner-Patres. Nur aus dem Gemeinschaftsraum dringt geschäftiges Treiben: Pater Dr. Werner Weicht, Vizerektor der Pallottiner-Kommunität St. Josef Hersberg (Schloss Hersberg), dem geistlichen Haus für Bildung, Begegnung und Erholung nebenan, holt verschiedene Kuchen aus dem Kühlschrank. Drei Mal pro Tag schaut er nach seinen Mitbrüdern im Haus St. Vinzenz Pallotti, erfüllt kleine und große Anliegen und ist in ständigem Austausch mit Armin Oßwald, den Pflegekräften und den Hauswirtschafterinnen der Sozialstation St. Anna. Heute ist ein besonderer Tag: Pater Paul Hafner feiert seinen 85. Geburtstag und da trinken sie alle miteinander Kaffee. Ein Pallottiner, der zur Seite steht Der große, fröhliche Jubilar ist einer der ersten, der am Kaffeetisch eintrifft. Nach und nach finden sich auch die meisten der acht WG-Bewohner und ein Pater vom Schloss Hersberg ein. Alle gratulieren, die Besucher und der Kuchen sind willkommen, die Stimmung ist lebhaft. Was wünscht sich Pater Hafner zu seinem Geburtstag? Ich bin restlos glücklich, lacht der Jubilar, der aus dem Main-Tauber-Kreis stammt und seit seiner Priesterweihe in verschiedenen Niederlassungen der Pallottiner eingesetzt war. Üblicherweise verbringen die Mitglieder der pallottinischen Gemeinschaft ihren Lebensabend in der Kommunität, in der sie zuletzt gewirkt haben. Bei besonderem Pflegebedarf stehen ihnen in Deutschland drei Pflege-Einrichtungen zur Verfügung, eine davon ist das Haus St. Vinzenz Pallotti. Wichtig ist den Patres allerdings, dass dort oder in der Nähe auch rüstige Pallottiner leben, die ihnen zur Seite stehen. Im Haus St. Vinzenz Pallotti ist Pater Dr. Weicht diese Aufgabe übertragen worden. Wie man sich verhält, so wird man auch behandelt, stellt ein Pater zum Thema WG-Leben fest. Alles in allem sind die Patres zufrieden mit ihrem Leben im Haus St. Vinzenz Pallotti und auch mit dem ergänzten Team der Sozialstation St. Anna: Seit September 2014 kümmern sich der Leiter des Teams, Armin Oßwald, und drei Kolleginnen um den Haushalt und das Essen. Ganz nebenbei sind sie auch ständige Ansprechpersonen für die Bewohner. Unser Ziel ist es, die Selbstständigkeit der Bewohner bestmöglich zu fördern und so viel Unterstützung wie nötig zu leisten, sagt Armin Oßwald. Trotz anfänglicher Skepsis und einigen Diskussionen ist der Wechsel ohne Nachwirkungen erfolgt, berichtet Pater Dr. Weicht. Das Team mit Herrn Oßwald und den Mitarbeiterinnen ist gern gesehen. Individuelle Wünsche erfüllen Am Abend kümmert sich Ute Sabacinski um das Abendessen. Ein Pater, der gerade von einem Spaziergang zurückkehrt, begrüßt sie herzlich und erzählt vom Tag. Nebenher kocht die Hauswirtschafterin in der kleinen Küche das Geburtstagsessen das es gegen 18 Uhr gibt. Die einen trinken Tee, die anderen ein Glas Bier, einige bekommen eine Suppe, die anderen freuen sich auf die Rindswürstel mit Kartoffelbrei und Sauerkraut. Ute Sabacinski arbeitet seit 2004 in der Pallottiner-WG, ist flink und lacht viel. Je länger wir uns kennen, desto familiärer ist es, freut sie sich..

19 19 PRAXIS Broschüre zur Interkulturelle Pflege Gemeinsam leben, arbeiten und alt werden Pflege und Religion - Schwerpunkt ISLAM - Bakım ve din - Ağırlık noktası İslam - Arbeitskreis Interkulturelle Pflege Friedrichshafen Çalışma çevresi "Kültürlerarası bakım" Friedrichshafen Die Mitglieder des Arbeitskreises Interkulturelle Pflege (von links): Sonja Nagel, Birgitt Lüddecke, Ümit Gökhan, Doris Heldmaier, Emel Coban, Christoph Gresch, Hüseyin Tuncay, Immanuel Mertens, Roland Hund, Matthias Brugger und Raina Gebhardt. Die Broschüre des Arbeitskreises "Interkulturellen Pflege" stößt auf großes Interesse. FRIEDRICHSHAFEN Es ist anzunehmen, dass auch eine zunehmende Zahl von Angehörigen des türkisch-islamischen Kulturkreises pflegebedürftig wird. Der Arbeitskreis Interkulturelle Pflege in Friedrichshafen hat daher eine Broschüre erarbeitet, die als konkrete Handlungsanleitung im Umgang mit muslimischen Menschen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen dient. Die vom Land Baden-Württemberg geförderte Broschüre wird aktuell bereits von mehr als 80 Einrichtungen in acht Bundesländern genutzt. Text/Fotos: Claudia Wörner Die Entwicklung, die bei uns vor 25 bis 30 Jahren begonnen hat, zeichnet sich nun auch im türkischislamischen Kulturkreis ab, so die Einschätzung von Matthias Brugger von der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe des Diakonischen Instituts für Soziale Berufe in Friedrichshafen. Mehr und mehr dränge sich daher die Frage auf, wie diese älteren Menschen im Krankheitsund Pflegefall in den Pflegeeinrichtungen betreut werden können und welche räumlichen wie auch personellen Voraussetzungen dafür notwendig sind. Seit 2013 befasst sich der Arbeitskreis Interkulturelle Pflege mit Mitgliedern unterschiedlicher sozialer Einrichtungen, der Stadt Friedrichshafen sowie Vertretern türkischer Gemeinden und Vereine mit diesem Thema. Wir haben gemeinsam gearbeitet und gelebt. Wir wollen auch gemeinsam alt werden, sagt Ümit Göhkhan, Vorsitzender des türkischen Arbeitnehmervereins Friedrichshafen, zur Motivation, sich mit Fragen der interkulturellen Pflege auseinander zu setzen. Gemeinsam sei den Menschen aller Kulturen, dass sie möglichst individuell gepflegt werden wollen, sind sich Brugger und Göhkhan einig. Aus einer Checkliste ist inzwischen die zweisprachige Broschüre Pflege und Religion Schwerpunkt Islam mit insgesamt 28 Seiten entstanden. Ihr Druck wurde über das Innovationsprogramm Pflege 2015 des baden-württembergischen Sozialministeriums gefördert. Das Besondere und Neue ist, dass sie sowohl von Pflegekräften als auch von Betroffenen und Angehörigen als konkrete Handlungsanleitung genutzt werden kann, erläutert Matthias Brugger. Darin liegt sicher auch der Grund für das große Echo, das die Broschüre erfährt. Aktuell sei sie bereits an 80 Einrichtungen in acht Bundesländern verschickt worden. Online heruntergeladen wurde sie noch deutlich häufiger, weiß Brugger. Auch beim Land Baden-Württemberg habe der Arbeitskreis Interkulturelle Pflege quasi offene Türen eingerannt. Deshalb wurden die Broschüre und weitere Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit im Juni 2016 im Treffpunkt Baden-Württemberg auf der Landesgartenschau in Öhringen vorgestellt. Finanziell vom Land unterstützt wird der Arbeitskreis auch bei der Durchführung von zweistündigen Schulungen in Pflegeeinrichtungen. Beteiligt sind jeweils ein Vertreter der Pflege, jemand aus dem türkisch-islamischen Kulturkreis sowie ein Vertreter der Schule, erläutert Brugger.

20 20 PRAXIS Konkrete Antworten In der Broschüre erarbeitet wurden Fragen bezüglich der Körperpflege ebenso wie Fragen zur Gabe von Medikamenten, zur Einrichtung des Zimmers bis hin zur Sterbebegleitung und zur Versorgung einer verstorbenen Person. Im Franziskuszentrum in Friedrichshafen leben einzelne Muslime im Bereich der Schwerstpflege und auch im Hospiz Wir haben gelernt, dass es im Islam üblich ist, dass sich viele von einem Sterbenden verabschieden und ihm die letzte Ehre erweisen wollen, sagt Einrichtungsleiterin Monika Paulus. Inzwischen finde die rituelle Waschung der Verstorbenen in der Friedrichshafener Moschee statt. Vorher erfolgte sie durch gleichgeschlechtliche Verwandte und Gemeindemitglieder bei uns im Haus, schildert sie. Unproblematisch seien die unterschiedlichen Essgewohnheiten wie der Verzicht auf Schweinefleisch und Alkohol. Nach wie vor ist alles hilfreich, was uns neue Informationen über andere Kulturen gibt, sagt Monika Paulus zur Broschüre. Info: Mitglieder des Arbeitskreises Interkulturelle Pflege Friedrichshafen: Diakonisches Institut für Soziale Berufe (Koordination), Bruderhaus Diakonie, Evangelische Heimstiftung, Stadt Friedrichshafen, Liebenauer Altenhilfe, DITIB - Türkisch-Islamische Gemeinde zu Friedrichshafen e.v., Friedrichshafener Integrations- und Bildungsverein und der Türkische Arbeitnehmerverein Friedrichshafen. Wohnen mit Service in Baienfurt Selbstbestimmtes Leben in der Gemeinde BAIENFURT Ende Juni fand im Rahmen eines offiziellen Spatenstichs der Baustart in Baienfurt für das Neubauprojekt AllmandGarten statt. Hier entstehen bis Herbst barrierefreie Wohnungen. Das Projekt ist für Käufer interessant, die weiter selbstständig und möglichst selbstbestimmt bleiben wollen. Text: Anne Oschwald, Foto: Tanja Sipple Das künftige Wohnhaus liegt ruhig und zentral in der Gemeinde Baienfurt: Nur wenige Minuten sind es zu Fuß zum Marktplatz der oberschwäbischen Kommune mit ihren rund 7000 Einwohnern. Das Wohnen mit Service ermöglicht es, bei Bedarf oder Pflegebedürftigkeit Unterstützung der Altenhilfe der Stiftung Liebenau in Anspruch zu nehmen. Als Bauträger wirbt die Firma Sipple in Ravensburg mit einem architektonischen Gesamtkonzept mit stilvoller Ausstattung sowie mit komfortabler Technik. Die Wohnungen sind alle barrierefrei zugänglich und stufenlos eingerichtet. Die einzelnen Zimmer sind geräumig. Die Duschen sind bodengleich. Jede Wohnung ist an ein Notrufsystem im Haus angebunden, was den künftigen Bewohnern Sicherheit bietet. Zur Ausstattung gehört auch die hauseigene Tiefgarage mit großzügigen Stellplätzen im Untergeschoss. Hier befinden sich außerdem Keller- und Fahrradräume. Eine Wohnung im Erdgeschoss dient der Gemeinschaft, wo auch Betreuung durch Mitarbeiter der Altenhilfe der Stiftung Liebenau stattfinden kann. Gemeinsamer Auftakt am Bau: (v. l.) Thomas Stocker (Regionalleiter Altenhilfe der Stiftung Liebenau), Claudia Schnell (Sozialstation St. Anna Weingarten), Thomas Müller (Vertrieb Sipple GmbH), Stefanie Locher (Geschäftsführerin Altenhilfe der Stiftung Liebenau), Günter A. Binder (Bürgermeister von Baienfurt), Markus Sipple (Geschäftsführer Sipple GmbH), Jochen Löw (Projektleiter Baufirma Reisch) und Andreas Reisch (Geschäftsführer Baufirma Reisch).

21 21 PRAXIS Fachtag für Antworten auf zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen Neues Miteinander im Quartier BAD KREUZNACH Unter der Schirmherrschaft von Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, fand Anfang Mai in Bad Kreuznach ein Fachtag mit dem Thema Neues Miteinander im Quartier lokale Verantwortungsgemeinschaften als Antwort auf zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen statt. Veranstalter waren die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, die Stadt Bad Kreuznach, die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz und die Altenhilfe der Stiftung Liebenau. Text: Alexandra Markus, Foto: Franziskanerbrüder Bad Kreuznach Knapp 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland informierten sich an diesem Tag durch Impulsvorträge und Workshops. Sie konnten verschiedene Ansätze kennen lernen wie etwa Quartiersarbeit in Stadtteilen gelingen kann und wie ein Quartier für alle gesellschaftlichen Gruppen attraktiv sein kann gerade auch für ältere Menschen. Im ersten Vortrag des Tages ging Dr. h.c. Jürgen Gohde, Kurator im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) und über lange Jahre dessen Vorstandsvorsitzender, auf die Zukunft der Altenhilfe ein. Pointiert stellte er klar: Es ist Zeit für Selbsthilfe, verlässliche Solidarität und Inklusion vor Ort. Im Quartier liegt unsere Zukunft, hier müssen wir alle Menschen einbeziehen. Im Quartier liegt unsere Zukunft Anschließend stellten Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung und Vorsitzender Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG) sowie Bürgermeister Clemens Moll aus Amtzell in Oberschwaben erfolgreiche Beispiele aus der Praxis vor. Beide waren sich einig: Nur eine Vernetzung aller Akteure im Stadtteil bringt Quartiersprojekte langfristig voran. Künzel konstatierte dabei, dass wir unserer Zivilgesellschaft viel mehr zutrauen müssen als bislang. Intensive Workshops Am Nachmittag hatten die Teilnehmer des Fachtags die Möglichkeit verschiedene Workshops zu Themen von Stadtteilkoordination bis Lebensräume für Jung und Alt (Stiftung Liebenau) zu belegen, um sich mit einzelnen Themen intensiver zu befassen. Mit einem Rucksack voller Ideen und Kontakten konnten die Teilnehmer den Fachtag zufrieden und motiviert in Richtung Heimat verlassen. Die Akteure beim Fachtag zum Thema Neues Miteinander im Quartier lokale Verantwortungsgemeinschaften als Antwort auf zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen in Bad Kreuznach.

22 22 PRAXIS Forschungsprojekte KoopAS und Sensodor Technik verhilft zu Teilhabe im Alter dass die Nutzer das Potenzial durchaus erkennen und die KoopAS-Anwendungen als ergänzende Kommunikationsform den sozialen Austausch verstärken. Oft würden Senioren den eigenen Hilfebedarf zwar verkennen. Dennoch machte das Projekt deutlich: Wenn ein Bedarf besteht, sind die KoopAS-Anwendungen eine hilfreiche Unterstützung im Alltag. Die Tablets, die beim Projekt KoopAS in Amtzell zum Einsatz kamen, hatten eine einfach zu bedienende Oberfläche. Technische Hilfsmittel könnten künftig ihren Teil dazu beitragen, die demografische Entwicklung zu meistern. Ihr gezielter Einsatz kann unter Umständen die Selbstbestimmung und die soziale Teilhabe von älteren Menschen sichern. Die Liebenauer Altenhilfe ist bei den Forschungsprojekten häufig Partner. Zwei Beispiele. Text: Anne Oschwald; Foto: Achim Hollenbach Kernstück des dreijährigen Projekt KoopAS* in der Gemeinde Amtzell bildeten Tablets, die einfach zu bedienen sind und transparent Angebote und Informationen vor Ort liefern. Die Technik soll dazu beitragen, die Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und soziale Teilhabe älterer Menschen zu ermöglichen. Außerdem sollen örtliche Dienstleister vernetzt werden, um Senioren im Alltag eine bessere Überschaubarkeit von Angeboten zu liefern. Im Feldversuch haben sich sechs überwiegend ältere Bürger aus Amtzell beteiligt. Gemeinsam mit den Senioren wurden nicht nur die Anforderungen, Bedürfnisse und Wünsche erarbeitet, sondern auch Geräte ausprobiert, schildert Achim Hollenbach, Qualitätsbeauftragter der Liebenauer Altenhilfe und verantwortlich für das Projekt. Es hat sich zum Beispiel herausgestellt, dass die regelmäßige Betreuung der Nutzer wichtig ist, erklärt Hollenbach Tendenzen des Projekts. Außerdem sei die Teilnahme bei kognitiven Einschränkungen erschwert. Andererseits hat sich gezeigt, Pflege, diskretes Leben und Teilhabe Unangenehme Gerüche in der Pflege haben oft Harn- oder Stuhl-Inkontinenz als Ursache. Eine Folge kann die gesellschaftliche Isolation sein. Geruchssensoren könnten daher auch im häuslichen Bereich dazu beitragen, älteren und hochaltrigen Menschen den Alltag zu erleichtern und den Verbleib in der eigenen Wohnung länger zu ermöglichen. Dem Projekt Senosdor** dienten als Grundlage (s. anna live 2 I 2013) Befragungen von Senioren und Fachkräften sowohl in stationären Einrichtungen, als auch im häuslichen Bereich. Im Ergebnis zeigte sich, dass die derzeitige Sensortechnik die Erkennung von Gerüchen noch nicht absolut verlässlich zulässt. Das Projekt hat aber wichtige Informationen geliefert, um die Technik in einigen Jahren womöglich zur Marktreife bringen zu können. Betroffene und professionelle Anwender akzeptieren die Sensor-Technologie, wenn sie fehlerfrei funktioniert und einfach zu bedienen ist, schildert Hollenbach. Fachkräfte stimmen außerdem dem Einsatz der Technologie zu, wenn sie eine Arbeitserleichterung bringt. Betroffene haben sich durch die Sensoren nicht gestört gefühlt und auch kein Gefühl der Kontrolle empfunden. Bei funktionierenden Geräten ist eine zeitnähere Inkontinenzversorgung möglich, was sich positiv auf die Gesundheit und Würde der betroffenen Menschen auswirkt, beurteilt Hollenbach. Die bisherigen Ergebnisse der beiden Projekte bilden eine wichtige Basis für die weitere Erforschung der Themenfelder, bei der die Liebenauer Altenhilfe auch künftig als Partner mitwirken. * KoopAS Unterstützung lokale kooperativer Sozialmodelle in Amtzell durch pflegerisch-technische Assistenzsysteme (KoopAS) ** Senosdor (Unterstützung von Pflege, diskretem Leben und sozialer Teilhabe durch MEMS- Geruchssensorik)

23 23 PRAXIS Emma sorgt in Meckenbeuren für mehr Mobilität (von links): Engelbert Sachs, Vorsitzender des Vereins BürgerMobil Meckenbeuren, Gemeinwesenarbeiterin Ingrid Daub von den Lebensräumen für Jung und Alt, Fahrgast Maria Kleinstück und Fahrerin Friedel Biermann. Elektromobilität mit Anschluss in Meckenbeuren Mit Emma mobil im Alter MECKENBEUREN Ein Anruf genügt und eine Stunde später kann die Fahrt mit Emma, einem umweltfreundlichen Elektro-Auto für vier Fahrgäste plus Fahrer, beginnen. Emma ist eine Abkürzung und steht für Elektromobilität mit Anschluss. Gerade für ältere Bürger und Menschen mit Handicap ist Emma eine willkommene Ergänzung zur Fahrt mit Bus und Bahn. So gelangen sie bequem zum Rathaus, zum Arzt oder zum Bahnhof, getaktet mit dem Bodo-Fahrplan. Text/Foto: Claudia Wörner Maria Kleinstück ist 91 Jahre alt und wohnt in Gerbertshaus, einem Teilort von Meckenbeuren. Sie ist froh über ihre Selbstständigkeit. Die Busverbindungen nach Friedrichshafen und Tettnang seien zwar gut, aber nach Meckenbeuren fahre nur selten ein Bus, berichtet sie. Bis vor einem Jahr ist Maria Kleinstück noch mit dem Fahrrad gefahren. Jetzt habe ich ja die Emma, freut sie sich über das Angebot des Vereins BürgerMobil Meckenbeuren. Eine Stunde vorher ruft sie an, wenn sie zum Beispiel zum Arzt, zur Fußpflege oder auf die Bank möchte. Das klappt immer, so die Erfahrung der rüstigen Seniorin, die Emma seit 1,5 Jahren regelmäßig nutzt. Bis zu einem Dutzend Fahrgäste zählt Emma pro Tag. Damit können wir von einer guten Auslastung sprechen, berichtet Engelbert Sachs, Vorsitzender des Vereins BürgerMobil Meckenbeuren, der das Angebot seit September 2014 organisiert. Wesentlich zum Erfolg trägt bei, dass am Steuer von Emma ausschließlich ehrenamtliche Fahrer sitzen. Die meisten von uns sind bereits selbst im Rentenalter, so Engelbert Sachs über die 20 Fahrer, zu denen auch drei Frauen gehören. Wir machen das alle aus Spaß an der Freude. Und später können wir dann selbst mitfahren. Neben der zuvorkommenden Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft der Fahrer nennt Maria Kleinstück noch einen weiteren Vorteil: Die Emma ist viel bequemer als der Bus. Auch Ingrid Daub, Gemeinwesenarbeiterin in den Meckenbeurer Lebensräumen für Jung und Alt, ist von Emma überzeugt. Durch dieses Angebot werden die Menschen einfach flexibler. Auch wenn die Bewohner der Meckenbeurer Lebensräume mit seiner Lage im Zentrum Emma weniger oft nutzen, sieht sie Vorteile. Wir haben hier immer wieder Projekte, bei denen eine Fahrt mit Emma sehr willkommen ist. Als Beispiel nennt sie die Fahrt Ehrenamtlicher zur Fortbildung im Schloss der Stiftung Liebenau. Außerdem nutzen Senioren aus den Meckenbeurer Ortsteilen das Elektroauto, um zu Angeboten in den Lebensräumen zu kommen. Gerade ihnen ist Emma im Sinne von mehr Mobilität hochwillkommen, weiß Ingrid Daub. Aktuell fährt Emma vormittags von Montag bis Freitag sowie am Dienstag-, Donnerstag und Freitagnachmittag. Unser Ziel ist, das Angebot auf fünf Nachmittage auszuweiten, sagt Engelbert Sachs. Dann bräuchten wir allerdings noch ein paar weitere Fahrer. Angeschlossen ans Emma-Netz sind alle Meckenbeurer Teilorte. Das nächste Ziel wäre die Unabhängigkeit vom Fahrplan und noch mehr Haltestellen, kündigt Sachs an. Information: Die Fahrt mit dem Bürgermobil kostet für Erwachsene einen Euro und für Kinder (sechs bis 14 Jahre) 50 Cent. Bis spätestens eine Stunde vor Abfahrt muss das Bürgermobil reserviert werden. Buchungen: telefonisch unter , über die Bodo-Fahrplan-App oder online über die Fahrplanauskunft unter bodo.de Kontakt: BürgerMobil Meckenbeuren e. V., Telefon

24 24 PRAXIS Gemeinsamer Spatenstich für das Haus der Pflege in Oberteuringen (von links nach rechts): Karin Vogel (Projektleiterin beim Planungsbüro Ernst Architekten), Architekt Eckhard Ernst, Bürgermeister Karl-Heinz Beck, die Geschäftsführer der Liebenau Leben im Alter Stefanie Locher und Dr. Alexander Lahl, Monika Paulus (Regionalleitung der Liebenauer Altenhilfe im Bodenseekreis), Marco Nauerz (Leiter der Abteilung Bau der Stiftung Liebenau), Birgit Scheef (Liebenau Leben im Alter), Wolfgang Syré (Gemeinderat), Frank Bechle (Geschäftsführer F.K. Systembau) sowie die Gemeinderäte Sabine Müller und Franz Keller. Inklusives Oberteuringen: Startschuss für Lebensraum-Campus Ein Wohnzimmer für die Bürger OBERTEURINGEN Gleich zweimal innerhalb weniger Wochen konnten die Verantwortlichen in Oberteuringen zum Spaten greifen. Anfang Mai war Startschuss für das Haus der Pflege der Stiftung Liebenau und ihrer Tochtergesellschaft Liebenau Leben im Alter. Der stationären Einrichtung sind ambulante Dienste angebunden. Anfang Juni folgte der Start des Lebensraum Campus, für das sich die 5000-Einwohner-Gemeinde Oberteuringen verantwortlich zeichnet. Die Stiftung Liebenau richtet in dem Gebäude Lebensräume für Jung und Alt sowie ein Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum (BBF) für Menschen mit Behinderung ein. Text/Fotos: Christof Klaus Das Brachland östlich der Rotach an der Bachäckerstraße wird sich in den kommenden Jahren Schritt für Schritt in ein buntes, vielfältiges und offenes Ortsviertel verwandeln, das zu einem Zentrum einer inklusiven Kommune werden soll. In zentraler Lage entsteht der sogenannte Lebensraum Campus mit Wohn-, Förder-, Bildungsund Betreuungsangeboten für Familien, Senioren, pflegebedürftige Menschen und Menschen mit Behinderung. Im Haus der Pflege der Stiftung Liebenau mit drei Wohngruppen bekommen nach der geplanten Fertigstellung im August 2017 insgesamt 45 ältere Menschen, die zuhause nicht mehr versorgt werden können, Betreuung und Pflege und zwar in einer familiären Atmosphäre, so Stefanie Locher, Geschäftsführerin der Liebenau Leben im Alter beim Spatenstich Anfang Mai. Um dies zu erreichen, setze man neben der professionellen Arbeit der Fachkräfte insbesondere auch auf die intensive Einbindung von Angehörigen, Freunden, Nachbarn und Ehrenamtlichen. Über die Rundum-Versorgung seiner Bewohner hinaus sei das Haus der Pflege aber auch ein Stützpunkt, der künftig für alle Oberteuringer Senioren ambulante Leistungen anbiete. Für Bürgermeister Karl-Heinz Beck sei das Vorhaben maßgeschneidert für Oberteuringen. Beim Lebensraum Campus als Herzstück handele es sich um das größte Einzelbauvorhaben der vergangenen Jahrzehnte für die Gemeinde, betonte Beck beim Baustart des nächsten Projektteils Mitte Juni und bezeichnete das Gebäude als in mehrfacher Hinsicht spektakulär. Zum einen seien die mit rund 12,7 Millionen Euro veranschlagten Gesamtbaukosten eine gewaltige Investition für die Gemeinde. Stemmen könne man diese Summe aber dank des ausgesprochen gut gelaufenen Verkaufs von Bauplätzen im Neubaugebiet. Auch inhaltlich handelt es sich um ein außergewöhnliches Projekt. Auf einer Bruttogrundfläche von Quadratmetern entstehen in dem dreigeschossigen Gebäude die verschiedensten Angebote. Dazu gehören ein Kinderhaus mit drei Gruppen davon eine Krippengruppe, Räume für den Familientreff sowie eine Mediathek. Insbesondere auch der integrierte Marktplatz mit Café solle ein Treffpunkt für alle Bürger sein und so das Quartiersprojekt zum Oberteuringer Wohnzimmer werden lassen, wünscht sich Beck. Nach dem Konzept der Lebensräume für Jung und Alt samt Servicezentrum richtet die Stiftung Liebenau 20 Wohnungen in dem Gebäude sowie ein Begegnungs- und Förderzentrum für Menschen mit Behinderung ein. Informationen: Zu den Gesamtbaukosten des Hauses der Pflege von 5,925 Millionen Euro steuert die Deutsche Fernsehlotterie einen Zuschuss von Euro bei.

25 25 PRAXIS 25 Jahre Hospizbewegung St. Josef in Friedrichshafen Hospiz: Es geht um den Menschen Sie stehen für Hospizarbeit (von links): Brigitte Tauscher-Bährle, Vorsitzende der Hospizbewegung St. Josef Friedrichshafen, Susanne Kränzle, stellvertretende Vorsitzende des Hospiz- und Palliativverbandes Baden-Württemberg, Professor Dr. Andreas Heller, Universität Klagenfurt/Graz/Wien, sowie die Gründungsmitglieder Diakon Bernd Strohmaier und Otto Saur. FRIEDRICHSHAFEN Die Hospizbewegung St. Josef Friedrichshafen feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Beim Festakt im Haus der Kirchlichen Dienste berichteten die Gründungsmitglieder Otto Saur und Diakon Bernd Strohmaier von der Anfangszeit. Impulse für die tägliche Hospizarbeit und für die Zukunft setzten Susanne Kränzle, stellvertretende Vorsitzende des Hospizund Palliativverbandes Baden-Württemberg, und Professor Dr. Andreas Heller von der Universität Klagenfurt/Wien/Graz. Text/Foto: Claudia Wörner Im Gespräch mit Ärztin Dr. Elvira Kern-Nagel erinnerten sich Otto Saur und Diakon Bernd Strohmaier an den Anfang der Hospizbewegung St. Josef, die aktuell 242 Mitglieder zählt. Ich war damals Krankenhausseelsorger und musste erleben wie jemand im Dreibettzimmer stirbt, während rechts und links von ihm das Essen gereicht wird, blickt Diakon Strohmaier zurück. Ihm sei schlagartig klar geworden, dass es so nicht gehe. Um sterbende Menschen zu begleiten, habe ein Krankenhaus aber weder Zeit noch Ressourcen. In einem Brief an Monsignore Norbert Huber, dem damaligen Vorstand der Stiftung Liebenau, formulierte er seine Bitte, ein Hospiz auf den Weg zu bringen, in dem Sterbende die letzten Tage in Würde verbringen und Angehörige in Ruhe Abschied nehmen können. Hubers Antwort habe gelautet: Ganz klar, natürlich machen wir das. In Otto Saur, damals Geschäftsführer der AOK Friedrichshafen, hat Diakon Strohmaier von Beginn an einen engagierten Mitstreiter gefunden. Eigentlich sollte ich ja nur bei der Formulierung der Vereinssatzung helfen, berichtete Saur im Interview. Aber der Funke sei schnell übergesprungen. Bis 1998 war Saur Vorsitzender der Hospizbewegung, ihm folgte Diakon Strohmaier für die nächsten sieben Jahre. Anfangs war unsere Hauptaufgabe, ehrenamtliche Helfer zu finden und die Idee in die Öffentlichkeit zu tragen, erinnerte sich Saur. Diakon Strohmaier schilderte ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig die Hospizarbeit ist: Ein Ehemann konnte von seiner sterbenden Frau nach der Verlegung vom Krankenhaus ins Stationäre Hospiz im Franziskuszentrum zehn Tage lang Abschied nehmen und beschrieb diese Zeit als die kostbarste seines Lebens. Spätestens da habe er gewusst, wie wichtig diese Einrichtung sei. Beim Blick in Richtung Zukunft grenzte Otto Saur die Hospizarbeit klar von der aktiven Sterbehilfe ab: Sterben soll auch künftig nicht durch die Hand, sondern an der Hand eines Menschen geschehen, so sein Wunsch. Susanne Kränzle, stellvertretende Vorsitzende des Hospiz- und Palliativverbandes Baden-Württemberg und Leiterin des Hospizes in Esslingen unterstrich, dass es bei der hospizlichen Haltung radikal um den betroffenen Menschen gehe. Es tue unglaublich gut, wenn jemand ohne Zweck und Ziel einfach da sei, um Zeit zu schenken. Professor Dr. Andreas Heller von der Universität Klagenfurt/ Graz/Wien konstatierte, dass die Zeit Anfang der 1990er-Jahre reif für Hospize geworden sei. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es einmal Widerstände gegen diese Bewegung gegeben hat. Der Grund: Hospize wurden gedanklich mit Sterbekliniken und Euthanasie in einen Topf geworfen. Vorsitzende Brigitte Tauscher-Bährle dankte den zahlreichen Ehrenamtlichen und Freunden der Hospizbewegung St. Josef. Spendenkonto der Hospizbewegung St. Josef Friedrichshafen e. V. Volksbank Friedrichshafen IBAN: DE BIC: GENODES1VFN Sparkasse Bodensee IBAN: DE BIC: SOLADES1KNZ

26 26 KURZ UND BÜNDIG Familiäre Atmosphäre im Haus STRASSBERG Vor zehn Jahren wurde das Pflegeheim Haus St. Verena mit 30 Pflegeplätzen inmitten der Gemeinde Straßberg (Zollernalbkreis) bezogen. Heutzutage ist der Wunsch nach wohnortnahen, kleinen Pflegeeinrichtungen vorherrschend, erläuterte Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer der Liebenau Leben im Alter bei der Jubiläumsfeier. Menschen möchten auch als Senioren in ihre Heimatstadt oder -gemeinde integriert leben und sich altersgerecht bewegen und betätigen können. Für kleinteilige, familiäre Einrichtungen ist die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Kommune unverzichtbar, so wie sie in Straßberg gegeben ist. Text: Anne Oschwald, Foto: privat Zeit ist wertvollstes Geschenk WEIL IM SCHÖNBUCH Mitten in der Gemeinde Weil im Schönbuch (Landkreis Böblingen) wurde vor zehn Jahren das Haus Martinus eröffnet. Nach zehn Jahren kann man immer noch spüren und erfahren, dass wir architektonisch sehr vorausschauend und zukunftsorientiert gebaut und gestaltet haben, meinte Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer der Liebenau Leben im Alter beim Jubiläum. Das helle, einladende Haus steht den Gemeindemitgliedern jederzeit offen. Dass dies im Haus Martinus mit seinen 60 Bewohnern nicht nur Theorie, sondern auch Praxis ist, zeigen unter anderem die vielen Ehrenamtlichen, die ihre Zeit für die Senioren einsetzen. Text: Anne Oschwald, Foto: privat Offenes Haus für die Bürger VOGT Das Haus St. Antonius mit 30 Plätzen wurde vor zehn Jahren bezogen. 40 Ehrenamtliche engagieren sich hier. Dass solch ein bürgerschaftliches Engagement nicht nur als Entlastung der Pflegekräfte und der Angehörigen zu sehen ist, sondern als menschliche Bereicherung, bekräftigte Dr. Alexander Lahl, Geschäftsführer der Liebenau - Leben im Alter beim Jubiläum. Der Bau des Vogter Pflegeheims wurde stark durch den Förderverein Pflegeheim Vogt e. V. forciert, der 2003 gegründet wurde. Text: Anne Oschwald, Foto: privat

27 27 ÜBERBLICK Ansprechpartner und Standorte der St. Anna-Hilfe und der Liebenau Leben im Alter LANDKREIS RAVENSBURG Amtzell Lebensräume Wilhelm-Koch-Weg Gemeinwesenarbeiterin: Claudia von Busse 40 Wohnungen Telefon: Haus St. Gebhard Leiterin: Ursula Rauch Pflegeheim 30 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 14 Heimgebundene Wohnungen Telefon: Bad Wurzach Lebensräume Am Schloss Gemeinwesenarbeiterin: Susanne Baur 47 Wohnungen Telefon: Baienfurt Lebensräume Baienfurt Gemeinwesenarbeiterin: Carola Schmachtl 20 Wohnungen Telefon: Haus St. Barbara Leiterin: Sieglinde Heisel Pflegeheim: 30 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege Tel.: Sozialstation St. Anna Leiterin: Ulrike Bächle-Pfau Telefon: Baindt Lebensräume Am Dorfplatz Gemeinwesenarbeiterin: Carola Schmachtl 28 Wohnungen Telefon: Sozialstation St. Anna Weingarten Leiterin: Claudia Schnell Telefon: Isny Haus St. Leonhard Leiterin: Joyce Dornhege Pflegeheim: 43 Plätze Telefon: Ravensburg Lebensräume Weinbergstraße Gemeinwesenarbeiter: Harald Enderle 84 Wohnungen Telefon: Lebensräume Gänsbühl Gemeinwesenarbeiterin: Susanne Weiss 50 Wohnungen Telefon: Haus St. Meinrad Leiter: Martin Beha Pflegeheim: 80 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 16 Heimgebundene Wohnungen Telefon: Sozialstation St. Anna Leiterin: Claudia Schnell Telefon: Betreuungsdienst ZUHAUSE Leiter: Michael Abler Telefon: Quartiersprojekt Galgenhalde Ansprechpartner: Harald Enderle Telefon:

28 28 ÜBERBLICK Vogt Lebensräume Vogt Gemeinwesenarbeiterin: Ramona Radulla 46 Wohnungen Telefon: Haus St. Antonius Leiterin: Gabriele Hagen Pflegeheim: 30 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 13 Heimgebundene Wohnungen Telefon: Waldburg Lebensräume Waldburg Gemeinwesenarbeiterin: Kerstin Schulz 35 Wohnungen Telefon: Weingarten Adolf-Gröber-Haus Leiter: Thomas Stocker Pflegeheim 115 Plätze, inkl. Kurzzeit- und Tagespflege, 15 Heimgebundene Wohnungen Telefon: Haus Judith Leiterin: Stefanie Wagner Pflegeheim: 30 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 18 Heimgebundene Wohnungen Telefon: Sozialstation St. Anna Leiterin: Claudia Schnell Telefon: Nachbarschaftshilfe Leiterin: Elisabeth Bernhardt Telefon: BODENSEEKREIS Brochenzell Haus St. Josef Leiterin: Claudia Senf Pflegeheim: 61 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 5 Heimgebundene Wohnungen Telefon: josef@st.anna-hilfe.de Deggenhausertal Lebensräume Wittenhofen Gemeinwesenarbeiterin: Yvonne Denzler 14 Wohnungen Telefon: lebensraum.wittenhofen@liebenau-lebenimalter.de Haus St. Sebastian Leiterin: Petra Graßmann Pflegeheim: 30 Plätze Telefon: sebastian@liebenau-lebenimalter.de Eriskirch Lebensräume Eriskirch Gemeinwesenarbeiterin: Irene Eichhorn 20 Wohnungen Telefon: lebensraum.eriskirch@liebenau-lebenimalter.de Haus St. Iris Leiter: Roland Hund Pflegeheim: 30 Plätze Telefon: iris@liebenau-lebenimalter.de Friedrichshafen Franziskuszentrum Leiterin: Monika Paulus Pflegeheim: 110 Plätze, inkl. Kurzzeit- und Tagespflege Schwerstpflege für Jüngere: 26 Plätze Hospizwohnungen: 9 Plätze 30 Heimgebundene Wohnungen Telefon: fz@st.anna-hilfe.de Bürgerbüro Kontakt 3 Telefon: buergerbuero-k3@t-online.de Sozialstation St. Anna Meckenbeuren-Friedrichshafen Leiterin: Elisabeth Anders Telefon: sozialstation.meckenbeuren@st.anna-hilfe.de Haus St. Martin Friedrichshafen-Ailingen Leiterin: Petra Graßmann Pflegeheim: 36 Plätze inkl. Kurzzeitpflege 7 Heimgebundene Wohnungen Telefon: martin@liebenau-lebenimalter.de

29 29 ÜBERBLICK Immenstaad Lebensräume Am Rathaus Gemeinwesenarbeiterin: Sabine Jung-Baß 43 Wohnungen Telefon: Sozialstation St. Anna Leiterin: Elisabeth Anders Telefon: Haus St. Vinzenz Pallotti Leiter: Rainer Schmalzried Pflegeheim: 30 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 30 Heimgebundene Wohnungen Telefon: Kluftern Lebensräume Kluftern Gemeinwesenarbeiterin: Yvonne Denzler 14 Wohnungen Telefon: Kressbronn Lebensräume Kapellenhof Gemeinwesenarbeiterin: Paula Voigt 27 Wohnungen Telefon: Haus St. Konrad Leiter: Roland Hund Pflegeheim: 60 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 10 Heimgebundene Wohnungen Telefon: Meckenbeuren Lebensräume Am Bahnhof Gemeinwesenarbeiterin: Ingrid Daub 79 Wohnungen Telefon: Sozialstation St. Anna Meckenbeuren-Friedrichshafen Leiterin: Elisabeth Anders Telefon: Oberteuringen Lebensräume Oberteuringen Gemeinwesenarbeiterin: Luitgard Caspari 16 Wohnungen Telefon: Tettnang Lebensräume St. Johann Gemeinwesenarbeiterin: Irene Eichhorn 39 Wohnungen Telefon: Haus St. Johann Leiter: Norbert Schuster Pflegeheim: 83 Plätze, inkl. Kurzzeit- undtagespflege 5 Heimgebundene Wohnungen Telefon: johann@st.anna-hilfe.de LANDKREIS SIGMARINGEN Hohentengen Lebensräume Göge Gemeinwesenarbeiterin: Angelika Dietmann 24 Wohnungen Telefon: Haus St. Maria Leiterin: Petra Trunk Pflegeheim: 30 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 3 Heimgebundene Wohnungen Telefon: maria@st.anna-hilfe.de Mengen Lebensräume Reiserstraße Gemeinwesenarbeiterin: Angelika Dietmann 37 Wohnungen Telefon: lebensraum.mengen@st.anna-hilfe.de Haus St. Ulrika Leiterin: Petra Trunk Pflegeheim: 42 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege Telefon: petra.trunk@st.anna-hilfe.de Sozialstation St. Anna Hohentengen Mengen Scheer Leiterin: Angelika Grimm Telefon: sozialstation.mengen@st.anna-hilfe.de

30 30 ÜBERBLICK Scheer Haus St. Wunibald Leiterin: Petra Trunk Pflegeheim: 30 Plätze Telefon: Veringenstadt Lebensräume Im Städtle Gemeinwesenarbeiterin: Johanna Benz 21 Wohnungen Telefon: LANDKREIS ZOLLERNALB Burladingen Haus St. Georg Leiterin: Margot Buck Pflegeheim: 40 Plätze Telefon: Lebensräume Burladingen Gemeinwesenarbeiterin: Doris Wittner 12 Wohnungen Telefon: Straßberg Haus St. Verena Leiterin: Dagmar Niedermeier Pflegeheim: 30 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 6 Heimgebundene Wohnungen Telefon: verena@liebenau-lebenimalter.de LANDKREIS TÜBINGEN Dußlingen Gemeindepflegehaus Dußlingen Leiter: Martin Ditz Pflegeheim: 42 Plätze, inkl. Kurzzeit- und Tagespflege Telefon: dusslingen.verwaltung@liebenau-lebenimalter.de Lebensräume Dußlingen Gemeinwesenarbeiterin: Cordula Schmidt-Körner 21 Wohnungen Telefon: lebensraum.dusslingen@liebenau-lebenimalter.de LANDKREIS BÖBLINGEN Böblingen Haus St. Hildegard Leiterin: Linda Kraft Pflegeheim: 44 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 13 Heimgebundene Wohnungen Telefon: hildegard@liebenau-lebenimalter.de Lebensräume Böblingen Gemeinwesenarbeiterin: Karin Dietzschold 35 Wohnungen Telefon: lebensraum.boeblingen@liebenau-lebenimalter.de Ehningen Haus Magdalena Leiterin: Rosemarie Zipf-Toth Pflegeheim: 49 Plätze, 5 Heimgebundene Wohnungen Telefon: magdalena@liebenau-lebenimalter.de Weil im Schönbuch Haus Martinus Leiterin: Özlem Ulu Pflegeheim: 60 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 9 Heimgebundene Wohnungen Telefon: martinus@liebenau-lebenimalter.de LANDKREIS TUTTLINGEN Gosheim Altenpflegeheim Gosheim Leiterin: Alexandra Hahnemann Pflegeheim: 40 Plätze Telefon: aph-gosheim@liebenau-lebenimalter.de STADT ULM Lebensräume Ulm Gemeinwesenarbeiterin: Birgit-Martina Reiß 30 Wohnungen Telefon: lebensraum.ulm@liebenau-lebenimalter.de BAYERN LANDKREIS NEUBURG-SCHROBENHAUSEN Oberhausen Lebensräume Oberhausen Gemeinwesenarbeiterin: Mini Forster-Hüttlinger 12 Wohnungen Telefon: lebensraum.oberhausen@liebenau-lebenimalter.de LANDKREIS LINDAU Opfenbach Haus St. Severin Leiter: Bernd Reik Pflegeheim: 55 Plätze Telefon: severin@st.anna-hilfe.de

31 31 ÜBERBLICK Hergensweiler Lebensräume Am Riegersbach Gemeinwesenarbeiterin: Alwine Appenmaier 15 Wohnungen Telefon: MÜNCHEN Haus St. Elisabeth Leiter: Manfred Kotarba Pflegeheim: 127 Plätze 18 Heimgebundene Wohnungen Telefon: LANDKREIS UNTERALLGÄU Ottobeuren Haus St. Josef Leiter: Gerhard Straub Pflegeheim: 138 Plätze Telefon: Bad Grönenbach Haus St. Dominikus Leiterin: Sylvana Schlösser Pflegeheim: 50 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege 9 Heimgebundene Wohnungen Telefon: dominikus@liebenau-lebenimalter.de Lebensräume Bad Grönenbach Gemeinwesenarbeiterin: Andrea Barth 19 Wohnungen Tel lebensraum.badgroenenbach@ liebenau-lebenimalter.de LANDKREIS MIESBACH Weyarn Lebensräume Weyarn Gemeinwesenarbeiterin: Ute Haury Telefon: RHEINLAND-PFALZ Maikammer Standorte und Adressen der Heilig Geist Leben im Alter LANDKREIS RAVENSBURG Kißlegg Ulrichspark Kißlegg Leiter: Dietmar Brauchle Pflegewohnen: 92 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege Betreutes Wohnen: 23 Wohnungen Service-Wohnen: 30 Wohnungen Telefon: info@ulrichspark.de Sozialstation Heilig Geist Kißlegg Leiterin: Helena Fening Telefon: helena.fening@hlg-lebenimalter.de Bad Wurzach Stift zum Hl. Geist Leiter: Klaus Sonntag Pflegeheim: 62 Plätze, inkl. Kurzzeitpflege Telefon: klaus.sonntag@hlg-lebenimalter.de Sozialstation Heilig Geist Bad Wurzach Leiterin: Helena Fening Telefon: helena.fening@hlg-lebenimalter.de Wolfegg Spital Neutann Leiterin: Heidi Maier Pflegewohnen im Schloss: 30 Plätze Domizil für Menschen mit Demenz: 30 Plätze Telefon: heidi.maier@hlg-lebenimalter.de Sozialstation Heilig Geist Wolfegg Leiterin: Helena Fening Telefon: helena.fening@hlg-lebenimalter.de Haus St. Pirmin Leiterin: Beate Dickhut Pflegeheim 44 Plätze Telefon: pirmin@liebenau-lebenimalter.de Lebensräume Maikammer Gemeinwesenarbeiterin: Jutta Herrmann 24 Wohnungen Telefon: lebensraum.maikammer@liebenau-lebenimalter.de

32 ...Sie antworten! Name: Ignaz Wetzel, 42 Jahre Beruf und Funktion: Dezernent für Jugend, Soziales und Gesundheit beim Landratsamt Bodenseekreis Welche Kontakte haben Sie zur Altenhilfe der Stiftung Liebenau und warum? Kontakte ergeben sich aus meiner Tätigkeit: Das Landratsamt Bodenseekreis ist zum einen zuständig für die Bereiche Heimaufsicht und Hilfe zur Pflege und zum anderen für die Altenhilfeplanung im Bodenseekreis. Ihr erster Eindruck? Da sind absolute Profis am Werk. Ihr zweiter Eindruck, einige Zeit später? Derselbe. Ihr Traum vom Glück? Ein warmer Sommertag in der Natur zusammen mit meiner Familie, am besten mit dem Fahrrad. Welches Buch würden Sie mit auf die einsame Insel nehmen? Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Bände I VI. Seit Jahren nehme ich diese Buchreihe immer wieder zur Hand und kann mich jedes Mal aufs Neue an den geistreichen Spielereien mit der deutschen Sprache erfreuen. Welche Musik schätzen Sie? Musikalisch haben mich die späten 80er- und frühen 90er-Jahre geprägt. Wir fragen... Das Älterwerden ist schön, weil... ich gelassener und routinierter werde und auch Kleinigkeiten viel besser genießen kann. Am Älterwerden stört mich, dass... Ich habe lange darüber nachgedacht: Bislang stört mich daran nichts wirklich. Ihr Lieblingsspruch? Planung ist der Versuch, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. Ich beschäftige mich am liebsten... mit meiner Familie und auch mit meinen Rennrädern (fahren und basteln). Wie und wo möchten Sie leben, wenn Sie in die Jahre kommen? Dort, wo ich jetzt schon lebe: hier am Bodensee. Haben Sie ein Lebensmotto? Unverhofft kommt oft! Ehrenamtliche Helfer sind gut, weil... die Zivilgesellschaft eine tragende Säule unseres Gemeinwesens ist. Ohne das Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft in Teilen entkernt. Ihr Eindruck von der Zeitschrift anna live? Informativ, professionell gemacht, lädt zum Durchblättern und Lesen ein. Was halten Sie vom Konzept Lebensräume für Jung und Alt? Ein mustergültiges Konzept, das den gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung trägt. Das Ergebnis ist eine klassische Win-win-Situation für alle Beteiligten.

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