Festlegung der Struktur des Haushaltsplans ab 2016 im Rahmen des Umstiegs auf die Doppik



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Transkript:

REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN Verbandsversammlung VORLAGE: (VV) 9/60 17. Juli 2015 öffentlich Tagesordnungspunkt 5 Bearbeiterin: Susanne Diefenbacher Festlegung der Struktur des Haushaltsplans ab 2016 im Rahmen des Umstiegs auf die Doppik Von der Kameralistik zur Doppik: Bedeutung und Auswirkungen auf den Haushaltsplan 1. Ausgangssituation Die Verbandsversammlung hat am 12.12.2014 (Vorlage PA/VV 29a/2014) die Umstellung auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) beschlossen. Maßgeblich sind dabei in analoger Anwendung die Vorschriften den Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens für Baden-Württemberg, die Gemeindehaushaltsverordnung und die Gemeindekassenverordnung. Im Jahr 2010 hat sich der Arbeitskreis Verwaltung der Regionalverbände Baden- Württembergs für die Erarbeitung eines gemeinsamen Grundrasters für die Umsetzung des Neuen Kommunalen Haushaltsrechts ausgesprochen und hierfür eine Arbeitsgruppe Doppik gebildet. Mitglieder hierbei waren Verwaltungsleiter der Regionalverbände Südlicher Oberrhein, Neckar-Alb, Nordschwarzwald sowie dem Verband Region Rhein Neckar. Ziel dabei war insbesondere, das auf Kommunen ausgerichtete Neue Kommunale Haushaltsrecht sinnvoll und so weit als rechtlich möglich auf die Ebene der Regionalverbände Baden- Württemberg herunter zu brechen und zu erreichen, dass die Haushaltsführung weiterhin untereinander möglichst vergleichbar bleibt. Erfahrungen aus dem Verband Region Stuttgart, der zum 01.01.2011 auf Doppik umgestellt hat, sind in das erarbeitete Grundraster mit eingeflossen. Als zweiter Regionalverband hat zum 1.1.2012 Nordschwarzwald umgestellt. Der hier vorgelegte Vorschlag für die Struktur des doppischen Haushalts wurde in Anlehnung an die aus dem Arbeitskreis resultierenden Empfehlungen entwickelt. 2. Aufbau und Bestandteile des neuen Haushaltsplans Mit der Umstellung auf das neue ressourcenorientierte Haushaltsrecht ändert sich die Haushaltstruktur grundlegend. Der Haushaltsplan im Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen besteht zum einen aus einem Gesamthaushalt und aus einzelnen Teilhaushalten sowie dem Stellenplan. Zum anderen sind sowohl der Gesamthaushalt als auch die Teilhaushalte in einen Ergebnishaushalt und einen Finanzhaushalt zu gliedern. Weitere gesetzliche Bestandteile des Gesamthaushalts sind die Haushaltsquerschnitte für den Ergebnis- und Finanzhaushalt. Die Vermögensrechnung (Bilanz) stellt neben der Ergebnis- und der Finanzrechnung die dritte Säule im NKHR dar. 1

Der Ergebnishaushalt enthält die ergebniswirksamen Erträge und Aufwendungen, die das Haushaltsjahr betreffen, der Finanzhaushalt umfasst alle Einzahlungen und Auszahlungen, die im betreffenden Haushaltsjahr kassenwirksam werden. Die Trennung von laufender Verwaltungstätigkeit und Investitionen bleibt erhalten. Wichtiges Merkmal des Ergebnishaushalts ist die Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen und damit auch die Berücksichtigung von nicht zahlungswirksamen Geschäftsfällen (Abschreibungen, Rückstellungen ) und die hiermit zusammenhängende Periodisierung der Zahlungen. Dementsprechend weist der Ergebnishaushalt den Gesamtressourcenverbrauch und das Gesamtressourcenaufkommen aus. Im Finanzhaushalt, der alle Einzahlungen und Auszahlungen beinhaltet, bleibt es demgegenüber beim Kassenwirksamkeitsprinzip, so dass Zahlungen in dem Haushaltsjahr erfasst werden, in dem sie tatsächlich zu- oder abfließen und nicht in dem Jahr, in dem sie wirtschaftlich verursacht werden. 3. Gliederung der Teilhaushalte Der Gesamthaushalt ist in Teilhaushalte zu gliedern. Dies setzt auch bei den Regionalverbänden eine Untergliederung von mindestens zwei Teilhaushalten voraus. Die Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände empfiehlt, bei der Mindestgliederung von zwei Teilhaushalten zu bleiben. Die Untergliederung kann entweder nach vorgegebenen Produktbereichen oder nach der örtlichen Organisation produktorientiert erfolgen. Auf Grund der besonderen Struktur der Regionalverbände empfiehlt es sich, produktorientierte Teilhaushalte nach der örtlichen 2

Organisation zu bilden. Der Vorteil hierbei ist, dass innere Verrechnungen (z.b. für Personalaufwand, sächlicher Verwaltungsaufwand) entfallen, da keine Teilhaushalte z.b. für die Bereiche Verwaltung, Planung oder Geoinformation gebildet werden. Im Wesentlichen entspricht diese Aufteilung auch der bisherigen Unterteilung des Haushalts in Einzelpläne und in Abschnitte im kameralen Verwaltungshaushalt. Folgende Teilhaushalte wurden gebildet: Teilhaushalt 1: Teilhaushalt 2: Verwaltung und Regionalplanung 4. Festlegung von Produktbereichen Ein weiteres wichtiges Merkmal des neuen Haushaltsrechts ist die Produktbildung. Diese basiert auf dem kommunalen Produktplan Baden-Württemberg. Die Produktbereiche (zweistellig) des Produktplans werden in Produktgruppen (vierstellig) gegliedert und diese wiederum in Produkte. Das Produkt ist die kleinste Einheit und beschreibt eine Leistung der Verwaltung. Bei der Bildung der Teilhaushalte können mehrere Produktbereiche zu einem Teilhaushalt zusammengefasst werden. 3

Während der Gesetzgeber die Ebene der Produktgruppen vorschreibt, überlässt er die Entscheidung über die weitergehende Unterteilung den Verwaltungen. Da die Thematik Kostenrechnung und Produkthaushalt eindeutig für Kommunen und Landkreise konzipiert ist, wird empfohlen, die Produktgruppen möglichst gering zu halten und auf die Bildung von Produkten zu verzichten. Somit ergibt sich folgende Gliederung: Teilhaushalt 1 Verwaltung und Regionalplanung Teilhaushalt 2 Produktbereich/ Produktgruppe Bezeichnung Produktbereich/ Produktgruppe Bezeichnung 11 Innere Verwaltung 1110 Steuerung 1111 Organisation und Dokumentation komm. Willensbildung 1112 Steuerungsunterstützung / Controlling 61 Allgemeine 6110 Allgemeine Zuweisungen, allgemeine Umlagen 6120 Sonstige allgemeine 6130 Abwicklung der Vorjahre 1122 Finanzverwaltung/Kasse 51 Räumliche Planung und Entwicklung 5110 Regionalplanung Regionalentwicklung Regionalforschung 4

Die Produktgruppen geben die einzelnen Organisationsbereiche wieder. Die Produktgruppe 1110 des Teilhaushalts 1 beinhaltet die Organe, also den Verbandsvorsitzenden, die Verbandsversammlung und den Planungsausschuss. Die Produktgruppen 1111 und 1112 umfassen die Verwaltung in der Geschäftsstelle und die Produktgruppe 1122 die Finanzverwaltung/Kasse. Mit der Produktgruppe 5110 werden die Regionalplanung, die Regionalentwicklung und die Regionalforschung dargestellt. Im Teilhaushalt 2 werden entsprechend die Finanzvorgänge dokumentiert. 5. Budgetierung Jeder Teilhaushalt bildet (mindestens) eine Bewirtschaftungseinheit und damit ein Budget. Aus dieser Tatsache ergibt sich die Konsequenz, dass alle Aufwendungen gemäß 20 Abs. 1 GemHVO im Ergebnishaushalt innerhalb eines Budgets gegenseitig deckungsfähig sind, wenn im Haushaltsplan nichts anderes bestimmt wird. 6. Überleitungstransparenz Kameralistik Doppik In sehr vielen Bereichen entsprechen die kameralen Haushaltsgrößen im Verwaltungshaushalt (Einnahmen und Ausgaben) 1:1 den neuen doppischen Größen (Ertrag und Aufwand). Allerdings sind bei der doppischen Haushaltsplanung erstmals auch nicht zahlungswirksame Erträge und Aufwendungen (z.b. Abschreibungen, Rückstellungen) zu berücksichtigen. 7. Der Kontenplan Das Neue Kommunale Haushaltsrecht beinhaltet ein Drei-Komponenten- Rechnungssystem. Demnach müssen sich die drei Komponenten Vermögensrechnung (kaufmännisch: Bilanz), Ergebnisrechnung (kaufmännisch: Gewinn- und Verlustrechnung) und Finanzrechnung im Kontenplan wiederfinden. 5

Durch Beschluss der Innenministerkonferenz (IMK) vom 21.11.2003 gibt es Empfehlungen zum Kontenrahmen für die Länder. Er enthält: - die Vermögensrechnung mit drei Kontenklassen (Kontenklasse 0-2: mit optionaler Trennung in Verwaltungsvermögen und realisierbares Vermögen) - die Ergebnisrechnung mit zwei Kontenklassen (Kontenklasse 3-4: Erfolgsrechnung): - die außerordentliche Ergebnisrechnung in eine Kontenklasse (Kontenklasse 5: Erfolgsrechnung) - die Finanzrechnung mit zwei Kontenklassen (Kontenklasse 6-7) - eine Kontenklasse für die Abschlusskonten (Kontenklasse 8) - die Kosten-/Leistungsrechnung (Kontenklasse 9) Der Kontenplan teilt sich in die folgenden Kontenklassen: 1 Aktiva - Finanzanlagen, Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzung 2 Passiva Kapitalposition, Sonderposten, Verbindlichkeiten, Rückstellungen, und passive Rechnungsabgrenzung 3 Erträge 4 Aufwendungen 5 außerordentliche Erträge und Aufwendungen 6 Einzahlungen 7 Auszahlungen 8 Abschlusskonten (9 Kosten/Leistungsrechnung) Im Folgenden werden die drei Rechnungskomponenten des NKHR und der Buchungskreislauf eines Haushaltsjahres nochmals genauer beschrieben. Vermögensrechnung (Kontenklassen 1-3): Zum 01. Januar eines Haushaltsjahres werden die jeweiligen Anfangsbestände aus dem Eröffnungsbilanzkonto (Kontenklasse 8) in die einzelnen Aktiva- und Passiva- Konten (Kontenklassen 1-3) übernommen (i.d.r. automatisierter Vorgang in den einzelnen Software-Lösungen). Diese Konten bilden im Wesentlichen das Vermögen (Aktiva) und die Schulden (Passiva) eines Regionalverbandes ab. Durch die Buchungen eines Jahres vermehren oder vermindern sich das Vermögen und die Schulden. Der Endsaldo aller Aktiva- und Passiva-Konten fließt dann zum 31. Dezember eines Haushaltsjahres in das Schlussbilanzkonto (Kontenklasse 8). Ergebnisrechnung (Kontenklassen 3-5) Auf den Konten der Ergebnisrechnung (kaufmännisch: Gewinn- und Verlustrechnung) werden alle Erträge und Aufwendungen eines Haushaltsjahres verbucht. Im Wesentlichen wird die Ergebnisrechnung die Buchungen des früheren Verwaltungshaushaltes beinhalten. Allerdings gibt es hier einige Besonderheiten (z.b. Abschreibungen; Rückstellungen etc.) 6

Sämtliche Buchungen dieser Kontenklassen fließen in die Ergebnisrechnung (Kontenklasse 8) ein, die zum 31. Dezember eines Jahres abgeschlossen wird. Bei den Erträgen und Aufwendungen unterscheidet man zwischen den ordentlichen Erträgen (Kontenklasse 3), Aufwendungen (Kontenklasse 4) und den außerordentlichen Erträgen, Aufwendungen (Kontenklasse 5). Finanzrechnung (Kontenklasse 6 und 7): Die Finanzrechnung könnte man auch als Relikt aus der Kameralistik, die ja eine reine Geldrechnung war, bezeichnen. Sie beinhaltet alle ergebniswirksamen Einzahlungen (Kontenklasse 6) und Auszahlungen (Kontenklasse 7). Dies heißt, dass hier alle Geldflüsse zu buchen sind, die zu einer Veränderung des Jahresergebnisses führen. Ausgenommen sind damit beispielsweise Vorgänge wie Abschreibungen und Rückstellungen, da diese sich nicht auf die Finanzrechnung auswirken. Grundsätzlich kann man die Gliederungsziffer der bisherigen Haushaltsstelle vergleichen mit der Kostenstelle und die Gruppierungsziffer mit dem Konto. Abschlusskonten (Kontenklasse 8): Wie bereits beschrieben beinhaltet die Kontenklasse 8 das Eröffnungsbilanzkonto, die Ergebnisrechnung, die Finanzrechnung und das Schlussbilanzkonto. Hier laufen die Rechnungsergebnisse aller drei Rechnungskomponenten für ein Haushaltsjahr zusammen (i.d.r. automatisierter Vorgang). Kostenrechnung/interne Verrechnung (Kontenklasse 9): Gemäß 14 GemHVO soll die Kosten- und Leistungsrechnung als Grundlage für die Verwaltungssteuerung sowie für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit der Verwaltung geführt werden. Somit ist die Kosten- und Leistungsrechnung nur für interne Zwecke bestimmt. Aufgrund des überschaubaren Haushaltsvolumens und der Art der Aufgaben der Regionalverbände wird empfohlen, auf diese interne Kostenrechnung zu verzichten. 8. Bilanzierung Das Neue Kommunale Haushaltsrecht verlangt die Erstellung einer Eröffnungsbilanz, die das Vermögen und die Schulden umfassend darstellen. Dementsprechend haben die Regionalverbände ihr Vermögen (immaterielles Vermögen, Sachvermögen und Finanzvermögen sowie die Schulden) zu erfassen und zu bewerten. Beschlussvorschlag: Die Verbandsversammlung beschließt die in der Vorlage vorgeschlagene Grundstruktur des Gesamthaushaltsplanes. Es werden zwei Teilhaushalte gebildet, die insgesamt in drei Produktbereiche untergliedert sind. Auf eine separate Kosten- und Leistungsrechnung wird verzichtet. 7