Mathematik für Biologen

Ähnliche Dokumente
Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen

Mathematik für Biologen

70 Wichtige kontinuierliche Verteilungen

Mathematik für Biologen

0, t 0,5

Mathematik für Biologen

Statistik. Sommersemester Stefan Etschberger. für Betriebswirtschaft, Internationales Management, Wirtschaftsinformatik und Informatik

Statistik für Ingenieure Vorlesung 5

Binomialverteilung. Häufigkeit, mit der Ereignis A bei n unabhängigen Versuchen eintritt. Träger von X : X = {0, 1, 2,..., n}.

f(x) = P (X = x) = 0, sonst heißt Poisson-verteilt mit Parameter (oder Rate) λ > 0, kurz X P o(λ). Es gilt x x! 1 Wahrscheinlichkeitsrechnung 212

Die Varianz (Streuung) Definition

Mathematik für Biologen

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 5

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft

Wahrscheinlichkeitsfunktion. Binomialverteilung. Binomialverteilung. Wahrscheinlichkeitshistogramme

Biostatistik, Sommer 2017

Stetige Verteilungen, Unabhängigkeit & ZGS

Definition Sei X eine stetige Z.V. mit Verteilungsfunktion F und Dichte f. Dann heißt E(X) :=

Biostatistik, Winter 2011/12

Zufallsvariablen [random variable]

Wirtschaftsmathematik

Wahrscheinlichkeit und Statistik: Zusammenfassung

Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik

Mathematica: u=5;s=1;plot[exp[-0.5((x-u)/s)^2],{x,0,10}] 76

DWT 1.4 Rechnen mit kontinuierlichen Zufallsvariablen 234/467 Ernst W. Mayr

Biostatistik, Sommer 2017

DWT 1.4 Rechnen mit kontinuierlichen Zufallsvariablen 240/476 c Ernst W. Mayr

5. Spezielle stetige Verteilungen

Stetige Verteilungen, Unabhängigkeit & ZGS

5 Binomial- und Poissonverteilung

Zufallsvariablen. Diskret. Stetig. Verteilung der Stichprobenkennzahlen. Binomial Hypergeometrisch Poisson. Normal Lognormal Exponential

Einführung in Quantitative Methoden

Der Erwartungswert E[g(X)] von g(x) ist definiert. g(x k )w(x = x k ),

Statistik. Sommersemester Prof. Dr. Stefan Etschberger Hochschule Augsburg. für Betriebswirtschaft und internationales Management

Stetige Standardverteilungen

Vorlesung 7a. Der Zentrale Grenzwertsatz

Vorlesung: Statistik II für Wirtschaftswissenschaft

Fakultät Verkehrswissenschaften Friedrich List Professur für Ökonometrie und Statistik, insb. im Verkehrswesen. Statistik II

Kapitel VII. Einige spezielle stetige Verteilungen

Normalverteilung und Standardisierung

Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung

Stochastik Musterlösung 4

Übung zu Empirische Ökonomie für Fortgeschrittene SS 2009

Vorlesung 5a. Zufallsvariable mit Dichten

1 Stochastische Konvergenz 2. 2 Das Gesetz der grossen Zahlen 4. 3 Der Satz von Bernoulli 6

Bestimmte Zufallsvariablen sind von Natur aus normalverteilt. - naturwissenschaftliche Variablen: originär z.b. Intelligenz, Körpergröße, Messfehler

Statistik 1 Beispiele zum Üben

Erwartungswert, Umgebungswahrscheinlichkeiten und die Normalverteilung

Mathematik für Biologen

Vorlesung 5b. Zufallsvariable mit Dichten

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 4

Zusammenfassung Mathe II. Themenschwerpunkt 2: Stochastik (ean) 1. Ein- und mehrstufige Zufallsexperimente; Ergebnismengen

Die tatsächlichen Breiten und Höhen der Säulen und damit der Flächeninhalt bleiben unverändert:

Spezielle stetige Verteilungen

Mathematik für Biologen

Die tatsächlichen Breiten und Höhen der Säulen und damit der Flächeninhalt bleiben unverändert:

Kapitel VII - Funktion und Transformation von Zufallsvariablen

Die Normalverteilung. Mathematik W30. Mag. Rainer Sickinger LMM, BR. v 0 Mag. Rainer Sickinger Mathematik W30 1 / 51

1 Stochastische Konvergenz 2

7.5 Erwartungswert, Varianz

Vorlesung 7b. Unabhängigkeit bei Dichten. und die mehrdimensionale Standardnormalverteilung

Statistik I für Betriebswirte Vorlesung 3

6. Stochastische Modelle II: Stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen, insbesondere Normalverteilungen

Zufallsvariablen rekapituliert

Fit for Abi & Study Stochastik

Mathematik für Biologen

Folie zur Vorlesung Wahrscheinlichkeitsrechnung und Stoch. Prozesse

Zulassungsprüfung Stochastik,

Kapitel 9. Verteilungsmodelle. 9.1 Diskrete Verteilungsmodelle Die Gleichverteilung

Motivation. Benötigtes Schulwissen. Übungsaufgaben. Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 10 Universität Basel. Statistik

STETIGE VERTEILUNGEN

Das Histogramm ist glockenförmig. Es würde bei mehr als vier Fehlerquellen sich der Glockenform noch besser annähern.

Zufallsvariablen rekapituliert

Referenten: Gina Spieler, Beatrice Bressau, Laura Uhlmann Veranstaltung: Statistik für das Lehramt Dozent: Martin Tautenhahn

Wiederholung Analysis

Heute. Die Binomialverteilung. Poissonverteilung. Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung

Stochastik Serie 11. ETH Zürich HS 2018

Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung

Probeklausur Statistik II

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik für Studierende der Informatik. PD Dr. U. Ludwig. Vorlesung 7 1 / 19

ETWR Teil B. Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig)

Normalverteilung. 1 2πσ. Gauß. 2 e 1 2 ((x µ)2 σ 2 ) Werkzeuge der empirischen Forschung. W. Kössler. Einleitung. Datenbehandlung. Wkt.

Wahrscheinlichkeitstheorie. Alea iacta est!

6.6 Poisson-Verteilung

Stochastik. 1. Wahrscheinlichkeitsräume

Wird ein Bernoulli- Versuch, bei dem die Trefferwahrscheinlichkeit p = 0,2 ist, n = 40 mal durchgeführt, dann erwarten wir im Mittel 8 Treffer.

Zufallsvariable: Verteilungen & Kennzahlen

Kennwerteverteilungen von Häufigkeiten und Anteilen

Zuverlässigkeitstheorie

Varianz und Kovarianz

Grundlagen der Mathematik II (LVA U)

Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen. Normalverteilung. Univ.Prof. Dr. Marcus Hudec. Statistik 2 für SoziologInnen 1 Normalverteilung

Willkommen zur Vorlesung Statistik (Master)

Transkript:

Mathematik für Biologen Prof. Dr. Rüdiger W. Braun Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 21. Dezember 2011

1 Definition Binomialverteilung Geometrische Verteilung Poissonverteilung 2 Standardisierte Verteilung Standard-Normalverteilung Normalverteilung

Verteilungsfunktion X sei eine Zufallsvariable. Die Funktion F (x) = P(X x) ist die Verteilungsfunktion von X Die Verteilungsfunktion F (x) gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein kleinerer Wert als x angenommen wird (x eingeschlossen)

Beispiel: Verteilungsfunktion von B 6,1/3 B 6,1/3 (k) 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.00 0 1 2 3 4 5 6 k Verteilungsfunktion von B 6,1/3 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 1 0 1 2 3 4 5 6 7 k Stabdiagramm und Graph der Verteilungsfunktion für B 6,1/3

Kumulierte Tabellen Kumulierte Tabellen der Binomialverteilung zeigen die Verteilungsfunktion Beispiel: 47 Versuche mit Erfolgswahrscheinlichkeit p = 0.88 im Einzelfall wurden gemacht. Mit welcher Wahrscheinlichkeit gelingen weniger als 44, aber mehr als 39, beide Grenzen eingeschlossen? P(39 X 44) = P(X 44) P(X 38) = F (44) F (38) = 0.93236 0.10408 = 0.82828

Tabelle der Werte r k=0 B n, p(k) für n = 47 r p 0.85 0.86 0.87 0.88 0.89 27 0. 00001 28 00002 00001 29 00008 00003 00001 30 00029 00012 00005 00002 00001 31 00093 00043 00018 00007 00002 32 00274 00137 00063 00026 00010 33 00742 00398 00199 00091 00038 34 01832 01060 00573 00286 00130 35 04128 02571 01503 00817 00408 36 08463 05663 03578 02115 01156 37 15768 11311 07707 04946 02957 38 26660 20441 14978 10408 06792 39 40904 33384 26208 19651 13952 40 57047 49285 41238 33208 25538 41 72665 65962 58411 50182 41543 42 85309 80597 74830 67964 60042 43 93639 91050 87606 83128 77447 44 97931 96887 95379 93236 90248 45 99552 99278 98847 98178 97153 46 99952 99917 99856 99754 99582

Geometrische Verteilung Die Verteilungsfunktion der geometrischen Verteilung kann man ausrechnen Sie beträgt für x 0 F (x) = 1 (1 p) j falls j x < j + 1 Beispiel: Mit welcher Wahrscheinlichkeit fällt beim Wurf eines fairen Würfels die erste 6 spätestens im fünften Wurf? Antwort: F (5) = 1 ( 1 1 6) 5 = 1 ( ) 5 5 = 0.5981 6

Verteilungsfunktion einer geometrischen Verteilung G 1/6 (k) W'keit für erste 6 im k-ten Wurf 0.18 0.16 0.14 0.12 0.10 0.08 0.06 0.04 0.02 0.00 0 2 4 6 8 10 12 14 k Verteilungsfunktion von G 6 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 0 5 10 15 20 k

Verteilungsfunktion einer Poissonverteilung Die Verteilungsfunktion einer Poissonverteilung kann man nicht geschlossen ausdrücken P 16 (k) 0.10 0.08 0.06 0.04 0.02 0.00 0 10 20 30 40 k 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 0 10 20 30 40 k Verteilung und Verteilungsfunktion der Poissonverteilung P 16

Die standardisierte Verteilung Die Zufallsvariable X besitze den Erwartungswert E(X ) = µ und die Varianz Var(X ) = σ 2 Setze Y = X µ σ Dann E(Y ) = 0 und Var(Y ) = 1 Y ist die standardisierte Zufallsvariable zu X

Standardisierte Binomialverteilungen 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 3 2 1 0 1 2 3 k 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 3 2 1 0 1 2 3 k 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 3 2 1 0 1 2 3 k 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 3 2 1 0 1 2 3 k 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 3 2 1 0 1 2 3 k 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 3 2 1 0 1 2 3 k der Standardisierungen von B n,p für p = 0.2 und n = 40, 80, 160, 320, 640 und 1280

Zentraler Grenzwertsatz Für jeden Parameterwert p konvergiert der Grenzprozess auf der letzten Folie gegen dieselbe Funktion. Diese Funktion heißt Verteilungsfunktion der Standard-Normalverteilung Sie wird mit Φ bezeichnet.

Verteilungsfunktion der Standard-Normalverteilung 1.0 Φ(x) 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 3 2 1 0 1 2 3 x

Gaußsche Glockenkurve f (x) = 1 exp ( x 2 ) 2π 2 heißt Gaußsche Glockenkurve 0.40 0.35 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.00 3 2 1 0 1 2 3 x ) / 2π ( x 2 2 exp

Standard-Normalverteilung als Fläche Φ(x) ist die Fläche links von x unter der Gaußschen Glockenkurve 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 Glocke Φ 0.0 3 2 1 0 1 2 3 x

Standard-Normalverteilung als Integral Φ(x) = 1 x ( ) exp t2 dt 2π 2 Für dieses Integral existiert keine geschlossene Form in Termen klassischer Funktionen

Stetige Zufallsvariable Eine Zufallsvariable X, deren Verteilungsfunktion von der Gestalt P(X x) = x f (t)dt ist, heißt stetig. Dann bezeichnet man f als die Dichte von X. Die Gaußsche Glockenkurve ist die Dichte der Standard-Normalverteilung. P(x < X y) = y x P(X = x) = 0 P(x X y) = y x f (t)dt f (t)dt

Standard-normalverteilte Zufallsvariable X ist standard-normalverteilt, wenn P(X x) = Φ(x) für alle x in diesem Fall P(x < X y) = Φ(y) Φ(x) für alle x < y

Eigenschaften von Φ 0 < Φ(x) < 1 für alle Zahlen x Für x strebt Φ(x) gegen 1 Für x strebt Φ(x) gegen 0 Φ(0) = 1 2 Der Graph von Φ ist punktsymmetrisch am Punkt (0, 1 2 ), d. h. Φ( x) = 1 Φ(x) Die Verteilungsfunktion der Standard-Normalverteilung ist vertafelt

Tabelle der Standard-Normalverteilung, linke Seite u 0.00 0.01 0.02 0.03 0.04 0.0 0,500000 0,503989 0,507978 0,511966 0,515953 0.1,539828,543795,547758,551717,555670 0.2,579260,583166,587064,590954,594835 0.3,617911,621720,625516,629300,633072 0.4,655422,659097,662757,666402,670031 0.5,691462,694974,698468,701944,705401 0.6,725747,729069,732371,735653,738914 0.7,758036,761148,764238,767305,770350 0.8,788145,791030,793892,796731,799546 0.9,815940,818589,821214,823814,826391 1.0,841345,843752,846136,848495,850830 1.1,864334,866500,868643,870762,872857 1.2,884930,886861,888768,890651,892512 1.3,903200,904902,906582,908241,909877 1.4 0,919243 0,920730 0,922196 0,923641 0,925066

Tabelle der Standard-Normalverteilung, rechte Seite u 0.05 0.06 0.07 0.08 0.09 0.0 0,519939 0,523922 0,527903 0,531881 0,535856 0.1,559618,563559,567495,571424,575345 0.2,598706,602568,606420,610261,614092 0.3,636831,640576,644309,648027,651732 0.4,673645,677242,680822,684386,687933 0.5,708840,712260,715661,719043,722405 0.6,742154,745373,748571,751748,754903 0.7,773373,776373,779350,782305,785236 0.8,802337,805105,807850,810570,813267 0.9,828944,831472,833977,836457,838913 1.0,853141,855428,857690,859929,862143 1.1,874928,876976,879000,881000,882977 1.2,894350,896165,897958,899727,901475 1.3,911492,913085,914657,916207,917736 1.4 0,926471 0,927855 0,929219 0,930563 0,931888

Lesehinweise Auf dem Weblog gibt es die komplette Tabelle im Format A4 unter http://www.math.uni-duesseldorf.de/~braun/ bio1112/tabnorm.pdf Beispiel Φ(0.31) = 0.621720 Wegen der Punktsymmetrie, also wegen Φ( x) = 1 Φ(x) kann man die Tabelle auch für negative Argumente verwenden. Also beispielsweise Φ( 1.34) = 1 Φ(1.34) = 1 0.909877 = 0.090123 Durch Aufsuchen des Funktionswertes erhält man die Umkehrfunktion: Gesucht u mit Φ(u) = 0.79. Man liest ab: u = 0.81

Tabelle der Standard-Normalverteilung, linke Seite u 0.00 0.01 0.02 0.03 0.04 0.0 0,500000 0,503989 0,507978 0,511966 0,515953 0.1,539828,543795,547758,551717,555670 0.2,579260,583166,587064,590954,594835 0.3,617911,621720,625516,629300,633072 0.4,655422,659097,662757,666402,670031 0.5,691462,694974,698468,701944,705401 0.6,725747,729069,732371,735653,738914 0.7,758036,761148,764238,767305,770350 0.8,788145,791030,793892,796731,799546 0.9,815940,818589,821214,823814,826391 1.0,841345,843752,846136,848495,850830 1.1,864334,866500,868643,870762,872857 1.2,884930,886861,888768,890651,892512 1.3,903200,904902,906582,908241,909877 1.4 0,919243 0,920730 0,922196 0,923641 0,925066

Beispiel Normalverteilungen werden beispielsweise zur Modellierung von Messfehlern benutzt Beispiel: Die Wirkstoffkonzentration in einem Heilmittel soll 4g/l betragen. Herstellungsabhängig beträgt die Streuung 100mg/l Mit welcher Wahrscheinlichkeit liegt die Konzentration über 4.12g/l? Y sei die Konzentration in g/l Dann Y = 4 + 0.1 X, wobei X standard-normalverteilt ist Gesucht P(Y > 4.12) Das ist P(X > 1.2) = 1 P(X 1.2) = 1 Φ(1.2) = 1 0.884930 = 0.115070

Normalverteilungen Die Zufallsvariable X heißt normalverteilt zum Erwartungswert µ und der Varianz σ 2, wenn Y = X µ σ standard-normalverteilt ist. Man sagt dann, X sei N(µ, σ 2 )-verteilt X = µ + σ Y Y ist die Standardisierung von X

Erwartungswert, Varianz und Streuung stetiger Zufallsvariablen Die Zufallsvariable X besitze die Dichte f Dann ist E(X ) = der Erwartungswert von X und ist die Varianz. Var(X ) = t f (t)dt (t E(X )) 2 f (t)dt Die Streuung ist die Quadratwurzel der Varianz σ = Var(X )

Analogie zu diskreten Zufallsvariablen Für diskrete Zufallsvariablen E(X ) = k Var(X ) = k k P(X = k) (k E(X )) 2 P(X = k)

Erwartungswert und Varianz von Normalverteilungen Wenn X verteilt ist gemäß N(µ, σ 2 ), dann E(X ) = µ Var(X ) = σ 2

Normalverteilungen für verschiedene Erwartungswerte F(x) 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 µ =0 µ =1 µ =2 0.0 4 3 2 1 0 1 2 3 4 x für N(µ, 1)-verteilte Zufallsvariable

Normalverteilungen für verschiedene Streuungen F(x) 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 σ =1 σ =1/2 σ =2 0.0 4 3 2 1 0 1 2 3 4 x für N(0, σ 2 )-verteilte Zufallsvariable

Umrechnung auf Standardnormalverteilung Die Zufallsvariable X sei N(µ, σ 2 )-verteilt. Dann gelten für a < b ( ) ( ) b µ a µ P(a < X b) = Φ Φ σ σ ( ) a µ P(a < X ) = 1 Φ σ ( ) b µ P(X b) = Φ σ

Beispiel: natürliche Variabilitäten Roggenpflanzen erreichen eine mittlere Höhe von 1m. Dabei streut die Höhe um 20cm. Welcher Prozentsatz aller Pflanzen erreicht mindestens 1.10m Höhe? X = Höhe der Pflanze Wir rechnen in Metern. Dann E(X ) = 1 und Var(X ) = 0.04 X = 1 + 0.2 Y für standard-normalverteiltes Y X 1.10 bedeutet Y 0.5 P(Y 0.5) = 1 P(Y 0.5) = 1 Φ(0.5) = 1 0.6915 = 0.3085 ca 31% der Pflanzen sind mindestens 1.10m hoch

Kritische Betrachtung des Modells Das Modell erlaubt auch den unsinnigen Fall, dass Roggenpflanzen eine negative Höhe aufweisen Mit welcher Wahrscheinlichkeit geschieht das? X 0 bedeutet Y 5 P(Y 5) = Φ( 5) = 1 Φ(5) = 1 (1 2.867 10 7 ) = 2.867 10 7 Das Modell sagt für weniger als eine unter 3 Millionen Pflanzen eine negative Höhe voraus Damit können wir leben

Beispiel: IQ-Tests IQ-Tests sind so skaliert, dass die Werte in der Population normalverteilt mit Erwartungswert µ = 100 und Streuung σ = 15 sind Welcher Anteil der Bevölkerung hat einen IQ über 130? X messe den IQ X ist N(100, 225)-verteilt. Also ( ) 130 100 P(130 < X ) = 1 Φ 15 = 1 Φ(2) = 1 0.977250 = 0.02275 Ungefähr 2.3% der Population weist einen IQ von mindestens 130 auf