Ausgewählte Zoonoseerreger in Lebensmitteln 2017

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Transkript:

Ausgewählte Zoonoseerreger in Lebensmitteln 2017 Deutschland ist wie die anderen EU-Mitgliedsstaaten nach der Zoonosen-RL (Richtlinie 2003/99/EG) verpflichtet, jährlich einen Bericht über Trends und Quellen von Zoonoseerregern nach der Meldung der Bundesländer für das zurückliegende Jahr zu erstellen und an die Europäische Kommission und Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu übermitteln. Dieser wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf seiner Internetseite veröffentlicht (http://www.bfr.bund.de/cd/299). Basis dieser Berichterstattung ist die jährliche Erhebung zu den Ergebnissen der Untersuchungen auf Zoonoseerreger auch in Mecklenburg-Vorpommern. Die Lebensmitteluntersuchung auf Zoonoseerreger wird risikoorientiert nach Warengruppen bzw. Erregern durchgeführt. Lebensmittelgruppe Anzahl Proben Probenanzahl mit Salmonellennachweisen Typhimurium Enteritidis sonstige Serovare Rindfleisch 10 0 Schweinefleisch 32 0 Wildfleisch 21 0 Hackfleisch und erzeugnisse (nach Hackfleisch- Verordnung) 297 2 0,7 2 100,0 Rohfleisch, zerkleinert 3 0 Fleischteilstücke gewürzt, mariniert, paniert 23 0 Fleischerzeugnisse hitzebehandelt, einschl. Konserven 32 0 Fleischerzeugnisse, anders stabilisiert 107 0 Geflügelfleisch und erzeugnisse 118 3 2,5 2 66,7 1 33,3 Fisch, Krusten-, Schalen-, Weichtiere u. -Erzeugnisse 266 3 1,0 1 33,3 2 66,7 Vorzugsmilch 1 0 Milch ab Hof, Sammelmilch 28 0 Rohmilch anderer Tierarten 4 0 Erzeugnisse aus Rohmilch 25 0 Milch, erhitzt 59 0 Milcherzeugnisse inclusive Butter, Käse, Trockenmilch 285 0 Speiseeis 483 0 Eier (Gebinde) 121 Eiprodukte, Eiaufschlagmasse 27 0 Feine Backwaren, Teigwaren 137 0 Feinkostsalate 182 0 Frischgemüse 25 0

Lebensmittelgruppe Anzahl Proben Probenanzahl mit Salmonellennachweisen Typhimurium Enteritidis sonstige Serovare Obst 11 0 Pudding, Cremespeisen 43 0 Fertiggerichte 1 0 Gewürze 54 0 alkoholfreie Getränke 12 0 Sonstige Lebensmittel, pflanzlich 28 0 Gesamt 2367 8 0,3 5 62,5 0 0,0 3 37,5 Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2017 2367 Lebensmittelproben hinsichtlich ihrer Kontamination mit Salmonellen untersucht. Geflügelfleisch und Erzeugnisse daraus (drei Proben mit Nachweisen = 2,5%), roher Fisch (drei Proben mit Nachweisen = 1%) sowie Hackfleisch und Hackfleischerzeugnisse spielten mit zwei Nachweisen (0,7 %) dabei 2017 die Hauptrolle. Speiseeis erwies sich von 2008 bis 2017 bei 483 im Jahr 2017 untersuchten Proben als Salmonellen-negativ. Die Gesamtnachweisrate von Salmonellen in Lebensmitteln ist mit 0,3 % gegenüber dem Vorjahr (0,4 %) leicht gesunken. Salmonellenkontamination von Hackfleisch und -erzeugnissen Jahr Typhimurium % Nachweisrate bei Hackfleisch und -erzeugnissen Andere Serovare % Salmonellen gesamt % 2002 6,9 1,4 8,3 2003 2,6 2,7 5,3 2004 1,7 2,2 3,9 2005 1,9 0,6 2,5 2006 1 1,8 2,8 2007 0,8 3,3 4,1 2008 2,6 1,6 4,2 2009 0,5 1,6 2,1 2010 0,8 4,1 4,9 2011 1,6 1,6 3,2 2012 1,3 1,1 2,4 2013 1,6 0,5 2,1 2014 0,8 0,6 1,4 2015 2,2 0,4 2,6 2016 0,3 0,7 1,0 2017 0,7 0 0,7

Salmonellennachweise in Hühnereiern (Konsumeiern) Bei Hühnereiern häufig Kontaminationsursache bei lebensmittelbedingten Erkrankungen wurden im Jahr 2017 bei 121 Probeneingängen von Konsumeiern in 740 Untersuchungen (wie 2016) keine Salmonellen nachgewiesen. Die nahezu ausschließliche Verarbeitung von pasteurisierten Eiprodukten bzw. die prinzipielle Durcherhitzung bei Verarbeitung von Rohei ist die Grundlage für die Ausschaltung eines durch Salmonellen bedingten Gesundheitsrisikos. Salmonellennachweise in Hühnereiern (Konsumeiern) 2017 Tierart Proben Salmonellennachweise gesamt Typhimurium Enteritidis sonstige Serovare Konsumeier vom Huhn, gesamt 740 0 0,0 Schale 740 0 0,0 Dotter 740 0 0,0 Salmonellennachweise aus Geflügel und Geflügelfleischerzeugnissen 2017 2017 wurden bei Fleisch vom Huhn/Hähnchen 1 x Salmonellen nachgewiesen. Bei Enten- und Putenfleisch gab es 2017 keine Salmonellennachweise. Zwei Nachweise gab es bei Fleischerzeugnissen mit Geflügelfleisch. Salmonellennachweise aus Geflügel und Geflügelfleischerzeugnissen Tierart Proben Salmonellennachweise insgesamt Typhimurium Enteritidis sonstige Serovare Huhn/Hähnchen 43 1 5,7 1 100,0 Enten 6 Puten 22 Fleischerzeugnisse mit Geflügelfleisch 47 2 3,6 2 100,0 Gesamt 118 3 2,5 2 66,7 0 1 33,3 Es ist zu beobachten, dass die Zoonose-Bekämpfungsprogramme beim Geflügel (Hähnchen, Huhn, Pute) zu einer Abnahme der Salmonellen bei an den Endverbraucher abgegebenen Lebensmitteln geführt haben. Seit 2008 wurden die Bekämpfungsprogramme in Deutschland schrittweise umgesetzt, 2008 bei Legehennen, dann 2009 bei Masthähnchen und 2010 bei Puten. Insgesamt kann seit 2008 ein starker Rückgang der Salmonellosen beim Menschen festgestellt werden, was als Konsequenz aus den getroffenen Maßnahmen im Rahmen der nationalen Bekämpfungsprogramme gewertet wurde. Dies wird daraus abgeleitet, dass insbesondere der Anteil von S. Enteritidis-Erkrankungen zurückgegangen ist.

2. Verotoxinbildende E. coli (VTEC) Ausgewählte Lebensmittelgruppen werden risikoorientiert auf verotoxinbildende Escherichia coli (VTEC) untersucht. Infektionen mit VTEC kommen weltweit vor, als Reservoir für Infektionen des Menschen gelten Wiederkäuer, vor allem Rinder. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt fäkaloral, wobei die Erregeraufnahme über den Kontakt mit Tierkot, über kontaminierte Lebensmittel bzw. kontaminiertes Wasser erfolgt, aber auch durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch. Der Schwerpunkt liegt bei VTEC-Untersuchungen auf rohen Lebensmitteln (Fleisch und Erzeugnissen daraus, Rohmilch, Rohmilchkäse) in Erkrankungsfällen aber auch bei Umgebungsuntersuchungen. Aber auch pflanzliche Lebensmittel können mit VTEC kontaminiert sein. Bei Getreidemehlen wurde der Erreger zweimal nachgewiesen. Bei 12 (5,7 %) von 210 untersuchten Proben konnten VTEC als mit einem erhöhten Pathogenitäts- (Erkrankungs-)potential behaftete Zoonoseerreger nachgewiesen werden. Zunehmend tritt Wildfleisch als Infektionsquelle in den Vordergrund, was auch veränderten Verzehrsgewohnheiten geschuldet ist, wenn dieses Fleisch beim Ausweiden verunreinigt wird und nicht oder ungenügend durcherhitzt genossen wird (z. B. als Carpaccio). Alle VTEC-Isolat-Serovare wurden bereits bei erkrankten Menschen isoliert. Aufschlüsselung der 2017 untersuchten Proben nach Produktgruppen Produkt Untersuchungen Verotoxinbildende E. coli rohes Rindfleisch, Wiederkäuerfleisch Hackfleisch und - zubereitungen Rind, Schaf Mischhack, Hackfleischzubereitung aus Rind- und Schweinefleisch n positiv % Serotyp 18 1 5,6 O15:H27 51 3 5,9 O15:H27, O91:H49, O138/O148:H4, ONT:(H21) 32 1 3,1 O121:H10 Wildfleisch 14 4 28,6 O8:H8, O21:H21, O146:H28, O178:H7 Hitze- und anders stabilisierte Fleischerzeugnisse 16 0 Rohe Milch, Vorzugsmilch 31 1 3,2 ONT:H21 Rohmilchkäse 22 0 Käse aus pasteurisierter Milch, Milchprodukte Pflanzl. Lebensmittel, vorwiegend roh ** 12 0 14 2 14,3 O36:H14,O156:H25 Getreidemehle 9 2 22,2 O36:H14,O156:H25 Lebensmittelproben 210 12 5,7 **: einschl. Zoonose-Monitoring (ZM)

3. Campylobacter jejuni und coli Campylobacter wurde in den vergangenen Jahren bei den gemeldeten zoonotischen Infektionen des Menschen als häufigste Infektionsursache festgestellt und ist gegenüber den Vorjahren stetig angestiegen. Im Hauptaugenmerk stehen hier die thermophilen Campylobacter (C. jejuni und coli), die beim Menschen hauptsächlich die Campylobacteriosen hervorrufen. Im Jahre 2017 wurden 207 Lebensmittelproben auf Campylobacter-Arten (Camp. spp.) untersucht. Die Nachweisquote aller untersuchten Lebensmittel lag bei 23,7 % (49 Proben), die bei rohem Geflügelfleisch bei 44,3 %, Geflügelfleischerzeugnissen 5 % und bei Rohmilch ab Hof bei 2,6 % lag Aus dem Vorkommen von Campylobacter im Geflügelfleisch können im Vergleich zu den Campylobacter-Infektionen beim Menschen direkte Zusammenhänge abgeleitet werden. Campylobacter jejuni und C. coli Proben bei Nachweis: Erreger * Lebensmittelgruppen Nachweis/Probe C. jejuni C. coli C. lari Hühnereier 1 0 Fleisch u. Erzeugnisse außer Geflügel 13 0 Geflügelfleisch, roh ** 106 47 44,3 39 83,0 11 23,4 1 2,6 Geflügelfleischerzeugnisse 20 1 5,0 1 100,0 Vorzugsmilch, Rohmilch, Milch ab Hof Rohmilchkäse 24 0 Milchprodukte pasteurisiert 4 0 39 1 2,6 1 100,0 Lebensmittel gesamt 207 49 23,7 41 83,7 11 22,4 1 2,4 Hygienekontrollproben 23 1 4,3,0 1 100,0 *einschließlich Mehrfachnachweise aus einer Probe, ** einschl. ZM

4. Listeria monocytogenes Im Jahre 2017 wurden 2243 Lebensmittelproben auf Listeria monocytogenes (L. m.) untersucht (2016: 2464 Lebensmittelproben). Probenanzahl Positive Proben quantitativ * qualitativ gesamt Lebensmittelgruppen n n % n % n % Fleisch roh (außer Geflügel u. -Erzeugnisse) 2 1 50,0 1 50,0 Hackfleisch 191 2 1,0 7 3,7 9 4,7 Hackfleischerzeugnisse 48 1 2,1 1 2,1 Hitzebehandelte Fleischerzeugnisse 188 3 1,6 3 1,6 Anders stabilisierte Fleischerzeugnisse 161 3 1,9 33 20,5 36 22,4 Geflügel, roh u. Geflügelfleischerzeugnisse 49 3 6,1 3 6,1 Fisch, roh 134 11 8,2 11 8,2 Fischerzeugnisse 208 3 1,4 4 1,4 6 2,9 Krusten-, Schalen- und Weichtiere 36 3 8,3 3 8,3 Rohmilch, Milch ab Hof, Vorzugsmilch 32 1 3,1 1 3,1 Milch erhitzt 63 1 1,6 1 1,6 Käse, einschließlich rohmilchhaltiger Käse 190 3 1,6 3 1,6 Milcherzeugnisse, sonstige 114 Butter 32 Speiseeis 483 Feine Backwaren u. Teigwaren 137 3 2,2 3 2,2 Feinkostsalate 175 8 4,6 8 4,6 Frischgemüse auch vor- u. zubereitet 24 2 8,3 2 8,3 Obst 6 Fertiggerichte 36 Sonstige pflanzliche Lebensmittel 20 Lebensmittel 2329 8 0,3 81 3,5 89 3,8 Hygienekontrollproben 1588 34 2,1 34 2,1 * Keimzahl >= 100 Koloniebildende Einheiten (KbE)/g bzw. ml Die Nachweisquote von Listeria monocytogenes der untersuchten Lebensmittel lag bei 3,5% (89 Proben). Darunter befanden sich zwei Hackfleischproben, 3 Rohwürste, zwei Graved Lachs und ein Stremellachs (0,3 % der Proben), die im quantitativen Verfahren Werte über 100 KBE pro g aufwiesen. Problematisch sind Produkte zu bewerten, die bei der Lagerung eine Vermehrung von L. m. zulassen und vor dem Verzehr oft nicht ausreichend erhitzt werden bzw. verzehrsfertig sind. Die höchsten qualitativen Nachweisraten traten mit 20,5 % bei stabilisierten Fleischerzeugnissen und mit 50% bei rohem Fleisch und mit 8,2 % bei rohem Fisch sowie je 8,3 % Krusten-, Schalen- und Weichtiere und Frischgemüse auch vor- u. zubereitet. Bei Geflügel, roh und. Geflügelfleischerzeugnissen (6,2 %), Feinkostsalaten (4,6 % pos.) und Feinen Backwaren (2,2 %) aber auch bei 3,1 % in Milch ab Hof /Vorzugsmilch

sowie je 1,6 % in erhitzter Milch und verzehrsfertigem Käse beruht das Risiko häufig auf einer Verunreinigung der Rohware mit Listerien. 5. Yersinia enterocolitica 2017 wurden 34 Lebensmittelproben auf Yersinia enterocolitica untersucht (2016: 34 Lebensmittelproben). In 5 der 30 untersuchten Milchproben wurde Yersinia enterocolitica nachgewiesen (16,7 %). Besonders bei der Abklärung von lebensmittelbedingten Erkrankungen bzw. in rohen Lebensmitteln muss mit diesem Zoonoseerreger gerechnet werden. Aus diesem Grunde sollten rohmilchhaltige Lebensmittel vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden. Lebensmittelgruppen Fleisch Schwein Fleischerzeugnisse Schwein Vorzugsmilch Rohmilch, Milch ab Hof Sammelmilch (Rohmilch) Sammelmilch anderer Tierarten Rohmilchkäse andere Tierart Lebensmittel gesamt Untersuchte Proben Nachweise n n % 1 0 8 0 1 0 12 3 25,0 13 1 7,7 4 1 25,0 1 0 38 5 13,2

6. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) in Lebensmitteln Bisher werden nur wenige Erkrankungsfälle des Menschen mit Nutztier-assoziierten Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) für Deutschland beschrieben. Allerdings wurde bereits eine weite Verbreitung des Erregers in verschiedenen Nutztierpopulationen (Schwein, Kalb, Pute) sowie in frischem Fleisch in Deutschland beobachtet. Im Jahre 2016 wurden 26 Lebensmittelproben auf Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) untersucht. Es wurden in zwei Proben (11,8 %) MRSA nachgewiesen, die beide dem nutztierassoziierten- MRSA CC 398 zugeordnet werden konnten. MRSA- Nutztierassoziierte bei Nachweis: Untersuchungen Proben MRSA MRSA Erreger * Lebensmittelgruppen positive Proben CC398 Non-CC398 n n % n % n % Fleisch, roh 17 2 11,8 1 50,0 1 50,0 Rinderhackfleisch** 8 0 Vorzugsmilch 1 0 Lebensmittel gesamt 26 2 7,7 ** einschl. Zoonose-Monitoring (ZM) Neben den bei Nutztieren typischen Erregern des klonalen Komplexes CC398 werden auch spa-typen nachgewiesen, die anderen klonalen Komplexen (CC Non 398) zuzuordnen sind. Dies betont die Notwendigkeit, nach der Statuserhebung in regelmäßigen Abständen die Programme entlang der Lebensmittelkette zu wiederholen, um Veränderungen entlang der Kette sowie das Neuauftreten oder das Ausbreiten von Klonen mit neu erworbenen Virulenzfaktoren und/ oder Resistenzdeterminanten erkennen zu können.