Wird es einen Wertewandel geben? Gärtnern im 21. Jahrhundert Vortrag auf dem 2. Bundeskleingärtnerkongress Potsdam, am 04. und 5. Juni 2009.
Fakten Anteil der Arbeitszeit (inkl. Wege) Anteil der Freizeit (exkl. Essen, Einkaufen etc.) = 2.086 Stunden = 2.102 Stunden Frei verfügbares Einkommen = 53,4% (1962 = 45%) Durchschnittliches Bruttoeinkommen = 3.702 (Männer) 2.793 (Frauen) Urlaubstage = 30 Tage/Jahr (1962 = 17) Krankentage = 13,5 Tage/Jahr
Demografische Entwicklung
Durchschnittliche Lebenserwartung (in Jahren) 95 90 85 Frauen: 83 Jahre 80 75 Männer: 79 Jahre 70 65 60 1950 1970 1990 2000 2008 2020 2030 2040 2050
Durchschnittliche Kinderzahl (je Frau) 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1,36 Kinder je Frau 1945 1950 1970 1980 1990 2000 2008 1,36 Kinder je Frau
Die Alters-Schere Eine Folge der demographischen Entwicklung Wie sich die Altersstruktur verändert (Anteile in Prozent): 36 über 60-Jährige 30 22 22 19 26 15 16 unter 20-Jährige 1953 1999 2008 2028
Wir haben in Deutschland mehr Ehepaare ohne Kinder (DINK) als Ehepaare und Alleinerziehende mit Kindern Folge: Die Zielgruppe Familie verliert in Zukunft an Bedeutung
Folgen der demografischen Entwicklung weniger Familienangehörige! Wirtschaftswachstum? Weniger Konsumenten/Gäste! Fachkräftemangel? Weniger Lebensqualität? Weniger Wohlstand? Weniger Innovation? Renten-, Kranken-, Pflegeversicherung verlieren ihre Funktion! Polarisierung innerhalb der Gesellschaft! Neue Zielgruppen!
Freizeit- und Konsumverhalten im Zeitvergleich Ende 40er Jahre: 75% des Einkommens für Essen und Kleidung 50er Jahre: Fresswelle 60er Jahre: Erste Konsumwelle 70er Jahre: Goldenes Jahrzehnt steigende Bevölkerung+Kaufkraft+Freizeit 80er Jahre: Postmaterialismus vs. Konsumjahrzehnt 90er Jahre: zwischen Nachholen und neuen Zielgruppen
Unterteilung der Freizeitaktivitäten 1. Kategorie (zu Hause) sich mit der Familie beschäftigen ausschlafen, ausruhen, Nichtstun seinen Gedanken nachgehen 2. Kategorie (außer Haus) Shopping, Theater, Kino, Freizeitpark, Sport 3. Kategorie (Medien) PC, TV, DVD/Video, Zeitung, Telefon
Ausgewählte Außerhausaktivitäten wenigstens einmal pro Monat Eigene Gesundheit fördern Einladungen Freunde treffen Einkaufsbummel GÄRTNERN Sport treiben Essen gehen Kneipe Tagesausflug Kirche Disco Ehrenamt Kino Theater, Oper etc. Museum 6 7 13 17 17 21 26 29 68 58 57 54 50 46 39
Ausgewählte Außerhausaktivitäten wenigstens einmal pro Monat Eigene Gesundheit fördern GÄRTNERN Einladungen Einkaufsbummel Freunde treffen Essen gehen Sport treiben Tagesausflug Kneipe Kirche Ehrenamt Jogging Theater, Oper etc. Museum Fiitness Studio Kino 7 8 6 8 6 7 11 14 18 19 22 21 23 26 27 26 29 33 35 38 41 53 56 55 60 62 63 71 74 77 77 82 18-29 Jahre 50-64 Jahre
Nutzerhäufigkeit Gärtnern täglich 7 mehrmals in der Woche 19 etwa einmal pro Woche 11 mehrmals im Monat 37 etwa einmal pro Monat mehrmals im Jahr 4 4 vielleicht einmal jährlich 2 seltener 8 nie 35
Nutzerprofile Gärtnern wenigstens einmal pro Woche Gesamtbevölkerung 37 Jugendliche (14-17 J.) 8 Junge Erwachsene (18-24 J.) 6 Singles (25-49 J.) 14 Paare (25-49 J.) 18 Familien mit Kindern Familien mit Jugendlichen 41 42 Jungsenioren (50-64J) Ruheständler (65+) 48 49
Begrifflichkeiten, die die Zukunft prägen werden Kultur Kommunikation / Geselligkeit Qualität / Service Erlebnisorientierung Gesundheitsorientierung Klimawandel Strukturwandel Demografischer Wandel
1. Bleib nicht dauernd dran; schalt doch mal ab. 2. Jage nicht ständig schnelllebigen Trends hinterher. 3. Kaufe nur das, was du wirklich willst, und mache dein persönliches Wohlergehen zum wichtigsten Kaufkriterium. 4. Versuche nicht, permanent deinen Lebensstandard zu verbessern oder ihn gar mit Lebensqualität zu verwechseln. 5. Lerne zu lassen, also Überflüssiges wegzulassen: Lieber einmal etwas verpassen, als immer dabei sein. 6. Entdecke die Hängematte wieder. Lerne wieder, eine Sache zu einer Zeit zu tun. 7. Genieße nach Maß, damit du länger genießen kannst. 8. Mache nicht all deine Träume war; hebe dir noch unerfüllte Wünsche auf. 9. Tue nichts auf Kosten anderer oder zu lasten nachwachsender Generationen: Sorge nachhaltig dafür, dass das Leben auch in Zukunft lebenswert bleibt. 10. Verdiene Dir deine Lebensqualität - durch Arbeit oder gute Werke: Es gibt nichts Gutes; es sein denn, man tut es.
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