Sportpsychologie Gruppe Tala II in Remscheid, 30.9.2007 Institut für Gruppenprozesse 1. Was ist eine Gruppe? 2. Wie lassen sich Gruppen beschreiben? 3. Wie entstehen Gruppen? 4. Gruppenzusammenhalt 5. Unterrichtsklima 6. Wie kann man den Gruppenzusammenhalt verbessern? 7. Negative Gruppenprozesse 8. Gruppenspiele Elf Freunde müsst Ihr sein! 1
Was ist eine Gruppe? Mindestens zwei Personen Wechselseitige Kommunikation Gemeinsame Ziele und Aufgaben Zeitliche Kontinuität (Alfermann & Strauss, 2001) Heuristisches Modell nach Carron (1988) INPUT-VARIABLEN Gruppenkontext Merkmale der Gruppenmitglieder PROZESS- VARIABLEN Gruppenstruktur, - prozesse, - kohäsion OUTPUT-VARIABLEN Gruppen-Produkte (Leistung / Wohlbefinden) Individuelle Produkte (Leistung / Wohlbefinden) Input-Variablen Merkmale der Gruppenmitglieder Zusammensetzung (homogen-heterogen) Geschlecht Alter Leistung Erfahrung Ziele usw. Was fällt Euch noch ein? 2
Gruppenleistung Aufgabentyp Additiv kompensatorisch Konjunktiv und nicht unterteilbar Gruppenstruktur Addition der einzelnen Leistungen Durchschnitt einzelner Leistungen Gesamtleistung Unabhängig Unabhängig Koagierend Prozess-Variable Beispiel Reiten / Golf Turnen Rudern Konjunktiv und unterteilbar Gesamtleistung Interagierend Tanzen / Spiele Konjunktiv und unterteilbar Gesamtleistung proagierend Football Gruppenentwicklung (Tuckmann, 1965) Forming Storming Norming Performing Adjourning Annäherung Auseinandersetzung Werte und Regeln Effektive Teamarbeit Zerfall Pendelmodell Output-Variable Die Gruppenleistung ist mehr als die Einzelleistung Gruppenwohlbefinden ist etwas anderes als das Einzelwohlbefinden 3
Gruppen-Spiele Kennlernspiele Förderung der Kommunikation Förderung des Körperkontaktes Förderung des Gemeinschaftsgefühls Gruppenkohäsion Dynamischer Prozess Spiegelt sich im Bestreben der Gruppe gegen gruppenauflösende Kräfte wider Zusammenhalt Gemeinsames Ziel (Carron1982, S.124) Gruppenkohäsion aufgabenbezogen sozial 4
Soziogramm Starke Zuneigung Schwache Abneigung Zirkuläres Modell nach Martens & Peterson (1971) Unterrichtsklima Sozial-unterstützende Schüler-Schüler- Beziehung Individualisierte Lehrer-Schüler-Beziehung Aufgabenbezogene Zielorientierung Individuelle Bezugsnorm Selbstwirksamkeitserwartung Wohlbefinden 5
Wie verbessert man die Gruppenkohäsion? Besonderheit: Gruppenname und -shirt Individuelle Positionen: nach Fähigkeit Gruppennorm: Gemeinsames Tanzen Individuelles Helfen: Neuen helfen Interaktion und Kommunikation: Partnerarbeit (Weinberg 1999, S.179) Negative Gruppentendenzen Soziales Faulenzen Kein bewusster Prozess Erklärung: Motivationsverlust Bedingung: keine Identifizierbarkeit der individuellen Leistung (Sternberg, 1998, Dr. Maike S. 494) Tietjens 6
Vorschläge zur Reduktion Tänzer/innen eigene Bedeutung bewusst machen Individuelles Verantwortlichkeitsgefühl erhöhen Ursachen des Social Loafing durch Aussprache klären Rollentausch Übertriebenen individuellen Einsatz stoppen Aktionsstrahlen Literatur Alfermann, D. & Strauß, B. (2001). Soziale Prozesse im Sport. In H.Gabler, J. Singer & R. Nitsch (Hrsg.). Einführung in die Sportpsychologie. Teil 1. Schorndorf: Hofmann. Weinberg, R. S., & Gould, D. (2003). Foundations of sportand exercise psychology [Kap. 7 und 8]. Champaign, IL: Human Kinetics. Schlicht, W. & Strauß, B. (2003). Sozialpsychologie des Sports. Göttingen: Hogrefe.. Sportjugend NRW (2005). Arbeitshilfen: Spiele spielen. Oelde. Sportjugend NRW (2005). Arbeitshilfen: Gesellige Spiele. Oelde. 7