Workshop Digitalisierung in der beruflichen Fort- und Weiterbildung

Ähnliche Dokumente
Schulorganisatorische Kommunikation im Spannungsfeld der Mediatisierung. 32. GMK-Forum Kommunikationskultur, Köln, Dr.

Rückenwind für die Medienbildung? Eine Einordnung aktueller Initiativen zur schulischen Medienintegration

MAINZ, 21. MÄRZ 2018 JOHANNES MOSKALIUK Die digitale Hochschule: Vision oder Wirklichkeit?

Social Workplace Learning

Einsatz der Lernplattform Moodle Überblick

Fachtagung Wirtschaft und Verwaltung

Agile Werte- und Kompetenzentwicklung im Arbeitsprozess Wappnen für die digitale Revolution

Möglichkeiten und Grenzen von verwaltungsübergreifenden Prozessbibliotheken. Dr. Martin Wind - International Bern, 21.

Medienintegration in der Grundschule Worauf kommt es an und wohin geht die Reise?

web2skills Qualifikationsanforderungen durch Web 2.0: Das Projekt web2skills

Alles Digitalisierung, oder was?

Heute gelernt, morgen veraltet? Herausforderungen für die Weiterbildung im digitalen Zeitalter

Medienintegration in der Grundschule Worauf kommt es an und wohin geht die Reise?

E-Learning in der politischen Bildung

Wandel in der Arbeitswelt. Herausforderungen für Unternehmen und ihre Beschäftigten

Organization Culture Analytics Beitrag auf der 11. DeLFI-Tagung 2013

Die Realschule in der digitalen Gesellschaft

Berufsübergreifende Zusatzqualifizierung Digitale Kompetenzen für Auszubildende in Hessen

Medienbildung in beruflichen Schulen. Zwischen Industrie 4.0 und Schulalltag

Digitalisierung und digitale Bildung in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. 63. Bildungspolitisches Treffen

Lebenslanges Lernen im Beruf: Individuell, virtuell, informell?

Theoretische Aspekte zur Kompetenzentwicklung

Digitale Kompetenzen für Industrie 4.0. noe.arbeiterkammer.at 1

Weiterbildung für die digitale Arbeitswelt

Digitalisierung und die Konsequenzen jenseits der Technik

Digitalisierung: Herausforderungen und Chancen für die Weiterbildung IW-Weiterbildungserhebung 2017

Digitalisierung- Herausforderungen für die Schule

Digitalisierungsstrategie Schule 4.0

Digitale Arbeitswelt Kompetenzanforderungen

Digitalisierte Berufswelt was darf, was soll, was kann die Schule? Prof. Dr. Thomas Merz Prorektor PHTG

Geprüfte Berufspädagogen

Workshop 2: Technische Hochschulen

Arbeit 4.0 und Digitalisierung: Welche Trends werden die Arbeit in der Energietechnik prägen? - Arbeitsthesen - Walter Brückner, 04.

Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt. Handlungsfelder und Prioritäten aus Sicht der österreichischen Sozialpartner

Neue Medien. Projekt und Ergebnisse einer Studie. Claudia Bremer, Michael Eichhorn, Dr. Alexander Tillmann,

Digitale Medien im Unterricht an beruflichen Schulen - Herausforderungen und Perspektiven

Kompetenzerwerb für nachhaltiges Lernen in Web 2.0-basierten Lernercommunities

Kompetenzen für eine digitale Souveränität Abschlussbericht

wap Lernpotentiale im Arbeitsprozess nutzen und Weiterbildung gestalten

Digitalisierung in der Bauwirtschaft. Ergebnisse einer DIHK- und Commerzbank-Umfrage

Welche Rahmenbedingungen haben Schulen zur Nutzung Digitaler Medien im Unterricht? Theoretische Modelle und empirische Ergebnisse

Fort- und Weiterbildung für MitarbeiterInnen und UnternehmerInnen

Lehren und Lernen mit digitalen Medien. 16./ Holger Meeh

Herausforderungen des Lernens in digitalen Lernwelten Vom adaptiven Lernsystem zum. Claudia Bremer Goethe Universität Frankfurt

Trends in der betrieblichen Weiterbildung

Digitale Bildung. Zum Verhältnis von Informatik und Medienpädagogik - ein Konzept für digitale Bildung in der Wissensgesellschaft

Vortragsgliederung: Internationales Engagement deutscher Weiterbildungsanbieter

Medienkompetenz Betriebliche Ausbildung und digitalisierte Lehr- und Lernumgebungen

Ein Hochschulprojekt zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Bildung

Szenarien lernförderlicher IT-Infrastrukturen in Schulen

Innovative Lernsysteme

Kompetenzanforderungen in Zusammenhang mit Digitalisierung

Medienbildung und Berufsorientierung

FORUM SOZIALPARTNERSCHAFTLICHER DIALOG 4.0

Führung im Zeitalter virtueller Arbeitswelten

DIGITAL = WIRKSAM? WAS MACHT DIGITALE LEHRE ERFOLGREICH?

DIGITALE AGENDA DES LANDES SACHSEN-ANHALT. Magdeburg,

Konzipierung und Ausgestaltung von wissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten für MFA, ZFA, PKA und PTA

Zwischenblick: Handlungsfelder beruflicher Weiterbildung Erkenntnisse der wiss. Begleitung

MyCompetence Individuelle Entwicklung meets Qualitässicherung

eue Formen der Zusammenarbeit im Internet Web 2.0 als didaktische Herausforderung

Qualifizierung und Motivation von Ausbildungspersonal im Handwerk für den Einsatz digitaler Medien im der Ausbildung

Professionalisierte Personalentwicklung im IT Bereich. Dr. Peter Littig, DEKRA Akademie GmbH

Instrumente der Kompetenzerfassung in der Weiterbildung

Bildung 4.0 Umsetzungsstrategie

Agiles Lernen am Arbeitsplatz

Lernkultur in der beruflichen und betrieblichen Bildung

Department 5 Wirtschaftspädagogik stellt sich vor... Einführung in die Profilierungsphase

TEILHABE und DIGITALE MEDIEN für Hochschulen und Universitäten. Claudia Bremer, Goethe Universität Frankfurt

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Digitale Bildung und E-Learning

Digitales Lernen in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation

Vorwort 9. 1 Ziele und Struktur des Handbuchs n. 2 Bildung mit E-Learning 17

Lernende Bibliotheken im Netzwerk des Wissens

Postmediale Wirklichkeiten: Wie Zukunftsmedien die Gesellschaft verändern

Geprüfte Berufspädagogen

MEKWEP - Medienpädagogische Kompetenz von Lehrenden in der Erwachsenenbildung. Ricarda Bolten WWW World Wide Weiterbildung

Digitalisierung und die Konsequenzen jenseits der Technik

Qualifizierung zur/m Onlineberater/in

Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen. Ulrich Schüller, BMBF

Internationalisierung der Curricula in den Geisteswissenschaften

Digitale Medien im Sprachunterricht

der Entwicklung: Verfahren BEKO Erfassung und Dokumentation von Berufskompetenzen in der Zeitarbeit

Digitales Lernen für die Elektromobilität

Akademisierung der Berufswelt

Gegenwart und Zukunft des Wissensmanagements. 4. Konferenz Professionelles Wissensmanagement - Erfahrungen und Visionen. Agenda

Reflexionsworkshop Lernformen und Lerninhalte. 10. Februar 2011 Regiestelle Weiterbildung

Employability im demographischen Wandel

Digitalisierung an Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg. Mit Umsetzungsbeispielen aus dem Schulversuch tabletbs

Creditübersicht für DoktorandInnen

Digitalisierung gestalten. Der Megatrend des 21. Jahrhunderts und seine Auswirkungen auf die Erwachsenenbildung

Online-unterstützte Weiterbildung Lehrplan 21

Medien anwenden und produzieren Entwicklung von Medienkompetenz in der Berufsausbildung

Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Praxis

Relevanz informell erworbener Kompetenzen für Unternehmen

Projekt Vision Ingolstadt 2030

Mehrwert der EU-Jugendstrategie für die Kinder- und Jugendhilfe am Beispiel der Anerkennung non-formalen Lernens

Beitrag zum 1. Transfertag der Metropolregion München

Ein Blick in die Zukunft: Lernen in einer Welt fühlender Computer, kluger Wolken und sinnsuchender Netze. Prof. Dr. Werner Sauter

Transkript:

Workshop Digitalisierung in der beruflichen Fort- und Weiterbildung Bildungskonferenz der Bildungsregion Emsland 2018, 25.09.2018, Meppen Dr. Stefan Welling

Wer wir sind Forschung & Entwicklung Beratung & Transfer Gründung Ende 2002 Gemeinnützig, An-Institut der Universität 100% Tochter der Freien Hansestadt Bremen Gründung Ende 2010 Marktorientiert 100% Tochter der Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) GmbH 24 Wissenschaftler/innen und Berater/innen Disziplinen von Medienpädagogik bis Informatik Ca. 1,4 Mio. Umsatz pro Jahr Mittelgeber: EU, Bund, Länder und Kommunen sowie Förderinstitutionen 2

[D]ass das mit der Berufsausbildung erworbene Wissen [ist] nur noch für einen Zeitraum von zehn Jahren im Berufsleben hinreichend aktuell [ ]. Somit hat sich die Dauer innerhalb der letzten 20 Jahre halbiert (Stich et al. 2015) 3

70 : 20 : 10 4

Braucht es künftig keine formalen Lernangebote mehr? Ein umfassende Literaturstudie von Alan Clardy (2018) zeigt, dass die Grundlage für die 70%-Regel empirisch und konzeptionell unzureichend ist. Damit ist es wahrscheinlich irreführend, Personalentwicklung darauf aufzubauen. Die herangezogene Forschung genügt allgemeinen Qualitätsaspekten empirischer Forschung nicht (methodisch-methodologische Fragen, Definitionen und Konzeptualisierungen). Am besten sollte die 70%- Regel nicht mehr genutzt werden. Quelle: https://www.702010forum.com/about-702010-framework 5

werden sich [ ] die Arbeitsinhalte der Beschäftigten deutlich verändern, sodass [ ] stetig neue Kompetenzen erworben werden müssen. Dazu sind erhebliche Investitionen und vor allem Qualifizierungsanstrengungen erforderlich. [ ] Bereits heute ist fehlendes Wissen von Beschäftigten und Führungskräften [ ] das größte Hindernis für die Digitalisierung (Masterplan Digitalisierung 2018) 6

Aktuelle Untersuchungen zum Thema 2017 2018 7

2017 Digitales Lernen in der Weiterbildung findet überwiegend informell und selbstorganisiert statt. Nur etwa die Hälfte der Befragten lernt bisher digital. Die meisten Lehrenden setzen digitale Medien ein, das didaktische Potenzial nutzen die wenigsten aus Moderne und kollaborative Lernsettings sind im privaten Bildungs- bzw. Lernkontext noch nicht angekommen Nur in rund einem Viertel der befragten Einrichtungsleitungen fragen die Kunden digitale Lernformate explizit nach 8

2018 Der Weiterbildungsmarkt ist noch relativ traditionell orientiert Digitale Weiterbildungsangebote befinden sich noch in den Kinderschuhen. Klassische intern oder extern organisierte Präsenzseminare dominieren das Angebot Der durchschnittliche Nutzungsgrad von E-Learning-Angeboten in der betrieblichen Weiterbildung ist insbesondere bei KMU noch sehr gering. Unternehmen sehen einen steigenden Weiterbildungsbedarf sowohl beim Fachwissen (Informatik, IT, Medien) als auch bei den intra- sowie interpersonalen Soft Skills. 9

Auf welche Kompetenzen kommt es zukünftig an? 11

21st Century Literacy Skills Kompetenter Umgang mit Medien, Technologien, Informationen und Daten Virtuelle und persönliche Kommunikation und Kollaboration vor dem Hintergrund von Diversität Kreative Problemlösung, Innovationsfähigkeit, Analytisches und Kritisches Denken Flexibilität, Ambiguitätstoleranz, Eigenmotivation, Selbständiges Arbeiten 12

Quelle: http://www.iftf.org/uploads/media/iftf_futureworkskillssummary_01.gif 13

DigComp - Europäischer Rahmenplan zu digitalen Kompetenzen von BürgerInnen Informations- und Datenkompetenz Kommunikation und Kooperation Entwicklung/Erstellung von digitalen Inhalten Sicherheit und Datenschutz Problemlösungen 14

Berufliche Medienkompetenz Kompetenz Medien zielgerichtet nutzen Verantwortungsvolle Zusammenarbeit Sprache zielgerichtet nutzen Selbstständig lernen Rahmenbedingungen rechtlich ethisch wirtschaftlich Innovationen aufgreifen und vorantreiben Anforderungen Aufgabenbezogen Medien auswählen eigene Inhalten gestalten und dokumentieren Medien zum Austausch mit anderen und zur Zusammenarbeit nutzen Informationen adäquat bewerten (Richtigkeit & Wichtigkeit Regeln der Kommunikation beachten Selbstständig Probleme im Arbeitsablauf lösen rechtliche Grundlagen der Mediennutzung kennen Unternehmensvorgaben einhalten wirtschaftliche & finanzielle Aspekte der Mediennutzung Arbeitseignung neuer Medien beurteilen können in Anlehnung an Krämer et al. 2017 15

Erwerb von Digitalisierungskompetenzen Quelle: Initiative D21 2018 16

Betriebliche Weiterbildung 2.0 Personalentwicklung wird zum Kompetenzmanagement Ermöglichungsrahmen zur indiv. Kompetenzentwicklung schaffen Lernende verantworten ihre didaktischmethodische Entwicklungsplanung Ermöglichungsdidaktik, in der Arbeiten und Lernen zusammenfließen 17

ERMÖGLICHUNGSDIDAKTIK BLENDED LEARNING ARRANGEMENT gibt Struktur u. Orientierung jede Lerner/in bearbeitet ein persönlich herausforderndes Praxisprojekt individuelle Kompetenzentwicklungsprozess wird zunehmend selbstorganisiert geplant und umgesetzt Entwicklung einer Kultur der Selbstorganisation u. des Social Learnings SOCIAL WORKPLACE LEARNING MODELL Angebote zum Wissensaufbau und Qualifizierung werden bedarfsweise genutzt Lernen in Communities u. regelmäßiges Feedback Verantwortung für den Lernprozess liegt bei den Lernenden 18

Ermöglichungsrahmen für Social Workplace Learning Quelle: Erpenbeck et al. 2016 19

Entwicklungsperspektiven 1. Mehr Kollaboration statt Konkurrenz 2. Qualitätsstandards für Lernmaterialien und freiwillige Selbstverpflichtung 3. Standards für E-Assessments entwickeln und etablieren (inkl. Entwicklung von Strukturen und Regularien, um Lernergebnisse zu messen und zu bewerten 4. Digitale Betreuungs- und Lehrleistungen in der Weiterbildung (besser) honorieren 5. Weiterbildungspersonal für digitales Lehren fortbilden 20

ifib.de/blog twitter.com/ifibgmbh facebook.com/ifibgmbh Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Am Fallturm 1 28359 Bremen Tel.: 0421 218-56580 Fax: 0421 218-56599 E-Mail: info@ifib.de www.ifib.de Mögliche Schluss-Informationen, die an dieser Stelle wichtig sind