Verkehrsuntersuchung

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Transkript:

Der Oberbürgermeister Amt für Straßen und Verkehrstechnik 10/2014 Verkehrsuntersuchung Zündorf / Süd Erläuterungsbericht 1

1. Ausgangssituation und Aufgabenstellung Für die Realisierung der zukünftigen Bebauung in Zündorf Süd soll ein städtebaulicher Wettbewerb zur Erstellung einer Konzeption für diese Wohnbauflächen durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang soll ebenfalls die Machbarkeit einer Umgehungsstraße Zündorf mit Anschluss an die Frankfurter Straße bzw. an die A59 untersucht werden. Mit der hier vorliegenden Verkehrsuntersuchung sollen die für die Machbarkeitsuntersuchung benötigten Prognosezahlen für den Untersuchungsraum ermittelt werden. Es liegen ältere Untersuchungen aus den Jahren 2000 mit Ergänzung in 2003 vor. Da aber etliche Prognosen der älteren Untersuchung heute schon realisiert sind und durch aktuelle Zählungen belegt werden können, ist es sinnvoll eine Prognose auf Basis eines aktuellen Netzes neu zu berechnen. Diese Verkehrsuntersuchung wurde mit Hilfe des Verkehrssimulationsmodells Visum durchgeführt. Es wurde ein Analysenetz generiert, das mit aktuellen Zählungen aus 2014 entsprechend geeicht wurde. Ein Prognose-Netz 2030 soll belegen, welche Verkehrsveränderungen im Untersuchungsraum unabhängig von den Baumaßnahmen Zündorf Süd und Umgehungsstraße Zündorf ohnehin eintreten werden. Danach wird in einem weiteren Planfall dargestellt, welche entlastende Wirkung eine Stadtbahnverlängerung bis zur Ranzeler Straße und eine südliche Ortsumgehung von Zündorf bis zur Wahner Straße für den Ortsteil Zündorf haben werden. Weiterhin soll dann ermittelt werden, wieviel neue Wohnbebauung möglich ist, ohne den heutigen Status Quo in Zündorf und Umgebung zu verschlechtern. Letztendlich wird aufgezeigt, wie sich die Verkehrsverhältnisse im Untersuchungsraum darstellen, wenn die vorgesehene Bebauung in Zündorf Süd zu 100% realisiert wird und welche entlastende Wirkung eine Umgehungsstraße mit südlichem Anschluss an die Frankfurter Straße bzw. an die A59 haben wird. 2. Prognosen In Anlage 1 sind verschiedene Baumaßnahmen dargestellt, die sukzessiv als Prognosevorhaben in der Untersuchung berücksichtigt werden sollen. In einem Prognose-Netz 2030 sollen zunächst alle Baumaßnahmen eingeplant werden, die unabhängig von den hier zu untersuchenden Vorhaben Zündorf Süd, Umgehungsstraße Zündorf und Verlängerung der Stadtbahn Linie 7 ohnehin realisiert werden. Das wären der 6-spurige Ausbau der A59, die vollständige Bebauung am Bahnhof Wahn gemäß Bebauungsplan mit Erweiterung der P+R-Anlage mit einer Parkpalette und die Realisierung der beiden B-Pläne Fuchskaule und südliche Friedenstraße in Porz Elsdorf. Die verkehrlichen Auswirkungen und die Prognosen für den Autobahnausbau der A59 wurden in 2009 von Straßen NRW berechnet. Die Ergebnisse und Daten dieser Untersuchung wurden in das Visum-Modell entsprechend eingearbeitet und berücksichtigt. Die Berechnungen für die Verkehrserzeugung der neuen Bebauung am Bahnhof Wahn, in Porz-Elsdorf und für Zündorf Süd wurden auf Grundlage der Schriftenreihe der For- 2

schungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) Hinweise zur Schätzung des Verkehrsaufkommens von Gebietstypen und dem Programm Ver_Bau von Dr. Bosserhoff durchgeführt. In die Berechnungen sind folgende Annahmen eingeflossen. Haushaltsgröße Anzahl der Wege MIV-Anteil Pkw-Besetzungsgrad 3,0 Einwohner/Wohneinheit (Geschosswohnungsbau) 3,5 Einwohner/Wohneinheit (Einfamilienhäuser) 3,5 3,8 Wege/Einwohner 50% Wahn, Zündorf, 65% Elsdorf 1,2 Pers./Pkw Gemäß dem Wohnungsbauprogramm 2015 wurden für Zündorf Süd von den vorgesehenen ca. 2.250 Wohneinheiten je 50% für den Geschosswohnungsbau und für den Einfamilienhausbau angesetzt. Dadurch entstehen im Bereich des Geschosswohnungsbaus ca. 5.300 neue Fahrten/24 Std. und im Bereich der Einfamilienhäuser ca. 6.200 neue Fahrten/24 Std. Hierbei sind neben den reinen Einwohnerfahrten auch Fahrten für Besucher und des Wirtschaftsverkehrs enthalten. 3. Planfälle Mit dieser Untersuchung sollen die verkehrlichen Auswirkungen verschiedener Planfälle dargestellt werden. Zur Bewertung der einzelnen Vorhaben wurden entsprechende Differenzpläne erstellt. Hierdurch ist es möglich, die Planfälle hinsichtlich ihrer Wirkung auf Verkehrsverlagerungen detaillierter zu untersuchen und zu bewerten. Als Vergleichsnetz für diese Verlagerungseffekte wird das Analysenetz, also die heutige Verkehrsbelastung (Stand 2014), herangezogen. Damit kann für alle Planungen eine Verbesserung, Verschlechterung oder die Beibehaltung der heutigen Verkehrsbelastung im Untersuchungsbereich Zündorf und Umgebung dokumentiert werden. Analysenetz: In der Anlage 2 ist die heutige Belastung des Straßennetzes (Stand 2014) dargestellt. Diese Verkehrszahlen werden, wie vor bereits geschildert, bei den nachfolgenden Untersuchungen und Beurteilungen der Planfälle als Vergleichsfall zu Grunde gelegt. Planfall 0: Prognose- Netz 2030 Aufbauend auf dem geeichten Analysenetz wurde ein Prognosefall 2030 generiert. Hier sind alle Baumaßnahmen im Untersuchungsraum berücksichtigt, die bis 2030 unabhängig von den Vorhaben Zündorf Süd und Umgehungsstraße Zündorf voraussichtlich realisiert sind. Hierbei handelt es sich um nachfolgend aufgeführte Maßnahmen (siehe auch Übersichtsplan Anlage 1). Der 6-spurige Ausbau der A59 im Porzer Bereich wird hierbei angenommen, obwohl ein Realisierungszeitpunkt seitens des Landes noch nicht eindeutig feststeht. Die Prognosen des Landes gehen von einem Prognosehorizont 2025 aus. Daher sind diese Daten auch in der hier vorliegenden Untersuchung entsprechend berücksichtigt worden. Die derzeit noch nicht vollständig realisierte Bebauung am Bahnhof Wahn gemäß Bebauungsplan und die Erweiterung der P+R-Anlage mit einer Parkpalette wird als fertiggestellt angenommen. Hier wurden noch 70 WE als zusätzliche Bebauung angesetzt. 3

Als Ergänzung für den Porzer Bereich werden die Realisierung der beiden B- Pläne Fuchskaule und südliche Friedenstraße in Porz Elsdorf mit je 190 WE ebenfalls als realisiert vorausgesetzt. Die durch vor genannte Bauvorhaben eintretenden Verkehrsveränderungen sind in einem Differenznetz zwischen dem Planfall 0 (2030) und dem Analysenetz in Anlage 3 dargestellt. Hier ist zu erkennen, dass der Ausbau der A59 generell zu einer Entlastung der parallel verlaufenden Frankfurter Straße von bis zu 1.500 Kfz./24 Std. und des Grengeler/Linder Mauspfad von ca. 1.000-1.300 Kfz./24Std. führen wird. Die entlastende Wirkung der Frankfurter Straße wird im Bereich Elsdorf/Urbach zu einem gewissen Teil durch die Verkehre der neuen Wohnbebauung in der Friedenstraße und der Fuchskaule wieder aufgehoben. Es verbleibt noch ein Verkehrsrückgang auf der Frankfurter Straße nördlich der Friedenstraße von ca. 250 Kfz./24Std. Weiterhin kann mit einem leichten Verkehrsrückgang in Zündorf auf der Schmittgasse und in Richtung Norden auf der Hauptstraße gerechnet werden. Hier sind Verlagerungen und somit Mehrverkehre außerhalb von Köln im Bereich Niederkassel mit Ziel AS Spich/A59 und auf der Wahner Straße und Heidestraße ebenso mit dem Ziel A59 festzustellen. Generell zieht der Ausbau der A59 Verkehr an, was sich an den Auf- und Abfahrten zur Autobahn durch entsprechende Mehrbelastungen bemerkbar macht. Planfall 1: Aufbauend auf den Prognosefall 0, soll in diesem Planfall 1 dargestellt werden, welche entlastende Wirkung eine Stadtbahnverlängerung bis zur Ranzeler Straße mit einer P+R-Anlage und eine südliche Ortsumgehung von Zündorf zwischen dem Loorweg und der Wahner Straße für den Ortsteil Zündorf haben wird (siehe Anlage 1). Die Ortsumgehung ist zum einen eine wichtige Maßnahme, um den Durchgangsverkehr aus dem Ortskern von Zündorf auf diese Umgehungsstraße zu lenken. Zum anderen hat sie aber auch eine wichtige Funktion als Erschließungsstraße für die neue Wohnbebauung von Zündorf Süd. Der gesamte Kfz.- Verkehr, der durch die Neubauten verursacht wird, soll ausschließlich an diese Straße angebunden werden, da er sonst den Ortsteil Zündorf zusätzlich belasten würde. Durch die Ortsumgehung besteht die Möglichkeit Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf der Schmittgasse und der Hauptstraße in das Verkehrsmodell einzubauen und in der Simulation entsprechend zu berücksichtigen. In Anlage 4 sind die Verkehrsverlagerungen dieses Planfalls gegenüber der heutigen Situation dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Umgehungsstraße von Zündorf einen Großteil des Durchgangsverkehrs von Zündorf aufnehmen wird. Der Ortskern wird auf der Hauptstraße und der Schmittgasse entsprechend um je ca. 2.000 Kfz./24Std. entlastet. Von und aus Richtung Langel ist mit einer Verkehrszunahme von ca. 800 Kfz./24Std. zu rechnen. Diese resultiert zum einen aus der schnelleren und attraktiveren Verkehrsführung durch die Umgehungsstraße, zum anderen handelt es sich aber auch um neue Quellund Zielverkehre von und zur neuen P+R-Anlage an der Ranzeler Straße. Weiterhin ist mit Mehrverkehr auf der Wahner Straße und der St. Sebastianusstraße zu rechnen. Der Verkehr verteilt sich im weiteren Verlauf auf die Frank- 4

furter Straße und auf die Heidestraße mit Ziel A 59. In der St. Sebastianusstraße und der Heidestraße ist mit Mehrverkehr von über 700 Kfz./24Std. zu rechnen. Als Zwischenresultat dieser Untersuchung ist festzuhalten, dass durch zukünftige Baumaßnahmen, wie der Ausbau der A59, die Stadtbahnverlängerung der Linie 7 mit P+R-Anlage und die Ortsumgehung Zündorf grundsätzlich mit einem Verkehrsrückgang im Ortskern von Zündorf und auf der Frankfurter Straße zu rechnen ist. Kritisch sind jedoch die Verkehrszunahmen an der St. Sebastianusstraße und auf der Heidestraße von ca. 700 Kfz./24Std. zu sehen. Planfall 2: In einem weiteren Planfall 2 soll ermittelt werden, wieviel Wohnbebauung in Zündorf Süd möglich ist, ohne den heutigen Status Quo in Zündorf und Umgebung zu verschlechtern. Hierfür wurde ein stufenweiser Ausbau von Zündorf Süd simuliert. In einer ersten Stufe wurde der Bau von ca. 550 Wohneinheiten angenommen. Die Verkehrsveränderungen gegenüber heute sind in Anlage 5 dargestellt. Es ist festzustellen, dass der Verkehr auf der Umgehungsstraße, entsprechend der dort direkt angebundenen Wohneinheiten, zunimmt. Die Neuverkehre verteilen sich zum einen Richtung Norden auf die Hauptstraße. Hier verbleiben von der Verkehrsentlastung des Planfall 1 von ca. 2.000 Kfz./24Std. in diesem Planfall noch ca. 1.250 Kfz./24Std. Die zweite Hauptroute dieser Neuverkehre verläuft über die Wahner Straße, St. Sebastianusstraße zur Frankfurter Straße und über die Heidestraße zur A59. Hier ist, wie in Planfall 1 bereits angemerkt, die Engstelle an der St. Sebastianusstraße besonders kritisch zu sehen. Es ist mit Mehrverkehr von ca. 1.500 Kfz./24Std. gegenüber der heutigen Verkehrsbelastung zu rechnen. In einer weiteren Stufe wurde die Realisierung von ca. 1.125 Wohneinheiten in Zündorf Süd simuliert. Das entspricht ca. 50% des Gesamtvorhabens. In Anlage 6 ist zu erkennen, dass ein Teil der verkehrsentlastenden Wirkung aus Planfall 1 im Ortskern von Zündorf noch Bestand hat. Im nördlichen Bereich der Hauptstraße ist diese Entlastung bis auf ca. 400 Kfz./24Std. fast aufgebraucht bzw. ausgeglichen. Hier wird nahezu die heutige Verkehrsbelastung wieder erreicht. Ganz besonders kritisch ist aber weiterhin die St. Sebastianusstraße zu sehen. Hier ist mit einer Mehrbelastung gegenüber heute von fast 2.400 Kfz./24Std. zu rechnen. Der gesamte Streckenzug von der St. Sebastianusstraße, der Kreuzungsbereich mit der Frankfurter Straße und die Heidestraße bis zur Autobahnauffahrt zur A59 ist heute schon in den Spitzenstunden überlastet und kann generell keinen zusätzlichen Verkehr mehr aufnehmen. Da in dieser eng bebauten Ortslage keine weiteren Flächen für eine Erweiterung der Verkehrsanlagen zur Verfügung stehen, kann eine Verbesserung der Verkehrssituation nur durch eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens erzielt werden. In Anlage 7 wurde dann die komplette Realisierung der Bebauung Zündorf Süd und Langel simuliert. Der Ortskern von Zündorf kann immer noch mit einer entlastenden Wirkung durch die Ortsumgehung rechnen. Der nördliche Teil der Hauptstraße weist jedoch schon Mehrverkehre von 960 Kfz./24Std. auf. Die Verkehrsbelastung auf dem Streckenzug Loorweg, Umgehungsstraße, Wahner Straße, St. Sebastianusstraße, Heidestraße wächst stetig an, wobei die Verkehrsmehrbelastung auf der St. Sebastianusstraße mit nun fast 3.800 5

Kfz./24Std. gegenüber der heutigen Situation nicht mehr verkraftet werden kann. Als Zwischenergebnis dieses Planfalles ist festzuhalten, dass selbst die Realisierung der kompletten Wohnbebauung von Zündorf Süd und Langel nach Bau der Stadtbahnverlängerung und der Umgehungsstraße zu keiner Mehrbelastung des Ortskerns von Zündorf führen wird. Die neuen Verkehre werden sich Richtung Norden über die Hauptstraße nach Porz und Richtung Autobahn auf die Wahner Straße, Sebastianusstraße und Heidestraße verteilen. Es ist daher aufgrund der neuen Wohnbebauungen vorrangig mit einer Verschlechterung der Verkehrssituationen im nördlichen Bereich von Zündorf und vor allem in Wahn zu rechnen. Planfall 3: Planfall 4: Dieser Planfall soll nun zeigen, welche Maßnahmen notwendig sind, um trotz 100% iger Realisierung der Wohngebiete von Zündorf Süd und Langel, die vor genannten negativen verkehrlichen Auswirkungen auf Zündorf Nord und Wahn zu vermeiden. Es soll untersucht werden, welche entlastende Wirkung eine Umgehungsstraße Zündorf mit direktem südlichem Anschluss an die Frankfurter Straße bzw. an die A59 haben wird. Die Wahner Straße steht dem Kfz-Verkehr dann nicht mehr zur Verfügung (siehe Anlage 1). In Anlage 8 ist zu erkennen, dass nach Wegfall der Wahner Straße ein Großteil des Verkehrs auf die südliche Anbindung zur Frankfurter Straße bzw. zur A59 verlagert wird. Positiv ist hier die entlastende Wirkung dieser neuen Anbindung für die St. Sebastianusstraße und Heidestraße in Wahn. Auf der St. Sebastianusstraße ist gegenüber heute mit einem Verkehrsrückgang von ca. 9.300 Kfz./24Std. und auf der Heidestraße von 1.660 Kfz./24Std zu rechnen. Auch im nördlichen Bereich von Zündorf auf der Hauptstraße kann der heutige Status weitestgehend gehalten werden bzw. kann noch mit einem leichten Rückgang von ca. 300 Kfz./24Std. gerechnet werden. Im Zuge dieser Verkehrsuntersuchung sollen in einer weiteren Variante die Auswirkungen einer zusätzlichen Bebauung in Wahn West untersucht werden (siehe Anlage 1). Eine Bebauung in Wahn West ist derzeit zwar lediglich im Gebietsentwicklungsplan für den Regierungsbezirk Köln mit einem Realisierungszeitraum nach 2040 dokumentiert, die möglichen Auswirkungen sollen in dieser Untersuchung aber überschläglich benannt werden. Ausgangsnetz ist der Planfall 3 mit 100%-iger Realisierung von Zündorf Süd und Umgehungsstraße mit südlicher Anbindung an die Frankfurter Straße. Grobe Planungen sehen in Wahn West den Bau von ca. 1.160 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau und ca. 620 Wohneinheiten in Einfamilienhäuser vor. Daraus ergeben sich ca. 9.400 Kfz. Fahrten/24 Std., die mit 2 Zufahrtstraßen direkt an die neue Planstraße mit südlichem Anschluss an die Frankfurter Straße und mit einer Planstraße nördlich an die Poststraße angebunden werden. Die Verkehrsmenge, die aus diesem Baugebiet entsteht, wäre nur etwas geringer als das Verkehrsaufkommen aus dem Baugebiet Zündorf Süd (11.500 Kfz. /24 Std.). 6

In einem iterativen Prozess wurde daher ermittelt, wieviel Prozent der vorgesehenen Bebauung realisiert werden könnte, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die Ortschaften Zündorf, Wahn und Elsdorf haben wird. Weiterhin darf die zusätzliche Verkehrsbelastung des Baugebietes Wahn West nicht dazu führen, dass die Planstraße für den südlichen Anschluss an die Frankfurter Straße von einer bisher 2-spurig vorgesehenen Straße in eine 4-spurige ausgebaut werden müsste. Im Differenznetz der Anlage 9 ist zu ersehen, dass sich der Verkehr auf der neuen Planstraße vor der Einmündung zur Liburer Landstraße auf ca.15.460 Kfz./24Std. und in dem Abschnitt vor der Frankfurter Straße auf ca. 21.700 Kfz./24Std. erhöht. Dieses Verkehrsaufkommen ist grundsätzlich noch von einer anbaufreien 2-spurigen Straße zu bewältigen. Weiterhin haben die entlastenden Wirkungen aus Planfall 3 in Zündorf und in Wahn in leicht reduzierter Form immer noch Bestand. Einzig ist durch den Anschluss des Wohngebietes Wahn West an die Poststraße auf der Poststraße und auf der Frankfurter Straße vor Elsdorf mit einer Verkehrszunahme zu rechnen, die in ihrer Größenordnung aber weitestgehend als verträglich gewertet werden kann. Vor beschriebene Prognose ist bei einer 40%igen Realisierung von Wahn West zu erzielen. Ein höherer Anteil an zusätzlicher Bebauung in Wahn West hätte einen weiteren Anstieg der Verkehrsbelastung in Elsdorf zur Folge. Wie eingangs festgelegt, sollte eine zusätzliche Bebauung in Wahn West keine negativen Auswirkungen auf die Ortschaften Zündorf, Wahn und Elsdorf haben, was hiermit erfüllt wäre. Weiterhin würde der Verkehr auf der Planstraße für den südlichen Anschluss an die Frankfurter Straße im letzten Teilabschnitt derart ansteigen, dass hier ein 4-spuriger Ausbau notwendig erscheint bzw. der Einmündungsbereich Planstraße/Frankfurter Straße größer dimensioniert werden müsste. Aufgrund des weiten Realisierungszeitpunktes von 2040 sind diese Detailbetrachtungen zu gegebener Zeit mit den dann aktuell vorliegenden Verkehrsverhältnissen neu zu untersuchen. 4. Fazit Als Fazit dieser Untersuchung kann festgehalten werden, dass eine Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 bis Ranzelerstraße und der Bau einer Umgehungsstraße Zündorf bis zur Wahner Straße eine Verkehrsentlastung des Ortskerns von Zündorf zur Folge hat. Durch die nun attraktivere und schnellere Trassenführung über die Umgehungsstraße kommt es jedoch zu Verkehrsverlagerungen und somit zu Mehrverkehr auf der Route Wahner Straße, St. Sebastianusstraße, Heidestraße mit Ziel Autobahn A59. Eine Schrittweise Realisierung der Bebauung von Zündorf Süd von 550 Wohneinheiten (WE) über 1.125 WE bis zur vollen Realisierung der vorgesehenen Wohneinheiten in Zündorf Süd und Langel zeigt, dass der Ortskern von Zündorf gegenüber der heutigen Verkehrsbelastung keine Verschlechterung erfährt. Es ist hierbei jedoch mit einer kontinuierlichen Zunahme des Verkehrs, wie vor bereits erwähnt, auf der Route Wahner Straße, St. Sebastianusstraße, Heidestraße zu rechnen, was zu einer spürbaren Verschlechterung de- 7

Verkehrssituation im Bereich Porz Wahn führen würde. Die Leistungsfähigkeit dieses Streckenzuges und der dazu gehörenden Kreuzungen wäre nicht mehr ausreichend. Durch eine direkte südliche Anbindung der Umgehungsstraße Zündorf an die Frankfurter Straße bzw. an die A59 an der Anschlussstelle Lind können diese negativen Aspekte verhindert werden. Mit dieser südlichen Anbindung ist sogar mit einem Verkehrsrückgang auf der St. Sebastianusstraße von ca. 9.300 Kfz./24Std. gegenüber der heutigen Verkehrsbelastung zu rechnen. Letztendlich ist die Realisierung der Wohnbebauung von Zündorf Süd nur im Zusammenhang mit dem Bau einer Umgehungsstraße Zündorf mit südlichem Anschluss an die Frankfurter Straße bzw. an die A59 machbar. Nur so sind negative verkehrliche Auswirkungen für die Ortsteile Zündorf und Wahn zu vermeiden. Eine zusätzliche Bebauung Wahn West ist nach derzeitigem Stand nur zu ca. 40% möglich, ohne dass zusätzliche Verkehrsbelastungen in Elsdorf zu negativen Auswirkungen gegenüber der heutigen Situation führen würden. Bei einem Realisierungszeitpunkt von ca. 2040 sollte diese Planung zu gegebener Zeit mit den dann tatsächlich vorliegenden Verkehrsverhältnissen zeitnah im Detail untersucht werden. 8

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