Grundzüge einer effizienten Klimapolitik
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- Sofie Beckenbauer
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1 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt 1 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik Dr. Hubertus Bardt Stellv. Leiter Wissenschaftsbereich Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik Leiter Forschungsstelle Umwelt- und Energieökonomik Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Deutschland
2 2 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Forum Holz Bau Energie Köln 10
3 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt 3 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik Agenda Das klimapolitische Umfeld Effizienter Klimaschutz: Verschenkte Potenziale Kernbotschaften für eine zukünftige Klimapolitik Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Die wichtigsten politischen Themen der Deutschen jeweils zwei Antworten möglich Arbeitslosigkeit 58 % Wirtschaftliche Lage 46 % Gesundheitssystem 21 % Inflation 16 % Bildungssystem 14 % Kriminalität 13 % Renten 7 % Steuern 7 % Umwelt 4 % Energie 2 % Befragung im Oktober/November 2009 Quelle: Eurobarometer 72 Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
4 4 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Forum Holz Bau Energie Köln 10 Die wichtigsten Umweltthemen der Wirtschaft 2010 Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich Befragung von 192 Umweltexperten der Wirtschaft Quellen: IW-Umweltexpertenpanel, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Klimawandel und Klimaschutz Angaben in Prozent 1,6 Quellen: IW-Umweltexpertenpanel 1/2010 (Befragung von 192 Umweltexperten der Wirtschaft im Januar 2010), Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
5 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt 5 Wirtschaftskrise und Klimaschutz: Einschätzung von Umweltexperten der Wirtschaft Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich Befragung von 149 Umweltexperten der Wirtschaft Quelle: IW-Umweltexpertenpanel, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Motive der Unternehmen für freiwilligen Klimaschutz Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich Befragung von 148 Umweltexperten der Wirtschaft Quelle: IW-Umweltexpertenpanel, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
6 6 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Forum Holz Bau Energie Köln 10 Klimaschutz als ein globales Problem Anteil am weltweiten CO 2 -Ausstoß aus Verbrennungsprozessen (2007) in Prozent Quelle: IEA Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni mit europäischen Akteuren Anteil am weltweiten CO 2 -Ausstoß aus Verbrennungsprozessen (2007) in Prozent Quelle: IEA Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
7 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt 7 bisher ohne globale Lösung Veränderungen der CO 2 -Emissionen aus Verbrennungsprozessen in Prozent 19,9 EU-27 davon: Deutschland Polen UK Frankreich Indonesien Russland Saudi-Arabien Australien 68,8 Quelle: IEA Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Erwartungen zur Klimakonferenz in Kopenhagen Angaben in Prozent Quelle: IW-Umweltexpertenpanel 4/2009 (Befragung von 174 Umweltexperten der Wirtschaft im Sep./Okt. 2009), Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
8 8 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Forum Holz Bau Energie Köln 10 Gleichwertige Klimaschutzziele der Industrieländer und tatsächliche Ziele 2020 gegenüber 1990 einheitliches Ziel Verteilung nach BIP Zusage Australien - 20,0 % - 15,7 % + 10,8 % bis - 13,0 % Kanada - 20,0 % - 15,2 % - 2,7 % EU - 20,0 % - 20,0 % - 20,0 % bis - 30,0 % Japan - 20,0 % - 24,8 % - 25,0 % Neuseeland - 20,0 % - 13,6 % - 10,0 % bis - 20,0 % Norwegen - 20,0 % - 58,2 % - 30,0 % Schweiz - 20,0 % - 59,5 % - 20,0 % bis - 30,0 % USA - 20,0 % - 15,0 % - 0,4 % bis - 3,9 % Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Zufriedenheit mit Kopenhagener Weltklimakonferenz Angaben in Prozent 8,4 Quelle: IW-Umweltexpertenpanel 1/2010 (Befragung von 192 Umweltexperten der Wirtschaft im Januar 2010), Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
9 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt 9 Instrumentenvielfalt für den Klimaschutz Betroffene und Wirkungen von Klimaschutzinstrumenten (Auswahl, schematische Darstellung) Klimaschutz Energieeinsparung Technologie Technologie Emissionshandel KWK EEG Ökosteuer Industrie Haushalte Verkehr Quelle: eigene Darstellung Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Entwicklung der CO 2 -Preise EU-Allowances an der EEX Quelle: Bloomberg Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
10 10 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Forum Holz Bau Energie Köln 10 Kosten für die Industrie Direkte und indirekte Kosten des Emissionshandels bei steigendem Anteil der Auktionierung und einem Zertifikatepreis von 40 Euro je Tonne; in Millionen Euro Gesamtkosten 2013 (20 %) 2020 (70 %) 2027 (100 %) Metall 1.499, , ,0 Chemie 1.308, , ,6 Raffinerien 230,3 715, ,6 Zement 247,2 658,8 905,7 Papier/Zellstoff 443,0 605,6 703,2 Kalk 86,1 271,9 383,4 Glas 138,4 219,0 267,3 Keramik 56,9 96,5 120,3 Gesamt 4.010, , ,2 Quellen: Statistisches Bundesamt, Umweltbundesamt, Sektorangaben, eigene Berechnungen Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Einspeisung von Strom nach dem EEG und daraus resultierende Vergütung 2000 bis 2015 Quelle: Netzbetreiber; ab 2009: Schätzung/Prognose Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
11 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt 11 Einspeisevergütungen für Windenergie (onshore) nach Stromeinspeisegesetz und EEG, in Eurocent Quelle: Gesetzestexte, eigene Berechnungen Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Einspeisevergütungen für Sonnenenergie nach Stromeinspeisegesetz und EEG, in Eurocent Quellen: Gesetzestexte, eigene Berechnungen Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
12 12 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Forum Holz Bau Energie Köln 10 Stromkosten durch Klimaschutz für die Industrie in Cent je kwh Strom für drei mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Papier, Textil, Ziegel Unternehmen 1 Unternehmen 2 Unternehmen 3 Klimaschutz: EEG, Stromsteuer, Emissionshandel Quellen: Unternehmensangaben, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Kosten Emission 1 t Kohlendioxid: Börsenpreis/Kosten im Strompreis in je t Kohlendioxidemissionen durch den Stromverbrauch; für drei mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Papier, Textil und Ziegel Quellen: Bloomberg, Unternehmensangaben, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
13 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt 13 Zusatzkosten der teuren Meseberg-Maßnahmen Kosten der Maßnahmen des Meseberg-Programms mit maximalen Vermeidungskosten von über 40 Euro je Tonne, in Millionen Euro, 2020 Kosten der Maßnahmen Mehrkosten gegenüber 20-Euro-Maßnahmen Ausbau der Erneuerbaren Energien im Strombereich Einspeiseregelung für Biogas in Erdgasnetze Energetische Modernisierung der sozialen Infrastruktur Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Ausbau von Biokraftstoffen Verbesserte Lenkungswirkung der Lkw-Maut Reduktion der Emissionen fluorierter Treibhausgase Elektromobilität Gesamt Quellen: Bundesregierung, 2007; Doll u.a., 2008; Jochem u.a., 2008; eigene Berechnungen Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Jährlich 330 Mio. Tonnen Emissionsvermeidung durch CDM-Projekte Quelle: UNFCCC Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
14 14 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Forum Holz Bau Energie Köln Die Globalität des Problems ernst nehmen Europa braucht einen globalen Klimaschutz, wenn es seine Ziele verfolgen möchte. Europa muss aber auch seine Instrumente verbessern und unnötige Kosten vermeiden, wenn es im Wettbewerb um den effizientesten Klimaschutz bestehen will. Andere Industrieländer und Schwellenländer müssen unbedingt in den internationalen Klimaschutz eingebunden werden. Internationale Klimaschutzprojekte bilden eine Option für effizienteren und damit kostengünstigeren Klimaschutz. Diese müssen besser als bisher genutzt werden. Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni Die Wettbewerbsprobleme ernst nehmen Unternehmen müssen trotz einseitiger klimapolitischer Anstrengungen im internationalen Wettbewerb bestehen können. Der richtige Ansatz ist hier die Klimapolitik. Protektionismus gegenüber Drittländern ist keine Lösung. Mit der Auktionierung von Emissionsrechten kommen hohe Belastungen auf die deutsche Industrie zu, denen kein klimapolitischer Fortschritt gegenübersteht. Hier sind Ausnahmeregelungen notwendig. Ein Sicherheitsventil im Emissionshandel würde dazu führen, dass bestimmte Kostengrenzen für Unternehmen nicht überschritten werden. Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
15 Grundzüge einer effizienten Klimapolitik H. Bardt Den Instrumentenkasten aufräumen Der Emissionshandel ist ein allgemeines Instrument, mit dem die Klimakosten in den Strompreis einbezogen werden. Weitere Instrumente, beispielsweise Steuern und Vorgaben zum Stromverbrauch, müssen entsprechend abgeschafft werden. Statt viele Instrumente gleichzeitig einzuführen, muss sich die Politik auf die Maßnahmen beschränken, die mit den niedrigsten Vermeidungskosten verbunden sind. Verstärkte Forschung ist der Schlüssel, um preiswerte Klimaschutztechniken zu entwickeln, die auch gute Absatzchancen auf den Weltmärkten bieten und damit die deutsche Wirtschaft stärken können. Dr. Hubertus Bardt, Grundzüge einer effizienten Klimapolitik, 9. Juni
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