Warum wir ein exzellentes klinisches Risikomanagement brauchen

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1 Warum wir ein exzellentes klinisches Risikomanagement brauchen 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie Dr. Alexander Euteneier, MBA

2 Irren ist Menschlich 27. März 1977, um 17:06 Uhr Ortszeit: Kollision zweier Boing s 747 auf der Startbahn des Teneriffa Airport Los Rodeos mit 583 Tote und 61 Überlebenden Quelle Graphik: wikipedia Die größte zivile Flugzeugkatastrophe führte 1977 zu drastischen Änderungen in der Flugsicherung, u.a. weitestgehend standardisierte Funksprüche cleared for take off - Starterlaubnis versus ready for departure - abflugbereit.

3 Aus Fehlern lernen Die zivile Luftfahrt ist heute die sicherste Transportmethode unserer Zeit

4 Der stetige Wandel des Gesundheitswesen Fortschritt in der Medizin Die Komplexität in der Medizin wächst stetig, High-Tech-Medizin, multimorbide, chronisch kranke, ältere Patienten interdisziplinäre Behandlungskonzepte beschleunigte Informationsprozesse etc.. Ökonomisierung der Medizin Die Erwartungen an eine hochwertige Leistungserbringung werden konfrontiert mit einer zunehmenden Begrenzung finanzieller und personeller Ressourcen. Trend zur Organisationshaftung Urteil des Landgerichts (LG) Augsburg 2004: Organisationsfehler sind Verletzungen der haftungsrechtlichen Pflicht zur guten Organisation von medizinischen Behandlungsabläufen in Behandlungsinstitutionen durch die Institution selbst ( Unternehmenshaftung ) sowie durch Organisationsverantwortliche (z. B. Ärztliche Leitung, Pflegeleitung, Abteilungsleitung).

5 Beschluss des G-BA am 23. Januar 2014 zum klinischen RM Änderung der Vereinbarung des G-BA über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement für nach 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser 5 Verpflichtung zur Einführung eines klinischen Risikomanagements und Fehlermeldesysteme. unter Einbeziehung auch der Patientenperspektive werden Risiken identifiziert und analysiert. Führungsaufgabe ist, die entsprechende Risikostrategie festzulegen. Identifizierte Risiken werden bewertet und durch die Ableitung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen reduziert....voraussetzungen sind entsprechende aufbau- und ablauforganisatorische Rahmenbedingungen...Das Krankenhaus betreibt ein patientenorientiertes Beschwerdemanagement mit zügiger und transparenter Bearbeitung der Beschwerden

6 Aufbau von Risikomanagement-Strukturen Strukturen Stabstelle QM und RM als eine Stabstelle QRM, interdisziplinäre Lenkungsgruppe, RM- Manager, RM-Beauftragte, RM-Multiplikatoren Nutzen von Skalierungseffekten Anschluss an Netzwerke Austausch auf Kongressen und Expertenforen Prozesse Standardisierte Prozesse, Checklisten, Verfahrensanweisungen Analyse der Prozesse, kontinuierliche Re-Evaluation Kompetenz statt Eminenz Interdisziplinär und fachgruppenübergreifend Ergebnisse QM - Bericht und neu: RM-Bericht nosokomiale Infektionsstatistiken, Schadenstatistiken, Beschwerdestatistiken Ergebnisse aus Fehleranalysen (Root Cause Analysis, London Protokoll) Routine-Fallbesprechungen (free lessons, near misses) Dokumentation aller Ergebnisse, Beschlüsse, Maßnahmen

7 Erfassen und Managen von Risiken Erfassung Aufbau einer Reporting-Struktur KISS, MRA-Netzwerke, Benchmarking Audits (intern / extern) Umfragen (Mitarbeiter, Patienten, Zuweiser) Managen Das Unerwartete Managen PDCA - Zyklus zu Ende durchführen Kommunikation der Veränderungsprozesse (internes Marketing) Begleitende Schulungsmaßnahmen Weick / Sutcliffe 2001 Managing the Unexpected

8 Die Belegschaft mitnehmen Strategie Schrittweise Einführung eines Risikomanagement Nachhaltigkeit im Auge behalten Balance und Ausgleich vom Ziel aus den Anfang planen Vision Vision, Mission, Leitbild Kulturwandel als Ziel, hin zu einer fehlerresistenten Organisation Den Wandel organisieren Quick Win s schaffen z. B. durch Mini - Projekte Problembewußtsein und Betroffenheit erzeugen Achtsamkeit schärfen und Commitment fördern

9 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit und gutes Gelingen für ihre weitere Arbeit Kontakt: Dr. Alexander Euteneier, MBA Risikomanagementberatung Facharzt für Chirurgie