PRIVUS Anlagesitzung Woche 37 12. September 2016
Aktuelle Situation EZB Zinsentscheid Die EZB konnte die Hoffnungen der Anleger nicht erfüllen. Auch wenn nicht ganz klar ist, was denn eine Belebung der Märkte hätte bewirken können (evtl. die Aussicht auf Aktienkäufe der Zentralbank), drückte sich die Enttäuschung, nach der sehr kurz ausgefallenen Pressekonferenz, in tieferen Aktienkurse aus. Der abnehmende Grenznutzen der bisherigen Massnahmen wird immer mehr zum Thema. Nunwird der Ruf nach fiskalischen Massnahmenimmer lauter. Mario Draghihat spezifisch die deutsche Regierung angesprochen, welche scheinbar konkrete Entlastungen für 2017 plant. Ob das dem Markt reicht, um eine höhere Bewertung zu rechtfertigen, ist zu bezweifeln. Gleichzeitig ermuntert die EZB mit ihrer lockeren Geldpolitik die Politiker in den Sorgenregionen (Portugal, Italien etc.) geradezu, sich weiter zu verschulden und unbequeme Reformen nicht anzupacken. Apple; kein grosser Sprung Auch wenn man wusste, dass Apple mit der Vorstellung des iphone 7 nicht die ganz grossenneuerungen bringen wird, fiel die Präsentation dennoch enttäuschend aus. Die Leittragenden waren die Zulieferer, welche zum Teil grosse Abschläge verzeichneten. M&A fast der einzige positive Treiber Zurzeit bleiben die Übernahmen/Fusionen als einziger positiver Treiber für die Aktienmärkte. Hier dürfte noch einiges kommen. Da die Unternehmen nun sogar für die Aufnahme von Schulden bezahlt werden (Sanofiund Henkel konnten Anleihen mit negativer Rendite platzieren), ist der Anreiz für die Manager gross, sich so zu profilieren. Optionsverfall Am kommenden Freitag steht der 3-fache Verfall von Derivaten auf dem Kalender. Viele Asset Manager haben ihre Portfolios zumindest abgesichert. Somit könnte das Rollen der Positionen ab Mitte Woche zu einer höheren Volatilität führen. 2
Kursbilder Die Finanzmärkte sind während den Sommermonaten in Lethargieverfallen. Der S&P500 hat sich in einer engen Bandbreite von nur 1.5% seitwärts bewegt. Das gleiche gilt für den DAX, allerdings mit einer grösserenspanne von 3.5%. Ebenfalls haben Gold, Öl sowie die Zinsmärkte keine Strike zerrissen. Es scheint, als würden alle auf Etwas warten. Ist dies nun die Ruhe vor dem Sturm? Bewegung vom Freitag 9.9.2016 3
Kursbilder (2) Kursbewegung vom Freitag 9.9.2016: Mit der deutlichsten Marktbewegung seit Brexit(-2.45%), löste sich der S&P aus seinen engen Bandbreiten der letzten Wochen und Monate und brach nach unten aus, indem er unter der 50-Tagelinie schloss. Nachdem der Markt die immer wiederkehrenden Stellungnahmen der verschiedensten FED Mitglieder in ihren fast tagtäglichen Vorträgen bis zum Freitag als bedeutungslos abgetan hat, war es die gedankliche Kehrtwende des Präsidenten aus Boston, der beim nächsten Treffen am 20./21. September, mit einer Verbesserung des Arbeitsmarktes und steigenden Löhnen, einen nachvollziehbaren Grund sieht, diesbezüglich tätig zu werden. Dies verunsicherte den Markt sogleich. 4
Ein heisser Herbst steht uns bevor Noch immer fühlt es sich so an, als ob wir uns in den Sommermonaten befinden würden. Es ist kaum Aktivität an den Börsen auszumachen und die wichtigen Indizes bewegen sich lethargisch in einer engen Bandbreite auf hohen Niveaus. Der S&P500 Index beispielsweise, schwankte in den vergangenen Monaten so gering, wie zuletzt im Jahr 1995. Von dieser Ruhe sollten sich Anleger aber nicht täuschen lassen, denn viele Probleme wie beispielsweise enttäuschende Konjunkturdaten, Gewinnrezession bei den Unternehmen und politische Risikoherde, sind so akut wie eh und je. Und bis zum Jahresende stehen einige Ereignisse an, die das Potenzial haben, die Unsicherheit an die Märkte zurückzubringen. So bleibt etwa die Frage, wann die US-Notenbank Fed die Zinsschraube anzieht, auch nach dem Symposium in Jackson Hole, unbeantwortet. Und auch die folgenden Ereignisse haben das Potenzial, für Unruhe an den internationalen Märkten zu sorgen: 15.09.2016 Sitzung der Bank of England 20./21.09.2016 Treffen der Bank of Japan 26.-28.09.2016 Internationales Energie Forum 08.11.2016 US-Präsidentschaftswahl 27.11.2016 Abstimmung zur Verfassungsreform in Italien Ende November/Anfang Dezember 2016 Statement des britischen Finanzministeriums (Brexit) 25.12.2016 Ev. Parlamentswahlen in Spanien 5
Wirtschaftsdaten Folgende Konjunkturdaten stehen diese Woche an: Montag, 12.09.2016 - Keine wichtigen Daten Dienstag, 13.09.2016 - China Einzelhandelsumsätze (August) - UK Konsumentenpreisindex (August) - Eurozone ZEW Umfrage (September) Mittwoch, 14.09.2016 - Japan Industrieproduktion (Juli) - Eurozone Industrieproduktion (Juli) - USA Öllagerdaten Donnerstag, 15.09.2016 - Eurozone Konsumentenpreisindex (August) - Bank of England Zinsentscheid - USA Einzelhandelsumsätze (August) Freitag, 16.09.2016 - USA Industrieproduktion (August) - USA Hausverkäufe (August) - USA Konsumentenpreisindex (August) - USA Uni Michigan Index (September) 6
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