Infomaterial zur VIK-Jahrespressekonferenz 2015

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Transkript:

mit Dr. Roland Mohr Vorstandsvorsitzender des VIK Dr. Annette Loske VIK-Hauptgeschäftsführerin Barbara Minderjahn VIK-Geschäftsführerin

Die Themen Bedeutung der Industrie für die deutsche Wirtschaft Entwicklung des Standortfaktors Energiepolitik für energiesensitive Branchen in Deutschland Ausblick auf die Klimakonferenz COP 21 in Paris und Reform des EU-Emissionshandels ab 2021 Perspektiven der industriellen Eigenerzeugung in Deutschland

Die deutsche Industrie zeichnet für mehr als ein Fünftel der Bruttowertschöpfung (ca. 650 Mill. ) und für 7,3 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland verantwortlich 9,7 15,1 73,6 69,1 EU 8,4 Landwirtschaft 22% Deutschland Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungen und Handel Sonstige Anteil der Industrie an der Gesamtbeschäftigung Beschäftigte in der Industrie in Mio. Arbeitern EU Deutschland 2003 2013 2003 2013 16,9 % 14,3 % 19,0 % 17,5 % 36,55 31,94 7,41 7,30 Quelle: Weltbank, Eurostat, HRI, VIK

Die Industrie verbraucht etwa 28,5 % der Endenergie und fast die Hälfte des gesamtdeutschen Stroms Deutschland Endenergieverbrauch in PJ 2640,33 Stromverbrauch in TWh 227,88 Anteil am deutschen Stromverbrauch 43,5 % Anteil der Sektoren am deutschen Endenergieverbrauch 28,20% 15,20% 28,10% Gewerbe, Handel, Dienstleistungen Haushalte Industrie 28,50% Verkehr Quelle: Statistisches Bundesamt, VIK, AGEB

Die durchschnittlichen Industriegaspreise in Deutschland (2014) liegen 2,5-mal höher als in den Vereinigten Staaten 4,00 3,50 3,00 ct / kwh 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 Steuern & Abgaben Preis (ohne Steuern & Abgaben) 0,00 Germany USA Quelle: IEA, DECC, VIK

30,00 Infomaterial zur Die durchschnittlichen Industriestrompreise in Deutschland (2014) liegen weltweit in der Spitzenregion 25,00 Steuern & Abgaben Preis (ohne Steuern & Abgaben) IEA Median ct / kwh 20,00 15,00 10,00 5,00 0,00 Quelle: IEA, DECC, VIK

Großteil der Industrieunternehmen bewertet die Umsetzung der Energiewende negativ Sehr positiv Positiv Negativ Sehr negativ 2012 3 10 33 11 2013 3 8 40 16 2014 3 9 36 15 2015 3 9 36 15 Quelle: IHK-Energiewende-Barometer 2015

Desinvestitionen der Industrie zwischen 2000 und 2014 die Abschreibungen werden nicht mehr vollständig durch Investitionen ersetzt 0-5 Herstellung von Papier, Pappe Herstellung von chemischen Erzeugnissen Herstellung von Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen & Erden Metallerzeugung und -bearbeitung -10-15 -20-9,9 % -12,8 % -25-30 -25,3 % -35-40 -36,1 % Quelle: Eurostat, HRI

Fazit zur Entwicklung des Standortfaktors Energiepolitik 1. Standortentscheidungen der Unternehmen müssen sich an internationalen Rahmenbedingungen orientieren. 2. Im Produkt- und Standort-Wettbewerb haben sich die Position und Perspektive Deutschlands in den letzten Jahren verschlechtert. Derzeit existieren in energiesensitiven Branchen keine sicheren Rahmenbedingungen für Investitionen. 3. Die Energiewende- und Klimapolitik Deutschlands und der EU muss verlässliche Zukunftsperspektiven schaffen, um Desinvestitionen wieder umzukehren. 4. Die Energiewende wird nur zum Erfolg, wenn die Systemtransformation unter Beibehaltung der industriellen Strukturen gelingt.

Der Synthesis Report des UN-Klimasekretariats vom 30. Oktober 2015 zeigt: Die beabsichtigten Minderungsbeiträge (INDCs) der Staatengemeinschaft bis 2030 schaffen kein Level-Playing-Field - die EU läuft Gefahr ihren klimapolitischen Alleingang fortzusetzen 0% -10% -20% -30% -40% EU Japan USA (bis 2025) Russland Kanada China Indien Senkung der Gesamtemissionen ab 2030; Senkung der CO2-Intensität um 60-65 % bis 2030 Keine Senkung der Gesamtemissionen; Senkung der CO2- Intensität um 33-35 % bis 2030-50% Quelle: UNFCCC, CAT

VIK-Erwartungen an die internationale Klimakonferenz COP 21 in Paris Globaler Klimaschutz zu vergleichbaren Wettbewerbsbedingungen mittels eines völkerrechtlich verbindlichen Abkommens, das von allen wesentlichen weltweiten CO2-Emittenten unterschrieben wird, welches konkrete und vergleichbare Verpflichtungen der Vertragsstaaten festlegt, Treibhausgase zu reduzieren und eine faire Lastenverteilung garantiert mit einem Emissionshandel in der EU, der es der Industrie erlaubt zu wachsen und zu investieren.

Funktionsweise und Problematik des EU-Emissionshandels Vermeidung Investition zur Vermeidung von THG-Emissionen oder Zertifikatekauf Investition zur Erfüllung rechtlicher Vorgaben, Akzeptanz des CO2- Preises oder Investitionsvermeidung Keine Investition, Einnahmen durch verminderte Produktion aufgrund historischer Zuteilungsdaten Die Option Investitionsvermeidung wird umso attraktiver, je höher der CO2-Preis ist, je größer der Kostenunterschied zu den Wettbewerbsregionen ist, je länger dieser Kostenunterschied existiert.

VIK-Position zum Reformvorschlag der EU-Emissionshandelsrichtlinie Die effizientesten Produzenten sollten auf Benchmarklevel vollständig kostenfreie Zuteilungen ohne Reduktionsfaktoren erhalten. Alle gefährdeten Sektoren oder Subsektoren müssen gleichermaßen vor Carbon Leakage geschützt werden. Die vollständige Kompensation indirekter CO 2 -Kosten, die durch das Einpreisen von CO 2 -Preisen in Stromkosten begründet sind, sollte sichergestellt werden. Die Zuteilung der Zertifikate hat auf Basis aktueller Produktionsdaten zu erfolgen, um aktuelle Produktionsniveaus abbilden zu können. Eine Reserve im System sollte die Differenz zwischen der vorhergesagten und der tatsächlichen Produktion ausgleichen ( Wachstumsreserve ). Es bedarf realistischer Benchmarks auf Basis tatsächlich technischer Möglichkeiten.

Fazit: Klimakonferenz COP 21 und EU-Emissionshandel Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Klimakonferenz von Paris ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll zum Ergebnis haben wird. Ernst zu nehmende globale Anstrengungen für den Klimaschutz sind aber auch nach Paris in Wettbewerbsregionen der deutschen Industrie kaum zu erwarten. Der Emissionshandel soll auch weiterhin das Leitinstrument der EU-Klimapolitik bleiben. Die Staats- und Regierungschefs haben hierbei den Schutz heimischer Industrieunternehmen vorgesehen und im Oktober 2014 angemessene Carbon-Leakage-Schutzmaßnahmen für Industrieunternehmen beschlossen. Der Vorschlag zur Reform des EU-Emissionshandels führt jedoch zu voraussichtlichen Mehrbelastungen der deutschen Industrielle von mehr als 1 Milliarde Euro pro Jahr. Die vorgesehenen Carbon-Leakage-Schutzmaßnahmen reichen nicht aus, um einer Verlagerung von Industrieinvestitionen ins Ausland ausreichend vorzubeugen.

GWh Infomaterial zur Industrielle Eigenerzeugung erfolgt primär zur Deckung des Wärmebedarfs. Aber erst die gekoppelte Stromerzeugung führt zu ökologisch vorteilhaften Effizienzgewinnen. Deshalb erfolgt die industrielle Eigenerzeugung von Wärme und Strom zu über 80 % in KWK-Anlagen. 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 1995 2010 2013 2014 Nettostromerzeugung Davon KWK Strom 100000 80000 60000 40000 20000 GWh 0 2005 2009 2013 2014 Wärmerzeugung Davon KWK Wärme Gesamtstrombedarf Industrie: Industrieller Eigenstrom: 240.000 GWh (abgeschätzt) 044.891 GWh (18,75% am Gesamtstrombedarf)

Die politischen Rahmenbedingungen für die industrielle Eigenstromerzeugung sind derzeit völlig ungewiss - die mögliche Kostenbelastung durch die EEG- Umlage beträgt bis zu 2,5 Milliarden Euro Bis 2014: Eigenstromerzeugung für den Eigenbedarf ist nicht Gegenstand des EEG- Umlagesystems. Bis 2017: Bestehende Eigenversorgungen, die vor der EEG-Novelle in Betrieb genommen wurden, werden zunächst nicht belastet (Bestandsschutz). EEG-Novelle 2014 - Neuanlagenbelastung: Bis 2017: Strom aus hocheffizienten KWK-Anlagen und Europäische Kommission überprüft Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Bestandsschutzregelung. Ausgang Energien wird stufenweise mit der EEG- ist für Unternehmen noch völlig Umlage belastet. Ab 2017 fallen hier zunächst offen. 40 % der EEG-Umlage an.

Kernpunkte des Kabinettsbeschluss zum KWK-Gesetz Grds. Beschränkung der Förderung der KWK-Stromerzeugung auf Anlagen in der öffentlichen Versorgung Für Eigen- und Lieferstrom in industriellen Infrastrukturen soll es sowohl für Neubauprojekte als auch für Modernisierungen eine reduzierte Förderung nur noch für Unternehmen geben, die unter die Besondere Ausgleichsregelung im EEG fallen. Verordnungsermächtigung: 50%ige Förderung für Unternehmen die einer Branche nach Anlage 4 des EEG zuzuordnen sind. (Dabei ist fraglich, ob von der VO-Ermächtigung Gebrauch gemacht wird) Fördersumme wird auf 1,5 Mill. fast verdreifacht Umlagemechanismus: Anhebung des Schwellenwerts für entlastete Endverbraucher von 100 MWh auf 1 GWh; Anpassung der reduzierten Umlage

VIK-Position zum Kabinettsbeschluss vom 23.9.2015 zur KWK-Gesetzesnovelle KWK-Anlagen, die in geschlossene Verteilernetze oder Kundenanlagen einspeisen, werden - trotz gleichem Energiepotential und gleicher CO2-Ersparnis - nicht mehr gefördert. Dies führt zu einer ungerechtfertigten Diskriminierung der industriellen gegenüber der öffentlichen KWK. Die Beschränkung der Förderung industrieller KWK auf Unternehmen mit Besonderer Ausgleichsregelung ist konzeptionell nicht sinnvoll und führt zu einer Wettbewerbsverzerrung zwischen Industrieunternehmen. Die Erhöhung der Schwellenwerte für eine Begrenzung der KWK-Umlage stellt eine zusätzliche Belastung von Industrie und Gewerbe dar. Die Umstellung des Ausbauziels führt perspektivisch zu einem Rückgang der umweltschonenden KWK-Technologie. Das vorgesehene Zeitfenster, in dem förderfähige KWK-Anlagen in Dauerbetrieb gehen müssen, ist zu knapp bemessen.

Fazit: Industrielle Eigenerzeugung und KWKG- Novelle Bestehende Eigenerzeugungsanlagen sind noch von der EEG-Umlage befreit. Der Vertrauensschutz leidet jedoch, denn die EEG-Umlagefreiheit ist nur bis 2017 gesichert. Neue Eigenerzeugungsanlagen werden bereits seit 2014 anteilig mit der EEG-Umlage belastet, die Chancen neuer Projekte sinken. KWK kann grundsätzlich als umweltschonende Effizienztechnologie und flexible Stütze der fluktuierenden Einspeisung aus EE-Anlagen weiter gefördert werden. Die industrielle Eigenerzeugung in KWK-Anlagen wird durch die diskriminierenden Förderkriterien im KWK- Gesetzesentwurf aber weiter belastet. Bereits 2014 zeigt sich ein Rückgang beim Neubau von KWK-Anlagen in Deutschland. Dieser Trend wird sich bei Fortbestehen der aktuellen Unsicherheiten und der Umsetzung des KWKG- Entwurfs fortsetzen.