Evaluation der Studierfähigkeit von BM-Absolventen/innen an den FH (3 Studien im Auftrag der SBBK ) Ausgewählte Ergebnisse

Ähnliche Dokumente
Die Berufsmaturität: «Königsweg» ohne Könige?

Evaluation der Studierfähigkeit von BM-Absolventen/innen an FH

Evaluation der Studierfähigkeit von Berufsmaturitäts-Absolventen/innen an den Fachhochschulen. Befragung der Studierenden der FH-Kohorte 2012

Evaluation der Studierfähigkeit von Berufsmaturitäts-Absolventen/innen an den Fachhochschulen. Analyse der statistischen Daten

Übergang vom Bachelor zum Master Generelle Problematik

Zum Mehrwert von Absolventenstudien für das Qualitätsmanagement: Ergebnisse der Evaluation der Bayerischen Absolventenstudien

Studienverläufe der Luzerner Maturanden/-innen. Dienststelle Gymnasialbildung, Juli 2017

Eine Maturität ist nicht gleich eine Maturität. Stefan C. Wolter

Kompetenzorientierung von Lehre:

Studienwahl und Studienverlauf aktuelle Forschungsbefunde

Professionalisierung in der Ausbildung ein Denkmodell: Überlegungen aus Sicht der Hochschule

Kompetenzerwerb in Lehrveranstaltungen Einflussfaktoren des Kompetenzerwerbs in Lehrveranstaltungen

1. Evaluationsbericht

Unterstützungsangebote für nicht-traditionelle Studieninteressierte: eine Bestandsaufnahme

Personalisierung zu Studienbeginn - Vorkurse am Departement N

Passung Gymnasium Universität. Erste Ergebnisse aus der Erstsemestrigenbefragung an der Universität Bern

Berufsmaturität Ausrichtung Gesundheit und Soziales nach der Berufslehre (BM 2 G+S) Vollzeit- oder berufsbegleitender Bildungsgang

- Erfahrungen von Studierenden zu beruflichen Perspektiven - - Prof. Dr. Stefan Görres Dr. Jaqueline Bomball

Integration als Antwort der Hochschuldidaktik auf eine differenzierte Studierendenschaft

gibb Berufsmaturität Schuljahr 2017/2018

Auswertung CAS Texten Redigieren Gestalten für Print und Web Moduldurchführung September 2016 bis März 2017

Studierendenströme, Mobilität an Schweizer Hochschulen und Bologna-Reform

Workshop Guter Studienstart. Guter Studienstart Studieren mit Erfolg

Berufsmaturität für Erwachsene (BM2) - Typ Wirtschaft. Vollzeit

Ursachen früher Studienabbrüche an Universitäten

Studienanfängerinnen

Neue Theorieströmungen zum Studienabbruch

Evaluation der Studierfähigkeit von Berufsmaturitäts-Absolventen/innen an den Fachhochschulen

Ursachen des Studienabbruchs aktuelle Forschungsergebnisse am DZWH. Forum ProLehre 2018

Herzlich willkommen zum Workshop.»Viel Zeit für Gespräche!! Das QdL-Beratungs- und Unterstützungskonzept der Fachhochschule Dortmund«

Der Campusjäger Puls-Check. Studierenden auf den Zahn gefühlt: Wer will gründen?

SelfAssessment Erfahrungen mit der Online-Beratung Studieninteressierter Prof. Dr. Lutz F. Hornke

Heterogenität der Studierenden Ursachen des Studienabbruchs

Praxisphase Evaluation der Studierenden

Höhere Berufsbildung. Laura Perret Ducommun, SBFI

Berufsmaturität Zahlen und Fakten

FUgE Förderung der Uebergänge und des Erfolgs im Studium von pflegeberuflichen Qualifizierten

1/6. Frauen studieren häufiger an Universitäten Männer an Fachhochschulen

Projekt self-made-students Ergebnisse und Konzeption

Programme für Beruflich Qualifizierte. Imke Buß Leitung Stabstelle Studium & Lehre

STICHPROBE & VERGLEICHS-STUDIEN. Projekt Absolventenbefragung Presseauswertung für Medienvertreter

HÖHERE FACHSCHULEN DER SCHWEIZ GESCHICHTE, MERKMALE UND ÜBERGÄNGE

Rückblick auf das HdM-Studium

Berufsmaturität BM 2 mit Lehrabschluss

Gesundheit. Bild 28.4 cm x 8 cm. Wie verläuft der Berufseinstieg nach einem Bachelor-Studium in einem Gesundheitsberuf?

Handlungsorientiertes Studiengangsmonitoring an der TH Köln Lernen aus critical incidents

Anhang 2. zum SKBF-Staff-Paper 21 «Analysen der frühen Studienverläufe am Beispiel der Universität Bern»

Strategieprojekt Höhere Berufsbildung SBFI. Rémy Hübschi, SBFI

Konzept zur Stärkung der BM

Neue Aspekte der Untersuchung des Studienabbruchs. DZHW-Projekt zu den Ursachen des Studienabbruchs

Studienerfolg erhöhen Ingenieurnachwuchs sichern

Ergebnisbericht. Fachbereichsbericht. Kurs-Evaluation SoSe 2016 Fachbereich: Ingenieur und Naturwissenschaften. Fragebogen: Lehrevaluation SS 2016

Teil I: Ausgangslage und theoretischer Hintergrund 7

Höhere Berufsbildung. Laura Perret Ducommun, SBFI

Satzung zur Evaluation an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin

Andreas Frey und Jean-Jacques Ruppert JNE Straßburg Studienabbrecher: Gründe und Möglichkeiten der Prävention

Alternative Wege zum Studium:

Berufsmaturität Wege, Perspektiven, Voraussetzungen. Amt für Berufsbildung, Januar 2018

Studienrelevante Diversität Die Studierendenbefragung QUEST

Inhaltsverzeichnis. 1. Studium und Lehre aus Sicht der Lehrenden und Mitarbeitenden... 2

Studienverlaufsanalyse

Projekt «Zukunft HMS» Evaluation der Erarbeitungsphase: Zwischenergebnisse

LANCIERUNG EINER EVALUATIONSPOLICY MIT HOCHSCHULWEITEM AUSTAUSCH ZUR EVALUATION IN DER LEHRE AN DER ZHAW

1/6. Frauen studieren häufiger an Universitäten Männer an Fachhochschulen

Berufsmaturität Ausrichtung Gesundheit und Soziales während der Berufslehre (BM 1 G+S) Lehrbegleitender Bildungsgang

Inhaltsverzeichnis. 5 Bologna-Reform und Erfolg auf Masterstufe an den Hochschulen 24. Das Wichtigste in Kürze 4. Einleitung 6

FIT2017. Lehrerfortbildung (FIT 1) Schwerpunktthema. Donnerstag, den Uhr

Themen, Thesen, Perspektiven Aktivitäten der NTH für den Studienerfolg

Boom beim Studieren ohne Abitur Analysen und Hintergründe. Dr. Sigrun Nickel Tagung von CHE und Stifterverband Essen

M. Bernsen. La Fontaines Fabeln () WS 15/16 Kursteilnehmer = 0 Erfasste Fragebögen = 22 Rücklaufquote = 0% Auswertungsteil der geschlossenen Fragen

Wie bewerten Studierende die Qualität des Medizinstudiums Ergebnisse aktueller Befragungen und des CHE Hochschulrankings

AACHENER MENTORING MODELL

Praxisorientierung der Lehre als wichtiges Profilierungsmerkmal der Fachhochschule Nordwestschweiz

Studieneingangsphase: Resultate der Umfrage von 2015

Die neue Studien- und Prüfungsordnung im Masterstudiengang Erziehungswissenschaften

Umfang und Gründe des Studienabbruchs. Befunde aus DZHW-Exmatrikuliertenuntersuchungen

Studienerfolg und beruflicher Verbleib ausländischer Studierender

Ihre Bewerbung zum Studium Master of Science in Management

éducation VOR DER HARMOSBILANZ No 2 Juni 2014 Deutsche Ausgabe EDITORIAL

Studienberatung im Unterricht. Willkommen

In besten Händen. Leitbild der Juventus Schulen

Studienanfängerbefragung 2012 Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften

Studienanfängerbefragung 2012 Fachbereich Architektur

DIE ÖFFNUNG VON HOCHSCHULEN FÜR BERUFLICH QUALIFIZIERTE IN DER SCHWEIZ

geschlechterbezogener Vergleich der EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE STUDIENZUFRIEDENHEIT

KOSTA. TEILERGEBNIS-Darstellung. Ines Weresch-Deperrois / Rainer Bodensohn. Gegenstand der Untersuchung:

Erste Sächsische Absolventenstudie Das Studium aus Sicht der Hochschulabsolvent/inn/en

Daten und Fakten zum Studienabbruch und zum beruflichen Verbleib von Studienabbrechern. Bildungsweichen Pilotregion Karlsruhe

Unterricht/Lehrdiplome Kunst/Gestaltung und Musik FH

PRAXISBEZUG IM STUDIUM: DIE SICHT VON HOCHSCHULABSOLVENT/INNEN

IHK-Region Stuttgart Mit Praxis zum Erfolg. Wege für Studienabbrecher in betriebliche Aus- und Weiterbildung

ICT-LEHRABGÄNGER/INNEN 2016 Ein Jahr nach Lehrabschluss

BM 2 Berufsmaturität für gelernte Berufsleute

AACHENER MENTORING MODELL FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Mentoren helfen beim Ausbildungsstart

FHW Absolventinnen- und Absolventenbefragung der Abschlussjahrgänge

INCHER Absolventenbefragung

WIRTSCHAFTSSCHULE THUN INFOTREFF 01/18 HERZLICH WILLKOMMEN. Berufsfachschule, Berufsmaturität, Weiterbildung

Evaluation des Kompetenzerwerbs dualer Studierender

Transkript:

Evaluation der Studierfähigkeit von BM-Absolventen/innen an den FH (3 Studien im Auftrag der SBBK 2012-2014) Ausgewählte Ergebnisse Dr. Dora Fitzli, Leiterin Qualitätsentwicklung ZHAW, vorher Partner bei econcept AG 22. Oktober 2018

Überblick Entwicklung der BM (BFS) Entwicklung der Übertrittsquote BM-Hochschulen (BFS) Entwicklung der Zulassungsausweise an den FH (BFS / Jahresberichte ZHAW) Ausgewählte Ergebnisse aus unseren Befragungen der Leitenden der FH-Bachelorstudiengänge FH-Kohorte 2012, d.h. alle Studierenden sowie ergänzenden Auswertungen von BFS-Daten Fazit und Fragen zur weiteren Vertiefung und für die Diskussion 2

Berufsmaturität: Starkes Wachstum während der letzten 20 Jahre Guete Morge Annette Dfdfdf Dfdf 3

Übertrittsquote BM-FH ist seit Jahren tief 5

und zeigt grosse Unterschiede zwischen Frauen und Männern, BM-Art sowie nach BM-Richtung 6

Starkes Wachstum der Fachhochschulen (FH)

Entwicklung der Zulassungsausweise an den FH (Eintritte) ZHAW 23% 22% 22% 21% 20% 21% 20% 21% 20% 19% GM: 26% 20% 46% 48% 48% 48% 50% 51% 52% 51% 52% 52% BM: 56% 69% 2008 und 2017 Studierende (Quelle: Daten BFS und ZHAW Jahresberichte, eigene Darstellung)

Entwicklung der BM und GM als Zulassungsausweise an der ZHAW nach Fachbereich % Anteil der Studierenden mit einer BM % Anteil der Studierenden mit einer GM (Quelle: Daten Jahresberichte ZHAW 2008-2017, eigene Darstellung) 9

Evaluation der Studierfähigkeit von BM-Absolventen/innen an FH (3 Studien econcept im Auftrag der SBBK) Zweck Steuerungswissen zur Studierfähigkeit von BM-Absolventen/innen an FH Aufbau eines Monitoring-Systems ( Nullmessung vor Inkraftsetzung des neuen RLP-BM) Eckwerte / Grundsatzentscheide Keine Leistungsmessungen Einbezug der beruflichen Grundbildung (Berufslehre), Leistungen FH Studie mit Fokus auf BM-Absolventen/innen, die ein Studium an einer FH aufgenommen haben 10

Analyse anhand eines Modells für den Studienerfolg an FH Leistungen der Fachhochschulen Vorbildung Lebenskontext der Studierenden Persönliche Voraussetzungen (nicht untersucht) 11

Gewichtung der Einflussfaktoren durch die Studierenden Vorbildung ist ein wichtiger Einflussfaktor wurde jedoch von den Studierenden nicht zu den Top-3-Faktoren gewählt Wichtige Faktoren für Studienerfolg: Motivation, Faktoren der Persönlichkeit, grosses zeitl. Engagement und gute Lehrqualität Grosse Übereinstimmung der Gewichtungen durch Studierende und Studiengangleitende Ausnahme betrifft zeitliches Engagement, nur für Studierende wichtig Wichtige Faktoren für Studienabbruch: Erwartungen an Studium nicht erfüllt, mangelnde Lehrqualität, selbst zu wenig Zeit fürs Studium aufgewendet, schlechte eigene Leistungen (Quelle: Befragung FH-Kohorte 2012) 12

Einflussfaktor Zulassungsausweis (SHIS: Studienerfolg nach 1. Jahr, FH-Kohorte 2011)

Einflussfaktor Passung BM-Richtung und Fachbereich (SHIS: Studienerfolg nach 1. Jahr, FH-Kohorte 2011)

Einflussfaktor fachliche Kompetenzen (Selbsteinschätzung) (Befragung FH-Kohorte 2012)

(Befragung FH-Kohorte 2012 BM-Absolventen/innen)

Fazit Einfluss der Vorbildung BM bewährt sich: Erfolgsquote nach 1. Jahr von 87% in vielen Fachbereichen überdurchschnittlich, verglichen mit anderen Zulassungsausweisen Deutliche Abweichungen: Fachbereiche Wirtschaft und Gesundheit Einschätzungen der fachlichen Kompetenzen in den Top-3-Fächern pro Fachbereich fallen teilweise kritisch aus und weisen auf Lücken hin Passung von BM-Richtung und Studiengang wichtig Dabei zu beachten: Studienerfolg variiert nach Fachbereich 17

Fazit: Einfluss der Leistungen der FH Wichtigkeit einer guten Lehrqualität wird durch Studierende bestätigt. Je nach Fachbereich besuchen 12%-54%, resp. 59% Vorbereitungs- oder Ergänzungskurse. Kursangebot deckt sich gut mit den Top-3-Fächern pro Fachbereich, dennoch existierten Lücken, wie bspw. Wirtschaft und Recht und Geschichte und Politik im Fachbereich Soziale Arbeit. Kursangebot wird nur von zwei Dritteln als nützlich empfunden.

Fazit: Einfluss des Lebenskontexts der Studierenden Alter: Jüngere Studierende sind erfolgreicher Geschlecht: Frauen studieren an FH geringfügig erfolgreicher Zeitaufwendung und damit wohl auch die Anforderungen an die Studierenden variieren stark nach Studiengang 30 Wochenstunden werden als minimale Zeitaufwendung für ein erfolgreiches Meistern des FH-Studiums angenommen Hohes Zugehörigkeitsgefühl zu Fach und Peers sind wichtige Einflussfaktoren für den Studienerfolg

Gesamtfazit und Fragen Die BM ist der wichtigste Zulassungsausweis für ein FH-Studium (>50% der Studienanfänger/innen). Die Gymnasiasten/innen verdrängen die BM-Absolventen/innen an den FH nicht. Die Übertrittsquote von BM-Absolventen/innen an eine FH liegt bei rund 55%. Warum ist diese nicht höher? Knapp 30% der BM-Absolventen/innen hat auch 3.5 Jahre nach Abschluss der BM keine Tertiärausbildung begonnen. Kann und soll dieses Potenzial besser ausgeschöpft werden? Die BM bewährt sich als Zulassungsausweis für ein FH-Studium. Jedoch Doch reicht die BM aus? Kann der neue RLP-BM die fachlichen Lücken füllen? Warum gibt es so viele kostenpflichtige Vorbereitungskurse? Was können die Berufsmaturitätsschulen für einen erfolgreichen Übergang BM-FH tun? Was können die FH für einen erfolgreichen Übergang BM-FH tun? 20