M e r k b l a t t. über den Familienzuschlag von Beamtinnen und Beamten, Richterinnen und Richtern sowie über den Ortszuschlag von Angestellten



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Transkript:

M e r k b l a t t über den Familienzuschlag von Beamtinnen und Beamten, Richterinnen und Richtern sowie über den Ortszuschlag von Angestellten Übersicht I. Vorbemerkungen II. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalte ich? III. Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung von Familienzuschlag / Ortszuschlag 1. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Ledige? 2. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Beschäftigte, deren Ehe geschieden oder deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde? 3. Welche Beschäftigten, deren Ehe geschieden oder deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde, erhalten Stufe 1 des Familienzuschlages / Stufe 2 des Ortszuschlages? 4. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Beschäftigte, die verheiratet sind oder in einer Lebenspartnerschaft leben? 5. Aufteilung des Familienzuschlages der Stufe 1 bzw. Ehegattenanteils im Ortszuschlag auf beide Ehegatten / Lebenspartner 6. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Verwitwete / überlebende Lebenspartner? 7. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Beschäftigte für Kinder? 8. Konkurrenzregelung bei mehreren Berechtigten für dasselbe Kind 9. Wann liegt ein Konkurrenzfall vor? 10. Änderung des Familienzuschlages / Ortszuschlages IV. Mitwirkungspflichten 1. Erklärungsvordruck, Personaldatenschutz 2. Veränderungsanzeige, Anzeigepflicht 3. Rückzahlungspflicht bei Überzahlung Seite 1 von 9

I. Vorbemerkung Dieses Merkblatt soll einen Überblick geben, unter welchen Voraussetzungen Ihnen Familienzuschlag / Ortszuschlag zusteht. Lesen Sie es bitte genau durch, damit Sie über Ihre Rechte, aber auch Ihre Pflichten unterrichtet sind. So können Sie sich am besten vor Nachteilen schützen. Heben Sie dieses Merkblatt gut auf. Es kann für Sie auch nach Jahren noch von Bedeutung sein. Der im Beamtenbereich verwendete Begriff Familienzuschlag hebt die familienbezogene Komponente der Besoldung hervor; er entspricht dem Ortszuschlag der Stufe 2 und folgende im Tarifbereich. Im Familienzuschlag / Ortszuschlag können familienstands- und kinderbezogene Anteile enthalten sein, deren Gewährung oder Nichtgewährung von den sich ändernden persönlichen Verhältnissen abhängig sein kann. Änderungen in den persönlichen Verhältnissen sind daher schriftlich der personalaktenführenden Stelle mitzuteilen, damit Ansprüche nicht verloren gehen oder Überzahlungen vermieden werden. Mit dem Fünfzehnten Gesetz zur Änderung des Landesbesoldungsrechts (15. LBesÄndG) vom 3. Juli 2008, verkündet am 12. Juli 2008 im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin (GVBl. S. 174), wurden Beamtinnen und Beamte des Landes Berlin, die in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, Ehegatten und deren Angehörigen rückwirkend zum 3. Dezember 2003 besoldungsrechtlich gleichgestellt. Der berührte Personenkreis hat daher unter anderem gemäß 40 Abs. 1 Nr. 1 des Bundesbesoldungsgesetzes (BBesG) in der im Land Berlin geltenden Fassung einen rückwirkenden gesetzlichen Besoldungsanspruch auf den Familienzuschlag der Stufe 1. Der Landesgesetzgeber hat sich auf den Anknüpfungspunkt ehebezogener Vorschriften beschränkt. Voraussetzung für den Anspruch auf den Familienzuschlag der Stufe 2 gemäß 40 Abs. 2 BBesG ist die Kindergeldberechtigung nach dem Einkommenssteuergesetz bzw. nach dem Bundeskindergeldgesetz. Da insofern eine nach kindergeldrechtlichen Regelungen ergangene Entscheidung für den besoldungsrechtlichen Anspruch auf den kinderbezogenen Anteil im Familienzuschlag maßgebend ist, werden die Voraussetzungen zur Gewährung des Familienzuschlages der Stufe 2 von Lebenspartnern nicht erfüllt. Das Merkblatt kann nicht auf jeden Einzelfall eingehen. Sollten Sie Fragen haben, auf die Sie hier keine Antwort finden, erteilt Ihnen Ihre personalaktenführende Stelle Auskunft. Seite 2 von 9

II. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalte ich? Der Familienzuschlag / Ortszuschlag ist gestaffelt - nach der Besoldungsgruppe bzw. der Tarifklasse, der die Vergütungsgruppe zugeteilt ist, und - nach der Stufe, die den Familienverhältnissen entspricht Die Stufen des Familien- / Ortszuschlages schematische Darstellungen Familienzuschlag (Stufe 1) Ortszuschlag (Grundstufe -Stufe 1- und Ehegattenanteil -Stufe 2-) Beamtin, Beamter, Richterin, Richter, Angestellte und Angestellter ledig geschieden verwitwet verheiratet / Lebenspartnerschaft Unterhaltsverpflichtung gegenüber d. früheren Ehegatten / Lebenspartner Ehegatte / Lebenspartner steht im öffentl. Dienst oder ist auf Grund einer solchen Tätigkeit nach beamtenrechtlichen Grundsätzen versorgungsberechtigt Aufnahme einer anderen Person in die Wohnung und Gewährung von Unterhalt oder anderweitige Unterbringung eines zum Haushalt gehörenden Kindes Dem Ehegatten / Lebenspartner stünde ebenfalls der Familienzuschlag / der Ehegattenanteil im Ortszuschlag oder eine entsprechende Leistung zu kein Familienzuschlag / Ortszuschlag Stufe 1 Familienzuschlag Stufe 1 / Ortszuschlag Stufe 2 Familienzuschlag Stufe 1 zur Hälfte / Ortszuschlag Stufe 1 + ½ Ehegattenanteil Seite 3 von 9

Familienzuschlag (Stufe 2 und folgende) Kinderanteil im Ortszuschlag (Grundstufe -Stufe 3 und folgende) Beamtin, Beamter, Richterin, Richter, Angestellte und Angestellter erhält Kindergeld erhält andere Leistung erhält kein Kindergeld weil andere Person Kindergeld erhält erhält kein Kindergeld weil andere Person andere Leistung erhält erhält kein Kindergeld weil Kind nicht mehr berücksichtigt wird Konkurrenzperson ( andere Person ) steht im öffentlichen Dienst oder ist auf Grund einer solchen Tätigkeit nach beamtenrechtlichen Grundsätzen versorgungsberechtigt Der Konkurrenzperson ( anderer Person ) stünde ebenfalls der Familienzuschlag der Stufe 2 / der Kinderanteil im Ortszuschlag oder eine entsprechende Leistung zu Familienzuschlag der Stufe 2 / Kinderanteil im Ortszuschlag kein Familienzuschlag der Stufe 2 / kein Kinderanteil im Ortszuschlag (durch Konkurrenzregelung ausgeschlossen) kein Familienzuschlag der Stufe 2 / kein Kinderanteil im Ortszuschlag Die Höhe des Familien- / Ortszuschlages kann für Vollzeitbeschäftigte ohne Schwierigkeiten aus den entsprechenden Tabellen abgelesen werden. Bei Teilzeitbeschäftigten wird der Familien- / Ortszuschlag im gleichen Verhältnis wie die Arbeitszeit verringert. Dies gilt jedoch nicht für den hälftigen Familienzuschlag der Stufe 1 und den folgenden Stufen des Familienzuschlages bzw. den Ehegattenanteil und den Kinderanteil im Ortszuschlag beim Konkurrenzfall (siehe nachstehende Ziffern 5., 8. und 9.), wenn einer der Ehegatten bzw. die andere Person vollbeschäftigt oder nach beamtenrechtlichen Grundsätzen versorgungsberechtigt ist oder beide Ehegatten bzw. Lebenspartner zusammen mindestens die Regelarbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten erreichen. Bitte beachten Sie: Jeder Familienzuschlag oberhalb der Stufe 1 sowie jeder Ortszuschlag (-teil) oberhalb der Stufe 2 wird nur einmal gezahlt, auch wenn mehrere Beschäftigte die Voraussetzungen erfüllen. Seite 4 von 9

III. Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung von Familienzuschlag / Ortszuschlag 1. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Ledige? Ledige Beamte und Richter erhalten grundsätzlich keinen Familienzuschlag, ledige Angestellte gehören grundsätzlich zur Stufe 1 des Ortszuschlages; wenn sie ein kindergeldberechtigendes Kind haben, kann die Zahlung der Stufe 2 des Familienzuschlages bzw. des Kinderanteils im Ortszuschlag in Betracht kommen (siehe hierzu Ziffern 7., 8. und 9.). Den Familienzuschlag der Stufe 1 bzw. den höheren Ortszuschlag der Stufe 2 können Ledige nur dann erhalten, wenn sie eine Person (z.b. Kind) in die Wohnung aufgenommen haben, der sie zur Unterhaltsleistung gesetzlich oder sittlich verpflichtet sind und deren eigene Mittel das Sechsfache des Betrages der Stufe1 des Familienzuschlages (der übrigen Besoldungsgruppen) bzw. das Sechsfache des Unterschiedsbetrages zwischen der Stufe 1 und 2 des Ortszuschlages der Tarifklasse I c nicht überschreiten. 2. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Beschäftigte deren Ehe geschieden oder deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde? Geschiedene Beamte und Richter bzw. Lebenspartner, deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde, erhalten grundsätzlich keinen Familienzuschlag. Geschiedene Angestellte bzw. Angestellte, deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde, gehören grundsätzlich zur Stufe 1 des Ortszuschlages (das gilt auch, wenn die Ehe aufgehoben oder für nichtig erklärt ist). Beschäftigte, deren Ehe geschieden oder deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde, können jedoch beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen auch den Familienzuschlag der Stufe 1 bzw. den höheren Ortszuschlag nach Stufe 2 erhalten. 3. Welche Beschäftigten, deren Ehe geschieden oder deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde, erhalten Stufe 1 des Familienzuschlages / Stufe 2 des Ortszuschlages? Zur Stufe 1 des Familienzuschlages bzw. Stufe 2 des Ortszuschlages gehören Beschäftigte, deren Ehe geschieden oder deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde dann, wenn sie aus der (letzten) Ehe oder Lebenspartnerschaft dem geschiedenen Ehegatten oder Lebenspartner zum Unterhalt verpflichtet sind. Mehrfach geschiedene Beschäftigte gehören nur dann zu den vorgenannten Stufen, wenn die Unterhaltsverpflichtung aus der letzten geschiedenen Ehe oder der letzten Lebenspartnerschaft herrührt. Nach erneuter Eheschließung oder Lebenspartnerschaft ist ausschließlich der neue Familienstand maßgebend; eine daneben bestehende Unterhaltsverpflichtung aus einer früheren Ehe oder Lebenspartnerschaft führt nicht zu einer Erhöhung des Familien- / Ortszuschlages. Eine Unterhaltsverpflichtung aus der Ehe führt nur dann zu den o.g. Stufen, wenn für den früheren Ehegatten oder Lebenspartner Unterhalt mindestens in Höhe des Bruttobetrages der Stufe 1 des Familienzuschlages bzw. der jeweiligen Bruttodifferenz zwischen den Stufen 1 und 2 des Ortszuschlages (Verheiratetenanteil) monatlich zu leisten ist und geleistet wird. Unterhaltsverpflichtungen gegenüber Kindern aus der früheren Ehe begründen keinen Anspruch auf Familienzuschlag bzw. höheren Ortszuschlag. Beschäftigte, deren Ehe geschieden oder deren Lebenspartnerschaft aufgehoben wurde, können den Familienzuschlag der Stufe 1 bzw. den höheren Ortszuschlag der Stufe 2 auch dann erhalten, Seite 5 von 9

wenn sie eine Person (z.b. Kind) in die Wohnung aufgenommen haben, der sie zur Unterhaltsleistung gesetzlich oder sittlich verpflichtet sind und deren eigene Mittel das Sechsfache des Betrages der Stufe 1 des Familienzuschlages (der übrigen Besoldungsgruppen) bzw. das Sechsfache des Unterschiedsbetrages der Stufe 1 und 2 des Ortszuschlages der Tarifklasse I c nicht überschreiten. 4. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Beschäftigte, die verheiratet sind oder in einer Lebenspartnerschaft leben? Beamtinnen und Beamte sowie Richterinnen und Richter, die verheiratet sind oder in einer Lebenspartnerschaft leben, gehören zur Stufe 1 des Familienzuschlages, Verheiratete und in einer Lebenspartnerschaft lebende Angestellte zur Stufe 2 des Ortszuschlages. Der (rechtliche) Familienstand löst den Anspruch aus; auch getrennt lebende Ehegatten oder Lebenspartner haben deshalb Anspruch auf die genannten Stufen des Familien- bzw. Ortszuschlages (bis die Ehe rechtskräftig geschieden bzw. die Lebenspartnerschaft aufgehoben wird). 5. Aufteilung des Familienzuschlages der Stufe 1 bzw. Ehegattenanteils im Ortszuschlag auf beide Ehegatten / Lebenspartner Könnten beide Ehegatten oder Lebenspartner den Familienzuschlag der Stufe 1 bzw. den Ehegattenanteil im Ortszuschlag erhalten, steht dieser dennoch insgesamt nur einmal zu: Es sind Konkurrenzvorschriften zu beachten. Die Konkurrenzfälle sind in Nummer 9 erläutert. Der Familienzuschlag der Stufe 1 bzw. Ehegattenanteil im Ortszuschlag (Unterschiedsbetrag zwischen der Stufe 1 und 2) wird im Konkurrenzfall halbiert. 6. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Verwitwete / überlebende Lebenspartner? Verwitwete Beamtinnen und Beamte sowie Richterinnen und Richter gehören zur Stufe 1 des Familienzuschlages, verwitwete Angestellte zur Stufe 2 des Ortszuschlages. Entsprechendes gilt für überlebende Lebenspartner. Ist eine Ehe bereits vor dem Tod des Ehegatten geschieden oder die Lebenspartnerschaft aufgehoben worden, sind die Voraussetzungen für Geschiedene (regelmäßig kein Familienzuschlag bzw. Ortszuschlag der Stufe 1) maßgebend. Gleiches gilt, wenn die Beschäftigten aus erster Ehe verwitwet und aus zweiter Ehe geschieden sind bzw. die Lebenspartnerschaft eines überlebenden Lebenspartners aufgehoben wurde. 7. Welchen Familienzuschlag / Ortszuschlag erhalten Beschäftigte für Kinder? Für Kinder sind im Familien- / Ortszuschlag besondere Leistungen, so genannte Kinderanteile enthalten. Der Kinderanteil im Familien- / Ortszuschlag steht jedoch nur für Kinder zu, für die Anspruch auf Kindergeld nach dem Einkommensteuergesetz oder nach dem Bundeskindergeldgesetz oder auf eine vergleichbare Leistung besteht (siehe auch Nummer 8). Die Höhe der Kinderanteile ergibt sich aus den Beträgen der Stufen 2 und folgende des Familienzuschlages bzw. dem Unterschiedsbetrag zwischen der Stufe 2 und 3 oder den folgenden Stufen. Dem Kinderanteil im Familien- / Ortszuschlag steht der Sozialzuschlag bei Arbeitern gleich. Beamte der unteren Besoldungsgruppen (bis Besoldungsgruppe A 5) und Angestellte der unteren Vergütungsgruppen (bis Vgr. VIII/Kr. II BAT) erhalten (zusätzlich) zum Kinderanteil im Familien- / Seite 6 von 9

Ortszuschlag für zu berücksichtigende Kinder einen Erhöhungsbetrag gestaffelt nach Besoldungsbzw. Vergütungsgruppen sowie der Reihenfolge der zu berücksichtigenden Kinder. Welches Kind erstes oder ein weiteres zu berücksichtigendes Kind ist, richtet sich nach dem Kindergeldrecht. 8. Konkurrenzregelung bei mehreren Berechtigten für dasselbe Kind Könnten mehrere Berechtigte den Kinderanteil im Familien- / Ortszuschlag erhalten, steht dieser Familien- / Ortszuschlagsanteil oder - bei Arbeitern - Sozialzuschlag nur insgesamt einmal zu: Es sind Konkurrenzvorschriften zu beachten. Die Konkurrenzfälle sind in Nummer 9 erläutert. Wenn mehrere Berechtigte (z.b. der andere Elternteil, Großeltern) vorhanden sind, wird der Kinderanteil im Familien- / Ortszuschlag in voller Höhe grundsätzlich demjenigen gewährt, der auch das Kindergeld nach dem Einkommensteuergesetz oder nach dem Bundeskindergeldgesetz (BKGG) erhält. Der Kinderanteil wird also - im Unterschied zum Ehegattenanteil - nicht aufgeteilt. Erhalten Sie nicht selbst das Kindergeld, so können Sie ebenfalls den Kinderanteil beanspruchen, wenn eine Konkurrenzperson für den Familien- / Ortszuschlag nicht vorhanden ist. 9. Wann liegt ein Konkurrenzfall vor? Der Konkurrenzfall für den Ehegatten- oder Kinderanteil ist dann gegeben, wenn der andere Berechtigte ebenfalls Leistungen (Erwerbseinkünfte, Versorgungsbezüge) erhält, an denen öffentliche Mittel in irgendeiner Form beteiligt sind. Dies ist nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch bei vielen privatrechtlichen Einrichtungen (vgl. Nummer 9.3) der Fall. 9.1 Öffentlicher Dienst ist die Tätigkeit im Dienste des Bundes, eines Landes, einer Gemeinde oder anderer Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des öffentlichen Rechts oder der Verbände von solchen; ausgenommen ist die Tätigkeit bei öffentlich - rechtlichen Religionsgesellschaften oder ihren Verbänden, sofern nicht bei organisatorisch selbständigen Einrichtungen, insbesondere Schulen, Hochschulen, Kindergärten, Altersheimen die Voraussetzungen für eine Gleichstellung mit dem öffentlichen Dienst erfüllt sind (siehe hierzu nachstehende Nummer 9.3). 9.2 Dem öffentlichen Dienst steht die Tätigkeit im Dienst einer zwischenstaatlichen oder überstaatlichen Einrichtung gleich, an der der Bund oder eine der in vorstehender Nummer 9.1 bezeichneten Körperschaften oder einer der bezeichneten Verbände durch Zahlung von Beiträgen oder Zuschüssen beteiligt ist (z.b. Einrichtungen der EU wie das Europäische Patentamt, Europäisches Zentrum für die Förderung der Berufsausbildung u.ä.). 9.3 Ein Konkurrenzfall wie bei einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst liegt auch bei einer Tätigkeit bei sonstigen (privaten) Arbeitgebern vor, - wenn bei diesem Familien- / Ortszuschlag oder eine vergleichbare Leistung gezahlt wird und - die öffentliche Hand finanziell (durch die Zahlung von Beiträgen oder Zuschüssen) oder in anderer Weise beteiligt ist. Es handelt sich dabei oft auch um Einrichtungen, die üblicherweise nicht dem öffentlichen Dienst zugerechnet werden, wie etwa sozial- familien- oder jugendfürsorgerische Einrichtungen (z.b. private Altersheime, private Kindergärten, private Kinderheime u.ä.) oder Privatkliniken, bei denen aber gleichwohl unabhängig von der Rechtsform der Einrichtung z.b. eingetragener Verein (e.v.), der Konkurrenzfall eintreten kann. 9.4 Geben Sie bitte Ihrer Dienstbehörde / Personalstelle umgehend Nachricht, wenn für Ihren Ehegatten / Lebenspartner oder für die bei Ihnen berücksichtigten Kinder von anderer Seite zusätzliche Leistungen im Hinblick auf den Familienstand oder wegen Berücksichtigung der Kinder gewährt werden (z.b. bezeichnet als Familien- / Ortszuschlag, Sozialzuschlag, Familienbeihilfe, Familienzulage, Kinderzulage, Unterhaltsberechtigtenzulage, Seite 7 von 9

Verheiratetenzulage, Ausbildungszulage für Kinder u.ä.), damit geprüft werden kann, ob ein Konkurrenzfall vorliegt. 10. Änderung des Familienzuschlages / Ortszuschlages Der Familienzuschlag (der Stufe 1 und folgende) bzw. der Ortszuschlag einer höheren Stufe (Stufe 2 und folgende) wird beim Wegfall der Voraussetzungen nicht mehr gezahlt für den Monat, in dem die Anspruchsvoraussetzungen an keinem Tag vorgelegen haben. IV. Welche Mitwirkungspflichten obliegen Ihnen? 1. Erklärungsvordruck, Personaldatenschutz Die Bewilligung des Familienzuschlages der Stufe 1 und höher sowie von Ortszuschlagsanteilen der Stufen 2 und höher, also für Ihren Ehegatten / Lebenspartner oder für Kinder, beruht auf Ihren Angaben. Mit der Erklärung zum Familien- / Ortszuschlag, Sozialzuschlag werden die für diese Entscheidung erforderlichen Angaben erfragt. Ihre Angaben unterliegen einem besonderen Personaldatenschutz. Sie werden nur für die Berechnung von Familien- / Ortszuschlag verwendet. Für andere Entscheidungen werden diese Angaben nicht herangezogen. Die Vorgänge über Familien- / Ortszuschlag werden als gesonderte Akte, also von der Personalakte getrennt, geführt. Da Ihr Anspruch auf den Familien- / Ortszuschlagsanteil für Ehegatten / Lebenspartner und Kinder mit Ansprüchen anderer Personen konkurrieren kann (vgl. Abschnitt III Nummern 5., 8. und 9.), sind genaue Angaben zur Beschäftigung Ihres Ehegatten / Lebenspartners und eines anderen Elternteils oder einer anderen Person, in dessen Haushalt ein zu berücksichtigendes Kind lebt, erforderlich, um Überzahlungen zu vermeiden. Geben Sie bitte den Arbeitgeber mit Namen und Anschrift an. Ihre Personalstelle darf Familienzuschlagsanteile der Stufe 1 und höher bzw. Ortszuschlagsanteile der Stufen 2 und höher nur bewilligen, wenn aufgrund der prüffähigen Angaben eine Mehrfachzahlung ausgeschlossen ist. Werden unvollständige Angaben nicht ergänzt, können die entsprechenden Familien- / Ortszuschlagsanteile leider nicht bewilligt werden. Ihre Angaben müssen vollständig und richtig sein. Sind Sie über die richtige Beantwortung einer Frage im Zweifel, so wenden Sie sich bitte an Ihren Personalsachbearbeiter. 2. Veränderungsanzeige, Anzeigepflicht Persönliche Verhältnisse ändern sich. Das kann Einfluss auf Ihren Familien- / Ortszuschlag haben, z.b. wenn Ihr Ehegatte / Lebenspartner eine Tätigkeit aufnimmt, Ihr Kind die Ausbildung beendet usw. Sie müssen deshalb jede Änderung in Ihren persönlichen Verhältnissen unverzüglich Ihrer personalaktenführenden Stelle schriftlich anzeigen, damit geprüft werden kann, ob sich die Änderung auf den Familien- / Ortszuschlag auswirkt. Diese Änderungen vollziehen sich außerhalb des Dienst-, Arbeits- oder Ausbildungsverhältnisses. Als Empfänger familienbezogener besoldungs-, versorgungs- oder tarifrechtlicher Leistungen sind Sie daher verpflichtet, sich bei Entgegennahme dieser Leistungen für jeden Auszahlungszeitraum über das Fortbestehen der Anspruchsvoraussetzungen, über die Sie durch dieses Merkblatt unterrichtet sind, zu vergewissern. Sie haben sich mit der gegenüber Ihrer personalaktenführenden Stelle abgegebene Erklärung verpflichtet, dieser Stelle solche Änderungen sofort anzuzeigen, z.b. auch dann, wenn Sie von Ihrem Ehegatten / Lebenspartner Seite 8 von 9

getrennt leben, geschieden sind oder zu berücksichtigende Kinder außerhalb Ihres Haushalts leben. 3. Rückzahlungspflicht bei Überzahlung Familien- / Ortszuschlagsanteile, die Sie infolge unterlassener, unvollständiger, fehlerhafter oder verspäteter Anzeige zuviel erhalten haben, werden zurückgefordert. Bitte vermeiden Sie durch rechtzeitige und vollständige Anzeigen, dass Familien- / Ortszuschlagsanteile gezahlt werden, ohne dass die Voraussetzungen dafür vorliegen. Für beide Seiten ist eine Änderung für die Vergangenheit wegen unterlassener oder verspäteter Anzeige unerfreulich. Seite 9 von 9