Archivum Mathematicum

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Transkript:

Archivum Mathematicum Věra Radochová Das Iterationsverfahren für eine partielle Differentialgleichung vierter Ordnung Archivum Mathematicum, Vol. 9 (1973), No. 1, 1--8 Persistent URL: http://dml.cz/dmlcz/104785 Terms of use: Masaryk University, 1973 Institute of Mathematics of the Academy of Sciences of the Czech Republic provides access to digitized documents strictly for personal use. Each copy of any part of this document must contain these Terms of use. This paper has been digitized, optimized for electronic delivery and stamped with digital signature within the project DML-CZ: The Czech Digital Mathematics Library http://project.dml.cz

ARCH. MATH. 1, SCRIPTA FAC. SCI. NAT. UJEP IX: 1 8 1973 BRUNENSIS DAS ITERATIONSVERFAHREN FÜR EINE PARTIELLE DIFFERENTIALGLEICHUNG VIERTER ORDNUNG V&RA RADOCHOVÄ (Eingegangen am 17. April 1972) Das Ableiten der partiellen Differentialgleichung der Längs- oder Torsionsschwingungen von Stäben führt bei der Benutzung der energetischen Methode und wenn wir dabei die Deformation des Querschnittes in seiner Ebene in Erwägung ziehen, zu einer partiellen Differentiagleichung vierter Ordnung [1], die man in der Form (1) Uxxtt = A(t, x) u xx + B(t, x) u tt schreiben kann. Diese Differentialgleichung wurde für gewisse Nebendingungen gelöst [3], [4], wobei das Iterationsverfahren benützt wurde. In den folgenden Absätzen ist für eine allgemeinere Form der partiellen Differentialgleichung vierter Ordnung unter gewissen Nebenbedingungen ein Existenzsatz mittles des Iterationsverfahrens bewiesen und die Eindeutigkeit der Lösung bestimmt, wobei die Differentialgleichung (1) ein Sonderfall dieser Differentialgleichung ist. Satz 1. Der Existenzsatz. Es sei die Differentialgleichung (2) Uxxtt = f(t, x, u, u xx, u tt ) gegeben. Die Funktion f(t, x, u, v, w) sei in dem Gebiete D = {a < x < ß; y < t < 6} und für beliebige u, v, w stetig und erfülle in jedem kompakten Teilgebiete D 0 c D in Bezug auf u, v, w die Lipschitz-Bedingung \f(t,x, u 2, v 2, w 2 ) f(t, x, ui, vi, wi) <; (3) ^ M(\u 2 Ul\ + \v 2 Vl\ + \w 2 w l \). Fener sei a < o S i < ß, y < x < d, und die Nebenbedingungen seien längs der Charakteristiken t = r, x = 0, x = f t, so vorgeschrieben, dass die partielle Differentialgleichung (4) u xx tt = 0 genau eine Lösung in dem Gebiete D hat, die diese Nebenbedingungen erfüllt, die der Funktionenklasse G 2 (D) gehört und die wir u 0 (t, x) bezeichnen. Dann existiert mindestens eine Lösung der partiellen Differentialgleichung (2),

die den vorgeschriebenen Nebenbedingungen genügt und man erhält diese Lösung mittels des Iterationsverfahrens von Picard als den Grenzwert der Folge (5) u n (t, x) = u 0 (t, x) + Fn_i(*> x), wo die Bezeichnung t tt X xx (6) F k (t, x) = f f f f / ^2, x 2, u k, ^, -^ *-j dz 2 d^t dt 2 dh benützt wurde. XX 0 I.. Beweis. Als erste Annäherung wählen wir die Funktion u 0 (t, x), die den Voraussetzungen nach gegebene Nebenbedingungen erfüllt und der Funtionenklasse C 2 (D) gehört. Sei u n _\(t, x) die (n l)-te Näherungsfunktion der gesuchten Lösung, die der Klasse C 2 (D) gehört. Dann gehört wegen der Stetigkeit des Integranden auch die w-te Näherungsfunktion u n (t, x) = u 0 (t, x) + F n _ x (t, x) der Klase C 2 (D). Beweisen wir, dass die Folge von Näherungsfunktionen u n (t, x) in jedem kompakten Teilgebiete D 0 <~ D, wo D 0 = {OLQ _\ x <\ ß 0 ; y 0 _\ t <\ ö 0 ) ist und a 0 <l _\ lo _i li ßo> yo =\ r <± do gilt, gleichmässig konvergiert. Die Funktion fit, x, u 0,-^~, *j -) ist in,a> stetig und damit auch beschränkt. Es sei /1 <l A\ dann ist für n = 1: \u l (t,x) u 0 (t,z)\ = \F 0 (t,x)\ <l -ja \t r\ 2 \x 0 \z Sil wo die Bezeichnung (7) д 2 щ д 2 u 0 дx 2 дx 2 = \Foxz(t,x)\ S-Í--4I* TP, * Ul a%o1 'j.«(*,»)iá4--ii«-ř.ii«-fii, ü dt 2 dt 2 I ' " v ' '' ~" 2 ff/ 3%* d 2 u k \ J± ^ -*W*,») = / \t2> x, u k, -^-, j t 2~J d<2 d«i T T n * * / 3 2 wjt d 2^ \ / \t, x 2, u k, -^-, -^-j dz 2 dau benützt wurde. Es sei entweder f = p wenn # f o I 2^ I # f I I, oder = f i wenn # 0 I ^ I # f 11 für cto i x <± ß 0. Dann ist x h\\x f o ^ # 11 2 - Es sei ferner 2K = max {2, [(ß 0 a 0 ) + (<5o yo)] 2 }. Dann ist (8) {\z f + I* T ) 2 2K

und gelten die Beziehungen щ(t, x) Uo(t, *) _ y AK(\ t т + x )- (9) д 2 щ õ 2 u 0 дx 2 2 _ AK(\t x\ + \x SW дx 1-^ t? * -X,.-T.-^ + Wir beweisen nun, dass für beliebige natürliche Zahl n folgende Beziehungen A I u n (t, x) - un^t, x) <= - (3MK) n A -^f (U - r) + o; - \) 2n (10). I < (\t /i _ x\ + \x f )-» дx 2 дx 2 ' 3M (2n)! Ә 2 м Ә 2 м n _i Әt- Э. < A Ш (3MK) n (2n)\ ( í T + Z- )*» gelten, wobei M die Lipschitz-Konstante ist. Für n = 1 ist die Gültigkeit der Beziehungen (10) wahr, da sie mit den Beziehungen (9) übereinstimmen. Nehmen wir an, dass (10) für n = m gilt; dann ist für n = m + 1:! u m+í u m \ = \ F m (t, x) F m _i(t, x) t ti X X! ^ííííï U m < L.зjf 3M (2ra)! Ufn_i + д 2 Um 34-1 ~дxy т т ć? 0 _ э*_ + + -~^n? ^nr^ } ^2 d#i d 2 dči Әí_ Әř ř ť. x Xi т т 0 li r + x 2 ) 2wi d 2 clri dí 2 dři _l (3MK) wl+1 < ~~=- l ; (\t r\ + \x i \) = 3M (2m + 2)! U gu ' ^ ' 2m+2 Ferner ist für die zweite partielle Ableitung nach x: l ř_ 34+i 34 [ \jp (t ^ w,, ^ 3 2 дx 2 _\M \ 11 u m?%_i + 3 4 Э4_i Э 2 3 2 + *?_? dt 2 dt t _l (ЗЖK)"*-" (\t T +» f Ш (2w + 2)! \2lW+2

Ähnlich erhalten wir für die zweite partielle Ableitung nach t: < I d 2 u m+l d 2 u m ' дt 2 дt = \F (t,x) F 2 mtt m_ íftt (t,x) я X X. A (ЗMK). 3M \ \ (\t r + x 2 f p» dx 2 dx! 3M (2m)! So St A (3MK) W+1 < (\t T\ + \X E ) 2W+1-3M (2m + 2)! Vl ' ^ ' * " Die Folge der Funktionen u n (t, x) = tio(«, a:) + [u x (t, x) w 0 (J, x)] + [^2(l, ar) u x (t, x)] +... + > n («, a?) *%-i(*, *)] und die Folgen ihrer zweiten partiellen Ableitungen nach x und t konvergieren also für n -> oo gleichmässig in jedem kompakten Teilgebiete D 0 c D gegen eine Funktion u(t, x) und gegen ihre partielle Ableitungen u xx (t, x), u t t(t, x). Da D 0 ein beliebiges Teilrechteck ist, ist die Funktion u(t, x) in dem ganzen Gebiete D vorhanden und einschliesslich ihrer zweiten partiellen Ableitungen nach x und t stetig. Wenn wir in (5) zum Grenzwert für n > oo übergehen, erhalten wir t tx X xx (11) u(t, x) = u 0 (t, x) + \ \ j J f(t 2,x 2, u, u xx, u tt ) dx 2 da?! dl 2 d^. r T lo^ Wegen der Voraussetzungen über die Funktion f(t, x, u, v, w) existiert auch die vierte partielle Ableitung u xxtt, ist stetig und genügt der Differentialgleichung (2). Da die Funktion u 0 (t, x) die vorgeschriebenen Nebenbedingungen längs der Charakteristiken t = T, X = f 0, # = fi erfüllt, erfüllt sie auch die Funktion u(t, x), wie aus der Beziehung (11) klar ist. Satz 2. Unter den Voraussetzungen des Satzes 1. gibt es in dem Gebiete D genau eine Lösung der partiellen Differentialgleichung (2), die den vorgeschriebenen Nebenbedingungen längs der Charakteristiken x = f 0, x = 1? t = T genügt. Beweis. Wir nehmen an, dass die Differentialgleichung (2) zwei Lösungen u(t, x) und ü(t, x) hat, die als Grenzwert der Folge der Näherungsfunktionen von Picard (5) mit derselben Anfangsfunktion u 0 (t, x) geschaffen skid. Es ist also t f, X xx u(t, x) = u 0 (t, x) + J J J J f(t 2, x 2, u, u xx,u tt ) dx 2 dx x dt 2 dh, u(t, x) = u 0 (t, x) + J J J J f(t 2, x 2, n, n xx,n u ) dx 2 dx x dt 2 dt v r r f0. Wir werden beweisen, dass diese Lösungen in jedem kompakten Teilrechteck Do c: D, in dem die Charakteristiken t = r, x = fo, x = fi liegen, übereinstimmen.

Wegen der Lipschitz-Bedingung ist (13) f(t, x, u, u xz, u tt ) f(t, x, u, u xx, ü tt ) ^ M(u n\ + \u xx u xx \ + Wir führen die Funktion + \u tt ü tt \). (14) co(t, x) = ( u u + u zx n xx I + I u tt ü tt ) e~ E ein, wobei E = K(\x 1 + \t T ) ist, f dieselbe Bedeutung wie in dem \J2M \ V-* ( ^rt-rrrrr^r-r z-prrrr.- I ist. j/l +2M ]/2M / Wenn wir dieselbe Bezeichnung wie in dem Satze 1. benützen, wobei der Querstrich den Wert mit der Funktion u(t, x) bedeutet, gelten wegen (12) und (13) die Beziehungen a>(t, x) = e~ E { F(t, x) F(t, x) + F xx (t, x) + F zx (t, x) \ + + \F tt (t,x) F tt (t,x)\} t tx X xx ^ Me~ E {J J f J e^ (o(t 2, x 2 ) dx 2 dx t dt 2 dt t + TT^of, t tx X Xx + J J e E co(t 2, x) dt 2 dh + J J e E co(t, x 2 ) dx 2 da^} TT 0. Wenn wir ju = max a>(t, x) bezeichnen, ist (t,x) e D 0 t tt X Xx t tx X Xx co(t, x) ^ M e~ E ix l J J J e E dx 2 dx x dt 2 dh + J J e E dt 2 dt t + J J e* dx 2 dx x ) T T lo^ TT 0 l / 2 e^ e E \ 1 Weil co(t, x) ^ fx in ganzem Gebiete D 0 gilt, ist auch max co(t, x) = p < p. 2 (t,x)ed 0 2 Daraus folgt, dass fx = 0, damit auch co(t,x) = 0 und in beliebigem kompaktem Teilrechteck D 0 auch u(t, x) = u(t, x) gilt. Nehmen wir nun an, dass die Funktion / auf der rechten Seite der Differentialgleichung (2) nicht von u abhängt. Dann gelten folgende zwei Sätze, wobei wir dieselbe Bezeichnungen wie in den vorangehenden Absätzen benützen. Satz 3. Es sei die Differentialgleichung (15) Uxxtt = /(*, x, u xx, u tt ) gegeben. Die Funktion f(t, x, v, w) sei in dem Gebiete D und für beliebige v, w stetig und erfülle in jedem kompakten Teilgebiete D 0 cz D in Bezug auf v, w die Lipschitz-Bedingung (16) \f(t i x,v 2,w 2 ) f(t,x,v l,w l )\ <> M ( t>2 v x \ + \w 2 w x \). Ferner seien die Voraussetzungen über die Lösung Uo(t, x) der Differentialgleichung (4) des Satzes 1. erfüllt.

Dann existiert mindestens eine Lösung der 'partiellen Differentialgleichung (15), die den vorgeschriebenen Nebenbedingungen längs der Charakteristiken t = r, x = 0, x = 1 genügt und die der Grenzwert der Folge von Näherungsfunktionen t *i X Xi / c\j c\j \ (17) un(t, x) = u 0 (t,x) + J J J J fit 2, x 2., -I^ 1, - i ) d^d^d^dl! ist. Der Beweis dieses Satzes ist durchaus derselbe, wie des Satzes 1., nur anstatt der Beziehungen (10) beweisen wir, dass für die n-te Näherungsfunktion die Beziehungen (18) I u n (t, X) - «-!«, X) -jl--_^--( I x - + t-x )» д 2 u n дx 2 д 2 u n Ә 2 г. n _i Эa; 2 < _A = 2M j OX" VJC" &JXL Ә 2 г. я _i Э- 2 _4 ~ ~2Лf _ *.,_ + _.,,_ < *>.,,.,_,, +,._.,,_ gelten. Weil wir für die Funktion / die Lipschitz-Bedingung nur in Bezug auf v und w voraussetzen, gilt für die Eindeutigkeit der Lösung folgender Satz: Satz 4. Mittels der Anfangs- und Randbedingungen längs der Charakteristiken t = r,x = i;o,x =!;i seien die Werte u(r, x), ut(r, x), u(t, 0 ), u x (t, 0 ) in den Intervallen I\ = {oc < x < ß}, I 2 = {y < t < d} eindeutig gegeben und so, dass diese Funktionen der Klasse C 2 (I\) und C 2 (I 2 ) gehören. Dann erfüllt die Funktion u 0 (t, x), die das Integral der Differentialgleichung (4) ist, das diesen Anfangs- und Randbedingungen genügt, die Voraussetzungen des Satzes 1. Es seien ferner die Voraussetzungen des Satzes 3. über die Funktion f(t, x, v, w) erfüllt. Dann hat die Differentialgleichung (15) genau eine Lösung, die als Grenzwert der Funktionen u n (t, x) in (17) für n -> oo gegeben ist und die den vorgeschriebenen Anfangs- und Randbedingungen genügt. Beweis. Wie indem Satze 2. nehmen wir an, dass die Differentialgleichung (15) zwei Lösungen t ty X Xy u(t, x) = u 0 (t, x) + J J J J f(t 2, x 2, u xx, u u ) dx 2 dx x dt 2 dt x r r 0 f,. ( 19 ) U(t, x) = u 0 (t, x) + J J J J f(t 2, x 2, u xx, uu) dx 2 do-i dt 2 dh r r!o i hat, für welche wegen der Voraussetzungen über die Anfangs- und Randbedingungen in dem Gebiete D gilt: Wir führen die Funktion u(r, x) = ü(r, x); u t (r, x) = u t (r, x) u(t, 0 ) = ü(t, f 0 ); u x (t, i) = n x {t, i) (21) a)(t, x) = (\u ü\ + \u xx ü xx \ + \u tt ütt\)e- E 6

ein, wobei E =_K( \x f I + * T ), f dieselbe Bedeutung wie in dem Satze 1. hat und K = 2 ]/M ist. Aus den Beziehungen (19), (21), und aus der Lipschitz-Bedingung (16) erhalten wir für die Funktion co(t, x) die Beziehung t t, x I, co(t, x) ^ M e~ E {f f f f (\u xx n xx \ + \ u H n u \) dx 2 dx t dt 2 dt t + r T 0 f 1 t tv + f f ( I u>xx V>xx I + u u ü tt ) dt 2 dt t + X T X Xi Mit Rücksicht auf (20) ist + f f (\u xx ü xx \ + \u t t ütt\) da?2dici t ty X XX co(t, x) <: M e' E {f f co(t 2, x) e E dt 2 dt x + f f co(t, x 2 ) e E dx 2 dx^ TT lo ll Wenn wir fi = max co(t, x) bezeichnen, erhalten wir, dass in dem ganzen kom- (t, x) e Do pakten Teilrechteck D 0 die Beziehung co(t,x) ^ Mfx = Y ^ gilt. Wie in dem Satze 2. folgt daraus, dass co(t, x) = 0 in beliebigem kompaktem Gebiete D 0 ist und damit auch u(t, x) = u(t, x) in dem ganzen Gebiete D gilt. Satz 5. Es seien die Funktionen 9? 0 (#)> 9?i( x ) un d Vo(0> die der Klasse C 2 (I\) und C 2 (I 2 ) gehören, und in dem Intervalle I 2 stetige Funktion ip\(t) gegeben. Ferner sei a<fo<fi</>, y <r < d und so, dass 9?o(fo) = y>o(r), <pi( 0 ) = Y'oM gilt, und die Funktion A(t, x) für x fi in dem Intervalle I 2 stetig ist. Dann gibt es in dem Gebiete D genau eine Lösung u 0 (t, x) der Differentialgleichung (4), die längs der Charakteristiken t = T, X = fo, x = fi die Anfangsbedingungen (22) u(r, x) = cpo(x), u t (r, x) = (p x (x) und die Randbedingungen (23) u(t, f 0 ) = tpo(t) (24) u xtt (t, fi) A(t, f x ) u x (t, fi) = Vl(t) erfüllt. Diese Lösung erfüllt die Voraussetzungen des Satzes 1. Ferner seien die übrigen Voraussetzungen des Satzes 3. über die Funktion f(t, x, u xx, u tt ) = A(t, x) u xx + B(t, x) u H erfüllt. Dann gibt es in dem Gebiete D genau eine Lösung der Differentialgleichung (1), die die Anfangsbedingungen (22) und die Randbedingungen (23), (24) erfüllt. Diese

Lösung erhalten wir als Grenzwert der Folge der Näherungsfunktionen die Funktion u 0 (t, x) in der Form u 0 (t, x) == <p 0 (x) + y) 0 (t) V>O(T) + (t T) [(pi(x) <pi(f 0 )] + (25) + (x - So) W) - <p 0 ( i)l -(*~ fo) (t - T) <p\ (f -.) gegeben ist, wobei die Funktion g(t) eine Lösung der Differentialgleichung (26) g»(t) A(t, 1 )g(t) = ip 1 (t) ist, welche den Anfangsbedingungen (27) g(r) = ^(f-.), g'(r) - ^(fo (17), wo genügt. Beweis. Durch direkte Integration der Differentialgleichung (4) erhalten wir, dass die Funktion u 0 (t, x), die in der Form (25) gegeben ist, die einzige Lösung dieser Gleichung ist, die die Nebenbedingungen (22), (23), (24) erfüllt. Wegen der Voraussetzungen über die Funktionen q> 0 (x), cpx(x), tp 0 (t), y>i(t), A(t, fi) ist diese Lösung der Funktionenklasse C 2 (D). Da auch die übrigen Voraussetzungen der Sätze 3. und 4. erfüllt sind, gibt es genau eine Lösung der Differentialgleichung (1), die den Nebenbedingungen (22), (23), (24) genügt und die wir als Grenzwert der Folge der Näherungsfunktionen (17) erhalten, wobei für u 0 (t, x) die Funktion (25) gesetzt wird. LITERATUR [1] Love A. E. H., A Treatise of the Mathematical Theory of Elasticity, Cambridge 1952. [2] Kamke E., Differentialgleichungen II, Leipzig 1962. [3] RadochovaV., Eigenschaften der Lösung einer partiellen Differentialgleichung vierter Ordnung Arch. Math. Brno, 2, VIII; 99-111 1972, [4] RadochovaV., Die Lösung der partiellen Differentialgleichung u xx tt = A(t, x) u xx + B(t, x) u t t mit gewissen Nebenbedingungen, Öas. pro pist. mat. 1973. V&ra Radochovä Matematicky üstav ÖSA V Brno, Janäikovo näm. 2a Czechoslovakia