Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISEN KOMPAKT 9. August 2018 AUTOR Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 research@helaba.de REDAKTION Claudia Windt HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro auf. Hingegen gab das Britische Pfund merklich nach. Während die Schwellenländerwährungen überwiegend zulegten, geriet die Türkische Lira massiv unter Druck, Russischer Rubel und Chinesischer Yuan verloren ebenfalls. In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan. Helaba Währungsprognosen Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 10.07. bis zum 08.08.2018) US-Dollar Japanischer Yen -1,8 Britisches Pfund 1,0 Schweizer Franken 1,9 Kanadischer Dollar 0,8 Australischer Dollar -0,2 Neuseeland-Dollar - Schwedische Krone -1,3 Norwegische Krone 1,0 Tschechische Krone 1,3 Polnischer Zloty 1,4 Ungarischer Forint -4,7 Russischer Rubel Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. -9,8-1,9 Kernwährungen Restliche G10 Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 0,8 0,6 2,2 3,7 Türkische Lira Koreanischer Won Chinesischer Yuan Indische Rupie Südafrikanischer Rand Brasilianischer Real Mexikanischer Peso HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. AUGUST 20 18 HELABA 1
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund US-Renditevorteil nähert sich Zenit %-Punkte USD USD Der Euro-Dollar-Kurs sank leicht. Während der Euro unter wieder aufkommenden Sorgen über die italienische Regierung litt, belastete den US-Dollar zuvor Präsident Trumps Kritik an der starken US-Währung und der Fed-Politik. Die Notenbank wird aber dennoch ihren Leitzins weiter anheben. Da die EZB ihre Zinswende hinauszögert, stützt der hohe US-Renditevorteil den Greenback, auch wenn er kaum noch zunehmen wird. Da Trumps Politik aber letztlich das Aufwertungspotenzial begrenzt, dürfte der Euro-Dollar- Kurs im weiteren Jahresverlauf allenfalls leicht nachgeben. Schweizer Zinsnachteil gewachsen, aber noch niedrig %-Punkte CHF CHF Der Schweizer Franken wertete gegenüber dem Euro etwas auf. Der Euro-Franken-Kurs notiert unterhalb von 1,16. Sorgen um Italien stützten die Schweizer Währung. Die Schweizer Konjunktur zeigt sich recht robust, die Inflation stieg erneut. Eine Zinswende der SNB liegt wohl in noch weiterer Ferne als die der EZB. Der Schweizer Renditenachteil gegenüber dem Euro weitete sich zwar leicht aus. Politische Unsicherheiten in der EU könnten dagegen die Schweizer Währung stützen. Der Euro-Franken-Kurs dürfte im Bereich von 1,15 bis 1,17 schwanken. Brexit-Sorgen schlagen Renditevorteil noch %-Punkte GBP GBP Das Britische Pfund litt zunehmend unter der Furcht vor einem No Deal -Brexit. Zwar hat der Vorschlag von Premierministerin May einen möglichen Kompromiss vorgezeichnet. Die EU reagierte aber zögerlich. Die Verhandlungen über den Brexit werden schwierig bleiben. Die Zinserhöhung der Bank of England half dem Pfund nur begrenzt, da zusätzliche Schritte zunächst ausbleiben. Weitere kurzfristige Pfund-Verluste sind möglich. Dennoch dürfte sich noch 2018 ein Brexit-Deal abzeichnen. Dann wird der Euro- Pfund-Kurs wohl eher bei 0,85 als bei aktuell 0,90 notieren. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. AUGUST 20 18 HELABA 2
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone Euro-Yen-Kurs folgte doch den Renditedifferenzen %-Punkte JPY JPY Der Japanische Yen notierte wenig verändert gegenüber dem US-Dollar, wertete aber gegenüber dem Euro auf. Erwartungen auf einen Kurswechsel der Bank of Japan wurden enttäuscht, wenngleich sie sich etwas flexibler zeigt. Die Renditen in Japan stiegen leicht, die Differenz gegenüber Euro und US-Dollar änderten sich kaum. Angesichts einer recht niedrigen Inflation und einer insgesamt soliden Konjunktur wird die Bank of Japan ihren Kurs beibehalten. Bewertungsaspekte gegenüber dem Euro bzw. die Trump- Unsicherheiten beim US-Dollar dürften den Yen stützen. Norwegen-Renditevorteil wächst weiter %-Punkte NOK NOK Die Norwegen-Krone wertete gegenüber dem Euro ab, der Euro-Krone-Kurs notiert über 9,5. Der Rohölpreis sank, was die Krone belastete. Dagegen weitete sich der norwegische Renditevorteil erneut aus. Das Wachstum ist kräftig, die Inflation zieht an. Die Notenbank deutete recht klar eine Zinserhöhung im September an, während die EZB ihre Zinswende verschoben hatte. Vor diesem Hintergrund besitzt die Krone erhebliches Aufwertungspotenzial. Selbst wenn sich dieses noch nicht realisierte, dürfte letztlich der Euro-Krone-Kurs erheblich sinken. Schweden-Krone ignoriert vorerst Geldpolitik %-Punkte SEK SEK Die Schwedische Krone neigte schon wieder zur Schwäche. Der Euro-Krone-Kurs notiert nahe 10,4. Dabei wuchs die schwedische Wirtschaft im zweiten Quartal mit 1,0 % zur Vorperiode sehr kräftig, die Konjunkturstimmung hellte sich auf. Die Inflation tendiert nach oben. Schwedens Notenbank dürfte daher eine Zinswende zum Jahresende bzw. weitere Schritte 2019 vornehmen. Der schwedische Renditevorteil änderte sich zuletzt kaum, befindet sich aber auf hohem Niveau und wird wohl noch zunehmen. Der Euro-Krone- Kurs dürfte letztlich deutlich fallen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. AUGUST 20 18 HELABA 3
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan Rückgang der Metallpreise bereits vorweggenommen Index USD AUD Australiens Währung tendierte wenig verändert gegenüber Euro und US-Dollar. Die Sorgen um den Handelskonflikt und die Schwäche des Chinesischen Yuan belasteten den Aussie zuletzt nicht mehr. Die Rohstoffpreise entwickelten sich uneinheitlich. Konjunkturell gibt die australische Wirtschaft ein robustes Bild ab. Die Inflation zog leicht an. Die Notenbank bleibt dennoch ruhig. Gegenüber dem Euro stützen Zinsdifferenzen die australische Währung. Gegenüber dem US-Dollar dürfte der Aussie bei nachlassenden Handels- bzw. China-Sorgen aufwerten. Kanadas Renditenachteil zu den USA sinkt %-Punkte CAD Tendenz: leichte Aufwertung CAD Der Kanadische Dollar legte gegenüber dem Euro deutlich und dem US-Dollar leicht zu. Der Handelskonflikt mit den USA ist etwas in den Hintergrund gerückt. Kanadas Konjunktur gewann wieder an Schwung. Die Inflation kletterte auf ein neues Hoch. Folglich erhöhte die Bank of Canada ihren Leitzins auf 1,5 %, weitere Zinsschritte werden folgen. Kanadas Renditenachteil gegenüber den USA sank. Leicht belastend war zwar zuletzt der rückläufige Rohölpreis. Gegenüber Euro und US-Dollar dürfte der Loonie aber insgesamt etwas aufwerten. Yuan-Schwäche aber Devisenreserven stabil Bio. USD CNY CNY Die Schwäche des Chinesischen Yuan setzte sich fort. Der Dollar-Yuan stieg über 6,8. Der sich zuspitzende Handelskonflikt mit den USA belastete Chinas Währung. Gegen eine gezielte Abwertungsstrategie sprechen die nahezu unveränderten Devisenreserven Chinas. Trotz der robusten Wachstumszahlen bestehen aber wohl doch einige Sorgen um China. Die Yuan-Abwertung dürfte allmählich auslaufen, so dass sich Chinas Währung gegenüber US-Dollar und Euro nahe den aktuellen Niveaus stabilisiert wir passen unsere Prognosen an. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. AUGUST 20 18 HELABA 4
Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.17 1 Monat Stand* Q3/2018 Q4/2018 Q1/2019 Q2/2019 gg. Euro (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar 3,4 1,16 1,15 1,15 0 0 Japanischer Yen 5,0 129 125 123 125 125 Britisches Pfund -1,5-1,8 0,90 0,90 0,85 0,85 0,85 Schweizer Franken 1,5 1,0 1,15 1,17 1,15 1,15 1,15 Kanadischer Dollar -0,2 1,9 1,51 1,47 1,47 1,51 1,51 Australischer Dollar -1,6 0,8 1,56 1,47 1,47 1,50 1,50 Schwedische Krone -5,4-10,39 9,90 9,70 9,50 9,40 Norwegische Krone 3,2-1,3 9,54 8,90 8,80 8,80 8,80 Chinesischer Yuan -1,6-1,9 7,93 7,88 7,94 8,22 8,16 gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %) Japanischer Yen 1,5 0,0 111 109 107 104 104 Schweizer Franken -1,9-0,1 0,99 1,02 1,00 0,96 0,96 Kanadischer Dollar -3,5 0,7 1,30 8 8 6 6 Schwedische Krone -8,6-2,4 8,95 8,61 8,43 7,92 7,83 Norwegische Krone -0,2-2,4 8,22 7,74 7,65 7,33 7,33 Chinesischer Yuan -4,8-2,9 6,84 6,85 6,90 6,85 6,80 1,57 US-Dollar gg. (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund -4,7-3,0 9 8 1,35 1,41 1,41 Australischer Dollar -4,8-0,4 0,74 0,78 0,78 0,80 0,80 *08.08.2018 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 9. AUGUST 20 18 HELABA 5