Europa, Deutschland und das falsche Gewicht
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- Frank Egger
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1 Kongress 2016
2 Wiesbaden, 22. Oktober 2016 Europa, Deutschland und das falsche Gewicht Prof. Dr. Heiner Flassbeck
3 Inflation und Löhne in verschiedenen Ländern Ø jährl. Veränder rung der Lohnstückkosten in % Japan Deutschland ( ) USA Frankreich Belgien ( ) Österreich ( ) Niederlande ( ) EWU (12 Länder) R² = 0,9955 UK Westdeutschland ( ) Italien Spanien Quellen: Ameco, OECD Ø jährl. Veränderung des BIP-Deflators in %
4 Deutschland in der EWU 150 Griechenland Italien 140 Index 1999 = Spanien Frankreich EZB Ziel: 1.9% 100 Deutschland ) Ratio of compensation per employee to real GDP per person employed; Index 1999 = 100 Quelle: AMECO. Geneva and Zurich, February 2015
5 Frankreich hat alles richtig gemacht Nominallohn und Produktivität, Frankreich (1999=100) Nominallohn pro Stunde 120 Produktivität Anmerkung: 2012er Werte für Arbeitsstunden der Beschäftigten geschätzt anhand von AMECO Daten. Quelle: AMECO Datenbank (Stand Nov-12); OECD Datenbank (Stand Apr-13); eigene Berechnungen
6 Deutschland betrieb Lohndumping Nominallohn und Produktivität, Deutschland (1999=100) Anmerkungen: 1) Definiert als nominale Einkommen der abhängig Beschäftigten geteilt durch die Arbeitsstunden der abhängig Beschäftigten mal Anzahl der abhängig Beschäftigten. 2) Definiert als reales BIP geteilt durch Arbeitsstunden aller Beschäftigten mal Anzahl aller Beschäftigten. 3) 2012er Werte für Arbeitsstunden der Beschäftigten geschätzt anhand von Destatis Daten. Quelle: AMECO Datenbank (Stand Nov-12); OECD Datenbank (Stand Apr-13); eigene Berechnungen
7 Deutschland ist einfach produktiver als Frankreich Produktivität pro Stunde Frankreich 2010er Euro/Stunde Deutschland Reales Bruttoinlandsprodukt je geleistete Arbeitsstunde der Erwerbstätigen; 2010er Euro pro Stunde Quelle: AMECO.
8 Deutschland verstößt gegen die Regeln 1) %-Limit des MIP der Überschussländer Bilanz in % des Nominal-B BIPs Jahresdurchschnitt 2) -6-4%-Limit des MIP für Defizitländer ) In vh des nominalen Bruttoinlandsprodukts; bis 1990 Westdeutschland; negative Werte Defizit, positive Werte Überschuss gegenüber dem Ausland. 2) Der Dreijahresdurchschnitt ist hier im jeweils letzten Jahr eingezeichnet, also etwa der Durchschnitt von 2012, 2013 und 2014 im Jahr Quellen: Deutsche Bundesbank, Statistisches Bundesamt, Ameco-Datenbank.
9 Wenn die Löhne sinken, sinkt auch die Arbeitslosigkeit Arbeitslosenrate in % Reallohn pro Stunde (Produzentenlohn) 2) Arbeitslosenrate 1) Reallohn pro Stunde (Konsumentenlohn) 3) Reallohn pro Stunde (in 2005er Preisen) 1) Arbeitslose in %, im Verhätlnis von beschäftigten zu unbeschäftigten Personen; Definitiert von Eurostat, linke Skala 2) Vergütung von Angestellten pro tatsächlich gearbeiteter Stunde; BIP-Deflator einbezogen, rechte Skala 3) Vergütung von Angestellten pro tatsächlich gearbeiteter Stunde; Deflator für privaten Verbrauch einbezogen, rechte Skala Quelle: Ameco (Mai 2013), Werte für 2013 sind Schätzungen der EU-Kommission.
10 Deutschland gewinnt schon wieder Deutscher Leistungsbilanzsaldo mit der EWU 1) In Milliarden EUR/DM I ) 1) EWU: 19 Länder; in Milliarden EUR/DM 2) Wert für 2016: Schätzung, Halbjahreswert x 2 Quelle: Deutsche Bundesbank
11 Schulden sind schlecht, Sparen ist gut Westdeutschland Private Haushalte 6 4 Saldo in % des BIP Ausland 2) Unternehmen Staat ) In Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts. 2) Negative Werte bedeuten Verschuldung des Auslands in Westdeutschland. Quellen: Deutsche Bundesbank, Ameco Datenbank. Geneva and Zurich, February 2015
12 Deutschland wächst ohne Schulden 8 Finanzierungssalden 1) der Wirtschaftssektoren in Deutschland in Prozent des BIP private Haushalte Unternehmen Staat Ausland 2) ) In % des nominalen BIP; 2) Negative Werte bedeuten eine Verschuldung des Auslands Quelle: AMECO
13 Frankreich soll sparen? 6 4 Finanzierungssalden 1) der Wirtschaftssektoren in Frankreich private Haushalte in Prozent des BIP Staat Unternehmen Ausland 2) ) In % des nominalen BIP; 2) Negative Werte bedeuten eine Verschuldung des Auslands Quelle: AMECO
14 Italien auch? Finanzierungssalden 1) der Wirtschaftssektoren in Italien private Haushalte in Prozent des BIP Ausland 2) Unternehmen Staat ) In % des nominalen BIP; 2) Negative Werte bedeuten eine Verschuldung des Auslands Quelle: AMECO
15 Europa insgesamt 6 Finanzierungssalden 1) der Wirtschaftssektoren im Euroraum 4 private Haushalte Unternehmen in Prozent des BIP Ausland 2) -4 Staat ) In % des nominalen BIP; 2) Negative Werte bedeuten eine Verschuldung des Auslands Quelle: AMECO
16 Europa ohne Deutschland kann nicht sparen 6 Finanzierungssalden 1) der Wirtschaftssektoren im Euroraum (ohne Deutschland) 4 private Haushalte Ausland 2) Unternehmen in Prozent des BIP Staat ) In % des nominalen BIP; 2) Negative Werte bedeuten eine Verschuldung des Auslands Quelle: AMECO
17 Genau wie die USA Finanzierungssalden 1) der Wirtschaftssektoren in den USA Ausland 2) Unternehmen private Haushalte in Prozent des BIP Staat ) In % des nominalen BIP; 2) Negative Werte bedeuten eine Verschuldung des Auslands Quelle: AMECO
18 Folgerungen Nur Deutschland kann den Euro retten Italien und Frankreich sind entscheidend Wir brauchen eine neue Wirtschaftspolitik und ein neues ökonomisches Denken Vorurteile und Ideologien müssen scheitern
19 Kongress 2016
20 Wiesbaden, 22. Oktober 2016 Zwischen Eurofetischismus & Nationalismus Ein Dritter Weg für die Zukunft der EU Peter Wahl von World Economy, Ecology & Development für
21 Finalitätsfrage Mehr Europa Politische Union USE Dritter Weg Flexible Integration Zurück zum Nationalstaat
22 Die drei Prinzipien flexibler Integration 1. Flexibilisierung nach innen 2. Öffnung nach außen 3. Variable Geometrie der Zusammenarbeit
23 Flexibilisierung nach Innen Zwei Komponenten Selektive Vertiefung der Integration Selektiver Rückbau
24 Öffnung nach außen Nordafrika Russland/ Eurasische Union Türkei Syrien, Libanon, Israel Osteuropa Balkan
25 Variable Geometrie Türkei Syrien, Libanon, Israel Balkan Osteuropa Koalitionen von Willigen Russland Eurasische Union
26 Konsequenzen Flexibles Netzwerk statt Einheitsstaat Regionalisierung statt Zentralismus Subsidiarität statt Souveränitätstransfer Intergouvernementale Zusammenarbeit statt Supranationalität Plurilaterale Kooperationen Pluralität von Wirtschafts- und Gesellschaftsmodellen statt neoliberaler Konstitutionalismus
27 Kongress 2016
28 Wiesbaden, 22. Oktober 2016 Eine Reformagenda für eine flexiblere Europäische Union apl. Prof. Dr. Martin Höpner vom für
29 Eine EU-Reformagenda in drei Punkten 1. Dem wirtschaftsliberalen Richterrecht Einhalt gebieten 2. Dem europäischen Gesetzgeber aus der Konsensfalle helfen 3. Den Euro schrittweise einem Währungsregime annähern, das auf den heterogenen Euroraum passt
30 Kongress 2016
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