Helaba Volkswirtschaft/Research DEVISEN KOMPAKT 10. Oktober 2018 AUTOR Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 research@helaba.de REDAKTION Claudia Windt HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/Leitung Research In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan. Der Euro stand zuletzt gegenüber dem US-Dollar unter Druck. Trotz einiger Unsicherheiten gaben Schweizer Franken und Japanischer Yen per saldo nach. Die Ölwährungen aus Kanada und Norwegen legten dagegen zu. Die Schwellenländerwährungen insbesondere aus Brasilien, der Türkei und Russland erholten sich mehrheitlich. Helaba Währungsprognosen Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 10.09. bis zum 09.10.2018) 0,9 US-Dollar -0,7 Japanischer Yen 1,8 Britisches Pfund -0,8 Schweizer Franken 2,6 Kanadischer Dollar 0,7 0,5 Australischer Dollar Neuseeland-Dollar Schwedische Krone 2,4 Norwegische Krone -0,6 Tschechische Krone 0,2 Polnischer Zloty Ungarischer Forint Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. -1,5 0,0 2,1 Kernwährungen Restliche G10 Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 5,3 6,9 7,5 Russischer Rubel Türkische Lira Koreanischer Won Chinesischer Yuan Indische Rupie Südafrikanischer Rand 11,0 Brasilianischer Real Mexikanischer Peso HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 10. O KTO BER 2 01 8 HELABA 1
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund Südeuropäische Probleme helfen US-Dollar nur kurz %-Punkte, invertiert USD Tendenz: Abwertung USD Der US-Dollar konnte aufwerten. Der Euro-Dollar-Kurs sank unter 1,15. Die italienische Regierung sucht in Form ihres neuen Haushalts den Konflikt mit Brüssel, was den Euro belastet. Der US-Renditevorteil gegenüber dem Euro stieg zwar, dürfte jedoch nahe dem Zenit sein. Die derzeit kräftige US-Konjunktur wird 2019 an Fahrt verlieren. Die Fed wird dann zögerlicher agieren. Kurzfristig wird der Euro-Dollar-Kurs wohl richtungslos tendieren. Im kommenden Jahr dürfte der Euro aber die Oberhand gewinnen, zumal die EZB 2019 den Kurswechsel einlegen wird. Franken kaum als sicherer Hafen gefragt %-Punkte, invertiert CHF CHF Der Schweizer Franken konnte kaum von den neuerlichen Sorgen um Italien profitieren. Der Euro-Franken-Kurs fiel nur zeitweise unter 1,14. Die Schweizer Notenbank warnte vor einem zu hoch bewerteten Franken. Sie reduzierte ihre Inflationsprojektionen für 2019/20. Eine Zinswende der SNB liegt in weiterer Ferne als die der EZB. Dabei fällt das Schweizer Wachstum mit rund 3 % kräftig aus. Auch liegt die Inflation auf etwas erhöhtem Niveau. Falls sich die Probleme um Italien nicht dramatisch zuspitzen, dürfte der Euro- Franken-Kurs bis auf weiteres um 1,15 pendeln. Brexit-Furcht über dem Zenit? %-Punkte GBP GBP Das Britische Pfund stabilisierte sich, der Euro-Pfund-Kurs sank unter 0,88. Dabei sind die Brexit-Verhandlungen scheinbar ins Stocken geraten. Premierministerin May kämpft sowohl gegen ihre eigene Partei als auch die EU. Gleichwohl erweist sich die britische Konjunktur als solide. Ihr Renditevorteil stützt das Pfund, auch wenn die Bank of England zunächst abwartet. Im Schlussquartal werden die Brexit-Verhandlungen vermutlich deutliche Fortschritte machen. Davon dürfte die britische Währung profitieren, und der Euro-Pfund-Kurs in Richtung 0,85 fallen. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 10. O KTO BER 2 01 8 HELABA 2
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone Profitiert der Yen doch als Fluchtwährung? Index, invertiert JPY JPY Der Japanische Yen gab gegenüber dem Euro und vor allem dem US-Dollar nach, da ihn steigende Renditen in den USA und Europa belasteten. Japans Geldpolitik behält ihren expansiven Kurs bei. Allerdings dürfte Japans Renditenachteil gegenüber den USA kaum noch zunehmen. Bewertungsaspekte stützen den Yen gegenüber dem Euro und US-Dollar. Die derzeit hohen Wetten gegen den Yen gelten als Kontraindikator. Zudem könnte eine steigende Risikoaversion Japans Währung helfen. Der Yen wird gegenüber Euro und US-Dollar zulegen. * errechnet aus VIX, High-Yield Spreads, Gold-Kupfer-Verhältnis Hoher Renditevorteil der Norwegen-Krone %-Punkte NOK NOK Die Norwegen-Krone erholte sich, der Euro-Krone-Kurs fiel unter 9,5. Die norwegische Zentralbank erhöhte erstmals seit 2011 ihren Leitzins. Sie reduzierte marginal ihre Zinsprojektionen, der nächste Schritt steht dennoch Anfang 2019 an. Die Inflation zieht an, das Wachstum ist solide. Schon der bisherige Renditevorteil spricht klar für die Krone. Außerdem sollte der hohe Rohölpreis der Währung Rückenwind geben. Fundamental betrachtet ist die Krone zu niedrig bewertet. Der Euro-Krone-Kurs dürfte weiter fallen, wenngleich langsamer als bislang unterstellt. Schweden-Krone weiter mit Renditevorteil %-Punkte SEK SEK Trotz einer leichten Erholung erweist sich die Schwedische Krone insgesamt als schwach. Der Euro-Krone-Kurs notiert bei gut 10,4. Die Parlamentswahlen führten nicht zum Chaos, selbst wenn die Regierungsbildung schwierig wird. Schwedens Wirtschaft wächst weiter kräftig. Die Inflation tendiert nach oben. Die Riksbank deutete zum Jahreswechsel eine Zinswende an. Der schwedische Renditevorteil dürfte dann zunehmen, denn weitere Zinsschritte werden 2019 folgen. Der Euro-Krone-Kurs dürfte mittelfristig spürbar nachgeben, jedoch etwas später bislang erwartet. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 10. O KTO BER 2 01 8 HELABA 3
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan Spekulative Wetten gegen Aussie als Kontraindikator Kontrakte, % am open interest USD AUD Der Australische Dollar wertete gegenüber dem US-Dollar etwas ab. Die Sorgen um China und den Welthandel lasten auf dem Aussie. Die Rohstoffpreise hielten sich vergleichsweise stabil. Zwar wächst die australische Wirtschaft sehr solide. Dennoch zeigt die Notenbank keine Bereitschaft zu Zinserhöhungen. Wegen der China-Probleme wird sich der Aussie gegenüber dem US-Dollar nur verzögert erholen, selbst wenn die hohen Wetten gegen ihn ein Kontraindikator sind. Die australische Währung dürfte gegenüber dem Euro seitwärts tendieren. Kanadischer Dollar mit Unterstützung vom Ölpreis USD je Barrel, invertiert CAD CAD Der Kanadische Dollar legte gegenüber US-Dollar und Euro zu. Der Handelsstreit mit den USA endete nun doch mit einer Einigung. Zudem kam noch Rückenwind vom steigenden Rohölpreis. Kanadas Wirtschaft wächst kräftig. Die Inflation ist erhöht. Die Bank of Canada wird ihren Leitzins von 1,5 % weiter anheben. 2019 dürfte der Renditenachteil des Loonie gegenüber dem US-Dollar zurückgehen, so dass Kanadas Währung dann leicht aufwerten wird. Gegenüber dem Euro wird der Kanadische Dollar vermutlich um das aktuelle Niveau schwanken. Chinas Reserven schrumpften leicht Billionen USD CNY Tendenz: leichte Abwertung gegenüber Euro CNY Chinas Währung gab gegenüber dem US-Dollar nach. Der Dollar-Yuan-Kurs kletterte über 6,9. Der Handelskonflikt mit den USA eskaliert, die USA verhängten weitere Strafzölle. China lockerte ihre Geldpolitik. Sorgen vor einer gezielten Abwertungsstrategie Chinas wachsen. Jedoch deuten die leicht rückläufigen Devisenreserven nicht darauf hin. Die Konjunkturdaten sind recht stabil. Laut Zinsdifferenzen ist der Dollar-Yuan-Kurs fair. Chinas Währung dürfte sich gegenüber US-Dollar stabil halten und gegenüber dem Euro mittelfristig etwas verlieren. HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 10. O KTO BER 2 01 8 HELABA 4
Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.17 1 Monat Stand* Q4/2018 Q1/2019 Q2/2019 Q3/2019 gg. Euro (jew eils gg. Euro, %) US-Dollar 4,5 0,9 1,15 1,15 1,20 1,20 1,25 Japanischer Yen 4,2-0,7 130 123 125 125 125 Britisches Pfund 1,6 1,8 0,87 0,85 0,85 0,85 0,80 Schweizer Franken 2,7-0,8 1,14 1,15 1,15 1,15 1,20 Kanadischer Dollar 1,4 2,6 1,49 1,47 1,51 1,51 1,58 Australischer Dollar -5,0 0,7 1,62 1,60 1,62 1,60 1,60 Schwedische Krone -6,0 0,5 10,46 10,20 9,90 9,60 9,30 Norwegische Krone 3,6 2,4 9,50 9,30 9,10 8,90 8,80 Chinesischer Yuan -1,8 7,95 7,94 8,22 8,16 8,50 gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %) Japanischer Yen -0,2-1,6 113 107 104 104 100 Schweizer Franken -1,8-1,7 0,99 1,00 0,96 0,96 0,96 Kanadischer Dollar -2,9 1,7 1,29 1,28 1,26 1,26 1,26 Schwedische Krone -1-0,4 9,11 8,87 8,25 8,00 7,44 Norwegische Krone -0,8 1,5 8,27 8,09 7,58 7,42 7,04 Chinesischer Yuan -6,0-1,0 6,92 6,90 6,85 6,80 6,80 1,57 US-Dollar gg. (jew eils gg. USD, %) Britisches Pfund -2,7 0,9 1,31 1,35 1,41 1,41 1,56 Australischer Dollar -9,0-0,2 0,71 0,72 0,74 0,75 0,78 *09.10.2018 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research HELABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH 10. O KTO BER 2 01 8 HELABA 5