Qualitätssicherung im Kontext gute gesunde Schule Konzepte, Umsetzung an Schulen und Herausforderungen für die Forschung und Beratung
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- Johannes Hausler
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1 Qualitätssicherung im Kontext gute gesunde Schule Konzepte, Umsetzung an Schulen und Herausforderungen für die Forschung und Beratung Dr. in Birgit Nieskens, Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum für Angewandte Gesundheitswissenschaften Dialog Gesunde Schule, Klagenfurt,
2 KMK Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule ( ) Gesundheitsförderung wird auch in dieser Empfehlung [ ] als lebenslanger Prozess und unverzichtbares Element einer nachhaltigen Schulentwicklung verstanden. 2. Maßnahmen der Bildungsverwaltung/ politik eröffnet Schulen Gestaltungsspielräume, um eigenverantwortliches Handeln mit dem Ziel der Steigerung der Gesundheitsqualität an Schulen zu unterstützen. bezieht Ergebnisse aus aktuellen Studien zur Kinder und Jugendgesundheit, zur Lehrergesundheit sowie zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz Schule bei der schulischen Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung mit ein. Wichtig für die Nutzung außerschulischer Angebote durch die Schulen ist, dass sich diese inhaltlich am schulischen Bildungs und Erziehungsauftrag orientieren, den Bedürfnissen der einzelnen Schule gerecht werden und damit die Schulqualität fördern. Qualitätsphilosophie Optimierungsparadigma : Maßnahmen zielen auf die kontinuierliche Verbesserung von Strukturen und Prozessen
3 (2014) Wirkungsziel 3: Lebenskompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken und dabei Bildung als zentralen Einflussfaktor für Gesundheit nutzen Maßnahmen Schulentwicklung im Sinne einer gesundheitsfördernden Organisationsentwicklung Die Schule ist ein zentrales Interventionsfeld der Gesundheitsförderung. Gesundheitsförderungsprojekte in Schulen sollen im Einklang mit der verfügbaren Evidenz mit multifaktoriellen Ansätzen arbeiten und die gesamte Schule einbeziehen, d. h. die Kernprozesse gesundheitsförderlicher gestalten. Gesundheitsförderung bedeutet in diesem Sinne immer auch Schulentwicklung und erfordert die Zusammenarbeit von Lehrern/Lehrerinnen, Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie schulexternen Einrichtungen. Aufnahme der Aufgabe Gesundheitsförderung in den Kompetenzkatalog LehrerInnenbildung an Pädagogischen Hochschulen (PH) Aufnahme der Gesundheitsförderung in die Ziele von Schulqualität Allgemeinbildung (SQA) und Qualitätsinitiative Berufsbildung (QIBB) oesterreich.at
4 Beispiele für Konzepte zur Qualitätssicherung in Schulen GIVE Servicestelle für Gesundheitsbildung Rahmenmodell Gute gesunde Schule, Qualitätsrahmen, Instrumente»die initiative«niedersachsen Grüne Liste Prävention CTC Datenbank empfohlener Präventionsprogramme
5 Transfer/ Stabilisierung Minimalkriterium und Grundlage jeglicher Qualitätssicherung: Systematisches Vorgehen? Bewertung/ Evaluation Umsetzung/ Implementation Problemdefinition Strategieformulierung auf Basis wissenschaftlicher Evidenz Qualitätsmanagement plan do check act Public Health Action Circle (PHAC), Kolip 2006
6 Perspektiven und Qualitätsverständnis der Akteure Schule Akutes Problem auf der Schulebene, z. B. Lehrkräfte haben immer mehr Schwierigkeiten zu unterrichten, weil es so viele Konflikte in den Klassen zu lösen gibt, Zunahme suizidaler Krisen. Behörde/Schulpolitik Gesetzliche Vorgaben; vertritt gesellschaftliche Interessen; ökonomische Interessen, z. B. Schulabbrecherquote senken; leistungsbezogene Interessen, z. B. mehr gute Abschlüsse für den Ausbildungsmarkt Wissenschaft Evidenzbasierte Studien durchführen, publizieren und Wirksamkeit von Maßnahmen prüfen, z. B. Adipositas senken, Selbstwirksamkeit stärken. Drittmittel einwerben Mittelgeber/Träger Erfüllung von gesetzlichen Aufträgen, Attraktivität des Angebotes für die Zielgruppe, Marketing/Alleinstellungsmerkmal (Thema besetzen)
7 Perspektiven und Qualitätsverständnis der Akteure Schule Praxisbasierte Evidenz (Effektivität); Menschen beteiligen, Engagierte gewinnen; Ressourcen prüfen, auf Erfahrungen aufbauen, Arbeitsgruppen bilden; externe Beratung suchen Behörde/Schulpolitik Was hat schon gut funktioniert? Welche Strukturen müssen entwickelt werden? Wer ist zuständig? Werden die internen Beratungssysteme genutzt? Zusammenarbeit mit Externen Wissenschaft Datengewinnung für die Evaluation bzw. Forschung; Planung und Entwicklung einer Maßnahme auf Basis eines fundierten und evidenzbasierten Erkenntnisstandes; Forschung zu Gelingensbedingungen für den Prozess Mittelgeber/Träger Vorgaben des gesetzlichen Auftrags, z. B. Settingansatz, Finanzierbarkeit, Kosten Nutzen Relation
8 Perspektiven und Qualitätsverständnis der Akteure Schule Beteiligten soll es gut gehen (Zufriedenheit mit dem Prozess); Ergebnisse sollen positiv ausfallen und die Verstetigung der Maßnahmen eine Verbesserung der Ausgangssituation bewirken; Qualitätsentwicklung, aus den Erfahrungen lernen; Schulmarketing/Profilsetzung Behörde/Schulpolitik Schulqualität verbessert sich, messbar durch schulinterne Evaluation; Bildungsergebnisse verbessern sich, weniger Beschwerden der Eltern Wissenschaft Verwertbare Ergebnisse für Wissenschaft; bei Drittmittelauftrag Erfüllung des Trägerauftrags Mittelgeber/Träger Kann der Ansatz bei erfolgreichem Abschluss in die Breite gehen? Imagegewinn und Zufriedenheit der Zielgruppe
9 Qualitätsentwicklung gesundheitsbezogener Programme in Schulen Dadaczynski & Witteriede,
10 Qualitätskriterium: Stärkere Berücksichtigung der schulischen Ausgangslagen? Nieskens, B., Schumacher, L. & Sieland, B. (2014). Gelingensbedingungen für die Entwicklung guter gesunder Schulen. Hamburg & Düsseldorf: DAK Gesundheit & Unfallkasse NRW. Verfügbar unter: lehrergesundheit.de
11 Qualitätskriterium: Stärkere Berücksichtigung der schulischen Ausgangslagen? Wie bereiten wir uns vor? 7. Bereitschaft zum Engagement prüfen und fördern 8. Vorherige Prozesse auswerten 9. Startbedingungen der Schule prüfen 10. Widerständen positiv begegnen 11. Kollektive Selbstwirksamkeit fördern 12. Ressourcen klären 13. Partizipation sicherstellen 14. Funktionierende Koordination gewährleisten
12 Wovon wird die Bereitschaft zum Engagement beeinflusst? Und was folgt daraus für die schulische Gesundheitsförderung und Qualitätssicherung? Schumacher, Nieskens & Sieland, Handbuch Lehrergesundheit, lehrergesundheit.de
13 Qualitätskriterium: Stärkere Berücksichtigung der schulischen Ausgangslagen? Beispielprojekt: 29 Schulen wurden anhand der Lehrereinschätzungen in drei Erfolgsgruppen eingeteilt: DAK Initiative Gemeinsam gesunde Schule entwickeln, gesunde schule entwickeln.de
14 Unterschiedliche Typen von Schulen Lernende Schule: hohe Veränderungsbereitschaft bei gleichzeitig hoher Zufriedenheit mit der Schulqualität; will sich weiterentwickeln und glaubt auch daran, dass ihr das gelingen wird. Resignierte Problemschule schlechteste Schulqualität, höchste Werte für die kognitive Beanspruchung der Lehrkräfte. Kollegium ist skeptisch in Bezug auf Projekterfolg, weist aber noch eine moderate Mitwirkungsbereitschaft auf. Zeichen von Resignation, hoher Leidensdruck, der offenbar trotz aller Skepsis dazu führt, dass das Kollegium zumindest eine moderate Bereitschaft zeigt, sich im Projekt zu engagieren.
15 Schultyp und Projekterfolg Träge zufriedene Schule weist eine hohe Schulqualität und eine vergleichsweise geringe Beanspruchung der Lehrkräfte auf. Lehrkräfte dieser Schule sind mit ihrer Situation zufrieden und sehen keine Notwendigkeit für Veränderungen. Ein Projekt zur Förderung der Gesundheit und Schulqualität erscheint aus ihrer Sicht wenig erfolgversprechend, entsprechend gering fällt auch die Bereitschaft zum Engagement der Lehrkräfte aus.
16 Schulspezifische Gestaltung des Entwicklungsprozesses Nieskens, Schumacher & Sieland, Gelingensbedingungen für die Entwicklung guter gesunder Schulen, lehrergesundheit.de
17 Schulspezifische Gestaltung des Entwicklungsprozesses
18 Lessons learned: Startbedingungen prüfen Prozess gestalten Erfolge stabilisieren
19 Fragen für Forschung und Beratung Wie können die Perspektiven der unterschiedlichen Akteure im Themenfeld der schulischen Gesundheitsförderung besser aufeinander abgestimmt werden? Wie müssen Angebote der schulischen Gesundheitsförderung gestaltet sein, damit sie die Schule in ihrem Kernauftrag, der Bildung und Erziehung, nachhaltig unterstützen? Wie verhalten sich Anforderungen an Programmtreue und Anpassung der Maßnahmen an die schulischen Gegebenheiten zueinander? Welche Informationen und Unterstützungsangebote benötigen Schulen, um für ihre Bedürfnisse und Voraussetzungen passende Maßnahmen zu finden? Welche Ressourcen und Projektlaufzeiten benötigen Schulen zur Umsetzung? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Lehreraus und weiterbildung? Welche Qualitätskriterien für die Lehrerbildung brauchen wir, damit die Schulentwicklung im Sinne einer gesundheitsfördernden Organisationsentwicklung begonnen wird?
20 Zum Abschluss Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kostenfrei online unter: lehrergesundheit.de
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