Maligne Lymphome. Patiententag am 24.03.2007. Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Internistische Onkologie Siegburg Dr. med.



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Transkript:

Maligne Lymphome Patiententag am 24.03.2007 Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Internistische Onkologie Siegburg Dr. med. Stefan Fronhoffs

Was sind maligne Lymphome? Komplexe Vielzahl verschiedener bösartiger ( = maligner) Erkrankungen des lymphatischen Systems die sich zum Teil erheblich in ihrer feingeweblichen Art, im Krankheitsverlauf und in den Therapiemöglichkeiten unterscheiden Alle Erkrankungen entstehen aus den Zellen des lymphatischen Systems

Das lymphatische System Das lymphatische System ist Teil des Immunsystems und erstreckt sich über den gesamten Körper Lymphgefässe Tonsillen Lymphknoten Milz Knochenmark

Das lymphatische System Lymphozyten Lymphozyten sind die Zellen des lymphatischen Systems Sie gehören zu den weißen Blutzellen (= Leukozyten) Funktion: Zentrale Bedeutung für die Infektabwehr

Das lymphatische System Lymphozyten Stammzelle Auf jeder Stufe des Reifungsprozesses kann eine Zelle entarten T-Lymphozyten Knochenmark? B-Lymphozyten Vielzahl sehr verschiedener Lymphomerkrankungen Vorläufer-Zellen Grundsatz: je unreifer die Ursprungszelle, desto aggressiver die Lymphomerkrankung Verschiedene Arten reifer Lymphozyten T T T B B B

Maligne Lymphome Einteilung < 10 % > 90 % Morbus Hodgkin Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) > 85% < 15 % Non-Hodgkin-Lymphome der B-Zellreihe Non-Hodgkin-Lymphome der T-Zellreihe

Non-Hodgkin-Lymphome Krebs-Neuerkrankungen Ca. 6000 Neuerkrankungen pro Jahr Ca. 6000 Neuerkrankungen pro Jahr RKI (Robert Koch Institut)

Non-Hodgkin-Lymphome Ausdehnung und Symptome (Schmerzlose) Lymphknotenschwellung Lokalisierte Generalisierte Lymphknotenschwellung Lymphknotenschwellung Milz Knochenmark

Non-Hodgkin-Lymphome Verdacht auf Lymphomerkrankung Untersuchungen Gewebeprobe (Biopsie) + Ausbreitungsdiagnostik (Staging) Diagnose Histologische Zuordnung + Anatomische Ausbreitung (Stadium) Individuelle Situation: Alter Andere Erkrankungen Beschwerden Therapie Entscheidung über weiteres Vorgehen und Behandlung

Non-Hodgkin-Lymphome WHO-Klassifikation B-Zell-Lymphome Chronisch lymphatische Leukämie (B- CLL) Lymphoplasmozytisches Lymphom/ Immunozytom Extranodales Marginalzonenlymphom (MALT) Haarzellenleukämie Muliples Myelom/Plasmozytom Follikuläres Lymphom Grad I/ Grad II/ Grad III Mantelzell-Lymphom Diffus großzellige Lymphome Mediastinales B-Zell-Lymphom Burkitt-Lymphom B-Lymphoblastisches Lymphom (B-ALL) T-Zell-Lymphome Chronisch lymphatische Leukämie (T-CLL)/ T-Zell-Prolymphozytenleukämie NK Zell-Leukämie Adulte T-Zell-Leukämie Mycosis fungoides/sézary Syndrom Primär kutanes großzellig anaplastisches T- Zell-Lymphom Extranodale NK/T-Zell-Lymphom vom nasalen Typ Enteropathietyp-T-Zell-Lymphom Hepatosplenisches T-Zell-Lymphom Angioimmunoblastisches T-Zell-Lymphom (AILD) Peripheres T-Zell-Lymphom Anaplastisch großzelliges Lymphom (CD30+) T-Lymphoblastisches Lymphom (T-ALL)

Indolente Lymphome Individuell sehr unterschiedlicher chronischer Verlauf über Jahre bis Jahrzehnte Therapie bei Symptomen Im fortgeschrittenen Stadium keine Heilung möglich, Ziel der Behandlung ist die Kontrolle der Erkrankung bei möglichst guter Lebensqualität Aggressive Lymphome Rasches Wachstum Führen unbehandelt zum Tode, daher immer Behandlung erforderlich Können auch in fortgeschrittenen Stadien geheilt werden Sehr aggressive Lymphome Übergang zu akuten Leukämie Non-Hodgkin-Lymphome Einteilung nach Verlauf

Non-Hodgkin-Lymphome WHO-Klassifikation B-Zell-Lymphome Chronisch lymphatische Leukämie (B-CLL) Lymphoplasmozytisches Lymphom/ Immunozytom Extranodales Marginalzonenlymphom (MALT) Haarzellenleukämie Multiples Myelom/Plasmozytom Follikuläres Lymphom Grad I/ Grad II Follikuläres Lymphom Grad III Mantelzell-Lymphom Diffus großzellige Lymphome Mediastinales B-Zell-Lymphom Burkitt-Lymphom B-Lymphoblastisches Lymphom (B-ALL) Indolente Lymphome Aggressive Lymphome Sehr aggressive Lymphome

Lokale Therapie (Operation) Strahlentherapie Systemische Therapie Chemotherapie Antikörpertherapie Non-Hodgkin-Lymphome Behandlung Neue Therapieformen: Radioimmuntherapie

Non-Hodgkin-Lymphome Chemotherapie Die Therapie erreicht die Lymphomzellen über das Blut und wirkt im gesamten Körper Wirkung nicht spezifisch auf Lymphomzellen, sondern auf alle Körperzellen Nebenwirkungen (Toxizität)

Non-Hodgkin-Lymphome Chemotherapie Vielzahl verschiedener Chemotherapeutika und Kombinationen Häufig verwendete Schema: CHOP Cyclophophamid Doxorubicin Vincristin Prednison Tag 1 Tag 5 Tag 21

Non-Hodgkin-Lymphome Antikörper-Therapie CD 20 Antigen auf der Zelloberfäche von gesunden B-Lymphozyten und B-Lymphomzellen Wirkungweise: Die Antikörper-Therapie stellt ein neues antitumorales Wirkprinzip dar Vorteile Höhere Tumorzell-Spezifität Geringere Nebenwirkungsrate Kombination mit Chemotherapie Direkte zellschädigende Wirkung Stimulation komplexer Immunreaktionen Zerstörung der Lymphomzelle Monoklonaler Anti CD 20 Antikörper Rituximab (Mabthera )

Indolente Non-Hodgkin-Lymphome Follikuläre Lymphome (Grad I und II) Zweithäufigste Untergruppe der Non-Hodgkin Lymphome mit 22-26% 26% Bei ca. 80 % der Patienten liegt bei Erstdiagnose ein fortgeschrittenes Stadium (III oder IV) vor Keine Heilung im fortgeschrittenen Stadium möglich, m Ziel der Behandlung ist die möglichst m lange Kontrolle der Erkrankung unter Wahrung der Lebensqualität Krankheitsverläufe über Jahre bis Jahrzehnte Früher vor Rituximab: mittleres Überleben 8-108 Jahre Heute: besser

Follikuläre Lymphome Therapie Lokalisiertes Stadium (I u. II) kurative Strahlentherapie Fortgeschrittenes Stadium (III u. IV) Therapiebedürftig? Beschwerden durch das Lymphom? Störungen der Blutbildung? Rasch zunehmende Lymphome? ja nein Behandlung Rituximab + Chemotherapie abwarten

Follikuläre Lymphome Therapie Stand 2007 4 große prospektive, randomisierte Studien Chemotherapie vs. Rituximab + Chemotherapie Studie Therapie Beobachtungs Gesamt- 4 Jahres- Die Kombination -Zeitraum der Chemotherapie Ansprechen mit Rituximab Überleben Marcus ASH 2006 Hiddemann Blood 2005 Herold ASH 2006 8 x CVP R-CVP 6-8 x CHOP R-CHOP 8 x MCP R-MCP verbessert nachweisbar 53 Monate die Ansprechraten und 18 Monate 47 Monate 57 % 81 % 90 % 96 % 75 % 92 % 77 % 83 % das Überleben (erstmals seit Jahrzehnten!) von Patienten mit Follikulären Lymphomen 90 % 95 % Rituximab ist essentieller Bestandteil der Erstlinien-Therapie 74 % 87 %

Follikuläre Lymphome Therapie Stand 2007 Offene Fragen Kombination mit welcher Chemotherapie?? Studien Intensivere Therapie bei jüngeren j (< 60 Jahre) Patienten? Myeloablative Hochdosischemotherapie ± Ganzkörperbestrahlung mit autologer Stammzell- Transplantation nach Induktionschemotherapie?? Studien

Follikuläre Lymphome Therapie Stand 2007 Erhaltungstherapie Der Verlauf ist gekennzeichnet durch individuell sehr unterschiedliche Abfolgen von Stillstand, Progress, Zurückdr ckdrängen (Remission) und Wiederkehren der Erkrankung Ist es möglich m nach einer Remission das Wiederauftreten durch mildere Therapien hinauszuzögern? Erhaltungstherapie möglich m?

Follikuläre Lymphome Therapie Stand 2007 Erhaltungstherapie Bisherige Therapie-Option: α-interferon unterschiedliche Studienergebnisse hohe Nebenwirkungsrate Studienergebnisse mit Rituximab deutliche Verzögerung des Wiederauftretens (Rezidiv): bei Patienten mit Erstbehandlung nach Monotherapie mit Rituximab nach CVP Chemotherapie (ohne Rituximab) bei Patienten mit mehrfachem Rezidiv nach Rituximab + Chemotherapie

Follikuläre Lymphome Therapie Stand 2007 Rituximab Erhaltungstherapie Bei Patienten mit rezidivierter Lymphomerkrankung sollte eine Rituximab-Erhaltungstherapie durchgeführt werden Offene Fragen: Welches Schema?: alle 3 Monate für 2 Jahre Erhaltungstherapie auch nach der 1. Therapie mit Rituximab?:? Studien

Aggressive Non-Hodgkin-Lymphome Ca. 40 % aller Non-Hodgkin Lymphome, davon sind ca. 90 % Diffus großzellige B-Zell-Lymphome Eine Behandlung ist immer erforderlich Ziel der Behandlung ist die Heilung CHOP Chemotherapie war Standard seit den 1970s Früher (Vor Rituximab): Heilungsraten bis ca. 50%

Aggressive Lymphome Therapie Patienten > 60 Jahre Stand 2007 RICOVER Studie Pfreundschuh, ASH 2006 Empfehlung der Deutschen Studiengruppe hochmaligne Non-Hodgkin Lymphome: Krankheitsfreies Überleben 3 Jahre Therapie 6 x CHOP 14 8 x CHOP 14 Überleben 3 Jahre Standardtherapie bei Patienten > 60 Jahre mit aggressiven Lymphomen sind 47,2 % 53 % 67 % 6 Zyklen CHOP 14 kombiniert mit 8 Zyklen Rituximab 66 % 6 x CHOP 14 + 8 x Rituximab 8 x CHOP 14 + 8 x Rituximab 66,5 % 63 % 78 % 73 %

Aggressive Non-Hodgkin Hodgkin-Lymphome bei älteren Patienten Überleben im historischen Vergleich (Stadium II-IV) IV) % Überleben 6/8 x R-CHOPR CHOP-14 n=414 8 x R-CHOPR CHOP-21* n=202 74% 64%* 55%* 8 x CHOP-21* n=197 Monate Nach Feugier et al, JCO 2005

Aggressive Lymphome Therapie Patienten < 60 Jahre mit geringem Risiko MINT Studie 3 Jahres Überleben von 93 vs. 84 % Pfreundschuh, The Lancet Oncology 2006

Aggressive Lymphome Therapie Stand 2007 Die Kombination der Chemotherapie mit Rituximab verbessert nachweisbar die Ansprechraten und das Überleben von Patienten mit Aggressiven Lymphomen in jeder Alters- und Risikogruppe (am meisten profitieren Patienten mit niedrigem Risiko) Die Kombination aus Rituximab und CHOP (-ähnlicher) Chemotherapie ist Standard-Erstlinientherapie

Aggressive Lymphome Therapie Stand 2007 Offene Fragen Optimale Anzahl und Dauer (14 vs 21 Tage) der Chemotherapie Zyklen in Abhängigkeit von Alter und individuellem Risikoprofil?? Studien Optimale Therapie bei jüngeren (< 60 Jahre) Patienten mit hohem Risiko?? Studien (R-CHOEP 14 vs. Mega-CHOEP + R) Erhaltungstherapie?? Studien

Non-Hodgkin-Lymphome Neue Therapieansätze Radioimmuntherapie Zusätzliche Strahlentherapie kurze Wirkdauer (HWZ 64 h) Reichweite ca. 5 mm Vorteil: bei großen Tumormassen, heterogenem Antigenmuster 90 Y Nachteil: größere Toxizität (v.a. Knochenmarksschädigung) CD 20 Antigen auf der Zelloberfäche von gesunden B-Lymphozyten und B-Lymphomzellen Monoklonaler Anti CD 20 Antikörper Ibritumomab-Tiuxetan, gekoppelt an 90 Yttrium ( 90 YZevalin )

Non-Hodgkin Hodgkin-Lymphome Zusammenfassung Erstmalig Verbesserung des Überlebens bei indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen durch Kombinationstherapien mit Rituximab Erhaltungstherapie mit Rituximab bei rezidivierten indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen Radioimmuntherapie (Zevalin R ) bei rezidivierten follikulären Non-Hodgkin-Lymphomen zugelassen Bei aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen verbessert die Kombination aus CHOP Chemotherapie und Rituximab die Ansprechraten und das Überleben

Non-Hodgkin Hodgkin-Lymphome Kompetenznetz Maligne Lymphome Studiengruppen Deutsche Hodgkin Studiengruppe Deutsche Hodgkin Studiengruppe Deutsche Studiengruppe Hochmaligne Non-Hodgkin Lymphome Deutsche Studiengruppe Niedrigmaligne Non-Hodgkin Lymphome Deutsche CLL Studiengruppe Ostdeutsche Studiengruppe für Hämatologie und Onkologie Deutsche Studiengruppe Gastrointestinale Non-Hodgkin Lymphome Deutsche Studiengruppe Multiple Myelome German Myeloma Multicenter Group Deutsche Studiengruppe Primäre ZNS Lymphome

Non-Hodgkin Hodgkin-Lymphome Beratung und Selbsthilfegruppen Kompetenznetzwerk Maligne Lymphome www.lymphome.de Deutsche Leukämie- und Lymphom- Hilfe DLH Leukämie-Initiative Bonn e.v. Frau Katja Martini www.leukaemie-hilfe.de Deutsche Krebshilfe www.krebshilfe.de

Standardtherapie aggressiver Non-Hodgkin-Lymphome Diffuses großzelliges NHL Stad. I - IV < 60 Jahre > 60 Jahre aaipi = 0 Kein Bulk aaipi = 1 u/o. Bulk aaipi = 2,3 6 x CHOP 14 + 8 x R 6 x R-CHOP 21 6 x R-CHOP 21 Nur Studien FLYER 6 x R-CHOP 21 vs. 4 x R-CHOP 21 + 2 x R od. 6 x R-CHOP 14 + RTX Bulk UNFOLDER R-CHOEP 14 vs. Mega- CHOEP + R Sonst 8 x R-CHOEP14 6 x R-CHOP 21 vs. 6 x R-CHOP 14

Stad. I u. II (ggf. IIIa) kurative Strahlentherapie Studien CHOP 21 vs. R-CHOP + myeloablative Radiochemtherapie vs. IFN Erhaltung Standardtherapie follikulärer Lymphome Follikuläre Lymphome therapiebedürftig < 60 Jahre > 60 Jahre Stad. III u. IV R + CTX (CHOP, MCP) + IFN Erhaltung? nicht therapiebedürftig abwarten

Non-Hodgkin-Lymphome Histologie Entnahme einer ausreichend großen Gewebeprobe (Biopsie), meist eines Lymphknoten zur histologischen (feingeweblichen( feingeweblichen) Untersuchung Beurteilung der Gewebeprobe durch den Pathologen Mikroskopische Untersuchung Immunzytologische Untersuchungen Molekularbiologische Untersuchungen Diagnose eines malignen Lymphoms und exakte Bestimmung der Lymphom-Untergruppe Bei nicht sicherer Zuordnung Mitbeurteilung durch einen Referenzpathologen

Non-Hodgkin-Lymphome Stadieneinteilung (nach Ann Arbour) Stadium I: Befall einer Lymphknotenregion Stadium II: Befall von 2 oder mehr Lymphknotenregionen auf einer Seite des Zwerchfells Stadium III: Befall von 2 oder mehr Lymphknoten-regionen auf beiden Seiten des Zwerchfells Stadium IV: Diffuser Organbefall, z.b. Knochenmark,

Non-Hodgkin-Lymphome Antikörper-Therapie CD 20 Antigen auf der Zelloberfäche von gesunden B-Lymphozyten und B-Lymphomzellen

Non-Hodgkin-Lymphome Antikörper-Therapie Wirkungweise: Direkte zellschädigende Wirkung Stimulation komplexer Immunreaktionen Zerstörung der Lymphomzelle CD 20 Antigen auf der Zelloberfäche von gesunden B-Lymphozyten und B-Lymphomzellen Monoklonalen Anti CD 20 Antikörper Rituximab (Mabthera )

Non-Hodgkin-Lymphome Antikörper-Therapie CD 20 Antigen auf der Zelloberfäche von gesunden B-Lymphozyten und B-Lymphomzellen Wirkungweise: Die Antikörper-Therapie stellt ein neues antitumorales Wirkprinzip dar Vorteile Höhere Tumorzell-Spezifität Geringere Nebenwirkungsrate Kombination mit Chemotherapie Direkte zellschädigende Wirkung Stimulation komplexer Immunreaktionen Zerstörung der Lymphomzelle Monoklonalen Anti CD 20 Antikörper Rituximab (Mabthera )