MODUL: AUSBILDUNG IM BETRIEB

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Transkript:

MODUL: AUSBILDUNG IM BETRIEB Lehrbrief nach den staatlichen Fortbildungsordnungen und Rahmenplänen (DIHK) PRÜFUNGSWISSEN FÜR MEISTER UND FACHWIRTE LERNGRAFIKEN, DEFINITIONEN UND PRAXISFÄLLE LERNERFOLGSKONTROLLEN UND PRÜFUNGSAUFGABEN MIT LÖSUNGSTEIL UND TIPPS FÜR DIE PRÜFUNG Autor: Andreas Schüler / Stand: 2018

2 Inhaltsverzeichnis 1 Legende zur Orientierung... 4 2 Ausbildung als Teilbereich der Personalentwicklung... 4 2.1 Was hat der Azubi von einer Berufsausbildung?... 5 2.2 Was kostet eine Berufsausbildung und worin liegt der Nutzen?... 6 2.3 Welche Vorteile bringen die Berufsausbildung für Staat und Wirtschaft?... 7 2.4 Das duale System der Berufsausbildung = Schule + Betrieb... 8 3 Anforderungen an den Ausbildungsbetrieb... 11 3.1 Das Berufsbildungsgesetz als Grundlage für die Berufsausbildung... 11 3.2 Wieso braucht es eine Ausbildungsordnung für jeden Beruf?... 13 3.3 Wie kann die Ausbildung verkürzt werden?... 16 3.4 Auszubildende dürfen nur eingestellt und ausgebildet werden, wenn... 17 3.5 Was ist, wenn ein Betrieb nicht ausbilden kann und darf?... 18 3.6 Worauf muss beim Jugendarbeitsschutzgesetz geachtet werden?... 20 4 Beteiligte und Mitwirkende an der Ausbildung... 22 4.1 Was verbirgt sich hinter der zuständigen Stelle?... 23 4.2 Was macht eigentlich ein Ausbildungsberater?... 24 4.3 Anforderung an den Ausbilder uns sein Rollenverständnis... 24 4.4 Wie wird man vom Mitarbeiter zum Ausbildungsbeauftragten?... 25 5 Eignung des Ausbildenden und des Ausbilders... 28 5.1 Wann sind Ausbildender und Ausbilder persönlich geeignet?... 28 5.2 Wann ist der Ausbilder fachlich geeignet?... 29 6 Den Ausbildungsprozess steuern... 31 6.1 An welchen Lernorten wird im Betrieb ausgebildet?... 31 6.2 Wie ist die Zusammenarbeit mit der Berufsschule geregelt?... 32 6.3 Welche Ausbildungsmittel kommen zum Einsatz?... 33 6.4 Was gehört alles in den betrieblichen Ausbildungsplan?... 34 6.5 Was ist beim Ausbildungsnachweis zu beachten?... 37 6.6 Wie muss der Ausbildungsbetrieb beim Ausbildungsvertrag mitwirken?... 40 6.7 Wie kann die Ausbildung beendet oder verlängert werden?... 45

3 7 Unterstützung der Auszubildenden beim Lernen... 47 7.1 Wie motivieren Sie Ihre Auszubildenden?... 47 7.2 Worauf ist bei der Lerntypenbestimmung zu achten?... 49 7.3 Welche Ausbildungsmethoden können Ausbildungsbetriebe nutzen?... 50 7.3.1 Die Vier-Stufen-Methode als praktische Einweisung am Arbeitsplatz... 50 7.3.2 Das Lehrgespräch als fragendentwickelnde Ausbildungsmethode... 51 7.3.3 Der Kurzvortrag oder die Präsentation als Ausbildungsmethode... 52 7.3.4 Das Rollenspiel als Ausbildungsmethode und zur Veränderung des Verhaltens... 52 7.3.5 Die Fallmethode oder das Planspiel für die praxisnahe Problemlösung... 54 7.3.6 Die Gruppen- oder Teamarbeit zur Stärkung von Schlüsselkompetenzen... 55 7.3.7 Die Leittextmethode als höchste Form des selbstgesteuerten Lernens... 55 7.3.8 Die Moderation für Gruppendiskussionen und Teammeetings... 56 7.3.9 Die Projektmethode für echte Aufgaben aus dem Arbeitsalltag... 57 7.3.10 Die Juniorfirma als Learning by Doing Methode in der Ausbildung... 59 7.4 Mit welchen Lernerfolgskontrollen prüfen Sie die Lernziele?... 62 7.5 Welche Lernschwierigkeiten gibt es und wie gehen Sie damit um?... 65 7.6 Wie können Ausbildungsbetriebe kulturelle Unterschiede berücksichtigen?... 70 8 Bei der Prüfungsdurchführung mitwirken... 72 8.1 Wie wird der Ausbildende auf seine Prüfung vorbereitet?... 74 8.2 Wie meldet der Betrieb seinen Auszubildenden bei der Prüfung an?... 74 9 Offene Fragen für die schriftliche Fachwirt, bzw. Meisterprüfung... 77 10 Lösungen der Lernerfolgskontrollen und Prüfungsaufgaben... 78 11 Literaturhinweise und Quellenangaben... 90

4 1 Legende zur Orientierung Lernziel Definition Lernerfolgskontrolle Praxisfall Merke Prüfungsaufgabe 2 Ausbildung als Teilbereich der Personalentwicklung In diesem Kapitel ordnen Sie die Ausbildung als Bestandteil der Personalentwicklung ein. Sie können den Nutzen einer Berufsausbildung für den Betrieb, Azubi und Wirtschaft erläutern und unterscheiden die Begrifflichkeiten des dualen Berufsausbildungssystems. Personalentwicklung... ist die systematische, geplante Beeinflussung von Verhalten, Wissen und Fertigkeiten der Mitarbeiter.... beinhaltet alle Maßnahmen der Bildung, der Förderung und der Organisationsentwicklung, die von einer Organisationseinheit zielorientiert geplant, realisiert und evaluiert werden.... ist Inbegriff aller Maßnahmen, die der individuellen beruflichen Entwicklung der Mitarbeiter dienen und ihnen unter Beachtung ihrer persönlichen Interessen die zur optimalen Wahrnehmung ihrer jetzigen und künftigen Aufgaben erforderlichen Qualifikationen vermittelt.... umfasst die Erweiterung bzw. Vertiefung bereits bestehender und/oder die Vermittlung neuer Qualifikationen.

5 Die Berufsausbildung darf nicht als isolierte Maßnahme innerhalb des Unternehmens gesehen werden, da sie ein wichtiger Baustein innerhalb der Personalbedarfsplanung ist. Dies verdeutlicht das folgende Organigramm einer Beispielfirma. Aufgabe 01: Welche Faktoren beeinflussen den Ausbildungsbedarf in einem Unternehmen? Der Ausbildungsbedarf wird beeinflusst durch (4 richtige Antworten) a. Größe des Unternehmens und dessen Ausbildungsbereitschaft b. Exportdefizite von Unternehmen aus der europäischen Union c. Größe und Zusammensetzung des Betriebsrates d. Die Ergebnisse der persönlichen Beurteilung der Mitarbeiter e. Altersstruktur und natürliche Fluktuation der Belegschaft f. Demografische Entwicklung g. Die Anzahl der Abmahnungen im Unternehmen in einem Jahr h. Flexible Arbeitszeitregelung für die Mitarbeiter i. Veränderung der Anforderung an Berufsbilder (Neuordnungen) 2.1 Was hat der Azubi von einer Berufsausbildung? schnell selbst praktische Tätigkeiten übernehmen Die meisten Azubis sind von Beginn an in das Unternehmen integriert. So erlangt man schnell einen authentischen Eindruck vom Berufsleben sowie der betrieblichen Praxis und sammelt erste Berufserfahrungen. anspruchsvolle und vielseitige Aufgaben Viele Ausbildungsberufe sind für Abiturienten besonders attraktiv, da sie anspruchsvolle

6 Tätigkeitsgebiete umfassen. Besonders gefragt sind beispielsweise IT- und Medienberufe sowie Ausbildungen im Finanzdienstleistungssektor. ein Fundament für die berufliche Entwicklung (z. B. ein Studium) legen In einigen Fällen ist es vorteilhaft, vor dem Studium eine Ausbildung zu absolvieren. Arbeitgeber bevorzugen zudem oftmals Bewerber mit abgeschlossener Berufsausbildung aufgrund deren größerer persönlicher Reife. einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche zu haben Ein Ausbildungsabschluss ist eine gute und solide Basis egal ob man sich später für den gewählten Beruf entscheidet. Übrigens, die meisten Menschen arbeiten nicht in dem Erstberuf, den sie gelernt haben und werden trotzdem gut bezahlt. sein eigenes Geld zu verdienen Mit der Ausbildungsvergütung, die vom ersten Tag an bezahlt wird, ist man sofort weitestgehend finanziell unabhängig. Wenn sich Azubis engagieren, bestehen meistens gute Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden Aufgabe 02: Was ist das unmittelbare Ziel einer Ausbildung von Auszubildenden zu Fachkräften im Hinblick auf die Abschlussprüfung? Siehe: 1 und 14 des BBiG? (eine Antwort ist richtig) a) Ausbildende haben dafür zu sorgen, dass Auszubildende charakterlich gefördert sowie sittlich und körperlich nicht gefährdet werden. b) Ausbildende haben dafür zu sorgen, dass den Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit vermittelt wird, die zum Erreichen der Abschlussprüfung erforderlich ist. c) Ausbildende haben dafür zu sorgen, dass den Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit vermittelt wird, die zum Erreichen des Ausbildungsziels erforderlich ist. d) Auszubildenden dürfen nur Aufgaben übertragen werden, die dem Ausbildungszweck dienen und ihren körperlichen Kräften angemessen sind. 2.2 Was kostet eine Berufsausbildung und worin liegt der Nutzen? Betriebe sollten nur dann bereit sein Ausbildungsplätze anzubieten, wenn der Nutzen der Ausbildung die Kosten übersteigt. Dementsprechend wurden rund 3.000 Ausbildungsbetriebe und 900 Nichtausbildungsbetriebe in der BIBB-Kosten-Nutzen-Erhebung 2012/13 (BIBB-Cost-Benefit- Survey/BIBB-CBS 2012/13) befragt. Die Nettokosten betragen im Durchschnitt 5.398 Euro je Auszubildende/-n im Ausbildungsjahr 2012/13. Immerhin erwirtschaften circa 28 % der Auszubildenden schon während der Ausbildungszeit Nettoerträge. Bei den restlichen Betrieben lohnt sich die Ausbildung erst mittel- oder langfristig. Nichtsdestotrotz übernehmen die Betriebe im Durchschnitt 60 Prozent ihrer Auszubildenden in ein Arbeitsverhältnis.