Norm Revision ISO 9001:2015. Konsequenzen für Unternehmung, Prozesseigner und Auditoren

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Transkript:

www.saq-qualicon.ch Norm Revision ISO 9001:2015 Konsequenzen für Unternehmung, Prozesseigner und Auditoren V1.1 Autoren: Stefan Hünig

Inhalt Modell 2015 als wirkungsvolles Management- und Führungssystem Zentrale Themen Drei Fokussierungen: plan performance - improvement Konsequenzen für die Führung Führen durch ganzheitliche Perspektiven, Freiräume, Wirkungen Konsequenzen Prozesseigner Risiko- und ressourcenorientierte Prozessführung /-steuerung Neues Rollen- und Verantwortungsverständnis Konsequenzen Auditoren und QM Verändertes Rollenverständnis Vom Überprüfer zum Coach und Dienstleister Zusammenfassung Die Norm als wirkungsorientiertes Führungsinstrument 2

Das dynamische Modell Kompetenzen Benötigtes Wissen (Compliance) Steuerung extern bereitgestellter Kontextklärung der Organisation (Effektivität) Risiken Sortiment Produktportfolio (Innovation) Ressourcen Produkte / DL KEF / KPI Wirkung Nutzen Chancen Dokumentation relevanter Daten und Informationen Effiziente Leistungserstellung Steuerung der Produktqualität 3

Kontextklärung der Organisation (Effektivität) => Kontext / Umfeld Kontext der Organisation Die Organisation versteht ihr Umfeld sowie Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Anspruchsgruppen. Relevante Aspekte: Einfluss auf die Fähigkeit der Organisation zur ständigen Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen für Kunden Der Einhaltung gesetzlicher und behördlicher Anforderungen Verbessern der Kundenzufriedenheit 4

Sortiment Produktportfolio (Innovation) => Leistungs- / Produktportfolio Produkte und Dienstleistungen Der Begriff Produkte und Dienstleistungen umfasst alle Ergebniskategorien (Hardware, Dienste, Software und verarbeitete Materialien). Die spezielle Aufnahme von Dienstleistung dient der Hervorhebung von Unterschieden zwischen Produkten und Dienstleistungen bei der Anwendung einiger Anforderungen. 5

Kompetenzen Benötigtes Wissen (Compliance) => Kompetenzmatrix Wissen Organisation muss notwendiges Wissen bestimmen, aufrechterhalten und zugänglich machen Der aktuelle Kenntnisstand ist bei der Umsetzung von Veränderungen zu berücksichtigen Die Möglichkeiten notwendiges neues Wissen zu erlangen, müssen sichergestellt werden Die Organisation stellt nach eigenem Ermessen sicher, dass die erforderlichen Fähigkeiten (Kompetenzen) verfügbar sind, um Produkte und Dienstleistungen in der geforderten Qualität bereitzustellen und zu liefern Wissensmanagement wird aufgrund von Risiken und Chancen angemessen betrieben 6

Effiziente Leistungserstellung Steuerung der Produktqualität => Steuerung, Effizienz und Effektivität Bewertung der Leistung: Qualität der Leistungen => Effizienz und die Effektivität der Prozesse Zufriedenheit der Kunden Leistungsfähigkeit von Lieferanten Zufriedenheit der Mitarbeiter Erkennung von Stärken, Verbesserungsbereichen und Innovationsfähigkeit Legal Compliance => Messwerte und Kennzahlen sind stets kongruent zu: compliance, Strategie und Risikolandkarte; sie haben eine ausgewiesene und nachvollziehbare Relevanz und dienen der Entscheid Findung. 7

Steuerung extern bereitgestellter Ressourcen Produkte / DL => Management externer Ressourcen / Kooperations-Management Kontrolle von extern bereitgestellten Produkten und Dienstleistungen Die Lenkung von extern gelieferten Produkten und (Dienst-)Leistungen umfasst alle Formen der externen Beschaffung, wie Kauf bei einem Lieferanten Vereinbarungen mit einem Beteiligungsunternehmen (SLA etc.) Ausgelagerte Prozesse und Funktionen oder Vergleichbares 8

Dokumentation relevanter Daten und Informationen => Dokumentations-Management (ZDF) Dokumentierte Information Keine Rede mehr von einem QM-Handbuch Keine Anforderungen zu einem dokumentierten Verfahren zur Lenkung von Dokumenten und zur Lenkung von Aufzeichnungen Die Begriffe dokumentiertes Verfahren, Vorgabedokumente und Aufzeichnungen werden im gesamten Normtext durch dokumentierte Informationen ersetzt Dokumentierte Verfahren heisst nun Aufrechterhaltung dokumentierter Information Aufzeichnung heisst nun Beibehaltung dokumentierter Informationen => Was relevant ist (im Zusammenhang mit legal compliance, Risiko, Sicherheit und Strategie steht) muss dokumentiert werden 9

=> Relevanz Relevanz Die konkreten Inhalte der 6 Elemente werden auf ihre Relevanz für die Organisation in ihrem Kontext geprüft Im Zentrum stehen der Nutzen für die Kunden und die Wirkung für die Organisation Die Relevanz basiert auf dem, was zwingend notwendig ist und die Organisation erfolgreich in die Zukunft führt => must => Was relevant ist, steht im Zusammenhang mit: legal compliance, Risiko, Sicherheit und Kongruenz zur Strategie => Erfolgsentscheidend wird: Denken in Relationen und Zusammenhängen => Antizipieren und erkennen, was von vorne kommt und sich lösen von der Fortschreibung der eigenen Geschichte 10

Risiken Chancen => Risiken und Chancen Risikobasierter Ansatz Ein (Q)M-System soll generell vorbeugend wirken => präventive Führung Norm-Anforderungen werden reduziert und durch leistungsbasierte Anforderungen ersetzt Chancen und Risiken müssen bestimmt und behandelt werden Es gibt keine Forderung nach formellem Risikomanagement Es gibt keine Forderung nach einem dokumentierten Risikomanagementprozess => Entscheidend sind: legal compliance, Sicherheit und Relevanz in Kongruenz zur Strategie 11

Risiken Chancen => Umgang mit Risiken und Chancen Mögliches Vorgehen zum Umgang mit Risiken und Chancen => Entscheidend sind: legal compliance, Sicherheit und Relevanz in Kongruenz zur Strategie In den Prozessen und bei deren Beschreibung einen risikoorientierten Ansatz anwenden Risiken und Chancen in der Organisation identifizieren Risiken und Chancen messen / einschätzen => priorisieren (Was ist akzeptabel? Was nicht?) Massnahmen planen, um die Risiken zu bearbeiten (Wie können diese vermieden, reduziert oder eliminiert werden?) => Eine dynamische Risikolandkarte ist ein pragmatisches Führungsinstrument 12

KEF / KPI Wirkung Nutzen => Letztlich hat alles: Wirkung und Nutzen Aussagen zu unterschiedlichen Aspekten der Organisation: Finanzielle Ergebnisse Qualität der Produkte und Dienstleistungen Effizienz und Effektivität der Prozesse Zufriedenheit der Kunden Leistungsfähigkeit von Lieferanten Zufriedenheit der Mitarbeiter Innovationsfähigkeit Legal Compliance 13

Umsetzung auf die operative Ebene: Der Prozess-Steckbrief Prozess: 1. Unternehmensplanung Prozess-Kontext (Prozessumfeld) Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Ziel: Wirkung und Nutzen Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Kennzahlen (KEF / KPI / PKZ) Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Input Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Prozesseigner Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Output Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Kompetenzen (Anforderungen) Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Risiken / Chancen Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Interne / externe Partner Klicken Sie hier, um Text einzugeben. Dokumente Klicken Sie hier, um Text einzugeben Hilfsmittel Klicken Sie hier, um Text einzugeben Normen, Gesetze, Vorgaben Klicken Sie hier, um Text einzugeben 14

=> Meine Führungsarbeit mit verändertem Rollen- und Verantwortungsverständnis kann beginnen Danke für Ihre Aufmerksamkeit Fragen? 15

Ergänzende Informationen zur Revision ISO 9001:2015 Generelle Änderungen Verwendung der neuen High Level Struktur Bessere Anwendung für Dienstleitungen Reduktion der konkreten Anforderungen Stärkere Betonung des Kontextes der Organisation Grenzen des QMS müssen klar definiert werden Risikoorientierte Haltung durch die ganze Norm Dokumentierte Informationen ersetzt Dokumentiertes Verfahren und Aufzeichnungen Ausgelagert ersetzt durch extern bereitgestellt Erhöhte Anforderungen an die Führung Keine Forderung nach einem Beauftragten der Leitung 16

Gesamtzusammenhänge Struktur der ISO 9001:2015 Vorwort und Einleitung Anforderungen an QM-Systeme 1. Anwendungsbereich 2. Normative Verweisungen 3. Begriffe 4. Kontext der Organisation 5. Führung 6. Planung für das Qualitätsmanagementsystem 7. Unterstützung 8. Betrieb 9. Bewertung der Leistung 10. Verbesserung 17

Zusammenfassung A.5 Anwendbarkeit Keine formellen Ausschlüsse Die Anforderungen werden abhängig von: Der Unternehmensgrösse Dem Managementmodell Den Aktivitäten / dem Wirkungskreis der Organisation Der Art der möglichen Risiken und Chancen angemessen umgesetzt 18

Struktur der ISO 9001:2015 19

Risikobasiertes Denken Risikobasiertes Denken 20