egov Day 30.01.2007 Koblenz



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Transkript:

egov Day 30.01.2007 Koblenz Das Neue Kosten- und Leistungsrechnungsmodell (NKF): Anfangspunkt einer umfassenden Verwaltungsmodernisierung? Ralph Brubach, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing mps public solutions GmbH 1

Ausgangssituation von Bund, Land, Kommunen Öffentliche Haushalte Ende 2005 in Rekordhöhe von 1,5 Bill. verschuldet, 75 Mrd. Zinsen p. A., 205 Mio. pro Tag Zinsen Staatsverschuldung in Deutschland pro Kopf: 17.500 Derzeit gibt es in Rheinland Pfalz über 1000 unausgeglichene und noch 1450 ausgeglichene Haushalte Ende 2004 kamen in Rheinland - Pfalz auf jeden der ca. 4 Millionen Einwohner 5.848 an Landesschulden In NRW haben 90 % der Kommunen keinen ausgeglichenen Haushalt mehr 198 Gemeinden Ende 2005 in NRW unter Haushaltssicherung. Nach Angaben des S tädte- und Gemeindebunds beträgt der kommunale Schuldenstand über 88 Mrd. Euro. Der Stand der Kassenkredite in Deutschland lag Ende letzten Jahres bei ca. 2,3 mrd. Euro Marode Turnhallen, Straßen und Schulen sind bereits unübersehbare Zeichen der kommunalen Unterfinanzierung Der Generationenvertrag ist brüchig: Die Entwicklung der Bevölkerung ist rückläufig. Zukünftige Generationen sind weniger belastbar. 2

Deshalb Entwicklung eines Neuen Steuerungsmodell durch KGST (Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung 04.11.1998 Präsidium des Deutschen Städtetages: der Rechnungsstil der doppelten Buchführung ist in hervorragender Weise geeignet, den Informationsanforderung der Entscheidungsverantwortlichen besser gerecht zu werden 1998 / 1999 Innenministerkonferenz billigt Reform des kommunalen Haushaltsrecht Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen müssen bis 2009 auf doppische Haushaltsführung umstellen. 3

Vergleich der Kameralen Haushaltführung Fokussiert auf Geldverbrauch (Einnahmen, Ausgaben) Keine Betrachtung von Vermögen und Schulden Keine realistische Kostenwirksamkeitsanalyse (Abschreibungen, Rückstellungen) fehlen Rein Inputbezogen Einnahmen und Ausgaben auf getrennten Konten, kein Zusammenhang zwischen Mittelherkunft und Mittelverwendung Kurzfristiger Vergleich Ist- / Plan nur begrenzt zur Steuerung geeignet Keine Abbildung der Ertragslage Problematische Abbildung ausgegliederter Organisationseinheiten Quelle: Rudolf Oster Ministerialdirigent a. D. 4

gegenüber der Doppischen Haushaltführung Ressourcenverbrauch statt Geldverbrauch in periodengenauer Darstellung Doppik bietet Gesamtdarstellung der Vermögensentwicklung Output (=Produkt-) Steuerung statt Inputsteuerung. Es wird die Liquiditätsentwicklung durch Erfassung aller Zahlungsvorgänge dargestellt Konsolidierte Bilanz des Konzerns Kommune möglich Dezentrale Zusammenführung von Fach- und Ressourcenverantwortung Umfangreiche wirtschaftliche Analyse- und Steuerungskennzahlen Ergebnisrechnung bildet Ertragslage ab Kundenorientierung und Mitarbeitermotivation gefördert Quelle: Rudolf Oster Ministerialdirigent a. D. 5

Beispiel eines doppischen Finanzverfahrens Work Flow/Data Warehouse/Archiv Schnittstellenverfahren ERP Enterprise Ressource Planning Digant Haushalts-/ Budget-/ Produktplanung Mittelbewirtschaftung Kasse Steuern Abgaben Gebühren Vermögensverwaltung Kosten-/ Leistungsrechnung Finanzbuchhaltung Einwohnermeldewesen Vollstreckung Dynamics SW-Entwicklungs-Tools Microsoft Dynamics-NAV 6

Beratungsgeleitzüge - Software allein reicht nicht! Geleitzug mps ICE : Verwaltungsgruppen Beratungsleistungen über 2-3 Jahre Nutzung interkommunaler Synergieeffekte Zielvorgaben für Konzern Kommune, Zielsystem Fibukontenplan mit Bilanzkonten, Ergebniskonten- und Finanzkonten Produktrahmenkatalog, Budgetrahmenkatalog Kostenstellenplan, Kostenträgerplan Umlagestrukturen und ILV Einrichtung der Anlagebuchhaltung und Inventarisierung Zentrale / Dezentrale Buchhaltungskonfiguration Forderungs- und Verbindlichkeitsmatrix Datenschutz- und Datensicherungskonzept Bilanz / Konzernbilanz Finanzstatistiken Migrationstabelle Controlling mit Berichtswesen, Management Cockpit Verwaltungsorganisation, Ablauforganisation Buchhaltungsorganisation Nebenbuchhaltung mit Anlagen / KLR 7

Den Abbau überflüssiger Bürokratie werden wir mit aller Kraft vorantreiben und Genehmigungsverfahren weiter beschleunigen. Zitat: Kurt Beck (Ministerpräsident RLP) Zielvereinbarungen zwischen Politik und Verwaltung E-Government Stärkung von Transparenz und öffentlicher Teilhabe Interkommunale Zusammenarbeit Shared Service Public Private Partnership Doppik Dezentrale Ressourcen- Verantwortung Verwaltungsmodernisierung Prozessoptimierung Schlankere Verwaltungsstrukturen Öffentliches Dienstrecht und Tarifrecht Aufgabenkritik Interkommunale Leistungsvergleiche Benchmarking 8

Stärkung der Transparenz Management Cockpit Lösung: die übersichtliche Steuerungszentrale Informationszentrum zur Optimierung der Entscheidungsfindung Visualisierung von entscheidungsrelevanten Daten 9

Fazit: Die Doppik schafft mehr Transparenz und Flexibilität Allein durch Einführung der Doppik werden keine Kosten gespart Umsetzung der Kostensenkung erst durch weitere Maßnahmen Prozessanalyse, IT Einsatz, Aufgabenkritik etc.) möglich Die Zeit drängt: Während dieses 20-minütigen Vortrags wurden 46.000 Zinsen für die Staatsschulden fällig. 10

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 11

Von der Kameralistik zur Doppik Kameralistik Controlling Doppik Produktplan Plan und IST nach Kontenrahmen Budgetierung IST nach Kto. Rahmen Controlling: Sicht auf Produkte (Kostenträger) Controlling Kosten- und Leistungsrechnung FIBU Sicht auf Finanzbuchung Kontenplan FIBU Haushaltsplanung Mittelbewirtschaftung Kasse Vollstreckung Steuern/Abgaben Interne Leistungsverrechnung/ Umlagen Abschreibungen und Anschaffungen auf KST/Kto. Ergebnisrechnung Finanzrechnung Bilanz, GuV Anlagenbuchhaltung Kamerale Sicht Einnahmen/Ausgaben Anschaffung, Verkauf,... Abschreibungen Vermögensverwaltung Sicht auf Anlagenwert und Bewertung 12