Patienten mit Ulcus cruris zur Selbstpflege befähigen: Tandempraxen als Modell der interdisziplinären Begleitung

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Patienten mit Ulcus cruris zur Selbstpflege befähigen: Tandempraxen als Modell der interdisziplinären Begleitung"

Reiner Solberg
vor 6 Jahren
Abrufe

1 Patienten mit Ulcus cruris zur Selbstpflege befähigen: Tandempraxen als Modell der interdisziplinären Begleitung Herber, O.R., Mayer, H., Schnepp, W., mit freundlicher Unterstützung der Bauerfeind AG & B. Braun Stiftung gefördert durch: FKZ 01GL Akteure im Tandem Ärzte Pflegeexperten Patienten Köln,

2 Evaluation: Mixed-Method Design Quantitativer Studienteil (ISRCTN ) Kontrollpraxen: Behandlung durch Arzt Studienpraxen: zusätzlich Beratung durch Pflegeexperten Zielgrößen der Untersuchung Qualitativer Studienteil (Interviews) Zufriedenheit der beteiligten Akteure im Tandem Auswirkungen des Pflegeexperten Zielgrößen, Fallzahl Primäre Zielgrößen (t2) - Heilungsrate - Wundgröße (digitale Planimetrie, Visitrak ) - Lebensqualität (Skala 1, FLQA 1997) Sekundäre Zielgrößen Fallzahlberechnung n=139 x 2 n=145 x 2 n=96 x 2 - Parameter der Wundheilung (LUMT) - Lebensqualität (FLQA 1997) - Selbstpflegekompetenz (WAS-VOB) - Ressourcenverbräuche, EUROQOL, Time-Trade-Off - Zufriedenheit der beteiligten Akteure t0 t1 t2 t3 t4 6 (±1)W. 12 (±2) W. 24 (±4) W. 52 (±4) W Köln,

Patienteneinschluss: 18 Praxen (8 HA, 7 D, 3 P) - 45 Patienten 5 5 1 Wundgröße

3 Rekrutierungserfolg Ärzte - Phase 1: Hausärzte & Dermatologen 24/1549 Praxen - Phase 2: Hausärzte & Dermatologen & Phlebologen 14/273 Praxen Patienten - Patienteneinschluss: 18 Praxen (8 HA, 7 D, 3 P) - 45 Patienten Wundgröße im Verlauf t0 (cm 2 ) Wundgröße t0 (cm 2 ) Wundgröße t2 (cm 2 ) Köln,

4 Wundgröße (t0) - Wundänderung (relativ) (t2) relative Wundveränderung in % Studienarm (geplant) Kontrollgruppe Interventionsgruppe Ausgangswundgröße Studiendesign qualitativer Studienarm Methode: teilstrukturiertes Interview Interviewpartner (Intervention) Ärzte: n=5 (2 /3 ); Dauer: min. Pflegeexperten: n=5 (2 /3 ); 39-77min. Patienten: n=12 (6 /6 ); min. Analyse: offenes Codieren nach Strauss Inhaltsanalyse Durchführung: 4 Pflegewissenschaftler Köln,

5 Sicht der Patienten: Nutzen des Pflegeexperten Fachliches Wissen: Praktische Tipps zum Umgang mit Ulzera Psychosoziale Begleitung: Psychische Unterstützung Vertrauen / Sicherheit / Hoffnung Angst nehmen / Zeit nehmen Fragen stellen dürfen Einstellungsänderung zur Wunde Sicht der Patienten: Erlernen neuer Selbstpflegetätigkeiten Umgang mit Kompressionsmaterialien Ausübung von venengymnastischen Übungen Heilungsverlauf kennen und bewerten Wundreinigung / Umgang mit Wundauflagen Änderung von Lebensgewohnheiten Vermeidung neuer Ulzera, u.v.a.m. Beziehungsgrundlage: Vertrauen aufgrund von Expertise Köln,

6 Sicht der Patienten: Beurteilung der Wundheilung Beschleunigung der Wundheilung durch Pflegeexperten ( seitdem ist ein heilendes Moment drin) Interdisziplinärer Austausch von Arzt und Pflegeexperte führt zu Verwendung moderner Wundauflagen und Salben Wundheilung reduziert Angst Sicht der Ärzte: Nutzen/Wirkung durch den Pflegeexperten Patienten profitieren von fachlichem Diskurs Anerkennung pflegerischer Fachexpertise Tipps zur Wundversorgung teilweise bekannt Gemeinsame Einzelfallbesprechungen Bessere Absprache bei Beratung Geringe Zusammenarbeit mit Pflegeexperten Gefahr von Reibungsverlusten Köln,

7 Sicht der Pflegeexperten: Auswirkungen von Tandempraxen Einbeziehung in Behandlung/Therapie Austausch von Sichtweisen Längerfristige Zusammenarbeit aber überwiegend: Distanziertheit der Ärzte Bemühung um Zusammenarbeit mit Ärzten Strategisch sein ( was erzähl ich ihm und was nicht) Fazit: Was Tandem den Akteuren bringt - Ucv Patienten: Größter Nutzen von Tandem; sehen kaum Nachteile Ärzte: Vorteile für Patienten, aber erreicht falsche Zielgruppe Offene Wünsche bzgl. Pflegeexperte Pflegeexperten: Viele Vorteile für Patienten Unzufriedenheit mit ärztl. Zusammenarbeit Köln,

8 Tandem Zukunft im dt. Gesundheitswesen? Ziel: Erhöhung der Selbstpflegekompetenz Theorie der Selbstpflege (Orem) erforderliche Fähigkeiten des Patienten Einschätzen: was beeinflusst Funktion und Entwicklung? Entscheiden: welche Handlungen müssen durchgeführt werden? Durchführen: Maßnahmen durchführen und bewerten Intervention durch Pflegeexperten Köln,

Ähnliche Dokumente

Wundmanagement Pflaster drauf und fertig? Tina Väth Pflegetherapeut Wunde ICW

Wundmanagement Pflaster drauf und fertig? Tina Väth Pflegetherapeut Wunde ICW Was ist Wundmanagement? 28.04.2016 Wundmanagement - Tina Väth - Pflegetherapeut Wunde ICW 2 Wundmanagement Phasengerechte Wundversorgung